2016. Wenn ich dieses Jahr in vier Worten beschreiben soll, hört sich das so an: „Ich mag nicht mehr.“ Alternativ könnte ich 2016 auch in vier Krisen erinnern: 1. Eine schmerzvolle Trennung, 2. Das Verlassen meiner Heimat, 3. (wen wundert’s) Depressionen und, weil’s grad so Spaß macht, 4.: noch eine Trennung obendrauf.
2016? Läuft.
Überraschender Weise ging es einem Großteil meiner Freundinnen und Freunden exakt so wie mir. „Oh ja, 2016 war wirklich ein mieses Jahr“, seufzten viele – wie ein stillschweigendes Zunicken unter Gleichgesinnten, die unglücklich ineinander gestolpert bemerkten, parallel hingefallen zu sein. Auf die Fresse.
Dabei habe ich die politischen und gesellschaftlichen „Krisen“ noch gar nicht mitgezählt. Brennende Asylunterkünfte, der wachsende Einfluss der AfD und sämtliche Terroranschläge ließen mich teils schockiert, teils überdrüssig „Auch das noch“ ächzen. Und die Wahl Trumps, dessen omnipräsentes Gesicht mir ohnehin auf den Zeiger ging, war für mich die allerletzte Quittung dafür, dass 2016 in die Tonne gehörte.
2016. Absaufendes Schwarz
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2016. Schimmernde Silhouetten
Weil das Fotografieren für mich ein nicht wegzudenkendes Element in meinem Leben ist, verarbeite ich (oft unbewusst) Veränderungen mit der Kamera – und zwar in freien Projekten, die ganz von alleine entstehen. Die räumliche Umrandung ist meist dieselbe: das öffentliche Leben.
In den letzten vier Wochen zog es mich zu harten Kontrasten, absaufendem Schwarz und schimmernden Silhouetten. Dabei hatte ich mir gar nicht vorgenommen, speziell auf diese Art und Weise, zu fotografieren. Wie gesagt, oft laufen diese Prozesse bei mir unterbewusst ab und ich bemerke dann in der Retrospektive, was ich da eigentlich verarbeite. Huch. Da war noch was.
Letztendlich bin ich froh, dass 2016 vorbei ist, denn nächstes Jahr wird alles … hoffentlich nicht noch schlimmer.