Eine Fotocollage, auf der eine Schülerin, Euro-Scheine und ein nach oben zeigender Pfeil zu sehen ist.

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Kinder und Bildung

Der Boom von Privatschulen, verständlich erklärt

Seit Jahrzehnten steigt die Zahl der Privatschüler:innen in Deutschland. Sind die alle reich? Wie groß ist der Boom wirklich? Und wieso spielt die DDR eine so große Rolle?

Profilbild von Bent Freiwald
Bildungsreporter

Es ist Ende 2019. Ein anonymer Informant meldet sich bei Zeit Online und weist auf angebliche Missstände an der Berlin Metropolitan School hin. Er behauptet, die Privatschule nehme bevorzugt die Kinder reicher Eltern auf. Es sei nur „ein Lippenbekenntnis“ der Schule, dass sie Kindern aus ärmeren Familien offenstehe.

Typisch Privatschule!

Die Schule bestritt dieses Vorgehen natürlich. Zeit Online wollte deshalb wissen, wie viel Geld der Berliner Senat eigentlich der Berlin Metropolitan School zur Verfügung stellt. Und das fand der Besitzer der Schule, Holger Friedrich, gar nicht witzig. Er versuchte zu verhindern, dass die Zahlungen an seine Schule veröffentlicht wurden – und klagte.

Holger Friedrich? Ist das nicht dieser Unternehmer, der auch die Berliner Zeitung gekauft hat?

Genau! Nachdem er die Zeitung übernommen hatte, sprach er sich noch dafür aus, dass es mehr investigativen Journalismus brauche. Als Zeit Online dann aber zu seiner Schule recherchierte, war ihm das wohl plötzlich zu viel. Aber zu Friedrich kommen wir gleich nochmal. Der Punkt ist: Der Fall der Berlin Metropolitan School steht beispielhaft für einen der größten Kritikpunkte an Privatschulen in Deutschland.

Und der wäre?

Als ich den Sozialwissenschaftler Marcel Helbig für Krautreporter interviewt hatte, sagte er: So, wie Privatschulen heute betrieben werden, verstoßen sie eigentlich gegen das Grundgesetz. Weil sie viel zu oft nicht für alle Familien eine Option darstellen, sondern nur für die, die es sich leisten können. Auch andere Kritiker:innen werden ziemlich deutlich: Privatschulen würden die Gesellschaft spalten, seien ein Rückzugsort für die reiche Elite und würden vom Staat nicht ausreichend kontrolliert werden.

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Stimmt das denn?

Diese Frage möchte ich in diesem Text so genau wie möglich beantworten. Dafür habe ich mit Eltern, Lehrkräften und Wissenschaftler:innen gesprochen. Und in einer exklusiven Crowd-Recherche herausgefunden, wie hoch der Anteil der Bundestagsabgeordneten ist, die auf einer Privatschule waren.

Klar ist: Es gibt immer mehr Privatschulen. Laut einer Auswertung des Statistischen Bundesamtes ist die Zahl der Privatschulen in Deutschland seit 1992/93 um 80 Prozent gestiegen. Damals gab es noch 3.232 allgemeinbildende und berufliche Privatschulen. Heute gibt es fast 6.000 solcher Einrichtungen. Deutschlandweit gehen mittlerweile rund 9,2 Prozent der Schüler:innen auf eine Privatschule. Das sind laut Statistik etwa 797.600 Schüler:innen. Zum Vergleich: Im Schuljahr 2002/03 machte der Anteil an Privatschüler:innen noch 6 Prozent aus. Es gibt Landkreise, in denen jedes zweite Gymnasium privat ist. Und Gemeinden, in denen es nur noch private Grundschulen gibt.

Der Anteil der Privatschüler lag 2002 noch bei 6 Prozent, heute liegt er bei 9,2 Prozent. Das zeigt diese Grafik.

Krass. Das heißt, immer mehr Eltern fliehen aus dem öffentlichen System?

Könnte man glatt meinen, oder? Aber genau hier lohnt es sich, genauer hinzusehen. Was auf den ersten Blick wie ein Boom aussieht, ist eigentlich gar nicht so spektakulär. Um das zu verstehen, müssen wir aber etwas tiefer in den Zahlen graben.

Der zahlenmäßige Anstieg der privaten Schulen hat nämlich auch damit zu tun, dass es immer weniger öffentliche Schulen gibt. Laut Statistischem Bundesamt verringerte sich die Zahl der öffentlichen allgemeinbildenden Schulen in den letzten 20 Jahren um knapp ein Viertel von 38.022 auf 28.882. Es wurden allein etwa 2.100 öffentliche Grundschulen geschlossen oder zusammengelegt. Auch dadurch steigt der Anteil der Privatschüler:innen.

