Irgendwo in Deutschland sitzt eine Frau, die etwas zu verschenken hat. Eine besondere Spende, die Leben bedeutet. Nennen wir die Frau Susanne*. Sie hat sich vor einiger Zeit Hormone gespritzt und einer Operation unterzogen, um Eizellen entnehmen zu lassen. Damals war sie noch zerrissen in der Frage, ob sie einmal selbst ein Kind austragen wollen würde oder nicht. So kam sie auf die Idee, mit 36 Jahren ihre Eizellen einfrieren zu lassen. Zur Sicherheit.
Also startete Susanne die Prozedur, die sie rund 4.000 Euro kostete, dafür aber außerordentlich erfolgreich war: Seit der Operation lagern 32 befruchtungsfähige Eizellen von ihr tiefgekühlt in flüssigem Stickstoff und warten auf ein Später.
Das Später ist jetzt da. Susanne ist heute 39 Jahre alt. Doch entgegen ihrer damaligen Annahme, die Eizellen für sich selbst aufzubewahren, weiß sie mittlerweile, dass sie kinderlos bleiben möchte. Was sie allerdings nicht weiß: wohin mit ihren gefrorenen Eizellen?
In Deutschland entscheidet nicht die Frau über ihre Eizellen, sondern der Staat
Susanne denkt an andere Frauen, solche, die sich nichts mehr wünschen als ein Kind. Und denen genau das fehlt, was sie eingelagert hat. Gerne würde sie ihre Eizellen an eine andere Frau in Deutschland verschenken. Es würde der potenziellen Empfängerin die strapaziöse Hormonbehandlung zur Eizellentnahme sowie die dazugehörige Operation ersparen, genauso wie die hohen Kosten. Und vielleicht ihren Wunsch nach einem Baby erfüllen.
Doch all das kann Susanne sich nur ausmalen. In der Praxis wird sie keiner Frau hierzulande dieses Geschenk machen können. Der deutsche Staat verbietet es ihr. Susanne kann jeder fremden Person ein Haus schenken, wenn sie will, eine Niere, ihr gesamtes Geld. Aber über ihre eigenen Eizellen darf sie nicht frei entscheiden.
Denn in Deutschland ist es verboten, Eizellen zu spenden. Nicht nur für private Zwecke, sondern auch für die Forschung. In fast allen Ländern Europas ist die Eizellspende erlaubt. Allein in Deutschland, Luxemburg und der Schweiz ist sie verboten. Grund für diese strenge Regelung in Deutschland ist das mehr als 30 Jahre alte Embryonenschutzgesetz.
30 Jahre sind eine lange Zeit. Deutschland war 1991, als das Gesetz in Kraft trat, ein anderes Land: Das Internet in der heutigen Form gab es noch nicht. Niemand besaß ein Handy. Deutschland kannte keine Kanzlerin und auch keine Außenministerin mit zwei Kindern. Vergewaltigung in der Ehe galt noch nicht als Straftat. Gleichgeschlechtliche Paare durften hierzulande nicht heiraten. Einer Frau Eizellen zu entnehmen, galt als eine hoch komplexe Operation. Und das erste deutsche In-vitro-Baby, das im Labor gezeugt worden war, feierte 1991 gerade seinen neunten Geburtstag.
Ist das Verbot der Eizellspende veraltet oder nicht?
2023 ist die deutsche Gesellschaft eine andere. Immer mehr Menschen nutzen die Dienste der Reproduktionsmedizin. Längst bezahlen Frauen mit Kinderwunsch, die auf fremde Eizellen angewiesen sind, Tausende Euro und reisen in andere Länder mit fortschrittlicheren Gesetzen, zum Beispiel nach Spanien oder Tschechien. Lebensentwürfe werden diverser. Manche Frauen etwa bekommen ohne sozialen Vater ein Baby, geplant und gewollt, der Samenspende sei Dank. Und die Methoden der Reproduktionsmedizin entwickeln sich fortwährend weiter. Auch, weil Wissenschaftler:innen, die an Embryonen forschen, andernorts ganz andere Möglichkeiten haben als in Deutschland.
