Gerade rollt die Omikron-Welle mit voller Wucht über unser Land, bringt aber mildere Verläufe als die Delta-Variante. Ich verstehe die ganze Aufregung nicht. Dann ist doch alles halb so wild, nicht?!
Es wirkt so. Aber nur auf den ersten Blick. Denn ein milderer Verlauf bedeutet nicht unbedingt einen leichten Verlauf. Wie schwer eine Infektion verläuft, hat nicht nur mit den Eigenschaften des Virus zu tun – die man für Omikron gerade erforscht –, sondern vor allem mit der Immunitätslage: Viel mehr Menschen als noch zu Beginn der Pandemie haben inzwischen Antikörper oder spezialisierte Immunzellen gegen das neue Coronavirus im Blut.
Was jetzt so große Sorgen bereitet, sind die massiv hohen Ansteckungszahlen. Das Virus breitet sich scheinbar so aus, als würden Impf- oder Genesenenstatus kaum eine Rolle spielen. Es gilt: Die Masse macht den Unterschied. Denn unter den vielen, vielen Infizierten sind einfach auch Menschen, die nicht geimpft sind. Oder solche, für die das Virus trotz Impfung noch gefährlich werden kann. Die gute Nachricht lautet aber: Dreifach geimpft oder eine Kombination aus Genesen und Geimpft verspricht für die allermeisten von uns einen Schutz vor einer massiven Ausbreitung Omikrons in unserem Köper und damit vor einer schweren Erkrankung.
Wie kann es sein, dass Omikron so eine hohe Welle verursacht – aber am Ende vom Krankheitsverlauf her doch harmloser ist, als Delta es war? Widerspricht sich das nicht?
Bei Omikron kommen mindestens drei Dinge unglücklich zusammen, so dass es, wie zuvor etwa schon in Großbritannien und Dänemark, jetzt auch bei uns zu einem sprunghaften Anstieg der Infektionen kommt. Aber Achtung: Wir reden hier von Infektionszahlen oder Ansteckungen, was zunächst einmal nichts anderes bedeutet, als dass eine Person in Nase und Rachen so viele Sars-CoV-2-Viren trägt, dass der PCR-Test positiv ausfällt. Ob und wie stark diese Person dann an Covid-19 erkrankt, sagt uns die Inzidenz nicht.
Aber zurück zu den hohen Ansteckungszahlen und den Gründen dafür. Erstens: Omikron ist noch ansteckender als die Varianten zuvor. Das Risiko, sich in Bus und Bahn, Einkaufszentren, bei Familienfeiern, am Arbeitsplatz oder sonst irgendwo anzustecken, steigt damit. Zweitens: Das Virus hat sich verändert. Nicht komplett, aber an einigen Stellen seines äußeren, stacheligen Gewandes. Dadurch können Antikörper, die Delta oder Alpha noch locker ausschalten konnten, nicht mehr so gut binden. Und drittens: Wir befinden uns an einem Zeitpunkt der Pandemie, an dem der Schutz durch eine vorangegangene Infektion mit dem Coronavirus oder durch eine Zweifachimpfung bei vielen in der Bevölkerung schon wieder nachlässt. Erst recht bei denjenigen, deren Abwehr ohnehin nur schwach auf das Virus reagiert: sehr alte Menschen oder solche, deren Immunsystem nicht so fit ist, weil sie eine chronische Erkrankung haben.
Hinzukommt: Inzwischen gibt es einige Hinweise darauf, dass Omikron für seine äußere Verwandlung allerdings auch einen Preis gezahlt hat, um es mal etwas flapsig auszudrücken. Es kann sich offenbar nicht mehr so gut in den Lungenzellen ausbreiten. Für uns Menschen ist das in gewisser Weise eine gute Nachricht. Weil gerade der Befall der Lunge und die Zerstörung des Gewebes während der Infektion lebensbedrohliche Verläufe verursachen kann. Eine Sache ist allerdings wichtig zu verinnerlichen: Omikron ist trotzdem immer noch kein harmloses Erkältungsvirus.
Was soll ich machen, wenn der Schnelltest sagt, ich habe mich mit Omikron ansteckt trotz Dreifachimpfung?
