Hallo, hier ist wieder Isolde, mit der siebten Ausgabe meines Newsletters. In diesem informiere ich dich von Montag bis Freitag über die wichtigsten Ereignisse, die den Ukraine-Krieg betreffen. Und ich werde dir jedes Mal eine Portion Hoffnung mitgeben.
Wenn du den Newsletter magst, leite diese E-Mail gerne an deine Freund:innen oder Familie weiter. Solltest du ihn zum ersten Mal erhalten, kannst du ihn hier abonnieren.
Was ist zuletzt passiert?
Heute Morgen haben mehrere ukrainische Städte begonnen, ihre Bevölkerung zu evakuieren, unter anderem die nordöstlich gelegene Stadt Sumy. Immer mehr Menschen fliehen aus umkämpften Gebieten, teilweise in sicherere Gebiete der Ukraine, teilweise außer Landes. Damit die Flüchtenden nicht getötet oder verletzt werden, sind immer wieder „Fluchtkorridore” im Gespräch, in denen die Menschen vor Beschuss sicher sein sollen.
Russland behauptet, die Fluchtkorridore ermöglichen zu wollen, allerdings funktionieren sie nicht so wie gedacht: In der hart umkämpften Hafenstadt Mariupol sind bereits mehrere Evakuierungsversuche gescheitert. Beide Seiten werfen sich vor, sich nicht an Absprachen zu halten.
Wieso scheitern die Evakuierungen so oft?
Tatsache ist, dass der Kreml Fluchtkorridore nach Russland und Belarus vorgeschlagen hat. Russland als Aggressor in diesem Krieg und Belarus, von dessen Staatsgebiet aus Raketen in die Ukraine fliegen. Es ist verständlich, dass die ukrainische Seite diese Vorschläge ablehnt.
Die vermeintlich sicheren Korridore haben sich schon mehrmals eher als Todesfallen denn als Weg in die Sicherheit herausgestellt. Das Rote Kreuz berichtete, dass Fluchtrouten aus Mariupol vermint gewesen seien. Ein Team von Spiegel-TV hat gefilmt, wie Menschen, die aus Irpin bei Kyjiw flüchten, unter Beschuss geraten.
Dominik Stillhart vom Internationalen Roten Kreuz sagte der BBC, das Problem liege auch darin, dass sich beide Seiten nicht auf Details einigen könnten. Bisher habe es nur „prinzipielle” Vereinbarungen gegeben, es fehle aber an umsetzbaren Konditionen.
Übrigens werden die Fluchtkorridore manchmal auch „Humanitäre Korridore” genannt. Es ist der Ausdruck, den der Kreml benutzt. Ein Euphemismus, denn von humanitär kann bei verminten Routen keine Rede sein. „Fluchtkorridor” ist deshalb ein besserer Ausdruck.
Die Frage des Tages
KR-Mitglied Noemi fragt: „Schröder wird gerade stark kritisiert, weil er von seinen Posten nicht zurücktritt – kann er das überhaupt? Ich würde gerne verstehen, ob die Kritik an ihm berechtigt ist.“
Gerhard Schröder ist SPD-Mitglied, Ex-Bundeskanzler und Putin-Kumpel. Außerdem spielt er eine wichtige Rolle im russischen Gasgeschäft: Er besetzt Führungspositionen bei der Betreibergesellschaft von Nord Stream 2 und dem staatlichen russischen Energiekonzern Rosneft. Vor einem Monat kam noch die Meldung, dass er einen Posten im russischen Staatskonzern Gazprom bekommen sollte.
Die SPD habe ein „Schröder-Problem”, heißt es oft. Denn jedes Mal, wenn Putin die Weltöffentlichkeit empört – sei es durch die Annexion der Krim oder den jetzigen Angriffskrieg in der Ukraine – steht auch Schröder in der Verantwortung. Im wird schon lange mangelnde Distanz zu Putins Politik vorgeworfen. Gerade jetzt fordern viele, dass er seine Posten bei den russischen Energiekonzernen abgibt. Das könnte er tun, jederzeit.
Aber Schröder will nicht. Jetzt wollen nicht einmal mehr die Mitarbeiter:innen seines Bundestagsbüros mit ihm arbeiten und haben in andere Abteilungen gewechselt. Und die SPD denkt laut darüber nach, ihn aus der Partei auszuschließen. Um Schröder wir es gerade einsam.
Hast du eine Frage zum Krieg in der Ukraine? Dann nimm jetzt an meiner Umfrage teil.
Der Link des Tages
Dekoder ist seit Jahren eine zuverlässige Quelle für mich. Die Plattform übersetzt Texte aus dem Russischen ins Deutsche und schreibt auch eigene Analysen, zum Beispiel dieses FAQ zum Ukraine-Krieg.
Die Hoffnung des Tages
Ich mag Tiere (na gut, wer mag sie nicht) und habe mich deshalb über das Foto dieses geretteten Eichhörnchens gefreut:
Lesetipp
Meine Kollegin Esther Göbel hat übrigens in ihrem Newsletter einen Blick auf die weibliche Perspektive des Krieges geworfen. Schließlich ist heute der 8. März, der Internationale Frauentag.
Das war die siebte Ausgabe meines neuen Newsletters. Hier kannst du ihn kostenlos abonnieren.
Redaktion: Esther Göbel, Bildredaktion: Philipp Sipos