Wie Tiere denken

Eine kurze Anleitung

6 Teile

Willkommen im Zusammenhang „Wie Tiere denken“. Hier findest du alle wichtigen Texte und Informationen zum Thema, damit du dir einen schnellen und guten Überblick verschaffen kannst.

Eine Einführung

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Theresa Bäuerlein

Reporterin für Sinn und Konsum

Hi, ich bin Theresa und seit einiger Zeit frage ich mich: Ist die Art und Weise, wie viele von uns über Tiere denken, komplett überholt? Ich rede hier nicht davon, dass deine Katze mitentscheiden soll, wo du wohnst oder davon, dass alle aufhören sollten, Fleisch zu essen. Sondern darüber, dass wir Menschen uns seit Tausenden von Jahren in einer Hierarchie sehen – mit uns an der Spitze natürlich, weil wir alle anderen Lebewesen als primitiver ansehen.  
Das passt nicht zu dem, was die Wissenschaft heute schon über das Denken, Fühlen und sogar das Bewusstsein von Tieren weiß oder bereits vermutet. Giraffen können statistische Überlegungen anstellen, Kühe trauern, und Elefanten, Mantarochen und Elstern erkennen sich im Spiegel. Wir teilen also Fähigkeiten mit Tieren, von denen wir lange dachten, dass sie uns Menschen einzigartig machen. 
Warum ist die Perspektive deiner Katze oder die der Spinne in deiner Zimmerecke automatisch weniger wertvoll als deine Sicht auf die Welt? Ich vermute, dass wir die menschenzentrierte Perspektive in ein paar Jahren primitiv, vielleicht sogar peinlich finden werden. In diesem Zusammenhang geht es um ein Update unseres Denkens. 
Willkommen im Zusammenhang „Wie Tiere denken“. Hier findest du alle wichtigen Texte und Informationen zum Thema, damit du dir einen schnellen und guten Überblick verschaffen kannst.

Zeit, das alles zu verstehen?

Trauer und Liebe sind keine menschlichen Gefühle

Die Anthropologin Barbara King erforscht, wie Tiere fühlen. Sie sagt: Kühe trauern, Spinnen denken mit ihren Netzen und Hunde können egoistisch sein.

Können Tiere wirklich träumen?

Wer mit ihnen zusammenlebt oder schon einmal auf Instagram Tiervideos gesehen hat, wird sofort sagen: Ja, natürlich können sie das! Aber: Dürfen wir sie dann halten? Oder essen?

Was andere dazu sagen

5 Quellen

Die Moral des Affen

Die Natur ist brutal? Tiere konkurrieren immer um Ressourcen? Frans de Waal hält das für Blödsinn. Er ist ein niederländisch-amerikanischer Biologe und Primatologe und hat jahrzehntelang das Verhalten von Primaten untersucht. Einige seiner Beobachtungen drehen sich um die Evolution der Moral und darum, wie viel wir mit dem Tierreich gemeinsam haben: „Genau wie die menschliche Gesellschaft ist [die Tierwelt] auf Freundschaft und Zusammenarbeit aufgebaut. Wir würden diese Verbindung, die zwischen uns und den Tieren besteht, gerne leugnen. Bestimmte Tendenzen, wie Sinn für Fairness, Einfühlungsvermögen, Fürsorge für andere, Hilfe für andere, Befolgung von Regeln, Bestrafung von Personen, die sich nicht an die Regeln halten – können allesamt bei anderen Primaten beobachtet werden“, so Waal.

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Denkende und sprechende Tiere gibt es wirklich?

In diesem Kinderbuch erzählt der Verhaltensbiologe Karsten Brensing interessante Geschichten aus dem Tierreich und will mit vielen Beispielen zeigen, dass Tiere gar nicht so anders denken und fühlen als Menschen. Brensing berichtet von Ameisen, die sich im Spiegel erkennen können und von Orcas, die mit 30 noch zu Hause wohnen. Dabei bezieht Brensing sich auf neueste wissenschaftliche Erkenntnisse. Und ganz ehrlich, manchmal sind Kinderbücher auch für Erwachsene genau der richtige Weg, um Themen zu verstehen.

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Lies das nicht, wenn du Calamari liebst

Bevor ich die Netflix-Dokumentation „Mein Lehrer, der Krake“ sah, waren mir Tintenfische egal – ehrlich gesagt fand ich sogar alle Weichtiere ein bisschen eklig. Dieser Film, der eine wunderbare, zarte Freundschaft zwischen einem Taucher in einer Lebenskrise und einem Krakenweibchen zeigt, hat das für immer geändert.

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Wo Tiere uns unfassbar überlegen sind

Grillen hören mit den Knieen, Schildkröten können im Meer die eine Insel wieder finden, auf der sie geboren wurden, Enten haben eine Sehkraft, von der Menschen nur träumen können. Der Wissenschaftsjournalist Ed Yong zeigt in seinem Buch auf manchmal überwältigende Weise, welche Sinne es in der Tierwelt gibt, die Menschen nicht haben – und wie anders andere Lebewesen als wir die Welt wahrnehmen. Wer braucht da noch Science-Fiction?

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Schlau, schlauer – Grillhähnchen?

Wenn die Intelligenz von Tieren mit der von Menschen verglichen wird, geht es oft nur um eins: Am Ende kommt heraus, dass wir alle Vegetarier:innen werden müssen, weil Schweine so schlau sind wie Hunde. Die Anthropologin Barbara J. King vermeidet in ihrem Buch diesen automatischen Schluss. Stattdessen zeigt sie, was die Forschung heute über die Intelligenz und das Sozialverhalten von Hühnern, Schweinen, Rinden und anderen Nutztieren weiß.

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