Was es braucht, um Nationalisten zu entlarven: mehr Kartoffeln
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Was es braucht, um Nationalisten zu entlarven: mehr Kartoffeln

Es ist mein dritter Monat als guter Deutscher. Zugleich der härteste. Ich habe mich in deutschen Gaststätten und Kneipen rumgetrieben und dabei Erstaunliches festgestellt: Küche funktioniert wie Gesellschaft. Fehlen neue Einflüsse, verödet sie.

Profilbild von Reportage von Alexander Krützfeldt

Ich hatte den ersten Monat damit zugebracht, Unmengen von Fleischklößchen und Kapernsauce in mich reinzudrücken, bis ich mich fühlte wie das Gegenteil einer McFit-Werbung. Der zweite Monat war geprägt von Rechtsextremismus und der deutschen Vergangenheit. Und der dritte fühlt sich an, als wäre aus mir eine auf dem Land vergessene Sparkasse geworden.

Zwar trage ich kein Hemd mehr, auch wachsen meine Haare und werden somit langsam wieder zu den alten, dafür lese ich jetzt Gartenzeitschriften und Anleitungen zum Terrassenbau. Gebrauchtwagenangebote für Kombis checke ich beim Händler um die Ecke, ich habe ein höheres Interesse an Aufsitzrasenmähern (davor war es nahe null) und ich betrachte, auch wenn das etwas pervers klingt, zur Entspannung im Baumarkt Balken. Sie riechen nach Sägewerken in feuchten Wäldern. Selbstgebaute Kinderbetten riechen so. Manchmal, wenn es ein besonders guter Tag war oder wenn es etwas zu feiern gibt, lasse ich mir einen zuschneiden, vom Balkenzuschneidungsmann (Frauen sägen fast nie) und betrachte die Geburt meines ganz persönlichen Balkens wie ein stolzer Vater die Geburt seines Sohnes.

Nach getaner Arbeit stehe mit den anderen Männern vom Baumarkt in einer Reihe am Bratwürstchenstand an, die Leute haben weiße Sprenkel auf den Cordhosen, aus deren Seitentasche ein Zollstück hängt. Dabei stelle mir vor, der Sommer wäre schon da, wie ich in kurzen Hosen an einem Grill stehe, unter eine Weide, ein Bier in der Hand, und unten ins Bein stechen immer die Scheißmücken rein.

Ich bin – passend zur Saison – ein Frühlings-Baumarkt-Teichplanen-Ich-hab-Dir-gesagt-wir-kriegen-das-alles-ins-Auto-Deutscher geworden. Aber jetzt, da ich so am Bratwurststand stehe, frage ich mich, wieso eigentlich immer nur Bratwurststände, Hähnchengrills und Bäcker an den Baumärkten stehen – und nie Veggie-Yogurt-Stände oder Asiamänner. Ist das etwas Verbindendes? Ist das deutsch? Denn hier sammeln sich alle. Wurst geht ja immer.

Was die deutsche Küche über unsere Gesellschaft verrät

Wenn mich jemand fragt, wie es mir geht, sage ich, weil ich mir die Sprüche mittlerweile sorgsam abgeschaut habe: „Schlechten Menschen geht es immer gut.“ Wenn jemand nicht sofort mitlacht, knuffe ich ihm kumpelhaft in die Seite, um zu sagen: Ist aber Zeit zum Lachen jetzt, Freundchen. Bis auf den Senf an den Händen fühlt sich das alles großartig an. Und die Biergärten öffnen erst wieder.

Am Abend besuche ich heute ein Restaurant. Das tue ich sonst auch, ab und zu, aber heute ein Spezielles: Es heißt „Goldener Hirsch“. Meine Bratwurstfreunde würden sagen: Jetzt einmal „Ristaurante“. Damit mich die anderen Arbeiter akzeptieren, hatte ich überlegt, meinen Balken mitzunehmen. Aber der ist zu lang und passt nicht durch die Tür, außer, man geht quer. Und ich glaube: Quergehen finden die Leute hier nicht so gut.

