Die geheime Ölstraße
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Die geheime Ölstraße

Auf Satellitenbildern des Amazonas-Gebiets sieht man eine illegale Straße. Sie führt durch den Regenwald zu einem Ölfeld. Aber die Regierung von Ecuador sagte, die Straße gibt es nicht. Deshalb ist Nina Bigalke tief in den Regenwald hinein gefahren und hat vor Ort gefilmt.

Profilbild von Reportage von Nina Bigalke, Quito

„Ich bin sicher, ich bin überzeugt“, sagt Yvonne Fabara, “dort gibt es keine Straßen.“ Sie ist Staatssekretärin im Ölministerium von Ecuador, und ich habe sie nach den Machenschaften eines staatlichen Ölunternehmens im Amazonas-Regenwald gefragt. Es geht um einen abgelegenen und gefährdeten Bereich des Yasuní-Nationalparks nahe der Grenze zu Peru. Mit mehr als 100.000 Arten pro Hektar ist das UNESCO-Biosphärenreservat einer der artenreichsten Orte auf der Welt. Es ist die Heimat von mehreren indigenen Völkern, darunter zwei Stämme, die in freiwilliger Isolation leben. Doch im Yasuni-Park sind auch schätzungsweise 20 Prozent der ecuadorianischen Erdölvorkommen zu finden. Und Öl macht fast die Hälfte aller Exporte Ecuadors aus.

Ölbohrungen in diesem Teil des Regenwaldes, dem sogenannten Block 31, wurden unter der Bedingung zugelassen, dass keine Straßen gebaut werden. Aber im Jahr 2014 veröffentlichte Satellitenaufnahmen zeigen, dass anscheinend doch eine Straße etwa 20 Kilometer tief in den geschützten Bereich einschneidet. Geographen der Universität von Padua in Italien und Forscher der Amazon Conservation Association fanden heraus, dass durchschnittlich auf eine Breite von 26 Meter abgeholzt wurde.

Doch bis heute hält Ecuadors Regierung an der Version fest, dass das verantwortliche Ölunternehmen, die staatliche Petroamazonas, nur vorübergehend einen „ökologischen Pfad“ angelegt hat, um eine Pipeline zu bauen. So, wie es die Umweltgenehmigung für die Förderanlage vorsieht.

Mangel an Transparenz

Bewaffnete Wachen und Soldaten verwehren Umweltschützern, den YASunidos, den Zugang zu Block 31.

Bewaffnete Wachen und Soldaten verwehren Umweltschützern, den YASunidos, den Zugang zu Block 31. Foto: YASunidos

Die Zusicherungen der Staatssekretärin, die von Petroamazonas in diesem ökologisch sensiblen Bereich angewandten Methoden „würden von allen überwacht“, widerlegt Professor Massimo De Marchi. Der Experte für nachhaltige Entwicklung und Umweltwissenschaften und einer der Autoren des Yasuni-Berichts aus dem Jahr 2014 sagt, dass unabhängige Vorort-Kontrollen im Nationalpark fast unmöglich sind: wegen der Abgelegenheit der Wälder und den „typischen militärischen und Tätigkeiten privater Sicherheitsdienste“, die zur Ölförderung dazugehören.

„Das Problem ist ein Mangel an Transparenz“, sagt De Marchi und erklärt, dass unzählige unvereinbare Ansprüche die politische Kontroverse angeheizt haben. Aktuelle Briefe, die der Nachrichtenservice reported.ly vorliegen, zeigen, dass das ecuadorianische Umweltministerium zwei Beobachtergruppen die Erlaubnis verweigerte, die Ölproduktionsstätte zu besuchen, in einem Fall unter Berufung auf den Umweltschutz.

Ende 2014 hatte Ecuadors Regierung einer Delegation aus Bundestagsabgeordneten den Besuch des Landes untersagt, als sich herausstellte, dass die Parlamentarier den Yasuni-Nationalpark besuchen und sich mit Gegnern der Ölförderung treffen wollten.

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Dann hörte ich, dass sich eine Gruppe junger Umweltschützer namens YASunidos mit bewaffneten Wachen und Militärs konfrontiert sahen, als sie den Bereich in diesem Jahr anschauen wollte. Ich entschied mich dazu, es selbst zu versuchen und mir diesen „Pfad“ einmal anzusehen.