Natürlich gibt es, wie immer in Bildungsfragen, große Unterschiede zwischen den Bundesländern. Am größten ist der Anteil der Schüler:innen auf Privatschulen heute in Mecklenburg-Vorpommern. Dort gehen 12,3 Prozent der Schüler:innen auf eine Privatschule. Dahinter folgen Sachsen mit 11,5 Prozent und Bayern mit 11,2 Prozent. Am niedrigsten war der Anteil an Privatschüler:innen mit nur 5,6 Prozent in meiner Heimat, dem echten Norden: Schleswig-Holstein.

Ein Großteil der Neugründungen entfällt auf Grundschulen, von denen es laut Statistischem Bundesamt 1992/93 in Deutschland nur 226 private gab. Im Jahr 2018/19 hingegen waren es schon 894. Im Schuljahr 1992/93 besuchten noch etwa 27.200 (von insgesamt 3.419.600 Grundschulkindern) private Grundschulen, 2018/19 waren es schon mehr als 100.000 (von nur noch 2.802.200 Grundschulkindern). Damit stieg in diesem Zeitraum der Anteil der Grundschüler:innen, die in Deutschland eine Privatschule besuchten von 0,8 auf 3,6 Prozent.

Okay, aber das klingt für mich schon nach einem Boom.

Stimmt. Aber der Boom hat noch einen Treiber, der auf den ersten Blick nicht ersichtlich ist. Denn einen großen Teil des Anstiegs kann man darauf zurückführen, dass die ostdeutschen Bundesländer aufgeholt haben.

Aufgeholt?

Ja. In der DDR waren private Schulen praktisch verboten. Es gab nur eine Ausnahme: die Katholische Theresienschule Berlin-Weißensee. Und selbst die war mehrere Male von der Schließung bedroht. In den 1970er Jahren ließ die DDR nur zehn Schüler:innen pro Jahrgang zu. Als Deutschland 1989 wiedervereinigt wurde, gab es also ein heftiges Ungleichgewicht. Während Privatschulen im Westen schon etablierter Teil des Schulsystems waren, waren sie im Osten noch gar nicht vorhanden. 1992 gingen nur 0,9 Prozent der Schüler:innen in Ostdeutschland auf eine private Schule. Die meisten Privatschulen wurden in den vergangenen 30 Jahren deshalb im Osten gegründet. Heute hat die ehemalige DDR aufgeschlossen zu den alten Bundesländern – und diese sogar überholt.

Grafik: Der Boom von Privatschulen ist ostdeutsch. 1992 gingen nur 0,9 Prozent auf eine Privatschule im Osten, heute 11,2.

Es könnte auch sein, dass der Boom eigentlich noch viel größer wäre, wenn die Privatschulen hinterher kämen.

Wie meinst du das?

Bei einigen Privatschulen ist die Nachfrage viel höher, als Plätze frei sind. Im Bistum Erfurt meldeten sich an der Edith-Stein-Schule im laufenden Schuljahr 138 Schüler:innen für 75 neue Plätze im gymnasialen Zweig an. Die Waldorfschule in Erfurt muss seit einigen Jahren rund zwei Drittel der Bewerber:innen ablehnen, obwohl die Klassengrößen bereits etwas nach oben angepasst worden seien. In der Emil-Petri-Schule in Arnstadt kommen auf einen Platz der Gemeinschaftsschule in der Regel rein rechnerisch 1,5 Bewerbungen. Das hat die Nachrichtenseite „News 4 Teachers“ berichtet.

Und folgt man einer vom Verband Deutscher Privatschulverbände in Auftrag gegebenen Umfrage von 2015, so würden 27 Prozent der befragten Eltern ihr Kind lieber auf eine private als auf eine staatliche Schule schicken.

Okay. Das heißt, der Boom ist eher ein Boomchen?

Kann man so sagen. Es gibt aber noch viele weitere Vorurteile gegenüber Privatschulen. Einige davon stellen sich als wahr heraus, andere als übertrieben.

Gehen wir die Vorwürfe einmal Schritt für Schritt durch. Du wirst sehen:

  1. Manche Privatschulen sind überhaupt nicht elitär.

  2. Die Schülerschaft setzt sich trotzdem anders zusammen als an öffentlichen Schulen.

  3. Schüler:innen lernen an Privatschulen im Schnitt genauso gut oder schlecht wie an öffentlichen Schulen.

  4. Privatschulen bekommen sehr viel Geld vom Staat.

  5. Privatschulen sind oft innovativ, öffentliche Schulen aber auch.

Klar ist aber auch: Glücklich mit der Rolle von Privatschulen im Schulsystem ist so gut wie niemand. Das weiß ich auch, weil ungefähr 300 Krautreporter-Leser:innen mir in einer Umfrage ihre Fragen gestellt haben. Die am häufigsten gestellten beantworte ich in diesem Text. Klären wir zunächst eine der wichtigsten:

Was genau ist eigentlich der Unterschied zwischen Privatschule und staatlicher Schule?

