Ein Kindergeburtstag im Januar 2023, Berlin-Mitte. „Lena, ich habe Crémant gekauft. Das macht man doch so“, sagt der Vater des Dreijährigen, dessen Geburtstag wir feiern.
Ich: „Nein, danke.“
Er: „Wirklich nicht?“
Ich: „Wirklich nicht.“
Er: „Dry January?
Ich: „Mehr so dry life.“
Er konnte es nicht fassen. Ich auch nicht.
Aber es ist so: Ich bin nüchtern. Das bedeutet nicht, dass ich gestern viel getrunken habe und mein Körper den Alkohol wieder abgebaut hat. So habe ich das Wort „nüchtern“ früher verwendet. Nein, „nüchtern“ bedeutet, dass ich keinen Alkohol mehr trinke. Seit ziemlich genau einem Jahr, seit Silvester 2022/2023. Das war mein erstes Silvester ohne Alkohol, an dem ich nicht schwanger oder selbst ein Kind war. Ich wollte nicht nur einen Dry January machen, wie viele Menschen. Ich wollte gar nicht mehr trinken. Die meisten Menschen fragen an dieser Stelle: Warum solltest du aufhören wollen, Alkohol zu trinken? Alkohol ist fest verankert in unserem Alltag, im Büro, am Feierabend, bei Partys.
Mir war er zu viel. Ich wollte nicht mehr, dass Alkohol Bestandteil meines Lebens ist, wie er es bisher war. Ich wollte diese Kopfschmerzen nicht mehr, die ich schon nach ein oder zwei Gläsern Wein spürte. Ich wusste, dass mir Alkohol nicht gut tat, aber ich hatte keine Ahnung, was der Verzicht mit meinem Leben machen würde.
Dies ist kein Text über Alkoholismus. Es geht nicht um Abstürze im Suff, um Sex mit fremden Männern, um Kontrollverlust. Es geht auch nicht um rote Äderchen in einem aufgedunsenen Gesicht und die Frage, wann ich endlich wieder trinken kann, weil ich es unbedingt brauche. Dieses Bild haben viele, wenn es um Alkoholabhängigkeit und ungesunden Alkoholkonsum geht. All das hatte ich nicht, als ich aufhörte zu trinken. Ich durfte in diesem Jahr lernen: Es gibt verschiedene Formen von Abhängigkeit, physische und psychische.
Zum Leben der allermeisten Erwachsenen gehört Alkohol. Im Jahr 2021 tranken mehr als zwei Drittel der Erwachsenen Alkohol, Männer etwas mehr (77 Prozent) als Frauen (68 Prozent). Der Alkoholatlas verrät viel über den Alkoholkonsum von Deutschen und dessen Folgen. Etwa, dass Jugendliche, die vor dem 15. Lebensjahr anfangen zu trinken, eine viermal höhere Wahrscheinlichkeit haben, abhängig zu werden, als solche, die erst mit 20 Jahren anfangen. Und: Erwachsene mit höherer Bildung trinken mehr und häufiger als Menschen mit geringerer Bildung, für Frauen gilt das noch mehr als für Männer.
Warum wir trinken
Meine Freunde – so erzählen sie es – und auch ich haben viele Gründe fürs Trinken: Wir wollen den Stress vergessen. Leichtigkeit spüren. Wir trinken, um lockerer zu werden und miteinander ins Gespräch zu kommen. Ich habe Alkohol getrunken, weil ich mich cool dabei fühlte, weil ich frei und unabhängig sein wollte und weil ich gelernt hatte, dass Alkoholtrinken ganz normal ist. Der Sekt in der Pause beim Theater, der Gin Tonic an der Bar, der Rotwein in der Badewanne, das Bier in der Fankurve beim Fußball. Alkohol sorgte dafür, dass ich dazugehörte und selbst wenn ich allein war, dachte ich, dass dieses Glas ein Zeichen ist für: „Ich habe es geschafft. Ich gönne mir das jetzt.“ Bisher.
