Curt und Alfred stoßen ihre Hüften im Takt aneinander. Der Song „Lady Bump“ von Penny McLean ist gerade der Hit. It’s a Saturday night and I feel alright. Sie tragen superenge Klamotten. Orange-gelbe T-Shirts aus Frottee. Schuhe mit dicken Plateausohlen. All I wanna do is to bump with you. „Wir waren so stolz und fanden uns blütend schön“, erinnert sich Curt. They call me lady bump, it’s no lie. Plötzlich klingelt es an der Tür des Lokals. Gesichtskontrolle. Schwul? Ja. Die Typen dürfen rein. Es sind Kripobeamte. When I feel your touch, baby it’s too much. Musik aus, mitkommen. Das Paar muss im T-Shirt im Winter durch die Bonner Innenstadt zur Polizeiwache laufen. Dort müssen sie ihre Ausweise abgeben, der Vorfall wird notiert. Sie laufen zurück zu ihrem Auto. Gedemütigt. Und ohne ihre Ausweise.
Das war in den 1970er Jahren. Curt war damals Mitte 20.
Heute ist Curt 75 Jahre alt. Er ist Travestiekünstler und verehrt die Sängerin Zarah Leander. Deswegen nennt er sich Delander. Der Künstlername ist eine Mischung aus seinem echten Namen und dem seines Idols. Mit zwei Freunden gründete er die Travestie-Gruppe „Crazy Boys“. Die drei schwulen Männer tourten jahrzehntelang durch die konservative Republik, als eine der ersten Travestie-Gruppen überhaupt. Sex unter Männern ist damals noch per Gesetz verboten, Homosexualität offiziell eine Krankheit. Es gibt keine großen Demos für die Rechte von Lesben und Schwulen in Deutschland, keine sichtbar queeren Menschen im Fernsehen oder in der Politik.
Angst hatte Curt früher trotzdem nie. Heute schon.
Als Curt mir die Tür aufmacht, ist die Schaufensterpuppe das erste, was ich sehe. Ihre roten Lippen, dunkel geschminkten Augen und das starke Rouge sind klassisches Bühnen-Makeup für die letzte Reihe. Sie trägt ein schwarzes, weites Kleid mit riesigen Trompetenärmeln. Das Kleid ist bestickt mit glitzernden Strasssteinchen.
Curt und “Zarah Leander | Quelle: Lars Lindauer/Krautreporter
Es ist ein originales Bühnenoutfit der schwedischen Sängerin Zarah Leander. „Davon geht die Welt nicht unter“ sang sie in den 1930ern mit ihrer ungewöhnlich tiefen, fast männlichen Stimme. Sie verkaufte 24 Millionen Platten und spielte in über 20 Filmen. Zarah Leander ist eine der großen Diven. Curt liebt das. Ohne Zarah wäre nichts aus ihm geworden, sagt er.
Curt begrüßt mich freundlich, sein Hund Gertrud läuft zwischen unseren Beinen herum. Sein enger Flur und seine Wohnung sind so voll wie sein Leben, das er auf und vor der Bühne gelebt hat.
„Ich weiß, es wird einmal ein Wunder geschehn“
Curt wächst in einer Künstlerfamilie in Bonn auf – „behüüütet“. Beim Erzählen zieht er das „Ü“ lang. Er spricht in diesem rheinländischen Singsang, der gute Laune macht. Seine Mutter war Tänzerin, sein Vater Operntenor.
In der Schule ist Curt darum ein Außenseiter. Künstlerfamilien haben damals einen schlechten Ruf, sagt er. 1963, mit 13 Jahren, nehmen ihn seine Eltern zu einem Konzert mit. Die Familie sitzt in Reihe 5, für die erste Reihe haben sie nicht genügend Geld. Auf die Bühne kommt eine hochgewachsene Frau, 1,74 Meter plus Schuhe, in einem weißen Kleid. Knallrote Haare, feuerrote Lippen, die Haut hell wie Schnee. An den großen Händen trägt sie künstliche, rote Fingernägel. Zarah Leander. Curt ist beeindruckt, er hat so einen Auftritt noch nie gesehen.