Der Unterschied ist eigentlich simpel: Staatliche Schulen oder öffentliche Schulen (oftmals auch „Regelschulen“ genannt) werden vom Staat betrieben und finanziert. Sie befinden sich in sogenannter öffentlicher Trägerschaft, oftmals sind diese Träger die Kommunen und Städte. Sie müssen dafür sorgen, dass es in den Schulen nicht durch die Decke regnet und die Spülungen in den Schultoiletten funktionieren. Die Bundesländer wiederum sind dafür verantwortlich, dass die Schulen auch genug Lehrkräfte bekommen.

Na, das klappt ja richtig gut.

Jup. Der Bildungsforscher Klaus Klemm geht von einer Lücke von 85.000 Lehrkräften bis zum Jahr 2035 aus.

Privatschulen wiederum werden nicht von Städten und Kommunen betrieben, sondern von privaten Trägern. Die können alles mögliche sein; der größte private Träger sind die Kirchen. Viele private Schulen werden auch von Vereinen getragen, die extra für diese Schulen gegründet wurden. Das heißt nicht die Kommunen, Städte und Bundesländer sind dafür verantwortlich, dass in Privatschulen alles funktioniert, sondern der Verein, die Kirche oder einer der anderen Träger.

Meine Nichte geht aber auf eine freie Schule. Das ist doch auch wieder etwas anderes, richtig?

Tatsächlich: Nö! Dieses Missverständnis begegnet mir seit Jahren immer wieder. Eigentlich gilt aber:

Privatschule = freie Schule = Schule in freier Trägerschaft.

Alles, was nicht staatlich ist, ist privat. Weil Bildung Ländersache ist, hat jedes Bundesland ein eigenes Privatschulgesetz. Aber keines macht einen Unterschied zwischen freien und privaten Schulen. Deshalb verwende ich beide Begriffe auch in diesem Text austauschbar.

Einen Unterschied, den aber alle machen, ist der Unterschied zwischen privaten Ersatzschulen und privaten Ergänzungsschulen.

Und der wäre?

Ersatzschulen funktionieren wie eine staatliche Schule und halten sich im Großen und Ganzen an den Lehrplan, den die Bundesländer (natürlich in Absprache miteinander) aufstellen. Da steht zum Beispiel drin, dass die Kinder in der Grundschule lesen lernen und die Grundrechenarten beherrschen sollten. Am Ende sollen die Schüler:innen an Privatschulen die gleichen Abschlüsse machen können wie die Kinder an staatlichen Schulen.

Ergänzungsschulen weichen vom Lehrplan ab. Sie haben eine andere Idee davon, was und wie in Schulen unterrichtet werden soll. Sie bieten Schulformen und Ausbildungsgänge an, die es im öffentlichen Schulsystem nicht gibt. Deshalb können Schüler:innen dort die gesetzliche Schulpflicht nicht erfüllen.

Die meisten privaten Schulen, die du kennst, sind sehr wahrscheinlich Ersatzschulen.

Was lernen die Schüler:innen denn an diesen Ersatzschulen?

Die Bandbreite an pädagogischen Ideen unter Privatschulen ist wirklich groß. Da wären die kirchlichen Träger, bei denen der Hauptunterschied natürlich der Fokus auf die jeweilige Religion ist. Über die Besonderheiten der Waldorf-Pädagogik habe ich schon mal ausführlich geschrieben: Dazu gehört unter anderem Unterricht in Epochen, acht Jahre lang den gleichen Lehrer zu haben, kein Sitzenbleiben.

Konzepte wie die der Montessori-Schulen setzen vor allem auf jahrgangsübergreifenden Unterricht. Kinder sollen viel mehr selbst entscheiden, was sie lernen wollen. Und demokratische Schulen, wie zum Beispiel die Kapriole in Freiburg, basieren darauf, dass die Kinder und Lehrkräfte alles gemeinsam entscheiden. Manchmal sogar, welche Lehrerin eingestellt wird und welche nicht. In vielen Bundesländern gibt es eine Übersicht darüber, welche Privatschulen es wo gibt. Hier zum Beispiel eine solche Seite aus Berlin.

Eines haben aber all diese verschiedenen Schulen gemeinsam: Sie brauchen eine staatliche Genehmigung. Und erst wenn eine Schule nicht nur genehmigt, sondern auch staatlich anerkannt ist (meistens nach drei Jahren), darf sie auch Noten vergeben, Prüfungen abhalten und Zeugnisse ausstellen.

Was muss eine Schule leisten, um die staatliche Zulassung zu bekommen?