Auf dem jüngsten Bund-Länder-Treffen wurde beschlossen: PCR-Tests gibt es in Zukunft nicht mehr für jede:n, weil die Testkapazitäten knapp werden. Risikopatienten und Personen, die im Gesundheitswesen arbeiten, haben Vorrang. Alle anderen müssen sich mit einem zertifizierten Schnelltest zufrieden geben.
Bei Verdacht auf eine Infektion lautet daher mehr denn je das oberste Gebot: zuhause bleiben. Dadurch schütze ich nicht nur meine Mitmenschen vor einer Ansteckung, sondern auch mich selbst.
Um eine Virusinfektion auszukurieren, braucht der Körper Ruhe, viel Schlaf, viel zu trinken und wenn Appetit da ist, leichte, leckere Mahlzeiten. Lebe ich mit mehreren zusammen und bin die oder der Einzige mit Covid-19, muss ich auch zu den anderen Abstand halten und im näheren Kontakt eine FFP2-Maske tragen. Sollte ich nach fünf Tagen symptomfrei sein, kann ich das Haus frühestens nach sieben Tagen wieder verlassen, wenn ein PCR- oder Antigenschnelltest (kein Selbsttest) negativ ausfällt. Ohne Testung endet die Isolation nach zehn Tagen.
So sehen SARS-CoV-2-Viruspartikel aus (gelb), die aus einem Patienten isoliert wurden. Die kleinen gelben Punkte rund um die größeren gelben Kreise zeigen die Spike-Proteine, mit denen das Virus an der menschlichen Zelle andockt. © NIAID (CC BY 2.0)
Ich muss an diesem Punkt einmal nachfragen: Wie funktioniert das Immunsystem noch gleich?
Das ist eine große Frage! Manche sagen, das Immunsystem sei annähernd so komplex wie unser Gehirn. Massenweise Bücher sind darüber geschrieben worden, eine riesige Forschercommunity beschäftigt sich weltweit mit dem Thema Körperabwehr. Vieles haben Wissenschaftlerinnen und Forscher noch immer nicht verstanden.
Einen großen Aufschwung hat die Immunologie in den 1980er und 90er Jahren mit dem Auftreten das HI-Virus erlebt. Denn das HI-Virus schwächt die Abwehr, so dass Forschende der Frage nachgehen mussten: Wie gelingt dem Virus das? Wie können wir es austricksen?
Einen ähnlichen Schub durch massenhafte Forschungsvorhaben bekommt die Immunologie auch jetzt während der Corona-Pandemie. Noch nie hatten Forscherinnen und Wissenschaftler die Möglichkeit, in einem solchen Ausmaß quasi live die Reaktion der Weltbevölkerung auf ein neues Virus oder auf die Impfung zu untersuchen. Nie zuvor ist in einem solchem Umfang überprüft worden, ob und wann sich ein Virus in der Nase oder im Rachen eines Menschen finden lässt beziehungsweise: Wie unser Immunsystem darauf reagiert
Generell und grob vereinfacht lässt sich die Aufgabe des Immunsystems so zusammenfassen: Es soll fremde oder ungewöhnliche Strukturen im Körper wie Viren, Bakterien, Pilze, Parasiten oder Tumorzellen erkennen und beseitigen. Die Immunabwehr kann man grob in zwei große Abteilungen gliedern. Diese agieren aber niemals voneinander getrennt, sondern immer auch gemeinsam.
Welche zwei Abteilungen sind das?
Die erste „Abteilung“ arbeitet unter dem Namen angeborene Immunabwehr und tritt sofort auf den Plan, sobald ein Krankheitserreger versucht, sich im Körper auszubreiten. Killer-, Fress- oder Wächterzellen beispielsweise erkennen fremde Eindringlinge recht grob an auffälligen molekularen Strukturen, die die eigenen Zellen so nicht auf ihrer Oberfläche tragen. Sie greifen diese Strukturen an und schlagen Alarm, wodurch weitere, sehr spezialisierte Mitstreiter der zweiten Abteilung auf den Plan treten. Damit setzt sich die sogenannte spezifische Immunantwort in Gang. Sie reagiert im Gegensatz zur angeborenen Immunantwort mit sehr spezialisierten Erkennungswerkzeugen auf Eindringlinge. Dazu gehören Antikörper, aber auch die T-Zellen. Das „T“ kommt von Thymus, einer Drüse, die hinter dem Brustbein liegt. Hier werden die T-Zellen ausgebildet
Also T-Zellen habe ich schonmal gehört, aber das ist nicht das ganze Geheimnis, oder?