Wenn ich ehrlich bin, trank ich irgendwann auch, weil es den Alltag leichter machte. Zwei Kinder in Kita und Schule, Frühstücksboxen, Geburtstagsgeschenke, ständig am Verhandeln, wer die Kinder bringt und wer sie holt, im Beruf selbstständig, Freundinnen treffen wollen, Mental Load, das Übliche eben. Da half ein Sekt beim lauten Kindergeburtstag.
Dann kam Corona und bald saß ich mit einem Gin Tonic allein auf dem Sofa, während ich meine Jugendserie „Dawson’s Creek“ schaute und die Kinder schliefen. Ich fand das schon in dem Moment merkwürdig und am nächsten Morgen furchtbar. Das hatte nichts mehr mit Carrie Bradshaw aus „Sex and the City“ zu tun, die lässig ihren Cosmopolitan trank. Ich trank mal mehr, mal weniger, nie richtig viel, aber selten nichts.
Und trotzdem: Ich hatte schon lange keine Lust mehr, morgens mit Kopfschmerzen aufzuwachen oder leicht verkatert nachts zum weinenden Kind zu laufen. Doch ich änderte nichts. Es schien mir zu aufwändig, zu anstrengend.
Dann, im Herbst 2022 bekam eine gute Freundin Darmkrebs, keine 40 Jahre alt, viel gesünder als ich. Ich las, woher Darmkrebs kommt und landete, wie bei so vielen Krankheiten, beim Alkohol. Über 200 Krankheiten listet der Alkoholatlas Deutschland auf, die durch Alkoholkonsum entstehen können. Zur Weihnachtszeit saß ich trotzdem wieder mit Sekt auf dem Sofa. An Silvester, das meine Familie und ich mit Freund:innen feierten, die keinen Alkohol trinken, entschied ich: Ich mache Schluss mit Alkohol.
Ich hörte also auf, weil ich der Meinung war, dass es gut für mich wäre. Das war der einzige Grund. Ist das mutig? Bin ich ohne Alkohol endlich frei? Und klappt das überhaupt, einfach so nicht mehr zu trinken?
Januar 2023: Alles ist viel klarer
In den ersten Tagen ist alles so viel klarer. Ich kann zu jeder Zeit in jede Ecke eines Raumes schauen und erkenne alles dort ganz genau. Alkohol zeichnet die Welt weich, irgendwie das ganze Leben. Anfangs denke ich viel über Alkohol nach. Wenn der Schluck Rotwein im Mund ankommt, die Speiseröhre heruntergleitet und die dunkle Farbe des Weins im Glas leuchtet, war das wie ankommen. Das war zu Hause, das war das gute Leben. Und ich habe es nicht mehr.
Alkohol ist überall. Ich hole meine Tochter aus der Kita ab und schiebe den Kinderwagen Richtung Bücherei. Im Sommer saß ich hier im Café und trank eine Weißweinschorle, schon nachmittags. Ich postete das sogar bei Instagram und es gab Likes. Nachmittags trinken finden die meisten Leute anscheinend normal. Ich schiebe weiter, vorbei an einer Weinhandlung. Im Schaufenster hängt ein Schild mit der Aufschrift „Wir müssen aufhören, weniger zu trinken.“ In den Romanen, die ich lese, in den Netflix-Serien, die ich schaue: Überall trinken die Leute, und selten ist das ein Problem. Es ist so furchtbar normal, Alkohol zu trinken. Bin ich jetzt nicht mehr normal?
März 2023: Wie ich meinen alkoholfreien Sekt versteckte
Eine Party in Berlin-Mitte. Im Wohnzimmer steht eine lange Bierbanktafel, darauf liegen Würstchen, Käse und Brezeln. Auf einem Tisch an der Wand sehe ich mehrere Flaschen stilles Wasser und einen Weinkühler mit Rosé, Weißwein und Crémant darin. Ich habe einen alkoholfreien Sekt mitgebracht und stelle ihn zu den anderen Getränken. Ich schaue mich um. Die Leute wirken viel cooler als ich. Sie tragen die hippsten Klamotten, rauchen Zigaretten, sind irgendwelche Fondsmanager oder Musikproduzenten. Natürlich sind sie nicht wirklich cooler als ich, aber es fühlt sich so an. Mit einem Glas Wein in der Hand würde ich besser dazu passen. Hier kann ich nicht sagen, dass ich nicht trinke.