Der Landgasthof "Goldener Hirsch" in Dölzig.

Der Landgasthof “Goldener Hirsch” in Dölzig.

Lutz, der Gastwirt, ist ein großer Mann und ein gutes Beispiel dafür, wie viel freundliche Augen proportional gesehen auf den Rest des Körpers ausmachen. „Du hast doch als Wirt viel gesehen, Lutz, was ist also deutsch?“, frage ich ihn, während er einige Dinge hinter die Bar räumt.

Lutz überlegt. „Klar entwickelt man einen Blick für die Menschen. „Deutsche Gäste“, sagt er, „kommen Stich Sieben. Vorspeise. Zack. Hauptgang, nicht länger als 15 Minuten, bitte. Dann: nein, keine Nachspeise, danke. Wir würden gerne zahlen. Ja, ich hatte nur ein kleines Getränk.”

Lutz kaut auf seiner Zigarette. „Und um acht sind alle wieder verschwunden. Zu Hause. Auf der Couch: kommt ja Tatort.“

„Und was bestellen sie?“

„Die Frau: Ich hätte gerne was Leichtes, einen Salat vielleicht; diesen, der klingt gut: gegrillte Hähnchenbrust. Und du, Schatz?“ Lutz guckt mich lange an. „Der Schatz hat aber eigentlich keinen Bock, will gerne ein Bier trinken, und guckt unter dem Tisch Bundesliga-Ergebnisse an oder schreibt mit den Kumpels. Er sagt: Ich nehme das Steak. Ist das eine große Portion, fragt er, ich sage ja, er sagt: gut. Was nimmt man dazu? Und ich sage: An ihrer Stelle würde ich gar nichts dazu nehmen – außer ein zweites Steak.“

Lutz grummelt etwas, dass man Salat nicht verdauen könne, ich übergehe das und überlege, wie ich die nächste Frage stelle, ohne dass mir hier irgendwer einen in die Fresse ballert.

„Lutz, warum sind dann die Männer so fett?“

Ich schiebe vorsorglich ein Bein vom Barhocker. Falls es schnell gehen muss. Im Schulsport habe ich für 50 Meter immer einen halben Vormittag gebraucht.

Inhaber und sowieso Chef für alles: Lutz Köhler. Chefin für alles - und auch für alles, auf das Lutz nicht so Lust hat: seine Frau Marion.

Inhaber und sowieso Chef für alles: Lutz Köhler. Chefin für alles - und auch für alles, auf das Lutz nicht so Lust hat: seine Frau Marion.

„Männer werden fett, weil sie bequem werden. Wenn sie sich schön zu Hause einquartieren und alles machen, was man von ihnen verlangt. Und Männer mögen eben, wenn sie ihre Partnerin lieben, Frieden. Und Frauen wiederum mögen schöne Dinge und Essengehen.“

Ich fühle mich so, als hätte sich mir Mario Barth auf die Zunge gelegt oder mir in seinem Scheißstadion einen Heiratsantrag durch die „Kiss-Cam“ gemacht.

„Den meisten Umsatz mache ich mit Schnitzel“, sagt Lutz. „Das haben wir auch mit Tomate-Mozzarella überbacken.“

Lounge-Möbel, Vögel und ein Pool fürs gute Gefühl in der Kneipe

Lange bevor Lutz den Gasthof hatte, den er 1990 als Bauruine erwarb, gab es eine Zeit, in der es den „Goldenen Hirschen“ auch schon gab. Um 1930 gehörte diese Gaststätte den Großbauern der Region. Die Nazis kamen und wollten hier ihr Bier trinken; es gab keine anderen Kneipen in der Gegend. Die Großbauern, allesamt bessere Leute, verwehrten „dem Mob“ den Zutritt. Sie verachteten die rohen Sitten und die Dummheit des Pöbels – und wollten lieber unter sich bleiben. Also gründeten die Mitglieder der NSDAP und einige ihrer losen Gefolgsleute kurzum eine eigene Kneipe, und zwar gegenüber: den Weißen Hirschen. Ende der Geschichte: Auch dorthin lieferten die Brauereien kein Bier, auf Drängen der Großbauern, und weil sie ihre Kunden nicht verlieren wollten. Die Nazis ärgerten sich im Halbdunkel ihrer völlig lahmen Kneipe zu Tode und zogen ab. Ergo: Nichts verhindert Nationalismus so gut wie eine fehlende Ausschanklizenz.