Richtig. Die T-Zellen unterteilen sich wieder in einzelne Untergruppen. Eine davon „hilft“ jenen Zellen, die die Antikörper herstellen, bei der Produktion. Man nennt sie B-Zellen. Beim Menschen entstehen diese Zellen im Knochenmark, englisch Bone marrow. Andere T-Zellen wiederum können virusinfizierte Zellen erkennen und gezielt abtöten. Wieder andere treten in Aktion, wenn eine Immunreaktion beendet werden muss, damit die Entzündungsprozesse und die damit verbundene Zerstörung von Körpergewebe nicht ausufern. Das Besondere an den T-Zellen und B-Zellen ist, dass sich ein Teil von ihnen am Ende einer Immunreaktion in langlebige Gedächtniszellen umwandelt.
Das ist eine T-Zellle im Rasterelektronenmikroskop. © Wikipedia / Gemeinfrei/ Dr. Triche National Cancer Institute
Einige dieser Gedächtniszellen zirkulieren jahrelang im Blut oder in der Lymphe. Gibt es einen erneuten Kontakt zu dem bereits bekannten Krankheitserreger, vermehren sie sich rasch und können viel schneller als beim ersten Kontakt gegen den Eindringling vorgehen. Manchmal so schnell, dass eine Person, die sich angesteckt hat, überhaupt nichts davon bemerkt. Andere Gedächtniszellen überleben im Knochenmark. Dort produzieren sie, mitunter ein Leben lang, Antikörper gegen den Erreger. Auch nach dem Kontakt mit Sars-CoV-2 entsteht so ein immunologisches Gedächtnis.
Okay, soweit, so gut. Aber kommen wir von der Funktionsweise des Immunsystems direkt zur Impfung. Denn was ich mittlerweile beim besten Willen nicht mehr verstehe: Erst hieß es, der Abstand zwischen der zweiten und der dritten Impfung solle sechs Monate betragen, dann wurde plötzlich gesagt: geht auch früher. Mir kommt das vor wie eine willkürliche Entscheidung der Politik. Aufgrund welcher wissenschaftlichen Grundlagen kann man das so machen?
Der Wissensgewinn rund um Sars-CoV-2 ist ein dynamischer Prozess; wir schreiten voran, lernen immer mehr – müssen das ein oder andere scheinbar „sichere“ Wissen aber auch beiseite legen. Anders gesagt: Wir wissen heute, Anfang 2022, viel mehr als noch vor einem Jahr, als die ersten Impfungen losgingen.
Aus meiner Sicht gibt es einen allgemeinen und einen konkreten wissenschaftlichen Grund dafür, den zeitlichen Abstand zwischen zweiter und dritter Impfung zu verkürzen. Der allgemeine Grund: Die körpereigene Immunabwehr arbeitet sehr ökonomisch. Die Speicherkapazitäten des immunologischen Gedächtnisses sind begrenzt. Investiert wird in eine stärkere Erinnerung nur dann, wenn die Abwehr sich einem Erreger gegenübersieht, der den Körper nicht nur einmal, sondern immer wieder beschäftigt.
Eine dreifache Impfung hinterlässt daher einen noch größeren Eindruck bei der Abwehr als eine zweifache. Der Abstand zwischen den einzelnen Immunisierungen müsste so gewählt sein, dass man für die dritte Impfung in etwa den Zeitpunkt erwischt, an dem die Körperabwehr eine erneute Erinnerung braucht. Womit wir beim konkreten wissenschaftlichen Grund für die Zeitverkürzung zwischen den einzelnen Impfungen wären: Ein sinkender Antikörperspiegel trifft im Falle des Coronavirus auf eine neue Virusvariante: Omikron. Sie hat sich äußerlich so verändert, dass sie sich nicht mehr so gut von den gebildeten Antikörpern blockieren lässt und zudem noch viel ansteckender ist als die vorherige Delta-Variante (siehe Antwort 2).
