Kinder machen: Wenn (fast) alles möglich ist

Eine kurze Anleitung

6 Teile

Willkommen im Zusammenhang „Kinder machen: Wenn (fast) alles möglich ist“. Hier findest du alle wichtigen Texte und Informationen zum Thema, damit du dir einen schnellen und guten Überblick verschaffen kannst.

Eine Einführung

Profilbild von Esther Göbel
Esther Göbel

Autorin

Hallo, ich bin Esther und recherchiere zum Thema Reproduktionsmedizin. Warum? Statistisch gesehen sitzt heute in Deutschland in jeder Klasse ein Kind, das im Labor gezeugt wurde. Zusammen sind das so viele Menschen, wie in der Stadt Bochum leben, knapp 365.000. Und es werden immer mehr. 
Für mich als Biologin ist das faszinierend. Als Feministin und Frau ermutigend. Weil die Reproduktionsmedizin Frauen mehr Selbstbestimmung geben kann, etwa durch Social Freezing. Aber die Reproduktionsmedizin gleicht nicht nur einer Traumfabrik, die Millionen Menschen weltweit ihren größten Wunsch erfüllt. Sondern auch einer Geldmaschine, die keine Rücksicht auf die Verletzlichkeit ihrer Kund:innen nimmt.

Deswegen gibt es diesen Zusammenhang. Durch ihn kannst du dir selbst ein Bild darüber machen, wo die Möglichkeiten und Grenzen der Reproduktionsmedizin liegen – und vor welche Probleme sie einzelne Frauen stellt, aber auch unsere Gesellschaft als ganze. 

Zeit, das alles zu verstehen?

Wie fühlt es sich an, die eigenen Eizellen einfrieren zu lassen? Und was bringt es?

Susanne (Name von der Red. geändert) weiß nicht, ob sie ein Kind will oder nicht. Weil sie sich auch mit Mitte 30 noch immer nicht entscheiden kann, schließt sie eine Art Versicherung ab – und lässt sich wie immer mehr Frauen in Deutschland Eizellen entnehmen und für später einfrieren. Wie sich das anfühlt, wieso Social Freezing keine Garantie für ein Baby ist und warum Susanne trotzdem gut mit ihrer Entscheidung für die teure Prozedur lebt, hat sie mir für diesen Text erzählt.

Die Schattenseite(n) der Reproduktionsmedizin

Die Reproduktionsmedizin wird immer besser – und schafft Chancen auf ein Familienglück für Menschen, die diese Chance ohne die Medizin nicht hätten. Hinter Erfolgsgeschichten von Labor-Babys und Bildern von lachenden Kleinkindern stehen aber noch andere Dinge: ein Milliardengeschäft und Frauen, die während einer Kinderwunschbehandlung oft Jahre lang leiden.

Wie ein über 30 Jahre altes Gesetz die Reproduktionsmedizin von heute beeinflusst

Männer dürfen ihren Samen spenden – aber Frauen in Deutschland ihre Eizellen nicht. Der deutsche Staat verbietet es ihnen. Warum ist das so? Und ist es nicht längst an der Zeit, die Eizellspende hierzulande zu legalisieren? Diesen Fragen widme ich mich in diesem Text. Auf der Suche nach Antworten habe ich mit verschiedenen Expert:innen gesprochen, aber auch mit einer Frau, die nur mittels Eizellspende (aus dem Ausland) Mutter werden konnte.

Du bist ungewollt kinderlos? Keine Sorge: Du wirst nicht für immer traurig bleiben

Die Reproduktionsmedizin verkauft Hoffnung auf ein Kind, doch was, wenn diese sich trotz aller Versuche nicht erfüllt? Auch nach zig Versuchen nicht? KR-Leser:innen haben mir von ihren Erfahrungen erzählt – und davon, wie sie den Schmerz über die unerfüllte Sehnsucht verarbeiten konnten.

Was andere dazu sagen

5 Quellen

Blick in die Zukunft?

Ein Zwillingspärchen, beide Gynäkologinnen: Die eine will, dass Gebären für Frauen humaner und einfacher wird – die andere will über rechtliche Grenzen hinweg ausloten, wozu die Forschung fähig ist. Etwa: Lässt sich ein lebensfähiges Baby im Labor züchten? Die großartige Serie “Dead Ringers” mit Rachel Weisz in der Zwillingsdoppelrolle ist düster, dramatisch, utopisch – oder doch eher dystopisch? Ein bisschen Psycho-Horror ist sie in jedem Fall. Und wahnsinnig gute Unterhaltung!

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Blick in alle Richtungen

Wer sich breit ins Reprouktionsmedizin einlesen will, sollte in das Buch "Kinder machen" von Andreas Bernard gucken. Darin gibt der Autor einen Rundumblick, sei es zu den unterschiedlichen Methoden der Reproduktionsmedizin, rechtlichen, soziologischen und ethischen Aspekten, der Entstehung des Mutterbildes oder der Geschichte der Empfängnislehre. Das Buch kann man bei der Bundeszentrale für Politische Bildung bestellen.

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Blick ins Private

Drei Paare, ein Wunsch: endlich ein eigenes Baby. Alle drei Paare versuchen es mittels reproduktionsmedizinischer Methoden, die Serie begleitet sie auf ihrem Weg, mit allen Tiefpunkten wie Fehlgeburten, negativen Schwangerschaftstests oder heftigen Streits. Sehr nah und persönlich:

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Blick zu den Kindern

Die Reproduktionsmedizin richtet sich an Menschen, die Eltern werden wollen, fragt aber nicht, wie es den Kindern geht, die dabei entstehen. Wie fühlen sich zum Beispiel Kinder, die mittels Samenspende gezeugt wurden? Dieser Frage geht das Buch "Uprooted: Family Trauma, Unknown Origins, and the Secretive History of Artificial Insemination" von Peter Boni nach. Eine unserer Leserinnen, selbst Spenderkind, empfiehlt es und findet unter anderem die geschichtlichen Hintergründe sehr aufschlussreich.

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Blick in den Körper

Wie eine befruchtete Eizelle sich zu einem Embryo, dann zum Fötus und später zu einem lebensfähigen Baby entwickelt, ist ein biologisches Wunder – und ein wahnsinnig komplexer Prozess. Wer den Bio-Unterricht nicht mehr präsent hat, aber über die Kaskade der Fortpflanzung nochmal staunen will, kann das in diesem knapp 15-minütigen Erklärvideo tun:

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