Lutz renovierte alles und baute viele separate Räume an: eine Bar für Frauen, einen Raum mit Sitzsäcken für Kinder und ganz viel Spielzeug, einen Garten Typ „uriger Biergarten“, aber auch einen Raum mit Vögeln und weißen Lounge-Möbeln, einen Pool, eine alte Vintage-Küche, eine Outdoor-Barbecue-Station und einen Pool mitsamt Ferienhaus. Wieso macht man das in einer Gaststätte?

„Es ist doch so“, erzählt Lutz. „DEN Deutschen gibt es nicht. Also hatte ich die Idee, wenn alle Leute so unterschiedlich sind, aber doch gemeinsam Zeit verbringen, dass ich für möglichst viele von ihnen Nischen schaffen könnte.“

Natürlich ist diese Einsicht nicht neu. Oder, wie mir ein Soziologe neulich schrieb: „Super Idee, Herr Krützfeldt. Aber ich frage mich langsam, wo das hinführen soll.“ Ja. Weiß ich doch auch nicht. Kreuzundquer, schätze ich.

Einfach nur Fleisch.

Einfach nur Fleisch.

In den letzten Wochen war ich viel unterwegs, habe in Köln Sauerbraten gegessen und Kölsch getrunken, in Norddeutschland Hering und Lütten Klaren, in Sachsen Wurstgulasch und Pils, und mich mit Hessen über Grüne Soßen und mit Schwaben über Spätzle unterhalten. Nur mit den Bayern nicht. Die fanden meine Idee eher so mittel, aber die finden alle Ideen so mittel, die nicht ihre eigenen sind, fürchte ich. Dabei habe ich die Leute gefragt: Was ist deutsch? Den arabisch aussehenden Taxifahrer in Neukölln, den Mann am Fußballplatz, der immer die Spieler anschreit, dass sie ins Gas geschickt werden sollten, den freundlichen Postboten, der noch nebenbei studiert, meine Frau, meinen Sohn natürlich („Bababa!“, macht Bläschen aus Spucke dabei), die Frau beim Bäcker und meine Bankberaterin. Antworten: höchst unterschiedlich.

Könnte es sein, dass die Deutschen es schlicht nicht wissen?

Alle, die ich fragte, konnten mir sofort sagen, was nicht deutsch ist – als würde das wiederum erklären, was deutsch ist oder sein müsste.

Deutschland war immer auf der Suche nach sich selbst

Historisch lässt sich das leicht erklären. Die Deutschen wissen es tatsächlich nicht. Deutschland war immer ein Flickenteppich, zerrissen in unterschiedliche Landesteile. Professor Friedemann Schmoll, ein anerkannter Kulturwissenschaftler und Deutschland-Forscher, beschäftigt sich seit er zurückdenken kann mit den Deutschen. „Vor der Reichsgründung 1871 bestand Deutschland aus vielen einzelnen Staaten und Territorien. Man hatte einen starken Nachbarn, nämlich Frankreich, den Bruderfeind, und die Franzosen hatten einen sehr stabilen und gefestigten, zentral-organisierten Staat. Das stiftete eine Einheit. Und genau das – Einheit – mussten die Deutschen entbehren, nach dem Motto: Was haben die, was wir nicht haben? Einheit stiftete dann umso mehr das vereinende Feindbild Frankreich.“

So argwöhnisch, wie der Deutsche Frankreich betrachtete, so betrachtet er auch heute noch Formen der Veränderungen. „Und Deutschland war somit immer auf der Suche nach sich. Das merkt man heute an Geschichten wie Ihrer, an dem Interesse daran, und natürlich auch an den rechten Strömungen, die ganz viel nach Identität suchen. Das Problem ist: Es gibt keine eindeutige und zweifelsfreie“, sagt Schmoll.

