Ich bin’s, Isolde! Hier in meinem Newsletter informiere ich dich von Montag bis Freitag über die wichtigsten Ereignisse, die den Ukraine-Krieg betreffen. Dabei flute ich dich nicht mit Nachrichten, sondern erkläre in Ruhe, was wirklich wichtig ist. Und ich werde dir jedes Mal eine Portion Hoffnung mitgeben.
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Was ist passiert?
Immer wieder fordert Präsident Wolodymyr Selenskyj von der NATO, eine Flugverbotszone über der Ukraine einzurichten. Das würde bedeuten, dass keine russischen Kampfflugzeuge mehr über das Staatsgebiet der Ukraine fliegen dürfen. Die NATO jedoch lehnt immer wieder ab. Damit habe sie „grünes Licht für die weitere Bombardierung ukrainischer Städte und Dörfer gegeben”, sagte Selenskyj. „All die Menschen, die von heute an sterben, werden auch Ihretwegen sterben.“
Warum macht die NATO nicht mit, wenn doch Menschen sterben?
Würde die NATO eine Flugverbotszone einrichten, müsste sie russische Flugzeuge abschießen, die sich trotzdem in den Himmel über der Ukraine wagen. Die Befürchtung ist, dass Russland daraufhin die NATO angreifen könnte. Das mögliche Ergebnis wäre ein Krieg, der sich in den Westen Europas ausbreitet oder gar der Beginn des Dritten Weltkriegs.
Vermutlich droht Russland deshalb immer deutlicher mit seinen Atomwaffen. Es soll die NATO abschrecken, sich in irgendeiner Form am Krieg in der Ukraine direkt zu beteiligen. NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg sagte, dass eine Flugverbotszone durch die NATO am Ende „viel mehr menschliches Leid verursachen würde“. Flugverbotszonen wurden bisher sehr selten verhängt und sind schwer durchzusetzen. Je größer das Land, desto schwieriger. Denn je größer ein Land, desto größer ist auch das Gebiet, das Flugzeuge der NATO in einer Flugverbotszone scannen müssten.
Die Frage des Tages
KR-Mitglied Marc fragt: „Ich frage mich, was es mit den ‚Nazis’ in der Ukrainischen Regierung auf sich hat.“
Die russische Regierung versucht ihren Angriff auf die Ukraine damit zu rechtfertigen, dass in der Ukraine Nazis die Macht übernommen hätten. Nazis sind in Russland ein uraltes Feindbild. Der Sieg über die Nazis im Zweiten Weltkrieg ist Teil einer nationalen Heldenerzählung. Die „Spezialoperation” in der Ukraine solle dazu dienen, die Ukraine zu „entnazifizieren“.
Wir können ganz klar sagen: Die Ukraine ist nicht in der Hand von Nazis. Zwar gibt es nationalistische Ukrainer:innen, aber die rechtsradikalen Parteien „Swoboda” und „Prawij Sektor“ scheiterten bei den Parlamentswahlen 2019 an der Fünf-Prozent-Hürde. Und Präsident Selenskyj ist selbst Jude – drei Brüder seines Großvaters wurden im Holocaust ermordet.
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Der Link des Tages
Protestieren ist in Russland gefährlich. Tausende wurden bereits verhaftet, und seit Jahren gibt es Vorwürfe, dass Gefangene systematisch gefoltert werden. Mich hat das an das Lied Wychodi guljat’ (Komm raus, Spazieren) der russischen Rap-Gruppe Kasta erinnert, das Polizeigewalt thematisiert. Das Musikvideo hat englische Untertitel für diejenigen, die kein Russisch sprechen. In dem Video wird Gewalt gezeigt, schau es dir also nicht an, wenn solche Themen dich negativ triggern.
Die Hoffnung des Tages
Jeden Tag erreichen mich schreckliche Nachrichten aus ukrainischen Städten, deren Bewohner:innen vor den Angriffen in Keller und U-bahn-Stationen fliehen. Es ist im ersten Moment etwas irritierend, aber sehr unterhaltsam, dass manche ihren Humor nicht verlieren und witzige Videos auf TikTok hochladen. Wie zum Beispiel diese junge Frau aus Tschernihiw:
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Redaktion: Esther Göbel, Bildredaktion: Philipp Sipos