1969 geht er wieder zu einem Konzert der Sängerin. Er ist jetzt 19. Mit dabei ist Alfred, sein Freund. Curt ist mittlerweile ausgebildeter Schaufensterdekorateur. Als er eines Tages auf einer Leiter im Schaufenster stand und Sterne für die Weihnachtsdekoration aufhing, stand auf einmal Alfred vor ihm. Alfred ist Pianist und 20 Jahre älter. Curt ist hin und weg. Sie werden schnell ein Paar. Alfred verehrt Marlene Dietrich und Johannes Heesters.
Und beide lieben Zarah Leander. Sie nehmen Blumen mit und warten nach der Vorstellung auf die Sängerin. Zarah hatte ein Auge auf Alfred geworfen, erinnert sich Curt. Das gefällt ihm. Alfred ist groß, kernig und sieht männlich aus. „Der war genau ihre Kragenweite. Ich war ja noch ein Jugendlicher für die“, sagt Curt. Sie können mit Zarah sprechen. Curt ist hin und weg! „Wie die mit uns umgegangen ist! Ich fand die so toll!“, erinnert er sich. „Zu der Zeit wurde schwul sein ja noch nicht von allen so beklatscht.“
Zarah Leander ist überall | Quelle: Lars Lindauer/Krautreporter
„I Wanna Be Your Man“
Schon mit 15 wusste Curt, dass er schwul ist. Über seinem Bett hing damals ein Poster von den Beatles. Wenn Curt im Bett liegt, schaut er auf Paul McCartneys Penisabdruck in der engen Jeans. Seine Eltern haben keine Probleme mit der Homosexualität ihres Sohnes. Sie kennen genug schwule und lesbische Menschen aus ihren Musiker-Jobs. Das Leben in Bonn als junger schwuler Mann erlebt Curt darum als problemlos. Seine Eltern geben ihm Halt, er wird zuhause nicht ausgegrenzt. Er hat keine Angst.
Im gleichen Jahr, 1969, wird der Paragraph 175 aus der Kaiserzeit, der sexuelle Handlungen unter Männern unter Strafe stellte, das erste Mal seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges in der BRD gelockert. Ab September sind einvernehmliche sexuelle Handlungen zwischen volljährigen Männern nicht mehr strafbar.
Ein paar Monate vorher, im Juni 1969, wehren sich queere Menschen in den USA zum ersten Mal gegen Polizeiwillkür. Die Razzia in der Bar Stonewall Inn in der Christopher Street in New York wird zum Beginn der weltweiten Befreiungskämpfe queerer Menschen. 1972 findet die erste Demonstration homosexueller Menschen in Münster statt.
„In der Kunst der Travestie, da bin ich spitze“
Ungefähr zur gleichen Zeit ist Curt auf einer Geburtstagsfeier. Er und seine Freunde Harry und Timmy werden angesprochen, ob sie nicht als Zarah Leander, Liza Minelli und Caterina Valente auftreten möchten. Einfach so, erinnert sich Curt. „Dann haben wir gesagt: Machen wir.“ Sie gehen in die Kaufhalle, Klamotten kaufen. Curt wählt eine Perücke mit roten, lockigen Haaren. Zarah Leander trägt auch so eine. Die ersten Auftritte kommen gut an, sie machen weiter. Sie nennen sich die „Crazy Boys“. Zu Beginn trägt er noch die Kleider seiner Mutter, wenn sie auftreten. Die Bühnen sind manchmal mit Blumen dekoriert. Zu Vollplayback singt er die größten Hits seines Idols. Ihre Auftritte sprechen sich herum. Sie reisen durch die BRD und die DDR und treten in kleineren Lokalen auf.
