Was du tun kannst, wenn dein Kind psychisch erkrankt

Wenn immer mehr Jugendliche psychisch belastet sind, muss auch der Staat reagieren. Was planen die Politiker:innen, die Schulen, um Kindern und Eltern zu helfen, die auch heute noch die Folgen der Pandemie spüren? Dieser Frage bin ich nachgegangen. 

Für dieses Protokoll hat mein Kollege Martin Gommel mit Anna gesprochen. Annas Tochter hat jeden Tag geweint, sprach kaum noch mit den Eltern und wollte nicht mehr in die Schule gehen. Ihrer Mutter erzählte sie, dass sie Panikattacken erlebt und schließlich auch, dass sie nicht mehr leben möchte. Anna brachte ihre Tochter in eine Klinik. Dann merkte sie, dass sie zuerst sich selbst retten muss, wenn sie für ihre Tochter da sein will.

Während der Pandemie zog sich Charlotte immer mehr zurück. Sie war traurig, und zwar immer. Sie suchte nach Fehlern bei sich selbst. Selbst nach einem Suizidversuch wollte ihr Vater nicht, dass sie in eine Klinik geht. Sie ging trotzdem. Was sie dort erlebte und wie ihre Klasse reagiert hat, als sie wiederkam, erzählt sie in diesem Protokoll.

Als Elternteil ist es manchmal schwierig zu helfen, wenn psychisch belastete Kinder und Jugendliche sich zurückziehen. Oft landen diese Kinder dann im Internet. Dort warten andere Betroffene, Influencer:innen und manchmal auch Angebote, die die Erkrankung eher schlimmer als besser machen. Ich habe mit einem digitalen Streetworker gesprochen, der genau dahin geht, wo Eltern oft nicht mehr hinkommen.

Viele Eltern finden den Umgang mit ihrem psychisch erkrankten Kind herausfordernd. Oft fehlen ihnen die richtigen Worte. Und manchmal rutschen Eltern Sätze raus, die sie später bereuen. Wir haben über 300 betroffene Kinder gefragt, was sie wirklich brauchen. Welche Worte sie hören wollen – und welche nicht. Herausgekommen ist dieser Leitfaden.