Ich schenke Wasser in ein Weinglas und unterhalte mich mit zwei Männern, die am Fenster stehen. Als ich ausgetrunken habe, fragt mich einer der beiden: Möchtest du auch noch ein Glas Wein? Ich sage: „Nein, danke“, und ich befürchte, dass mein Verhalten auffallen wird. Wenn ich meinen alkoholfreien Sekt unauffällig eingeschenkt bekomme, wäre es weniger unangenehm. Vor der Getränketheke bemerke ich, dass mein alkoholfreier Sekt weg ist. Vielleicht passt er nicht zu dieser coolen Party? Im Badezimmer finde ich eine Kiste mit Eiswürfeln und Wasser, darin Bierflaschen und der alkoholfreie Sekt. Ich mache ihn heimlich im Bad auf, schenke mir ein und stelle die Flasche um die Ecke ins Zimmer. Es kommen immer mehr Gäste, viele bringen Weinflaschen mit, einer sogar eine ganze Kiste Rotwein. Niemand merkt, wie klar ich alles wahrnehme: Den Zigarettenrauch, die Augen meiner Gesprächspartnerin, die glasig werden, das leichte Lallen in ihrer Stimme. Niemand merkt, dass ich nicht dazugehöre.
Bis zu dieser Party dachte ich: Ich trinke keinen Alkohol und sonst verändert sich mein Leben nicht. Ich werde keinen Kater mehr haben und vielleicht weniger müde sein. Spätestens seit dieser Party wusste ich: So ist es nicht. Wenn ich als einzige nüchtern bin, verändert das die Situation auch für die, die trinken. Wenn ich das nicht will, dürfen sie es nicht merken. Merkwürdig finde ich das schon. Bei den meisten Themen stehe ich zu meiner Meinung, sage auch Dinge, die andere anders sehen, nur beim Alkohol traue ich mich nicht, dafür einzustehen, dass ich ihn nicht trinke und das okay ist.
Dass ich keinen Alkohol trinke, definiert mich nicht. Und trotzdem musste ich lernen, dass es für viele Menschen auffällig ist, wenn jemand keinen Alkohol trinkt. Sehr geholfen, das zu verstehen, haben mir verschiedene Bücher: „Nüchtern“ von Daniel Schreiber (Hanser Berlin 2014), „Ohne Alkohol“ von Nathalie Stüben (Khailasch Verlag 2021) und „Unabhängig“ von Eva Birninger (Harper Collins 2022). Alle drei erzählen von ihrem Weg zum nüchternen Leben. Die Unterscheidung zwischen „nüchternen“ Freund:innen und solchen, die Alkohol trinken, lese ich häufig. Es gibt sie also doch, „die“ und „wir“. Eine Unterscheidung, die ich falsch finde.
Und auch mit dem Wort „nüchtern“ kämpfe ich. Nüchtern, das klingt doch langweilig? Und es fällt mir schwer, es für das zu akzeptieren, wie ich jetzt lebe. Es gibt eine ganze Bubble von Leuten, die nüchtern sind. Sie schreiben die oben genannten Bücher, machen Podcasts. Nathalie Stüben hat sogar ein Online-Programm gestartet für Menschen, die nicht mehr trinken wollen. Sie benutzen den Begriff „nüchtern“ ganz natürlich. Es geht darum, nicht immer davon zu sprechen, keinen Alkohol zu trinken. Den Leuten in der Nüchtern-Bubble geht es um mehr. Eigentlich wollte ich nur keinen Alkohol mehr trinken und auf einmal bin ich in philosophischen Dimensionen angekommen.