Bald interessiert sich ein Manager für sie. Er vermittelt sie in die Schweiz. Sie kommen gut an. Über Monate singen sie in einem Laden mit eigenem Theater. Curt trifft Männer unterwegs, hat One-Night-Stands, lebt sich aus.
Curt und seine Hündin Gertrud | Quelle: Lars Lindauer/Krautreporter
Seine Abende bestehen aus Komik und Musik. Die Crazy Boys imitieren die Andrew Sisters, Marilyn Monroe, Judy Garland, Edith Piaf, schminken sich zu Charles Aznavour „Wie sie sagen“ auf der Bühne ab. Die mutigen, großen Sängerinnen und Sänger der Zeit sind ihr Programm. Überall werden sie für ihre Auftritte gefeiert, erinnert sich Curt. Die nicht-seidene Gesellschaft ist ihr Publikum, sagt er. Die Leander und die Bühne sind jetzt sein Leben.
Während Curt und seine Freunde nachts mit den Crazy Boys in Bars und Discos das Publikum begeistern, ist es für Lesben und Schwule tagsüber noch recht düster. „Wir waren nichts wert“, sagt Curt. Warmer Bruder und schwule Sau sind gängige Bezeichnungen für schwule Männer. Meistens blieb es bei den Bemerkungen. Darum hatte er damals keine Angst.
Wenn Curt erzählt, zeigt er immer wieder auf Fotos von den Menschen und Momenten, über die er gerade spricht. Auf dem Buffetschrank neben dem Küchentisch stehen die wichtigsten Fotos. Ein Foto von ihm und seiner Mutter, von Alfred und von den Crazy Boys. Seine Wohnung ist voll mit Erinnerungen an früher. An eine Zeit, in der alles gut war.
„Man sagt ihr nach, man tratscht herum: Die ist doch außerdem ein bisschen andersrum“
Als Curts Idol Zarah Leander 1981 mit 74 Jahren an einer Hirnblutung stirbt, ist Curt traurig und schockiert. Er hört von ihrem Tod, als er gerade ein Schaufenster dekoriert. Mit seinem Partner Alfred fährt er über 20 Stunden lang mit dem Zug nach Stockholm zur Beisetzung. Die persönliche Verabschiedung von Zarah Leander ist eine Herzensangelegenheit. „Das war Liebe“, sagt er.
Über die Jahre hatte er sie immer besser kennengelernt. Zarah hatte Curt einmal in ihr Hotel in Berlin eingeladen. Zwei Tage, sie bezahlte alles.
„Dann komm ich da zur Zarah, zittere, ich bin ja völlig fertig mit den Nerven“, erinnert er sich. Er bekommt Kaffee, Kuchen und Kekse. „Und Zarah sitzt da, in einem Kaftan mit sooo einem Ausschnitt! Ob das extra ist? Keine Ahnung.“ Plötzlich sagt Zarah zu ihrer Maskenbildnerin: „Alena, das Kleid!“ – „Das schenke ich dir!“, sagt die Sängerin zu Curt und schmeißt ein grünes Kleid mit Trägern hin, „aber erst muss das gereinigt werden!“ Es ist das erste Kleid, das Curt von ihr bekommt. Eingenäht ist die Widmung: „Einem treuen Fan, Zarah Leander“. Seine Augen leuchten. Er freut sich sichtlich, wenn er die Geschichte erzählt.
Die Sängerin und Schauspielerin war aber auch umstritten. In der Zeit des Nationalsozialismus wurde sie zum Filmstar. Joseph Goebbels baute Leander auf, nachdem Marlene Dietrich Deutschland verlassen hatte. Insgesamt zehn Filme drehte sie für das NS-Regime. Nach dem Krieg behauptete sie, unpolitisch zu sein.
