Die Mercedes-Nazis von Ostritz

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Politik und Macht

Die Mercedes-Nazis von Ostritz

Rund 1.000 Rechtsextreme haben in einer sächsischen Kleinstadt an der polnischen Grenze Adolf Hitlers Geburtstag gefeiert. In Ostritz waren aber nicht nur die Klischeenazis unterwegs, die Säufer und Schläger. Sondern auch intelligente Kader, die über Kampfsport und Konzerte hinausdenken. Zwei dieser Mercedes-Nazis habe ich inkognito kennengelernt:

Profilbild von Christian Gesellmann
Reporter für Feminismus und Neue Männlichkeit

„Ach, da bist du ja wieder!“, sagen die beiden Chemnitzer Neonazis und strahlen mich an, als wären wir zusammen zur Schule gegangen. Es ist ein Uhr nachts, und die beiden sind mit ihrem roten Mercedes mit dem Heckspoiler und den BBS-Felgen von der Polizei angehalten worden, die schon das ganze Wochenende über einen Checkpoint am ehemaligen Grenzübergang von Görlitz nach Zgorzelec in Polen eingerichtet hat. Oft sind es ziemlich dicke Mercedes-Wagen. Es sind die dummen Nazis, die mit dem Zug anreisen, weil sie prügeln und saufen wollen. Die intelligenten Nazis fahren Mercedes, sind nüchtern, hervorragend mit Gesichtslotion versorgt, und natürlich ist bei ihnen nichts im Kofferraum zu finden.

„Na, haste’s dir mal angeguckt?“, fragt mich der größere der beiden Nazis, und meint das „Schild und Schwert“-Festival im 18 Kilometer entfernten Ostritz, bei dem sich rund 1.000 Rechtsextreme versammelt haben, um Adolf Hitlers Geburtstag zu feiern. Mehr als 1.000 Bürger und zugereiste Antifaschisten protestierten dagegen. Für rund 1.000 Polizisten bedeutet das auch in dieser Samstagnacht, immer noch in der Region im Einsatz zu sein, genervt, sonnenverbrannt, dehydriert.

Einer dieser Polizisten guckt mich nun müde an und fragt sich offensichtlich, was ich mit diesen beiden Typen zu tun habe. Die haben ihn gerade noch so selbstverständlich über das Leid der Beamten ausgefragt, die angeblich immer nur Scherereien hätten, weil die Politiker und das Gericht in Bautzen die rechtschaffenen Bürger, die politisch halt eher rechts stehen, nicht in Ruhe feiern lassen wollen. Der Polizist will sich die Worte nicht einfach so in den Mund legen lassen, aber er hat auch keine Lust zu diskutieren. Er sagt: „Wir machen nur, was uns gesagt wird.“

„Das Friedensfest“, womit die Gegenveranstaltung der Ostritzer Bürgerschaft gemeint ist, „hab ich mir angeguckt. Euer Ding sah nicht gerade einladend aus, Haufen aggressive Typen unterwegs“, sage ich zu den Neonazis. Was eine lebensbejahende Untertreibung dafür ist, dass die letzten 48 Stunden ein permanenter Spießrutenlauf durch militante, betrunkene, muskelbepackte, volltätowierte, provozierende Hitlerfanatiker waren, die mir und allen Nicht-Nazis, die irgendwo in Ostritz, Görlitz, Zittau und Umgebung unterwegs waren, regelmäßig den Magen umdrehten. Einen Reizkater durch Adrenalinüberschuss verschafften und Narben auf den Nervenenden nach einem Wochenende der Angst, als in Hagenwerder ein schwarzes Ehepaar mit Kind am Bahnsteig plötzlich einem Dutzend polnischer Neonazis gegenüberstand. Oder als sich im letzten Regionalzug von Ostritz zurück nach Görlitz drei ältere Hooligans einem Teenager gegenübersetzten, der ein „FCK NZS“-Shirt trug. Und als ich mich am Samstagmorgen im holzgetäfelten Frühstückskeller eines polnischen Billighotels allein mit diesen beiden Mercedes-Nazis aus Chemnitz wiederfand.

„Ich möchte, dass niemand Angst haben muss, wenn Nazis hier irgendeine Show abziehen. Dem stellen wir uns gemeinsam entgegen. Dann halten wir zusammen. So wie jetzt gerade“, hatte Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer am Abend zuvor im vollbesetzten Festzelt auf dem Marktplatz von Ostritz gesagt. Kretschmer stammt selbst aus Görlitz. Bei der letzten Bundestagswahl verlor er sein Mandat an den AfD-Kandidaten. Die Wahl wurde zum Desaster für die sächsische CDU, Ministerpräsident Stanislaw Tillich trat zurück, und der talentierte Kretschmer übernahm die Nachfolge, für die sich aber auch niemand sonst angeboten hatte.