Die Reise zur geheimen Straße

Um das umstrittene Gebiet zu erreichen, musste ich tief in den Wald hinein, mit Boot und Kanu auf den Flüssen Napo und Tiputini. Innerhalb des Yasuni-Parks halfen mir Einwohner von lokalen Kichwa-Gemeinschaften, in der unberührten Wildnis zu navigieren und schließlich zu Block 31 zu gelangen, wo die jüngsten Ölbohrungen stattfinden. Aus Angst vor Repressalien wollen die Helfer ihre Namen nicht genannt haben.

Tagelang glitt unser Kanu unter einem dichten Kronendach an Tieren jeglicher Art vorbei. Als wir uns dem umstrittenen Bereich näherten, entdeckten wir am Ufer plötzlich ein Stück Straße. Um nicht von bewaffneten Sicherheitsleuten entdeckt zu werden, fuhren wir einfach weiter und kämpften uns dann mit der Machete durch den Urwald zu dieser Stelle zurück. Es war ein harter Kontrast, als sich nach dem mühevollen Vordringen durch dichtes Unterholz vor uns, wie aus dem Nichts, eine riesige Lichtung öffnete.

Wenige Minuten später kamen Fahrzeuge. Das Brummen eines schweren Lkw übertönte das allgegenwärtige Zwitschern der Insekten und Vögel im Regenwald. Kurz danach kam ein kleinerer Lastwagen. Beide fuhren vorbei, weiter auf etwas, was eindeutig eine Straße war.

Straßen versus Helikopter

Die Zufahrtsstraße im Amazonas-Gebiet.

Die Zufahrtsstraße im Amazonas-Gebiet. Foto: Nina Bigalke

Im Amazonasgebiet beeinträchtigen Straßen den Lebensraum weit über ihre Reichweite hinaus. Verschiedene Studien zeigen, dass die Ölzufahrtsstraßen in anderen Teilen des Yasuni-Nationalparks und seiner Umgebung „Kolonisierung, Entwaldung, Fragmentierung und Bejagung von Großtieren… sowie illegalen Holzeinschlag erleichtert haben“.

„In der Regel verliert man zumindest alle großen Tiere wie Tapire und Wildschweine sowie große Vogelarten innerhalb einer sehr kurzen Zeit“, sagt Kelly Swing, ein Experte in Umweltwissenschaften und Direktor der Tiputini Biodiversity Station, einer Forschungseinrichtung im Yasuni-Park.

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Um den Regenwald zu erhalten, schreibt die 2007 erteilte Umweltlizenz für Block 31 eine straßenlose Anlage vor, in der die Ölbohrstelle - „im Wesentlichen eine Insel im Wald“ - durch eine Flotte von Booten und Hubschraubern gewartet wird, ähnlich wie eine Offshore-Plattform. Um das Rohöl zu einer Verarbeitungsanlage zu bekommen, wird der straßenfreie Zugang mit einer unterirdischen Pipeline kombiniert. Dafür braucht man zeitlich begrenzt einen Pfad, um diese Ölleitung einzugraben, um dann die ursprünglichen Gegebenheiten wiederherzustellen.

Der umweltfreundliche Einbau in einer Petroamazonas-Broschüre

Der umweltfreundliche Einbau in einer Petroamazonas-Broschüre Foto: Petroamazonas

Diese Methode ist deutlich teurer als der Bau einer traditionellen Zugangsstraße, gilt aber weithin als beste Methode in ökologisch sensiblen Umgebungen. „Es gibt keine Notwendigkeit, dort eine Autobahn zu haben“, bestätigt Staatssekretärin Fabara. „Absolut keine Notwendigkeit.“

Die Umweltgenehmigung von 2007 sah für den „ökologischen Pfad“ eine maximale Breite von 4,5 Meter und einen Abstand Baum zu Baum von nicht mehr als 10 Meter vor. Petroamazonas übernahm diese Vereinbarung, als es die Bohrgenehmigung im Jahr 2009 von der brasilianischen Ölgesellschaft Petrobras übernahm. Im Jahr 2011 bekam das staatliche Unternehmen dann die Genehmigung für eine lichte Breite von maximal 14 Meter.