Für ihn war sie eine Wegbegleiterin, sie half ihm, sich zu befreien. Zarah Leander stand immer zu ihren schwulen Fans, sagt Curt. Sie nannte sie immer „meine Tennisfreunde“, weil sie das Wort „schwul“ gar nicht gekannt haben soll. „In den ersten 40 Reihen waren ja nur Tunten und Lesben“, erinnert sich Curt. Die Auftritte sind Treffpunkte für eine Community, die es noch gar nicht wirklich gibt. In ihrem Song „Warum soll eine Frau kein Verhältnis haben?“ singt Leander die Zeile: „Man sagt ihr nach, man tratscht herum, die ist doch außerdem ein bisschen a-a-a-a-andersrum.“ Curt singt die Liedzeile in seiner tiefen Stimme, statt sie zu sprechen. „Und dann nahm sie den Mikroständer und sang noch ein ‚Gott sei Dank!‘ – Weißt du, was das für Mut ist?“, fragt mich Curt aufgeregt. Er sagt „Muuut“. Die Frage beantwortet er selbst: „Das wissen die Leute heute ja gar nicht mehr, was diese Frau in diesem Land alles erreicht hat, durch solche Sachen!“
Quelle: Lars Lindauer/Krautreporter
„Life Is A Cabaret, old chum. Come to the Cabaret“
Ende der 1980er Jahre eröffnet Curt einen kleinen Laden mit Bühne in Bonn, das „Zarah L.“ Freitags und samstags gibt es Auftritte. In dem Lokal lernt er seinen späteren Partner Kalle kennen. Von Alfred hatte er sich nach 15 Jahren im Guten getrennt. Als Curt – in seinem Showoutfit – vor seinem Laden von Passanten als „Schwuchtel“ bezeichnet wird, kommt Kalle und will auf den Typen losgehen, der Curt beleidigt hat. Aber Curt will keine Hilfe. „Fass mich nicht an!“, herrscht er Kalle an, der damals Türsteher der Disco nebenan ist. Curt zieht sich die Perücke vom Kopf, die Jacke aus und haut dem Angreifer eine rein. „Alle denken immer, ich kann mir nicht selbst helfen. Aber ich kann das!“
Der Laden läuft gut, erinnert sich Curt. Er ist einer der wenigen queeren Läden in der damaligen deutschen Hauptstadt. Der Wechsel des Regierungssitzes von Bonn nach Berlin und die Euroumstellung im Jahr 2002 aber schaden ihm. Es kommen viel weniger Besucher. Die Miete steigt. Von heute auf morgen muss Curt seine Bar schließen. Bonn verliert eine Bar und Curt seinen Platz in der Stadt.
„Ave Maria“
Einige Jahre später geht er an Bauarbeiten in der Bonner Altstadt vorbei. Es ist der Ort, wo einst das Haus seiner Großmutter stand. Er ist neugierig, ob er bei den Grabungsarbeiten Reste ihres Hauses sehen kann. Stattdessen wird dort gerade eine alte Kapelle freigelegt. Es sind die Reste der ehemaligen Gertrudiskapelle, benannt nach einer Vorkämpferin für Frauen aus dem 7. Jahrhundert. Die Stadt will die Überreste entsorgen, Curt setzt sich für den Erhalt ein. Die Teile stehen heute im Bonner Frauenmuseum.
Hatte Curt vorher keinen Kontakt zur Kirche, nähert er sich ihr nun an.
Kurz nach der Ausgrabung der Kapelle wird Curt von dem Pfarrer seiner Gemeinde gefragt, ob er als Zarah in der Kirche St. Helena auftreten möchte. Er kann gar nicht begreifen, dass die katholische Kirche ihn so normal behandelt. „Homosexuelle wurden jahrzehntelang ausgegrenzt, aber das erlebe ich in meiner Kirche nicht“, sagt er.