In Ostritz hielt er eine Rede, die beeindruckte. „Wir können das Recht nicht brechen und werden das auch nicht. Aber wir lassen auch nicht zu, dass andere das Recht brechen. Und wir setzen alles in Bewegung, um diese Veranstaltung mit den Mitteln des Rechtsstaates unangenehm zu machen – diesen Aufenthalt für Nazis hier unangenehm zu machen. Und dazu gehört auch, dass jetzt gerade das Alkoholverbot durchgesetzt wird. Darüber freu ich mich besonders.“ Dafür gab es 18 Sekunden Applaus und Yippie-Rufe im Festzelt. Dann versprach Kretschmer Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur, „den Breitband“ und die ärztliche Versorgung, für „die Zukunft nach der Braunkohle in der Region“. Und die Zukunft nach Siemens, Bombardier, Waggonbau Niesky müsste man ergänzen.

Die Ostritzer waren mit Familien und Freunden gekommen, viele haben extra Verwandte und Bekannte eingeladen, um das zu feiern, was sie in den letzten Wochen vollbracht haben. Es gab Blumensträuße für die vielen Organisatoren des Friedensfestes, und als die Bürgermeisterin Marion Prange noch einmal aufzählte, wie viele Menschen geholfen hatten, wie viele hunderte Stunden ehrenamtliche Arbeit Bürger aus dem Ort, wie viele unbezahlte Überstunden auch ohne Murren im Rathaus geleistet wurden, um hier im 2.300-Seelen-Nest Ostritz eine solche Gegenveranstaltung aus dem Boden zu stampfen, da kamen der Bürgermeisterin die Tränen. Und wäre der Ministerpräsident, der inzwischen sein Jackett abgelegt hatte und am Biertisch mit jemanden vom Kreissportverband redete, nicht aufgestanden wie ein Rosenkavalier, um die Bürgermeisterin auf offener Bühne zu umarmen, bevor die erste Träne zu Boden ging, dann hätte der Autor es am liebsten selbst getan.

An diesem Freitagabend waren alle Augen auf Ostritz gerichtet. 150 Medienvertreter seien da, sagte einer der Organisatoren, Michael Schlitt: „Was hätten die über Ostritz berichtet, wäre dieses Friedensfest nicht heute, sondern erst in einer Woche gewesen? Der Ruf unseres Ortes wäre für immer ruiniert gewesen!“ Ein Anruf habe genügt, sagt die Bürgermeisterin, und der Ministerpräsident habe die Schirmherrschaft für das Friedensfest übernommen. „Das gab es noch nie!“

40 Bürgermeister der Region haben in einer gemeinsamen Erklärung Stellung gegen Rechtsextremismus bezogen. Auch das gab es noch nie. Der Kreistag verabschiedete eine Resolution, ungehört auch das. All das änderte (natürlich) nichts daran, dass das Landratsamt die Nazi-Veranstaltung genehmigte.

Einige Beteiligte sprachen am Rande auch davon, dass man keine andere Wahl gehabt habe, als all das zu organisieren. Und es schwingt dabei eine Viertelnote Bitterkeit mit. Aber die allermeisten waren gerührt, die ganze Anspannung fiel ab, etwas Großes war geschafft, hier ist etwas entstanden, was die Ostritzer nicht so schnell vergessen werden. Leider wurden schon am nächsten Tag die Ostritzer vergessen.

Samstagabend fand sich die Feiergemeinde plötzlich ziemlich allein auf ihrem Marktplatz wieder, die Bürgermeisterin nicht mehr im Arm des Ministerpräsidenten, sondern am Zapfhahn im Bierwagen, die Polizei auf dem Rückzug, die Antifaschisten und die Presse inklusive all ihrer moralischen Imperative wieder in den Autos und Bussen auf dem Weg zurück nach Leipzig, Dresden, Berlin.

Die 1.000 Nazis, die waren aber immer noch da.

Die Mercedes-Nazis diskutieren über Details des Strafgesetzbuches

„Damit müssten wir bis zum Mittag hinkommen“, sagt der größere der beiden Neonazis und legt das Besteck auf die Wachstuchdecke im holzgetäfelten polnischen Frühstückskeller. Ostblockromantik trifft Freefighterhumor. „Ist ja auch schon um zehne”, sagt der andere im feinsten Chemnitzerisch. In Chemnitz hat sich der NSU zuerst versteckt, hier überfielen sie Banken und wurde Geld gesammelt für die Terrorzelle. Bis heute ist das Musiklabel PC Records eine der großen Geldmaschinen der militanten Szene, bestens vernetzt weit über Deutschland hinaus und natürlich auch in Ostritz am Start.

