FFF, Extinction Rebellion, Letzte Generation – wie die Klimabewegung funktioniert
Eine kurze Anleitung
6 Teile
Willkommen im Zusammenhang „FFF, Extinction Rebellion, Letzte Generation – wie die Klimabewegung funktioniert“. Hier findest du alle wichtigen Texte und Informationen zum Thema, damit du dir einen schnellen und guten Überblick verschaffen kannst.
Hi, mein Name ist Rico Grimm. Ich berichte für Krautreporter seit mehreren Jahren über die Klimabewegung und deren Taktiken. Das tue ich, weil ich diese Bewegung für die einflussreichste unserer Zeit halte. Und für die wichtigste in einer Zeit der sich immer schneller beschleunigenden Klimakrise.
In diesem Zusammenhang erfährst du, aus welchen Gruppen sich die Klimabewegung zusammensetzt, mit welchen Taktiken sie die Debatte beeinflusst und vor welche Probleme sie den Staat stellt.
Zeit, das alles zu verstehen?
Wie ziviler Ungehorsam für mehr Klimaschutz sorgen soll
Alle Klimagruppen haben eines gemein: Sie setzen auf sogenannten zivilen Ungehorsam für ihren Protest. Das heißt, dass sie bewusst Regeln verletzen, um für mehr Klimaschutz zu werben. Fridays for Future zum Beispiel widersetzte sich der Schulpflicht, die „Letzte Generation“ blockiert Autobahnen. Solche Taktiken können extrem effektiv sein. Warum genau steht in diesem Text. Kurz zusammengefasst: Es geht darum, mit spektakulären symbolischen Aktionen das Thema zu setzen.
Die erste Gruppe, die Straßen für das Klima blockierte, war „Extinction Rebellion“. In diesem Artikel zeige ich dir, woher die Gruppe kam – und warum ausgerechnet die Grünen ein Problem mit ihr haben.
Die Aktionen zivilen Ungehorsams sorgen immer wieder für viele Debatten – über die Aktionsform selbst. „Dürfen die das?“, wird dann gefragt. Ich argumentiere in diesem Text, dass sie das nicht nur dürfen, sondern sogar müssen. Die Klimakrise ist so gefährlich, sie braucht jede Aufmerksamkeit, die sie kriegen kann. Lies diesen Text, gerade wenn du die Aktionsform für Unsinn hältst. Er ist ein Kontrapunkt, der dir hilft, deine eigenen Argumente zu schärfen.
Warum es mehr als eine Klimabewegung braucht, um das Klima zu schützen
In diesem Essay beschreibe ich, was Hoffnung in der Klimakrise geben kann: Die Krise ist so groß und allumfassend, dass sie die Chance bietet, viele andere Probleme gleichzeitig mit anzugehen. Deswegen braucht es neben der Klimabewegung noch viele andere Bewegungen daneben. Und deswegen kann es dem Klimaschutz auch helfen, wenn man sich für vermeintlich andere Dinge einsetzt, etwa in der eigenen Nachbarschaft für Menschen, die wenig Geld haben.
Der Staat geht immer härter gegen Klimaproteste vor
Klimaaktivist:innen werden inhaftiert, berichten von Schlägen und stetig steigendem Druck durch die Polizei. Der zivile Ungehorsam bringt Staat und Polizei in die Bredouille, und sie reagieren mit immer härteren Strafen. In diesem Artikel beschreibe ich die Entwicklung und zeige auch, was Polizisten und Polizistinnen selbst davon halten.
Wolfgang Metzeler-Kick saß schon dreimal im Gefängnis, weil er mit der „Letzten Generation“ Straßen blockiert. Ich habe ihn in der JVA Stadelheim getroffen. Hier erzählt er mit, was er wirklich denkt.
Josa Mania-Schlegel konstatiert in diesem Kommentar: „Die Klimadebatte ist nicht besonders anschlussfähig für Menschen, die nicht von Haus aus grün sind.“ Und wirbt dann überzeugend dafür, Klimaschutz auch zu einer Sache jener Milieus zu machen, die eben nicht „von Haus aus“ grün sind.
In seinem Standardwerk „Die Ära der Ökologie“ zeichnet der Historiker Joachim Radkau nach, wie Menschen sich im Verlauf der Geschichte immer wieder für Natur, Klima und Ökosysteme eingesetzt haben.
Ist die Klimabewegung links? So eindeutig lässt sich die Frage nicht beantworten. Große Teile der Bewegung sind es aber auf jeden Fall. Eine Einführung in diesen linken Klimaschutz liefert Naomi Kleins Buch „Kapitalismus vs. Klima“.
Dieser Aufsatz hat viele Klimaaktivisten und -aktivistinnen tief beeinflusst. Er heißt „Deep Adaptation“ und ist aber auch umstritten. Der Autor habe übertrieben, heißt es. Aber wer die Gedankenwelt der Aktivisti verstehen will, sollte diesen Essay lesen.