Wie zeitgemäß also ist das Verbot der Eizellspende in Deutschland noch?
Das fragt sich nicht nur Susanne. Sondern auch das Bundesfamilienministerium, das derzeit das Verbot der Eizellspende prüft. Ende März dieses Jahres hat die Bundesregierung eine Kommission einberufen, um unter anderem die Frage nach einer Legalisierung der Eizellspende zu bearbeiten. Ein Jahr lang haben die Expert:innen aus Medizin, Ethik, Rechts- und Sexualwissenschaft, Psychologie und Biologie Zeit, um Empfehlungen zu formulieren, das jetzige Embryonenschutzgesetz betreffend. Im April 2024 müssen sie ihre Ergebnisse vorlegen.
Keine leichte Aufgabe, die die Kommission lösen soll. Denn ähnlich wie beim Thema Abtreibung gibt es keine pauschal richtig oder falsche Antwort auf die Frage „Erlaubnis – ja oder nein?“ Befürworter:innen finden, es wird höchste Zeit, die Eizellspende endlich zu ermöglichen, schon allein aus Gründen der Gleichstellung von Mann und Frau. Denn warum, so das Argument, dürfen Männer in Deutschland ihren Samen spenden, Frauen ihre Eizellen aber nicht? Warum also ist die Samenspende längst legalisiert, die Eizellspende aber nicht? Kritiker:innen hingegen sehen in einem gelockerten Embryonenschutzgesetz einen Angriff auf die Menschenwürde. Weil sie beim Stichwort Eizellspende an die Selektion von Embryonen denken, an Katalog-Babys nach individuellen Wunschvorstellungen.
KR-(Aufsichtsrat)-Mitglied Wolfram Eberbach ist studierter Jurist, ein Experte in Medizinrecht. Er war in den Achtzigerjahren Teil jenes Referats des Bundesjustizministeriums, das die so genannte Benda-Kommission betreute. Diese gab für die Bundesregierung Empfehlungen ab zu der Frage, ob für das damals noch neue Gebiet der Reproduktionsmedizin Gesetze erforderlich seien und wenn ja, welche. Denn die Fortpflanzungsmedizin war bis zu diesem Zeitpunkt Ländersache gewesen. „Aber es wäre ja verrückt gewesen, wenn jedes Bundesland ein anderes Embryonenschutzgesetz gemacht hätte“, sagt Eberbach heute.
Was in den Achtzigern für das Verbot der Eizellspende sprach
Er erinnert sich noch: Monatelang schrieb er an den Wochenenden Sitzungsprotokolle: „Ich kann zwar kein Steno, war dafür aber natürlich irgendwann sehr im Thema drin.“ Interessiert verfolgte er die Debatte zwischen den Kommissionsmitgliedern, bestehend aus Theologen, Tiermedizinern, Psychologen, Philosophen, Medizinern – bis auf eine einzige Frau alles Männer.
Vielleicht war das einer der Gründe, warum die Kommission schließlich gegen die Erlaubnis der Eizellspende votierte. Weil die weibliche Perspektive weitestgehend fehlte. Wenn Eberbach von heute auf die Situation blickt, erinnert er sich aber auch an die gesellschaftlichen Umstände: „Das zentrale Argument für die Benda-Kommission war das Kindeswohl. Es war völlig unstrittig, dass das der Anker war, an dem man alles festmachen muss.“ Die Sorge, ein Kind, das per Eizellspende gezeugt wurde, könne Nachteile in der Entwicklung der eigenen Identität und Persönlichkeit erfahren, war damals noch groß. Heute weiß man dank wissenschaftlicher Studien, dass diese Sorge sich so nicht halten lässt. Wenn Spenderkinder frühzeitig über ihre Herkunft aufgeklärt werden, können sie sich genauso entwickeln wie Kinder, die auf natürlichem Wege gezeugt und von ihren biologischen Eltern groß gezogen wurden. Aber vor über 30 Jahren existierte die heutige Studienlage noch nicht.