Deutschlands Wunsch nach mehr innerem Zusammenhalt wurde durch das 19. Jahrhundert auch immer militanter. Man betonte die Kultur – Goethe und Schiller. Der Nationalismus schlug immer höhere Wellen und endete letztlich auch dadurch in zwei Weltkriegen, weil ein ganzes Land durch „fehlende“ Identität permanent an unterschwelligen Minderwertigkeitsgefühlen litt (Dank an Uwe: Die Weltkriege waren natürlich nicht allein durch den Nationalismus ausgelöst worden, sondern auch durch Interessen der Rüstungsindustrie, fehlende parlamentarische Kontrolle und Imperialsmusbestrebungen). „Auch in der Küche schlägt sich das nieder“, meint Schmoll. „Eine deutsche Küche gibt es nicht. Anders als eine französische. Die deutsche Küche sind eigentlich mehrere Küchen: die sächsische, nach Osten orientiert, die bajuwarische mit den Einflüssen aus Österreich, die rheinländische.“ Schon im 19. Jahrhundert positionierte man sich auch hier deutlich gegen Frankreich. Denn dass die deutsche Küche heute als gut-bürgerlich und bodenständig etikettiert wird, hat wieder mit dem Nachbarn zu tun. Es sollte der Gegenentwurf zur französischen Küche sein, die man als elitär und zu kompliziert abtun wollte. „Seine eigene Identität findet man immer über die Abgrenzung zu etwas anderem“, sagt Schmoll.

Die ersten, die uns Deutschen die Etiketten verpassten, die wir über die Jahrhunderte äußerst dankenswert angenommen haben – und mit einer gewissen (Hass-)Liebe weiterführen –, waren die Römer. Sie beschrieben die Germanen in Abgrenzung zu ihrer eigenen Hochkultur als Waldmenschen, die rumsitzen und Met trinken.

Identität ist Zuschreibung und Abgrenzung. Wir sind pünktlich. Bedeutet: Die anderen sind es nicht.

Lutz' Speisekarte beinhaltet meist deutsche Gerichte. Sie sind regional, vegetarisch oder immer Bio. Lutz findet: Das gehört sich auch so.

Lutz’ Speisekarte beinhaltet meist deutsche Gerichte. Sie sind regional, vegetarisch oder immer Bio. Lutz findet: Das gehört sich auch so.

Der Deutsche regt sich wirklich gerne auf

„Wer zahlt eigentlich?“, frage ich Lutz.

„Meist die Frauen“, antwortet er. „Denen gehört wohl die Brieftasche.“

Wir stehen im Garten vor zwei großen Holztischen. Links: „Sachsen-Anhalt-Tisch“. Rechts: „Sachsen-Tisch“.

„Würdest du sagen, dass es typisch deutsch ist, sich mit Veränderungen schwer zu tun?“, frage ich.

Lutz überlegt und steckt sich eine Zigarette an.

„Die Deutschen betrachten alles Neue erstmal argwöhnisch, ja. Aber sie beobachten es nicht aus purer Abneigung oder weil sie Idioten sind. Sie interessieren sich schon sehr für das Exotische, Wahnsinn, was es nicht alles gibt. Die Deutschen stehen halt wie verlassen neben der Tanzfläche und warten, dass sie mal einer anstupst, weil sie sich nicht so recht trauen. Und dann macht ihnen Tanzen plötzlich aber ganz viel Spaß.“

Er deutet auf die Wand. „Der Deutsche regt sich auch wirklich gern auf, wenn ihm etwas nicht passt oder er der Meinung ist, es besser zu wissen oder es nicht richtig findet.“ An der Wand hängen seine RB-Leipzig-Schals. Daneben ausgestopfte und angenagelte Tiere, die erschrocken von ihren Brettern gucken.