Mia Gatow und Mika Döring erklären das in ihrer Silvesterfolge 2023 im Podcast „Sodaclub“ so: „Nicht zu trinken, ist kein Verzicht.“ Es ist nicht die Abwesenheit von etwas (Alkohol), sondern das Vorhandensein von etwas anderem (Klarheit). Diese Haltung zum Nicht-Trinken klingt erstrebenswert, aber im Frühjahr 2023 ist sie ganz weit weg.
April 2023: Ich rieche an alkoholischen Getränken anderer Leute
Im April fange ich an, an den alkoholischen Getränken anderer zu riechen. Ich sitze mit einer Freundin im Theater. Als sie auf die Toilette geht, nehme ich ihr Glas Sekt und rieche dran. Es riecht gut, wie früher. Ich habe monatelang das Gefühl, dass mir etwas fehlt. Ich träume nachts davon, dass ich aus Versehen Alkohol trinke. Ich gehe am Alexanderplatz an einer ranzigen S-Bahnhof-Kneipe vorbei und denke: „Schade, da kannst du jetzt nicht reingehen.“ Ich war da noch nie drin und würde normalerweise auch nie reinwollen, aber irgendetwas passiert in meinem Gehirn, das ich kaum kontrollieren kann: Ich will trinken und weiß nicht warum. Ich weiß genau, wie sich ein Kater anfühlt und bin froh, ihn nicht mehr zu erleben und trotzdem finde ich es schade, nicht mehr zu trinken.
Daniel Schreiber erklärt das in seinem Buch „Nüchtern“ so: Mein Gehirn hat über Jahre gelernt, in welchen Situationen ich trinke – eigentlich in fast allen. Mein Gehirn empfängt also die ganze Zeit Signale, dass ich trinken soll. Ich muss erst einmal lernen, nicht mehr zu trinken. Und dass das normal ist.
Ich lerne in Schreibers Buch auch, dass es zwei Sorten von Menschen gibt, die Alkohol trinken. Es gibt die, die nach einem Glas Wein unbedingt ein zweites trinken wollen und ein drittes. Sie haben einen Drang danach, mehr zu trinken. Und es gibt die, die einfach wenig trinken können. Sie können ein Glas Wein einmal die Woche zum Essen trinken und das reicht ihnen. Sie können auch bei einer Firmenfeier mit anstoßen und das angefangene Glas Sekt stehen lassen. Ich habe niemals in meinem Leben ein angefangenes Glas Sekt irgendwo stehen gelassen.
September 2023: Der Alkohol schmeckt nicht mehr
Es vergehen Wochen und Monate und es wird für mich immer normaler, keinen Alkohol zu trinken. Ich erlebe einen Südfrankreich-Urlaub ohne Rosé, er ist sogar sehr schön. Im September wandere ich den portugiesischen Jakobsweg. Ich sitze mit meinen Schwestern in einer privaten Pilgerherberge. Die Herbergsmutter Fernanda hat für uns gekocht. Zum Linsengemüse und Hähnchen gibt es Rot- und Weißwein. Alle trinken, später wird getanzt. Es ist einer dieser Momente im Leben, von dem du weißt, dass du ihn nicht vergessen wirst. Ich sitze neben meinen Schwestern und nippe an ihrem Wein. Ich möchte wissen, ob mir dieses Glas Wein wirklich so fehlt, wie es sich anfühlt. Ich trinke einen Schluck Rotwein. Alles zieht sich in mir zusammen. Es ist sauer und geradezu ekelhaft. Ich bin schockiert und erleichtert: Alkohol schmeckt mir nicht mehr.
Im Herbst bin ich sicher darin, nicht mehr zu trinken. Ich habe viele Rückschläge verkraftet. Eine Freundin, der ich davon erzählt habe, fragt mich bei jedem Treffen: Und, trinkst du immer noch nicht?
Ich: Ja.
Sie: Schade.