Heute ist die Lage eine andere als vor 30 Jahren
Hinzu kommt: Eizellen entnahm man damals nicht mittels einer Hohlnadel durch die Vagina, so wie es mittlerweile üblich ist. Sondern durch die Bauchdecke. „Das war ein viel größerer Eingriff als heute“, erklärt Eberbach. „Was die Diskrepanz zwischen einer Samen- und Eizellspende damals viel größer machte als heute.“ Denn wenn ein Mann einen Samen spendet, braucht er keine Operation, sondern nur ein Becherchen.
Seine eigene Stimme in die Kommission einbringen durfte Eberbach nicht, weil jenes Referat des Bundesjustizministeriums, für das er damals arbeitete, nicht stimmberechtigt war. Eine klare Meinung hatte er trotzdem: „Ich fand damals das Gesetz richtig so. Das gilt auch für das Verbot der Eizellspende.“ Geändert hat sich für Eberbach an dieser Meinung bis heute nichts.
Eberbach ist Realist. Ihm ist klar, dass die Ausgangslage mittlerweile eine andere ist als damals, dass heute neben dem Kindeswohl vor allem auch das Recht auf Selbstbestimmung einer jeden Frau wichtiger geworden ist. „Heute geht es um den Elternwillen, der damals absolut nachrangig war“, sagt er. Eberbach sieht auch, dass sich die Zeit, der damit verbundene wissenschaftliche Fortschritt und die Debatte rund um die Gleichstellung von Frauen nicht mehr zurückdrehen lassen. Vor allem aber sieht er die juristische Notwendigkeit eines überarbeiteten Gesetzes: „Wenn die Schwelle immer niedriger wird, um ein hier geltendes Gesetz zu übertreten, zum Beispiel, weil Menschen einfach ins Ausland reisen, wo es kein Verbot gibt, dann ist die Wirkungsweise des Gesetzes nicht mehr viel wert.“
Der 75-Jährige sieht all das. Aber er tut sich trotzdem schwer mit einer Erlaubnis der Eizellspende, vor allem, weil er fürchtet, was diese noch nach sich ziehen könnte: eine Legalisierung der Leihmutterschaft zum Beispiel. Für ihn könnte das Embryonenschutzgesetz deshalb zwar nicht in allen Regelungen, aber bezüglich der Eizellspende sehr wohl so bleiben, wie es ist. „Es wäre mir am liebsten. Aber mir ist völlig klar, dass es so nicht sein wird.“ Eberbach ist sich sicher: Die Erlaubnis zur Eizellspende wird kommen.
Die heilige deutsche Mutter und was das Problem ist
Heike Trappe würde das begrüßen. Die Soziologin und Professorin erforscht an der Uni Rostock die gesellschaftlichen Folgen der Reproduktionsmedizin und setzt sich mit Themen wie Gerechtigkeit auseinander. Sie fragt sich, was es für eine Gesellschaft bedeutet, wenn immer mehr Kinder mittels medizinischer Assistenz gezeugt werden. Trappe sagt: „Ich finde das Verbot der Eizellspende nicht mehr zeitgemäß, weil die Lebensformen sich verändert haben. Das sollte man berücksichtigen.“ Die Frage sei jedoch, so Trappe: wie?
Sie spricht sich für die nicht-kommerzielle Eizellspende aus. In der Praxis würde das bedeuten: Niemand könnte eine Eizelle einfach kaufen. Aber eine Frau, die 32 gesunde Eizellen eingefroren hat und diese nicht mehr braucht, könnte sie an eine andere Frau spenden oder der Forschung zur Verfügung stellen. „Ich wäre vor dem Hintergrund der Geschlechtergerechtigkeit auf jeden Fall dafür, dass die Eizellspende in Deutschland ermöglicht wird“, sagt Trappe. Sie sieht in dem Verbot eine große Ungerechtigkeit Frauen gegenüber, die auch daher komme, dass die Gesellschaft Mütter und Väter noch immer unterschiedlich bewerte. Denn das Embryonenschutzgesetz, so wie es 1991 in Kraft trat, sei auch eine Ablehnung gegen die gespaltene Mutterschaft.