Studien zeigten nun aber, dass eine dritte Impfung das Antikörper-Schutzschild zumindest für eine gewisse Zeit wieder hochhalten und das Risiko für Ansteckungen und vor allem Erkrankungen drastisch sinken lässt. Hätte Omikron noch einige Wochen gebraucht, um sich weltweit auszubreiten, hätte auch die dritte Impfung später erfolgen können. Doch wegen der Dringlichkeit musste sofort gehandelt werden. Für die Immunabwehr ist das kein Problem. Auch andere Impfstoffe werden in kürzeren Abständen aufgefrischt beziehungsweise grundimmunisiert.
Okay, verstanden. Aber nun heißt es seit einigen Wochen: Auch eine vierte Boosterimpfung sei sinnvoll. Eine vierte?! Wirklich? Wieso?
Ob eine vierte Impfung wirklich sinnvoll ist, vor allem jetzt, ist umstritten. Israel hat vorgelegt: Bis Mitte Januar haben dort über eine halbe Million Menschen bereits die vierte Impfung erhalten. Aber der Effekt, zumindest wenn man sich den Schutz vor Ansteckung anschaut, ist enttäuschend. Eine vierte Impfung erhöht zwar den Spiegel an Antikörpern im Blut. Die Menschen stecken sich aber dennoch mit Omikron an.
Die ganze Bevölkerung immer und immer wieder zu boostern, wird schwierig werden und eventuell auch nicht nötig sein. Wenn bereits eine Grundimmunisierung vorhanden ist (also die spezifische Immunantwort aktiviert ist) und der Körper nicht durch ein hohes Alter oder andere Gebrechen geschwächt ist, verläuft eine Ansteckung nach jetzigem Wissensstand schon nach der dritten Impfung milder. Die Immunabwehr bekommt durch den erneuten Kontakt zum Virus eine Art Update geliefert. Voraussetzung dafür ist, dass die Impflücke unter den Über-60-Jährigen geschlossen wird, die wir bei uns leider immer noch haben. Ansonsten ist die Gefahr zu groß, dass zu viele Menschen zu schwer erkranken.
Irgendwann schließt sich die Lücke natürlich auch von alleine. Dann nämlich, wenn sich alle in der Bevölkerung entweder infiziert haben oder geimpft sind oder sogar beides zusammen.
Kann es sein, dass auch noch eine fünfte oder sechste Impfung kommt?
Denkbar wäre, dass auf lange Sicht besonders die gefährdeten Menschen in unserer Gesellschaft regelmäßig nachgeimpft werden müssen. Oder alle müssen noch einmal einen Piks bekommen, mit einem neuen Impfstoff, der vorher an eine stark veränderte Virusvariante angepasst wurde. Ob das zukünftig der Fall sein muss, weiß man heute noch nicht.
Das Virus wird sich weiter verändern – aber unendliche Möglichkeiten dafür hat es auch nicht. Schließlich muss es immer noch an „seinen“ Rezeptor auf unseren Körperzellen binden, das ACE-2-Molekül. Und diesen Rezeptor in der Zelle auch wieder „loslassen“ können, um sich darin zu vermehren.
In dieser Aufnahme eines Rasterelektronenmikroskops kann man Laborzellen sehen (blau), die von Corona-Viruszellen (orange) befallen wurden. © NIAID (CC BY 2.0)
Aber jetzt nochmal ganz ehrlich: Warum soll ich mich ein drittes oder gar viertes Mal impfen lassen, wenn ich doch auch mit Impfung weiterhin ansteckend bin – und mich auch weiterhin infizieren kann?
Es ist ein riesengroßer Unterschied, ob ich mich angesteckt habe oder ob ich nach einer Ansteckung schwer erkranke. Mit der dreifachen Impfung senke ich mein persönliches Risiko für einen schweren Covid-19-Verlauf drastisch. Das verwundert auch nicht, wenn wir uns nochmal ins Gedächtnis rufen, was ich weiter oben versucht habe zu erklären: Schließlich gibt es nach der Impfung Immunspezialisten, die verhindern, dass sich das Virus ungehemmt im Körper ausbreiten kann.