Endstation Rechts

Die Mercedes-Nazis halten von den meisten Besuchern des „Schild und Schwert“-Festivals nicht viel. Zu viele Skinheads, zu viele Klischee-Nazis, die den Journalisten titelbildgerecht die Mittelfinger in die Kameras halten. „Auf das Niveau würde ich mich doch nie herablassen. Lass die doch stehen, weiß ich doch genau, dass das nichts bringt“, sagt der große Nazi. Sie sprechen über die Unterschiede der Paragrafen 130 (Volksverhetzung) und 186 (üble Nachrede) des Strafgesetzbuches. Sie reden über Tommy Frenck, den Gastronomen aus Thüringen. Der hatte vergangenes Jahr in Themar das mit 6.000 Besuchern europaweit größte Szenefestival veranstaltet, die „Heil Hitler“-Rufe gingen bundesweit durch die Medien. Bei den Landratswahlen vor einer Woche holte Frenck 43,9 Prozent der Stimmen in seinem Heimatdorf Grimmelshausen, knapp 17 Prozent holte er im gesamten Wahlkreis. Mehr als 4.000 Menschen stimmten somit für ihn. Frenck sitzt zudem seit 2009 im Kreistag, gibt regelmäßig Interviews.

Er scheint eher ein Mann nach dem Geschmack meiner Mercedes-Nazis zu sein, die sich inzwischen über Wirtschaft unterhalten. Den Kapitalismus völlig abzulehnen, wäre „ein übertrieben nationalsozialistischer Gedanke. Dafür ist der Mensch gar nicht gemacht. Ein Arbeiter wird nie so viel verdienen wie ein Professor“, sagt der größere, der meistens redet.

Das erinnert stark an die derzeit vielleicht wichtigste Strömung der Neurechten, die 2014 gegründete Partei III. Weg, ebenfalls prominent auf dem Festival vertreten. In deren Programm heißt es: „Ziel ist die Schaffung eines Deutschen Sozialismus, fernab von ausbeuterischem Kapitalismus wie gleichmacherischem Kommunismus.“ Kapitalismuskritik ist deutlich massenkompatibler als Kampfsport.

Der III. Weg hat sich als Auffangbecken für die Freien Kameradschaften gegründet, die nach dem Auffliegen des NSU unter erhöhtem Verfolgungsdruck standen und sich viel leichter vom Staat verbieten ließen als eine verfassungsmäßig geschützte Partei. In dieser Hinsicht hat die rechtsextreme Szene ihre Lehren aus den NPD-Verbotsprozessen gezogen. Im sächsischen Plauen hat der III. Weg ein Bürgerbüro eröffnet, gibt sich als Kümmerer und verteilt Suppe und Kleidung an Bedürftige. Natürlich nur an Deutsche. In Zwickau laufen die Kameraden abends Streife, um die Straßen vor „Abschaum“ zu bewahren, sogar der beim NSU-Prozess Angeklagte André Eminger, der inzwischen wegen Fluchtgefahr inhaftiert ist, marschierte hier mit 200 anderen Anhängern der Partei letztes Jahr durch ein Plattenbaugebiet. Und am 1. Mai wird der III. Weg in Chemnitz einen Aufmarsch zum Tag der Arbeit veranstalten. Es soll eine der größten Nazidemos seit langem werden. Aber die Schlagzahl der Veranstaltungen, die das von sich behaupten, hat sich ziemlich erhöht.

Alkoholverbot – mehr Arbeit für die Bundespolizisten

„Sag mal, muss man hier abräumen oder kommt da jemand?“, fragt mich der größere Nazi. Ich versuche so zu gucken, als hätte ich nichts von dem vorhergehenden Gespräch auf meinem Handy mitgetippt und sage: „Könnt ihr stehen lassen.“ Die beiden kommen zu mir an den Tisch. Smalltalk. Der große Nazi hat einen Tattoo-Laden und tätowiert seinem Kumpel nachher noch einen „Tiger“-Panzer auf den Oberschenkel. Das ist das Modell der Reichswehr. „Damals war die Armee noch ehrbar“, sagt er. Neben einer Kampfsportveranstaltung und dem Musikfestival gehört auch noch eine Tattoo-Convention zum „Schild und Schwert.“ Für 45 Euro gibt es das Zwei-Tages-Ticket inklusive Platz fürs Zelt und Frühstück.

