Was, wenn Migration normal wäre?

Eine kurze Anleitung

6 Teile

Willkommen im Zusammenhang „Was, wenn Migration normal wäre?“ Hier findest du alle wichtigen Texte und Informationen zum Thema, damit du dir einen schnellen und guten Überblick verschaffen kannst.

Eine Einführung

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Benjamin Hindrichs

Reporter für Macht und Demokratie

Hallo, ich bin Ben und ich schreibe bei Krautreporter über Politik. Migration hat viele Gesichter: Menschen wechseln ihren Lebensmittelpunkt freiwillig oder werden durch Klimakrise, Kriege und Konflikte dazu gezwungen. Die zweite Gruppe wird immer größer, über 100 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht. 
Oft erleben Flüchtende Repressionen: In Griechenland und Polen gehen europäische Grenzbeamte mit brutaler Gewalt vor, in Italien wird zivile Seenotrettung kriminalisiert, in Spanien und Ungarn senden militarisierte Grenzanlagen ein klares Signal: Kommt bloß nicht her!
Viele versuchen es trotzdem. Das verändert auch unsere Gesellschaft in Deutschland. Sie wird vielfältiger – und streitlustiger, denn Migration verursacht Reibung. Aber warum? Und wann kommt man in einem neuen Land wirklich an? In diesem Zusammenhang gehe ich diesen Fragen nach. Ich erkläre, was sich ändern muss, damit wir die Herausforderungen globaler Migration meistern – und lernen, sie als Chance zu sehen.

Zeit, das alles zu verstehen?

So könnte Migration vom Problem zur Chance werden

Deutschland ist ein Einwanderungsland. Schon lange. Doch umständlich formulierte Paragraphen und Vorschriften erschweren vielen der mehr als 10 Millionen Menschen ohne deutschen Pass erst das Ankommen und dann die Integration. In diesem Text beschreibe ich, was die Politik ändern muss, um Angekommenen weniger Steine in den Weg zu legen – und das Potenzial einer Einwanderungsgesellschaft zu nutzen. 

Wie rassistisch die Deutschen sind, weiß Saad Hamza nur zu gut

Saad Hamza wurde in Bagdad geboren und lebt seit 25 Jahren in Essen. Er hat eine schöne Wohnung, zwei Katzen, eine Freundin, einen Job. Eigentlich alles in Ordnung. Aber ob er nochmal nach Deutschland fliehen würde, weiß Hamza nicht. Denn ein sicheres Leben ist nicht alles, wenn die Psyche leidet.

Wohin mit dem Unwohlsein?

Als ich bei einem Termin im Bürgeramt eine Frau mit Kopftuch neben ihn setzte, griff mein Kollege Tarek Barkouni nach seiner Tasche. Wie können wir Vorurteile verlernen? Und lernen, über sie zu sprechen?

Ist die Ablehnung alles Fremden normal?

Ich wollte wissen, woher Fremdenangst kommt – und wie sich entscheidet, wen wir als fremd empfinden. Dafür habe ich in Hirnforschung gestöbert und bin in die Antike gereist, als Fremde noch in metoikos, xenos und barbaros unterschieden wurden: Gäste, Fremde und Barbaren.

Wie Wasser Menschen zur Flucht treibt

Kein anderes Element lässt sich so leicht missbrauchen, um Menschen zu bekämpfen. In diesem Text erkläre ich, warum Wasser schon immer einer der wichtigsten Gründe für Migration war – und es auch in Zukunft bleiben wird.

Was andere dazu sagen

5 Quellen

Der Sprung nach Europa

Afrika und die Europäische Union trennen in der spanischen Exklave Melilla bloß drei hochgesicherte Zäune. Immer wieder versuchen Geflüchtete, diese zu überwinden. Monatelang bereiten sie sich auf den gefährlichen „Sprung“ vor – und verstecken sich währenddessen auf einem Berg vor der Stadt. Im Film “Les Sauteurs – Those Who Jump“ dokumentiert Abou Bakar Sidibé das zermürbende Warten – und das Leben an einem Ort zwischen Hoffnung und Gewalt.

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Wie Flucht eine Insel verändert

Samuele ist 12 Jahre alt und lebt auf Lampedusa. Nach der Schule trifft er seine Freunde oder stromert mit seiner selbstgebauten Steinschleuder über die Insel. Zu Samuels Leben gehört aber auch der Tod. Und Tausende Flüchtlinge, die voller Verzweiflung und Hoffnung an den Stränden ankommen. Für seine Dokumentation „Seefeuer“ verbrachte Regisseur Gianfranco Rosi ein Jahr vor Ort.

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Flucht ist keine neue Idee

Schon immer mussten Menschen ihr Zuhause verlassen und anderswo neu beginnen. Wie universell diese Erfahrung ist, beschreibt der Historiker Andreas Kossert in "Flucht – Eine Menschheitsgeschichte". Geflüchtete aller Zeiten kommen darin zu Wort, von der Antike bis heute, in Tagebüchern, Gedichten und Briefen. Bossert fragt: Was heißt eigentlich Heimat? Und was heißt es, nie anzukommen?

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Wie Migration ganze Familien prägt

"Was sehen sie, wenn sie mit ihren Sowjetaugen durch die Gardinen in den Hof einer ostdeutschen Stadt schauen?", fragt sich Nina, wenn sie an ihre Mutter Tatjana und deren Freundin Lena denkt. Die beiden flohen Mitte der neunziger Jahre aus der Ukraine nach Deutschland, sprechen aber kaum darüber. In ihrem großartigen Roman „Im Menschen muss alles herrlich sein“ erzählt Sasha Marianna Salzmann von ihrem Weg – und wie politische Umbruchszeiten die Menschen mitreißen.

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Die Erfindung der Grenze

Eigentlich träumen wir von einer grenzenlosen Welt. Doch die große Mehrheit der Weltbevölkerung bleibt dabei systematisch außen vor. Warum das so ist, erklärt der Soziologe Steffen Mau in seinem Buch "Sortiermaschinen" nach, über die Neuerfindung der Grenze im 21. Jahrhundert.

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