Außerdem weiß man inzwischen, dass eine Impfung nach einer Infektion die Menge an freigesetzten Viren verringert. Das bedeutet bei vielen Geimpften trotz einer möglichen Ansteckung insgesamt viel weniger Viruspartikel in der Atemluft in Bus, Bahn, Wohnzimmer oder Büro.
Mit einer hohen Impfquote können wir deswegen viele gute Effekte erzielen und das Virus kontrollieren. Das Risiko für schwere Verläufe sinkt, die Menge an weitergegeben Viruspartikeln sinkt und damit das Risiko für Ansteckungen: Je mehr Gegenwehr es durch das Immunsystem gibt, je mehr Menschen diese Gegenwehr zeigen, desto stärker wird die Virusvermehrung in der Bevölkerung gedrosselt. Desto niedriger stehen die Chancen, dass sich das Virus mit Hilfe von Mutationen verändert.
Die Politik sagt immer, alle sollten sich impfen lassen wegen Herdenimmunität, aber können wir die noch schaffen?
Die Idee der Herdenimmunität oder des Gemeinschaftsschutzes ist die: Wenn ein gewisser Anteil der Bevölkerung nach einer Infektion oder Impfung immun gegenüber einem Krankheitserreger ist, schützt diese Gemeinschaftsimmunität all diejenigen, die dem Virus noch nicht begegnet sind, die nicht geimpft werden können oder die trotz eines Kontaktes keinen ausreichenden eigenen Schutz aufbauen konnten. Weil sich das Virus in der immunen Bevölkerung nicht mehr vermehren kann, brechen die Infektionsketten ab.
Die Ausbreitung der Masern oder der Röteln beispielsweise lässt sich stoppen, wenn 95 Prozent der Bevölkerung immun sind, diejenige von Kinderlähmung bei 80 Prozent. Dadurch schützt die Gemeinschaft auch diejenigen, die noch nicht geimpft werden können. Wie etwa Neugeborene.
Die Wissenschaftsjournalistin Christie Aschwanden nennt fünf Gründe, warum es wahrscheinlich unmöglich sein wird, eine Herdenimmunität gegen Covid-19 zu erreichen:
- Die Impfung verhindert die Virusweitergabe nicht zu 100 Prozent.
- Weltweit ist die Verfügbarkeit von Impfstoffen sehr ungleich verteilt.
- Neue Varianten verändern die Immunitätslage, verändern die Infektiosität.
- Die Immunität hält nicht für immer an.
- Die Impfung verändert das menschliche Verhalten, Leute werden nachlässiger, wenn sie geimpft sind, da sie sich sicherer fühlen.
Und wann hört dieser ganze Mist endlich mal auf?
Ich würde gern etwas anderes sagen, aber: Ohne Geduld wird es nicht gehen. Es könnte sein, dass die Pandemie durch Omikron in einen endemischen Zugang übergeht. Aber auch dann bedeutet das nicht, dass alles wird, wie es war, wie meine Kollegin Silke Jäger in diesem Text beschreibt. Christian Drosten hingegen hält es auch für möglich, dass sich eine noch gefährlichere Variante aus Omikron und Delta bilden könnte. Aber: Nichts Genaues weiß man nicht. Oder wie Drosten es im Deutschlandfunk kürzlich sagte: „Beim Virus ist im Moment noch sehr viel Spiel an evolutionsbiologischem Zufall. Und es gibt Möglichkeiten in beide Richtungen, dass es nochmal wieder schwerer wird oder dass es sich sogar noch weiter abmildert.“
Ulrike Gebhardt ist promovierte Biologin. Bevor sie in den Journalismus wechselte, hat sie einige Jahre lang an Viren geforscht. Heute arbeitet sie als freie Wissenschaftsjournalistin für verschiedene Medien.
Anmerkung vom 2. Februar 2022, 12:00 Uhr: Nach der berechtigten Kritik aus unserer Community in der Kommentarspalte haben wir uns dazu entschieden, die Überschrift dieses Textes zu ändern.
Redaktion: Esther Göbel und Silke Jäger, Bildredaktion: Till Rimmele; Schlussredaktion: Susan Mücke; Audioversion: Iris Hochberger und Christian Melchert