Die breiteste Stelle der Lichtung, die ich gefilmt habe, war ungefähr 30 Meter, mehr als doppelt so breit wie in der geänderten Lizenz und etwa dreimal so viel wie in der Lizenz von 2007. Satellitenbilder zeigen Segmente der Straße, wo die Lichtung noch viel breiter ist.

Die Straße „verdunstet einfach“

„Wenn [die Pipeline] vergraben ist, haben Sie nichts mehr an der Oberfläche“, sagt Staatssekretär Fabara, als wir in Quito miteinander sprechen. “Sie beseitigen die Schäden, sie verdunsten einfach.“ Aber keiner der Experten, mit denen reported.ly gesprochen hat, weiß etwas von einer Ölzufahrtstraße, die einfach “verdunstet“ oder später wieder aufgeforstet wird.

„Wenn wir 100 Jahre warten, bekommen wir vielleicht wieder einen Wald“, sagt De Marchi, Ko-Autor des Berichts der Universität Padua. “Aber das Problem ist, es ist eine große Investition. Also, wo Sie eine Straße haben, bauen Sie die Straße aus, eröffnen Sie neue Straßen. Es ist absurd, eine Straße zu schließen. Sobald Sie den ersten Einschnitt machen, ist eine Umkehr unmöglich.“

Eine von vielen "Wasserquerungsstrukturen" - also Brücken

Eine von vielen “Wasserquerungsstrukturen” - also Brücken Foto: GeoYasuni.org

Darüber hinaus hat sich die Oberflächenstruktur der Lichtung grundlegend verändert und unterscheidet sich erheblich von den Bildern eines harmlosen Pfades in der offiziellen Literatur. Das Video zeigt deutlich, dass nicht im Regenwald vorkommende Baumaterialien wie zum Beispiel verdichteter Kies benutzt wurden, um die Straßenoberfläche zu befestigen. Gräben wurden ausgehoben, und Satellitenbilder zeigen dauerhafte „Wasserquerungsstrukturen“ entlang der Straße.

„Sie mussten die Spitze des Hügels abtragen, um eine geringere Steigung für die Fahrzeuge zu haben“, entdeckt Francesco Ferrarese, Geografie-Experte an der Universität von Padua, als er das Video sieht. „Ich halte das für sehr interessant, weil es schwierig ist, die ursprüngliche Oberflächenstruktur wieder herzustellen.“

Immer noch tiefer bohren

Für mehr Informationen bitte Karte anklicken!

Für mehr Informationen bitte Karte anklicken! Quelle: InfoAmazonia.org

Im politisch aufgeheizten Kampf um das Recht, die Zukunft eines immer kleiner werdenden Gebiets des unberührten Regenwalds zu definieren, ist die Straße in Block 31 maßgeblich, nicht zuletzt wegen ihrer strategischen Lage. Sie liegt direkt am letzten unberührten Ölfeld im Yasuni-Nationalpark, das bis vor kurzem tabu für die Öl-Förderung war: Block 43 oder ITT, kurz für die Ölfelder Ishpingo, Tiputini und Tambococha.

Im August 2013 gab Präsident Rafael Correa eine hochkarätige Initiative auf, das Öl im Boden zu lassen, und machte damit den Weg frei für eine deutliche Ausweitung der Bohrungen in die ITT-Ölfelder hinein. Im April 2014 erkannte Correas Regierung zwei Drittel der 756.000 Unterschriften nicht an, die die YASunidos-Umweltschützer gesammelt hatten, um eine Volksabstimmung über die Frage zu erzwingen. Nur einen Monat später wurden Bohrgenehmigungen für Petroamazonas unterzeichnet, Bohrbeginn 2016.

Wie bei Block 31, wurde auch diesmal versprochen, „Spitzentechnologie“ zu verwenden, um alle Umweltauswirkungen gering zu halten.

Eine Konferenz von Erdölingenieuren in Quito wurde im Jahr 2014 von der Nachricht aufgerüttelt, dass es „die Möglichkeit einer Verlängerung [bestehender] Straßen“ in ITT hinein gibt, wie Bill Powers, Chef-Ingenieur einer Beratungsfirma mit Sitz in den USA, dem Guardian erklärte.