Ich habe mich daran gewöhnt, dass einige Menschen deshalb enttäuscht sind. Ich bin froh, dass mein Partner, meine Eltern, meine Schwestern und viele Freund:innen darin kein Problem sehen. Einige Freund:innen trinken auch nicht, aus verschiedenen Gründen. Ich fühle mich ihnen viel näher. Ich sitze mit meiner besten Freundin, die auch nicht trinkt, im Restaurant einer Brandenburger Therme und bitte die Kellnerin, mein Wasser ins Weinglas zu kippen. Warum kommt nur Alkohol in die schönen Gläser? Wir stoßen mit unserem Wasser in Weingläsern an. Ich bin glücklich.
Im Herbst besuchen wir Freunde, die in einer Weinregion leben. Man kann in den Weinbergen spazieren gehen, es ist viel ruhiger als in der Stadt. Dass Wein ein echtes Kulturgut ist, kann man dort etwa auf dem Wochenmarkt erleben, auf dem das ganze Dorf nachmittags zum Trinken zusammenkommt. Ich sitze mit einem Wasser zwischen den Trinkenden und lausche unserem Freund, der fröhlich davon berichtet.
Ich hatte unseren Freunden schon vorher erzählt, dass ich nicht mehr trinke. „Ach, das glaube ich nicht“, hatte der Freund geantwortet. Wir sind mehrere Tage dort. Er fragt immer wieder, ob ich nicht doch etwas trinken möchte. Am letzten Abend stimme ich einem Minischluck Portwein zu, quasi um ihn zu beruhigen. Ich kriege sofort Kopfschmerzen. Ich soll noch mehr trinken, sagt der Freund. Ich gehe ins Bett und lasse den Portwein stehen. Ich bin traurig und enttäuscht, ein bisschen von mir, dass ich nicht für mich eingestanden bin und von unserem Freund, weil er mich nicht so akzeptiert, wie ich jetzt bin.
Ich möchte immer noch, dass alles beim Alten bleibt zwischen mir, der Nüchternen und den Menschen, die gerne trinken. Aber es gibt anscheinend Menschen, für die Alkohol so stark zu ihrer Identität dazugehört, dass nicht zu trinken, sie verärgert oder zumindest irritiert. Vielleicht ist es auch unangenehm zu wissen, dass ich klar und nüchtern bin, während der andere immer betrunkener wird. Ich werde sehen, welche Freundschaften das auf Dauer überstehen und, welche nicht.
Manchmal frage ich mich, wie mein Leben ausgesehen hätte, wenn ich früher nüchtern geworden wäre. Wäre ich überhaupt mit meinem Mann zusammen und hätten wir gemeinsam zwei wundervolle Töchter? Unsere Beziehung begann unter dem Einfluss von Alkohol. Wir saßen in einem Restaurant und der Kellner brachte mir ständig einen neuen Rotwein. Mein Mann glaubt, dass wir ohne Alkohol vielleicht nicht zusammen wären. Einfach weil es so viel leichter ist, sich näherzukommen, wenn man getrunken hat. Ich glaube, dass wir auch nüchtern zusammengekommen wären, aber nicht gleich am ersten Abend.
Nathalie Stüben schreibt in ihrem Buch „Ohne Alkohol“: „Ich liebe es, nüchtern zu sein. Ich bin gesund. Ich bin selbstbestimmt. Ich bin unabhängig. Und, allen voran: Ich bin frei.“ Die Autorin Eva Biringer schreibt in ihrem Buch „Unabhängig“: „Ich bin stolz auf meine Nüchternheit, ich umarme meine Freiheit.“ Auch, wenn ich das nicht ganz so frohlockend und jauchzend sagen würde wie die beiden Autorinnen, bin ich doch froh, dass ich nüchtern bin. Und es fühlt sich tatsächlich frei an, nichts mehr zu trinken.
War es mutig von mir, mit dem Trinken aufzuhören? Nein, eigentlich nicht. Es war einfach der richtige Schritt in meinem Leben. Vielleicht war es aber mutig, diesen Text zu schreiben und damit so vielen Menschen wie nie zuvor zu sagen: Ich bin jetzt nüchtern.
Redaktion: Astrid Probst, Fotoredaktion: Philipp Sipos, Schlussredaktion: Susan Mücke; Audioversion: Iris Hochberger