Der Begriff bedeutet, dass ein Kind mindestens zwei Mütter hat: eine biologische und eine soziale. „Wir haben uns in Deutschland daran gewöhnt, dass es die soziale Vaterschaft gibt, zum Beispiel nach einer Scheidung“, sagt Trappe, „wohingegen die soziale Mutterschaft stigmatisiert wird. Begriffe wie Rabenmutter oder Schlüsselkind sprechen für sich. Auch diese Denke hat letztlich in das Embryonenschutzgesetz Eingang gefunden.“
Und es stimmt: Deutschland hat ein besonders traditionelles Bild von Mutterschaft. Als vor einigen Jahren das Thema Regretting Motherhood aufgrund einer Studie der israelischen Soziologin Orna Donath hochkochte, wurde die mediale Diskussion über Frauen, die ihre Mutterschaft bereuen, in keinem anderen Land so hitzig geführt wie in Deutschland. Noch nicht mal in Israel selbst. Die Deutschen mögen es nicht, wenn an der Mutter als heiliger Figur und Leitbild gerüttelt wird.
Was die Nationalsozialisten mit dem Verbot der Eizellspende zu tun haben
Diese Haltung ist sogar gesetzlich verankert. In Deutschland ist eine Mutter als die Frau definiert, die ein Kind geboren hat. „Das ist nicht in allen Ländern so“, weiß Trappe. „Bei Männern ist es in Deutschland anders: Der Vater ist immer der Mann, mit dem die Frau zum Zeitpunkt der Geburt verheiratet war. Oder der, der die Vaterschaft anerkannt hat. Oder der, dessen Vaterschaft gesetzlich festgestellt wurde“, sagt sie. „Das ist wichtig, weil man hier schon einen großen Unterschied im Verständnis von Vaterschaft versus Mutterschaft sieht.“
Claudia Wiesemann sieht in dem konservativen Mutterbild ebenfalls einen Grund, warum man sich in Deutschland so schwertut mit der Eizellspende. Wiesemann ist Professorin am Institut für Ethik und Geschichte der Medizin an der Universität in Göttingen, und sie ist Mitglied der Kommission, die für die Bundesregierung einen Lösungsvorschlag erarbeiten soll. „In den 90ern wurden Frauen, die die Reproduktionsmedizin nutzen, noch stigmatisiert“, erklärt Wiesemann. „Man dichtete ihnen einen übermäßigen Kinderwunsch an, wollte sie eigentlich lieber zum Psychologen schicken.“ Das habe sich geändert. Aber entspannt seien die Deutschen deswegen beim Thema Eizellspende noch lange nicht. Das hänge auch mit der Zeit der Nationalsozialisten zusammen.
Die prägte nicht nur die Verherrlichung der deutschen Mutter. Noch ein anderer Punkt aus der damaligen Zeit beeinflusse die Haltung der Deutschen beim Thema Reproduktionsmedizin, sagt Wiesemann: „Die deutsche Öffentlichkeit besitzt bis heute nicht die Fähigkeit, mit einer gewissen Gelassenheit auf die Reproduktionsmedizin zu schauen. Dabei spielt auch die zu Recht kritische Auseinandersetzung mit der eugenischen Politik der Nationalsozialisten eine Rolle. Dieses Trauma macht es der deutschen Öffentlichkeit bis heute schwer, wohlwollend auf die Reproduktionsmedizin zu schauen.“
Wiesemann blickt aber auch aus der Perspektive der Medizinerin auf die Debatte und weiß: „Die Nebenwirkungen der Eizellspende für die Spenderin und Empfängerin sind gut untersucht.“ So habe sich das Risiko, aufgrund einer Behandlung mit Hormonen durch diese überstimuliert zu werden, für Spenderinnen deutlich reduziert. „Alles das rechtfertigt aus meiner Sicht kein pauschales Verbot der Eizellspende in Deutschland mehr“, sagt sie.