Auf der Konferenz habe ein Vertreter des ecuadorianischen Öldienstleisters SERTECPET eine Verkehrsanbindung von Block 43 über den benachbarten Block 31 zur Diskussion gestellt, sagte Powers. Ein Vertreter von Petroamazonas, der auf der Konferenz ebenfalls das Wort ergriff, sprach „ziemlich ehrlich und offen über die Tatsache, dass es billiger ist, eine Straße zu bauen als auf Hubschrauber angewiesen zu sein“. Und dass “sie die Absicht haben, die gleiche Entwicklungsphilosophie bei ITT anzuwenden”.

Ein Mitglied der Regierung auf dieser Konferenz, der Minister für strategische Sektoren Rafael Poveda, versprach allerdings erneut, dass “der Materialtransport mit dem Hubschrauber und über den Fluss gemacht wird“.

Geld für Öl

Das Problem trifft einen Nerv in Ecuador, nicht zuletzt, weil die OPEC-Mitgliedsstaaten stark von Rohöl-Exporten abhängig sind. Die Ölressourcen in Ecuador gehören dem Staat, unterliegen Marktschwankungen und machen etwa die Hälfte aller Exporteinnahmen aus.

Seit das Land im Jahr 2008 seine Schulden nicht mehr bedienen konnte, ist es stark auf chinesische Kredite angewiesen, die wiederum an garantierte Ölexporte gebunden sind und an Projekte unter Beteiligung chinesischer Unternehmen. Weitere derartige Angebote wurden angenommen, um die Auswirkungen der sinkenden Rohölpreise auf die Wirtschaft des Landes zu mildern.

Umweltauswirkungen und lokaler Widerstand

Die Gewinne aus den Rekordölpreisen der Vergangenheit wurden in öffentliche Haushalte gesteckt und für Infrastruktur, Gesundheit und Bildung ausgegeben. Aber nach vier Jahrzehnten Ölbohrung ist die Bevölkerung gespalten, was die Vor- und Nachteile dieses Industriezweigs sind.

Für die örtliche Bevölkerung in den betroffenen Gebieten sind die Auswirkungen jedenfalls nicht zu übersehen. Ölteppiche zählen zu den auffälligsten. Trotz der vor zwei Jahrzehnten eingereichten Sammelklage gegen Texaco/Chevron wurde wenig getan, um den giftigen Schlamm und das Rohöl zu beseitigen, das in undichten Open-Air-Abfallgruben in einem ehemals unberührten Wald im Norden des Yasuní-Nationalparks hinterlassen wurde. Ein Bericht von Amazon Watch und Vice News behauptet, dass Chevron versucht habe, Umweltschäden zu vertuschen, indem bewusst nach nicht kontaminierten Bodenproben gesucht wurde. Chevron-Pressesprecher Morgan Crinklaw widersprach der Darstellung, die Probenahme sei nicht ordnungsgemäß erfolgt.

https://www.youtube.com/watch?v=l618BhvWkz4

Tausende Barrel Rohöl gelangten in den Aguarico-Fluss, nachdem im Juli 2014 eine Petroamazonas-Pipeline geborsten war.

Obwohl “Leckagen die Ereignisse sind, die sich im öffentlichen Bewusstsein festsetzen“, betont Umweltwissenschaftler Swing, dass Ölgesellschaften im Hinblick auf Umweltauswirkungen „viele Dinge tun, lange bevor sie mit der Erdölförderung beginnen“.

„In jedem Ölbetrieb arbeiten tausende von Menschen“, sagt Swing. „Wir reden von der Entwicklung kleiner Städten in verschiedenen Teilen der Wälder. Wir denken in der Regel, dies sei ein Nebenaspekt, aber diese Einflüsse haben jahrelang Tag für Tag chronische Auswirkungen auf die Umwelt.“

Ölförderanlage im Block 31.

Ölförderanlage im Block 31. Quelle: geoyasuni.org

Solche drastischen Veränderungen beeinflussen die Ureinwohner, von denen sich einige dazu entschieden haben, in freiwilliger Isolation in den verbleibenden unberührten Teilen des Regenwaldes zu leben. Viele haben seit Jahren gegen die Ölförderung auf ihrem angestammten Lebensraum gekämpft.

