Deswegen ist Deutschland ein Geldwäsche-Paradies

Jedes Jahr werden in der Bundesrepublik mutmaßlich 100 Milliarden Euro gewaschen. Das ist verdammt viel Geld. So viel hat zum Beispiel der Zeitenwenden-Sonderfond für die Bundeswehr gekostet. Dabei wissen wir fast nichts über Geldwäsche. Wie kann das sein? Was läuft bisher bei der Bekämpfung dieses Verbrechens schief? Und wieso könnte sich daran vielleicht demnächst etwas ändern? Darum geht es in diesem Text.

Eigentlich war Josef Müller Steuerberater. Dann flog er zehn Mal hintereinander mit fünf Samsonite-Koffern aus den USA nach Deutschland. Im Gepäck: vier Millionen Dollar, die er für einen Drogenboss in Deutschland anlegte. Dann verzockt er das Geld und betete: „Bitte Gott, gib mir so eine Chance noch einmal.” Ich habe Müller 30 Jahre später getroffen. 

In diesem Text schaue ich darauf, wer in Deutschland den Weg zur Geldwäsche-Oase geebnet hat – und so ermöglicht, dass jedes Jahr Millionen Euro im Dunkeln versacken. Manche dieser Personen wirst du kennen, andere nicht. Sie erklären, wieso Geldwäscher:innen Deutschland lieben. 

Es tut sich gerade einiges in der Geldwäsche-Bekämpfung. Das hat, zumindest teilweise, mit einem Zufall zu tun. In diesem Text erkläre ich dir, wie der Krieg in der Urkaine, ein russischer Oligarch und eine Segelyacht namens Dilbar die Beamten und Politikerinnen endlich auf die richtige Spur führten.