„Ich machte ein paar Bilder von diesem Jungen, als er auf den Gleisen rauchte. Auch als er mich bemerkt hatte, rauchte er weiter. Ich habe ihn ein paarmal nach seinem Namen gefragt, aber er wollte mir nur sein Alter verraten. Er war erst neun.” Ein fotografisches Essay von Nasif Imtiaz über den Bahnhof Kamalapur in Dhaka, der Hauptstadt von Bangladesch.
Kamalapur ist der größte und wichtigste Bahnhof der Millionenstadt Dhaka. Die meisten Straßenkinder, die hier leben, kennen ihre Familie nicht. Für einige Jungs und Mädchen ist der Bahnhof ihr Geburtsort und auch der Ort, an dem sie sterben werden. Die meisten sind unehelich geboren, ihre Mütter sind arme Frauen. Manche sind zwischen Dieben aufgewachsen. Einige sind Gepäckträger. Andere sammeln und verkaufen leere Plastikflaschen. Ihre Eltern haben sie im Stich gelassen, weil sie ihre Kinder nicht versorgen konnten. Für die Mädchen führt der Weg meist in die Prostitution. Die Jungs werden drogensüchtig. Viele NGOs arbeiten hart daran, ihnen eine bessere Zukunft zu bieten. Aber das reicht nicht aus.
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Nasif Imtiaz ist ein Foto-Reporter aus Bangladesch. 2011 fing er als Straßenfotograf an. Inzwischen macht er Reportagen mit den Schwerpunkten Menschenrechte in Bangladesch, unterprivilegierte und benachteiligte Teile der Gesellschaft sowie andere soziale Themen.
Der Name der Organisation, die sich am Bahnhof Kamalapur um Straßenkinder kümmert, ist Aparajeyo-Bangladesh. Sie ist zu erreichen unter info@aparajeyo.org.