Es ist natürlich auch die Kluft von Jung und Alt, weil in Gaststätten wie die von Lutz nur ältere Menschen gehen. Die Jüngeren sind damit beschäftigt, beim Asiamann im Laufen zu essen und für ihr Leben einen Instagram-Like zu kriegen. Und vielleicht ist es so, denn auch bei Pegida laufen meist ältere und wohlhabende Väter und Großväter mit wie auf politischer Kohl-und-Pinkel-Tour: Die Alten möchten, dass alles bleibt wie es ist, und die jungen Leute eben nicht. Wer heute jung ist, hat alles an Veränderungen und Globalisierung verinnerlicht; er hält es schlicht für unabwendbar. Die Alten noch: Das geht schon alles schon wieder vorbei mit dem Internet, man liest es ja höchstens in Talkshows vom iPad ab.

Ohne die Einflüsse von außen wäre die deutsche Küche nie so gut

„Ich bin seit 25 Jahren Gastwirt“, sagt Lutz. „Und ich habe nur einmal etwas Neues probiert: eine Steakkarte. Ich liebe Steak. Es hat Monate gedauert, bis der erste Gast ein Steak bestellt hatte. Danach lief nichts so gut wie diese Karte.“

Eine Roulade. Abbildung immer ähnlich.

Eine Roulade. Abbildung immer ähnlich.

Es ist zudem sehr erstaunlich, dass viele traditionelle deutsche Gerichte nur unter der Zuhilfenahme von eindeutig ausländischen Einflüssen oder Zutaten zu machen sind. „Die Kartoffel“, sagt Lutz, „kommt aus Südamerika. Salz und Pfeffer: Kommt auch nicht von hier. Die vielen Mehl- und Süßspeisen. Und wenn es sich durchgesetzt hat – wie die Kapernäpfel in den Königsberger Klopsen – dann liebt es der Deutsche. Wie er seine Eisitaliener liebt und seinen Döner-Mann. Die deutsche Küche und seine regionalen Küchen sind sehr von außen geprägt. Ohne diese Einflüsse wäre sie nie so gut, so vielfältig, so beliebt und hochklassig geworden.“

Das glaubt auch Friedemann Schmoll: „Viele deutsche Gerichte gibt es tatsächlich nur, weil etwas von außerhalb sie erst zu dem macht, was sie sind. Das Interessante: Eine Küche sagt immer etwas über die Menschen aus – und eine Küche funktioniert auch wie eine Gesellschaft.“ Der Jenaer Professor fügt an: „Das ist auch das, was die Rechten verstehen müssen, wenn sie etwas beschützen wollen. Versperrt man sich – als Küche oder Gesellschaft – den äußeren Einflüssen, ist die deutsche Küche irgendwann zu Ende gekocht.“ Dann gibt es schlicht auch nichts mehr zu beschützen. Das Paradoxe: Damit gefährden die selbsternannten Schützer ja selbst mehr, als sie denken. Sonst steht man irgendwann alleine in seinem Heimatland, betrachtet den Küchenfußboden und denkt: Muss ich auch mal wieder putzen.

„Lutz“, frage ich am Schluss. „Wieso stehen da draußen verschiedene Tische, einer für die Sachsen, einer für die Sachsen-Anhaltiner. Ich dachte, du wolltest nicht trennen.“

"Sachsen-Tisch" und "Sachsen-Anhalt-Tisch".

“Sachsen-Tisch” und “Sachsen-Anhalt-Tisch”.

Lutz lächelt. „Da läuft die Ländergrenze zwischen den Bundesländern.“

„Was, genau dort, in deinem Garten?“

„Ja“, sagt Lutz und raucht vor sich hin. Er betrachtet den Himmel dabei; er ist weit und klar und blassblau. „Meine hier im Garten trennt jedenfalls nicht mehr. Und was ist schon eine Grenze? Auch nur ein Strich auf irgendeiner Karte.“


Textredaktion: Esther Göbel; Fotos: Jörg Singer; Fotoredaktion: Martin Gommel; Produktion: Esther Göbel.