„Die Leute, denen wir uns entgegenstellen, sagen uns: Wenn du so weitermachst, wirst du verfolgt“, berichtet mir ein Bewohner des Yasuni-Nationalparks. “Ich kämpfe nicht für mich oder meine Eltern oder Großeltern, sondern für unsere Kinder und unsere Kindeskinder, damit sie nicht in einer kontaminierten Umgebung leben müssen. Was sollen wir ihnen sonst sagen? Dass sie leiden, wegen der Untaten ihrer Eltern?”

Präsident Correa hat während seiner quasi-autoritären Führung widersprüchliche Maßnahmen ergriffen. Er schützt WikiLeaks-Gründer Julian Assange in der Botschaft Ecuadors in London, schränkt zu Hause aber die Pressefreiheit ein. Im Jahr 2008 initiierte er die erste Verfassung, welche die „Rechte der Natur“ auf einen ähnlichen rechtlichen Status wie die Menschenrechte stellen. Dann ging er mit Razzien gegen NGOs vor und ließ Pachamama schließen, eine Organisation, die genau dieses Recht einforderte, aber öffentlich gegen den Ausbau der Ölförderung im Amazonas-Gebiet protestierte.

Der Kampf für die Rechte der Umwelt hat sich durch etwas verschärft, was die unabhängige Überwachungsorganisation Freedom House „Muster des Durchgreifens gegen (…) kritische Stimmen“ genannt hat - und durch einen „Abwärtstrend“ bei der Meinungsfreiheit.

Durchgesickerte interne Dokumente des ecuadorianischen Geheimdienstes Secretaría Nacional de Inteligencia deuteten darauf hin, dass “Spione angesetzt wurden auf politische Gruppen und Einzelpersonen, die den Wald schützen wollen“, schrieb der Umweltexperte des Guardian John Vidal. Und Correa habe Millionen von Ecuadors Geheimdienstbudget ausgegeben, um „kritische Berichte über sich und seine First Lady löschen“ zu lassen, berichtete Buzzfeed.

Als direkte Folge der deutlichen Worte der Regierung gegen die Umweltschützer ist „der Kampf für Umweltgerechtigkeit nun auch mit dem Kampf für Demokratie verbunden„, sagt Ivonne Yanez, Direktor der NGO Acción Ecologica. “Diese Regierung beschuldigt einheimische Führer, Terroristen zu sein, und kriminalisiert junge Menschen, weil sie gegen die Umweltpolitik protestieren.”


Welche Methoden genau Petroamazonas in den ITT-Ölfeldern einsetzen wird, bleibt abzuwarten. Anlass zu ernsten Bedenken geben die irreführenden Angaben rund um die Ölförderung im Block 31. Auch wurde trotz offensichtlicher Beweise nicht zugegeben, dass Umweltauflagen missachtet wurden.

Als Staatssekretärin Fabara per E-Mail informiert wurde, dass es jetzt Beweise für eine Straße im Block 31 gebe, antwortete sie, „sie sei sehr besorgt über die Information Petroamazonas betreffend, aber ITT als solches gehöre nicht zum Arbeitsbereich“.


Nina Bigalke ist Video- und Rundfunkjournalistin. Sie hat als freie Mitarbeiterin unter anderem für BBC World, Al Jazeera English gearbeitet _und bei der ARD volontiert. Derzeit ist sie für AP Television News unterwegs (auf Twitter unter @NinaBigalke). Die Amazonas-Reportage hat sie exklusiv für reported.ly gemacht._Hier geht es zur ungekürzten Originalfassung dieser Geschichte Journey to Ecuador’s secret oil road“.

Reported.ly ist ein in diesem Jahr gegründeter Nachrichtenservice, der Storys in sozialen Netzwerken aufspürt und in Echtzeit in Twitter- (@reportedly) und Facebook__-Reportagen verwandelt. Reported.ly gehört zu First Look Media, einem Journalismus-Unternehmen, das von Ebay-Gründer Pierre Omidyar finanziert wird. Im Mai startete Reported.ly eine Seite, die investigative Stücke und Nachrichten veröffentlicht. Krautreporter hat die Amazonas-Geschichte ins Deutsche übersetzt.