Auf dem Gelände nebenan, bei der Veranstaltung „Rechts rockt nicht“, wird Martina Renner, Bundestagsabgeordnete der Linken, das Nazi-Festival so beschreiben: „Das ist eine einzige strafbare Versammlung zur Verherrlichung des Nationalsozialismus und zur Weiterführung sowie Bewaffnung verbotener militanter Organisationen.“ Sie fordert: „Schaut dort rüber. Die Ordner dort tragen die Symbole einer SS-Division. Und da braucht das Gericht einen halben Tag, um zu prüfen, ob das strafbar ist? Was ist denn das? Die ganze Veranstaltung müsste sofort abgebrochen werden, wenn man es wirklich ernst meint. Nicht nur wegen der verbotenen Symbole und Hitlergrüße, sondern auch, weil sich dort verbotene Gruppen wie Blood&Honour zum Netzwerken treffen.“

So unangenehm wie möglich wollte es Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer den Nazis machen. 18 Sekunden Applaus gab es für das Alkoholverbot. Einen Tag später eskortieren Bundespolizisten Neonazis in kleinen Gruppen durch die engen Gassen des 777 Jahre alten Ortes Ostritz, damit sie sich beim nächstgelegenen Penny-Markt mit Bier eindecken können. Die Antifaschisten versuchen das durch Straßenblockaden zu verhindern, den ganzen Tag über kommt es dabei zu kleinen Scharmützeln, mehr als gegenseitiges Beschimpfen passiert dabei jedoch nicht.

https://youtu.be/M-l8kCSNcPA

„Die Stadt in Angst – Quatsch“

„Ich weiß nicht, wo die ganze Aufregung herkommt. Mein Auto wurde gestern ungefähr 40mal fotografiert. Warum auch immer. Der Medienrummel ist, denk ich, sogar ein bissl übertrieben. Die Stadt in Angst? Ostritz? Das ist doch Quatsch. Die standen ganz entspannt alle und haben geguckt, was passiert“, sagt der kleinere der beiden Nazis zu mir. Im Gegensatz zu seinem Kumpel, der eine Glatze hat, auch im Gesicht tätowiert ist und in beiden Ohren riesige Tunnels trägt, wirkt er beinah sympathisch.

Ein Schreck fährt mir durch die Glieder: Als Lektüre für den internetfreien holzgetäfelten Frühstückskeller habe ich die Biografie von Stefan Heym mitgebracht. Heym, der große jüdische Schriftsteller aus Chemnitz, der als Schüler wegen eines Gedichts vom Gymnasium seiner Heimatstadt geflogen war und wenig später das Land ganz verlassen musste, liegt nun zwischen uns. Auf dem Stefan-Heym-Platz in Chemnitz wird sich am 1. Mai auch der Gegenprotest gegen den vom III. Weg geplanten Aufmarsch formieren.

„Und was machst du hier?“, fragt mich der Größere.

„Ein Auto überführen“, lüge ich.

Der kleine Kevin darf plötzlich nicht mehr „Bullen“ sagen

Wenig später begegne ich Mirko. „Was wollen denn die ganzen Bullen hier, Papa?“, fragt der kleine Kevin (heißt wirklich so). „Pscht!, Polizist heißt das!“, wird der Junge von seiner Mutter ermahnt. Ihr Lebensgefährte Mirko prustet in seine Faust und klopft dem Jungen auf die Schulter.

Mirko hat eine Glatze, ist schwer alkoholisiert und mit seiner kleinen Patchworkfamilie nach Ostritz gekommen, um Adolf Hitlers Geburtstag zu feiern.

Wir stehen auf einer kleinen Fußgängerbrücke über der Neiße, die den Bahnhof von Krzewina Zgorzelecka mit der Innenstadt von Ostritz verbindet. Zwei Dutzend polnische Polizisten in Schwarz und mit verspiegelten Pilotenbrillen, aufgereiht wie in einem Hip-Hop-Video, haben wir bereits passiert. Das zweite Nadelöhr aus Bundespolizisten ist noch vor uns, das Flappflappflapp des Polizeihubschraubers über uns, Fußpatrouillien am Neißeufer unter uns.

Und direkt neben uns ein paar örtliche Polizisten, die im Vergleich zu den durchtrainierten und aufgerüsteten Bundespolizisten wie Schülerlotsen wirken. „Genau, ‚Polizist‘ heißt das, wie oft soll ich dir das noch sagen!“, sagt Mirko, nun mehr zu ihnen als zu dem kleinen Kevin. Die Mutter guckt entschuldigend.

„Ist schon in Ordnung“, sagt die Dorfpolizistin. „Zu Hause sagt er es doch auch so, oder?“

„Nein!“, sagt die Mutter.

„Na, aber irgendwo muss er es doch herhaben!“

Mirko kichert.

Die nächste Auflage des Nazi-Festivals von Ostritz soll schon im November starten, kündigte Veranstalter und NPD-Thüringen-Chef Thorsten Heise während einer Pressekonferenz am Samstag an. Wer hier mehr Ausdauer beweist, darf nicht nur im Ehrenamt entschieden werden.


Redaktion: Susan Mücke, Fotoredaktion: Martin Gommel (Aufmacherbild: Endstation Rechts), Fotos: Christian Gesellmann und Endstation Rechts.