Das größte Geschenk von zwei fremden Frauen aus der Ukraine
Melanie* will sich gar nicht ausmalen, wie ihr Leben sich ohne Eizellspende entwickelt hätte. Ohne diese beiden fremden Frauen, die sie niemals persönlich treffen wird, von denen sie noch nicht mal den Namen kennt. Und die ihr doch das größte Geschenk gemacht haben: ihre eigenen Eizellen. Ohne die könnte Melanie heute nicht ihren beiden gesunden Töchtern beim Spielen zusehen, fünf und drei Jahre alt. Ohne sie hätte die 44-Jährige nie erfahren, wie sich das anfühlt, Muttersein.
Melanie war auf eine Eizellspende im Ausland angewiesen, weil sie viel zu früh in die Wechseljahre kam, mit Mitte 20 schon. Als das Thema Kinderwunsch und Familie für sie und ihren Mann mit Mitte 30 drängender wurde, fiel ihr ein, dass ein Gynäkologe ihr einmal von der Möglichkeit einer Eizellspende erzählt hatte. Im Ausland zwar, alles privat bezahlt, keine Unterstützung vom Staat oder inländischen Ärzten. Aber der Wunsch nach Familie war es wert, alles zu probieren.
Die ersten drei Versuche in einer Klinik in Tschechien kosteten das Paar rund 10.000 Euro und scheiterten. Melanie und ihr Mann legten eine Pause ein, stellten sich selbstkritisch die Frage, ob sie es wirklich weiter probieren wollten. Schließlich nahmen sie einen neuen Anlauf, diesmal in einer Klinik in der Ukraine – und gleich der erste Versuch klappte: 2018, im Alter von 39 Jahren, brachte Melanie ihre älteste Tochter zur Welt. Auch der zweite Versuch mit Eizellen einer weiteren Spenderin war direkt erfolgreich: 2020 durften Melanie und ihr Mann ihre zweite Tochter begrüßen. Beide Versuche zusammen kosteten die Eltern rund 18.000 Euro.
Melanie sagt heute, wegen ihrer persönlichen Geschichte sei ihr die Legalisierung der Eizellspende besonders wichtig. Aber sie wünscht sich auch, dass Spenderkinder aufgeklärt werden. Aus diesem Grund hat sie vor drei Jahren den Verein FE-Netz e.V. mitgegründet, in dem sich Eltern mit Eizellspende-Kindern treffen und austauschen können. Obwohl ihre beiden Töchter noch so klein sind, verheimlicht sie ihnen ihre Entstehung nicht. Ihrer ältesten Tochter hat sie es so erklärt: „Mama hat sich ein Kind gewünscht, aber sie brauchte ein Ei dafür, das hat ihr eine andere Frau gegeben. Das Ei wurde von einem Arzt mit Papas Sperma zusammengebracht und in Mamas Bauch gelegt. Dort bist du dann als Baby herangewachsen.“
Melanies Töchter wissen auch, dass die beiden Frauen, die bei ihrer Entstehung geholfen haben, aus der Ukraine stammen, dem Land, in dem gerade Krieg herrscht. Wenn der vorbei ist, und wenn die Töchter älter sind, will Melanie mit ihrer Familie dorthin fahren. „Das ist mir wichtig, um meinen Töchtern wenigstens etwas von diesem Land und damit von ihren Wurzeln mitgeben zu können.“
Sie kennt die vielen Argumente, die Kritiker:innen der legalisierten Eizellspende in Deutschland vorbringen. Eines davon regt sie besonders auf: Dass Frauen wie Susanne, die ihre Eizellen gerne spenden würden, ausgebeutet werden. Dieses Argument der potenziellen Ausbeute, das Kritiker:innen einer Legalisierung oft anbringen, will Melanie so nicht gelten lassen. „Man kann diese Sicht auch als Bevormundung verstehen, ich finde das wenig feministisch“, sagt sie. Spender-Frauen per se als Opfer zu sehen, sei deswegen nicht richtig – bei Samenspendern falle das schließlich auch niemandem ein.
Redaktion: Theresa Bäuerlein, Bildredaktion: Philipp Sipos, Illustration: Michelle Urra, Audioversion: Iris Hochberger
Melanie und Susanne heißen in Wirklichkeit anders, wollten aber in diesem Text nur anonymisiert genannt werden. Der volle Klarname ist der Redaktion aber bekannt.