In einem weißen Kleid von Zarah Leander und mit der roten Zarah-Perücke kommt er auf die kleine Bühne, steht vor dem Altar, auf dem Kerzen brennen. „Dieser Moment ist für mich in meiner Karriere der größte Augenblick, den ich je hatte“, eröffnet er den Abend. Kurz bricht seine Stimme. Er hat beide Hände auf dem Altar hinter sich abgelegt. Jemand hat den Abend abgefilmt und das Video auf Youtube hochgeladen. „Das, was ich hier erlebt habe, in dieser Kirche, ist ein Zeichen für eine moderne und aufgeschlossene Kirche.“ Zuerst singt er den Klassiker „Ich weiß, es wird einmal ein Wunder geschehen“.
Er singt auch das „Ave Maria“. Sein Partner Kalle trägt an dem Abend extra einen Anzug. Er bringt ihn auf die Bühne und holt ihn wieder ab, hakt Curt unter beim Laufen. So wurde Zarah Leander auch immer auf die Bühne gebracht. Curt weint, wenn er von dem Abend erzählt. „Das war echt. Da habe ich was gefühlt“, sagt er. „Und der Kalle hat das so ernst genommen.“
Dass Curt als Zarah in der Kirche auftritt, zeigt, wie sehr sich die Gesellschaft verändert hat. Der größte Teil der Menschen hier akzeptiert queere Menschen heute, wie sie sind – trotz der steigenden Hasskriminalität gegen die queere Community und der guten Ergebnisse für konservative und rechte Parteien bei der letzten Bundestagswahl, die auch Stimmung gegen queere Menschen gemacht haben. Deutschland ist heute sicherer als zu Beginn von Curts Karriere.
Trump, Erdoğan und Putin aber machen Curt heute Angst. Die politische Weltlage bereitet ihm Sorgen. Er befürchtet, dass Putin das Kernkraftwerk Saporischschja in der Ukraine angreifen wird. „Dann ist es vorbei“, sagt er.
Irgendwas zu zeigen gibt es immer | Quelle: Lars Lindauer/Krautreporter
„Ich bin ein Homo, wie sie sagen“
So richtig sorglos hat er sich nur bei seinen Auftritten gefühlt, erzählt er. Wenn er auf der Bühne stand und sang. Da war er frei, da war er beliebt. Nicht nur als Zarah, auch als Curt.
Heute tritt Curt nicht mehr als Zarah auf. Vor zwei Jahren ist sein Freund Kalle morgens einfach nicht mehr aufgewacht. Ein Schock für Curt, Kalle war 15 Jahre jünger als er. Seitdem interessiert ihn die Bühne nicht mehr.
Früher haben ihm seine Eltern, seine Auftritte und seine Partner Halt gegeben. Durch sie konnte er sorglos sein. Heute sind viele seiner Freunde schon verstorben. Seit Kalle nicht mehr da ist, ist er ganz alleine, sagt er. Er hat keine Community mehr. „Ich habe meine Sache immer verteidigt und ich hatte immer Menschen um mich herum, die genauso waren wie ich“, sagt Curt. Kürzlich war er fünf Wochen krank, eine Bronchitis. „Da habe ich erstmal gesehen, was Einsamkeit ist.“
Seine Hündin Gertrud bringt Curt noch Freude. Jeden Tag betet er dafür, dass sie noch lange bei ihm bleibt. Für sich selbst betet er nicht. Dafür sei sein verstorbener Kalle zuständig, sagt er.
Alle in diesem Text erwähnten Songs sind in dieser Playlist auf Spotify.
Korrektur: Im Text stand zunächst, dass der Paragrah 175 aus der Nazizeit sei. Das ist falsch, der Paragraph wurde 1871 in der Kaiserzeit eingeführt. Wir haben das korrigiert.
Redaktion: Astrid Probst und Theresa Bäuerlein, Schlussredaktion: Susan Mücke, Bildredaktion: Philipp Sipos, Audioversion: Christian Melchert