„Ich kämpfe gegen dieses Troika-Regime und gegen diese ungeheuerliche nationale Arroganz!“
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Interview: „Ich kämpfe gegen dieses Troika-Regime und gegen diese ungeheuerliche nationale Arroganz!“

Harald Schumann hat sich monatelang mit der Arbeit der Troika in den Euro-Krisenstaaten beschäftigt. Bei Jung & Naiv erklärt der Wirtschaftsjournalist, wie Troika-Beamte unkontrolliert arbeiten, wer von ihren Vorgaben profitiert und warum private in öffentliche Verschuldung umgewandelt wird. Ohne Schuldenschnitt macht es keinen Sinn, Griechenland neues Geld zu leihen, sagt (nicht nur) Schumann.

Profilbild von Interview von Tilo Jung

http://youtu.be/26MxfU2wBXM


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Harald, kannst du dich vorstellen?

Mein Name ist Harald Schumann, ich bin Redakteur beim „Tagesspiegel“ und beschäftige mich viel mit Fragen wirtschaftlicher Macht und wer sie gegen wen und über wen ausübt.

Ich habe gehört, du hast einen Film gedreht.

Ja. Wir haben fast ein Jahr gearbeitet an einem Film über die sogenannte Troika, also den Verbund aus Internationalem Währungsfonds, Europäischer Kommission und Europäischer Zentralbank, die im Auftrag der Euro-Finanzminister die Kreditprogramme in den Krisenzonen der Euro-Länder überwachen.

Dich hat der Erfolg der Arbeit der Troika interessiert?

Man muss sich das so vorstellen: Da reisen Delegationen von Beamten aus drei verschiedenen Institutionen im Auftrag der Euro-Gruppe in diese Länder und überwachen dort die Regierungen und den Staatsapparat und sagen: Ihr müsst dieses und jenes tun, ihr müsst diese und jene Auflage erfüllen. Sie schreiben alle drei Monate Berichte darüber, mit langen Listen von noch zu erledigenden Aufgaben.