Jedes Bundesland hat da einen etwas anderen Weg. Alle müssen sich aber am Grundgesetz orientieren. Denn da steht, in Artikel 7, Absatz 4:

„Die Genehmigung ist zu erteilen, wenn die privaten Schulen in ihren Lehrzielen und Einrichtungen sowie in der wissenschaftlichen Ausbildung ihrer Lehrkräfte nicht hinter den öffentlichen Schulen zurückstehen und eine Sonderung der Schüler nach den Besitzverhältnissen der Eltern nicht gefördert wird. Die Genehmigung ist zu versagen, wenn die wirtschaftliche und rechtliche Stellung der Lehrkräfte nicht genügend gesichert ist.“

Ookay …

Ich übersetze das mal: Um genehmigt zu werden, müssen Privatschulen in bestimmten Punkten das gleiche Niveau haben wie staatliche Schulen. Sie müssen:

  1. ihren Schüler:innen das beibringen, was sie auch an staatlichen Schulen lernen würden

  2. in Gebäuden unterrichten, die keine Ruinen sind

  3. Lehrkräfte beschäftigen, die ordentlich ausgebildet wurden.

Außerdem, und das meint das Grundgesetz mit der „Sonderung nach Besitzverhältnissen“, dürfen sie nicht zu viel Geld dafür verlangen, dass Kinder auf ihre Schule gehen. Denn dann würden sich den Besuch nur reiche Eltern leisten können, während ärmere Familien darauf verzichten müssten. Es würde „gesondert“ werden. Und genau hier setzt auch die Kritik an, die zum Beispiel der Sozialwissenschaftler Marcel Helbig hat.

Der Sozialwissenschaftler Marcel Helbig beim Interview in der Krautreporter-Redaktion.

Der Sozialwissenschaftler Marcel Helbig beim Interview in der Krautreporter-Redaktion. Philipp Sipos

Weil die Schulen zu viel Geld verlangen?

Ja. Das meiste Geld bekommen Privatschulen zwar vom Staat …

… Moment mal! Ich dachte immer, Privatschulen heißen so, weil die Schulen sich selbst finanzieren, privat eben.

Das ist noch so ein Missverständnis. Wenn freie Schulen vom Staat genehmigt werden, haben sie Anspruch darauf, dass er ihnen Geld zahlt. Jedes Bundesland entscheidet selbst, wie viel Geld das genau ist. Und jedes Bundesland berechnet die Summe anders, die den Schulen zusteht. Meistens aber orientiert sich die Summe an den Kosten, die ein Schüler bzw. eine Schülerin an einer staatlichen Schule kostet. Im Durchschnitt ungefähr 75 Prozent dieses Geldes bekommen private Schulen pro Schüler:in zugesprochen.

Das heißt, der Staat spart Geld, wenn es Privatschulen gibt.

Jep.

Und deshalb hat er eigentlich auch nichts dagegen, wenn es immer mehr davon gibt?

Das kann ich natürlich unmöglich seriös beantworten. (Aber man könnte darüber spekulieren.)

Okay … mal eine pikante Frage: Waren die Kinder der Bildungsministerin oder führender Bildungspolitiker:innen auf Privatschulen?

Genau das habe ich mich auch gefragt. Und ich finde die Frage auch relevant. Schließlich sagt es etwas über das Vertrauen in unser Schulsystem aus, wenn Politiker:innen ihre Kinder lieber auf private Schulen schicken als auf öffentliche. Als Journalist habe ich da natürlich ein einfaches Werkzeug: recherchieren.

Ich habe mich aber dagegen entschieden, Politiker:innen nach ihren Kindern zu fragen. Ich glaube, dass sie diese Anfrage viel zu oft (und vielleicht auch berechtigterweise) mit einem einfachen „Meine Kinder sind Privatsache“ hätten abfertigen können.

Hmm …

Stattdessen dachte ich: Genauso interessant ist es, wie viele der aktuellen Bundestagsabgeordneten eigentlich auf einer Privatschule waren! Also habe ich genau das versucht herauszufinden, mit Hilfe von unzähligen fleißigen Krautreporter-Leser:innen.

Ich wollte die Schullaufbahn von 754 Bundestagsabgeordneten recherchieren. Weil das ziemlich viel ist, habe ich die Leser:innen meines Newsletters um Hilfe gebeten. Nach ein paar Tagen war fast die komplette Recherche abgeschlossen. (Danke an alle, die geholfen haben!)

Eine Crowdrecherche also! Und was kam dabei heraus?

Zwölf von 754 Abgeordneten sind bereits ausgeschieden oder verstorben, 74 Abgeordnete haben keine Angabe gemacht, oder wir konnten sie nicht erreichen.

Verbleiben also 668. Davon gingen laut unserer Recherche 62 Abgeordnete auf eine Privatschule. Das ist knapp jede:r zehnte. Der Anteil der Privatschüler:innen unter den Bundestagsabgeordneten entspricht also ziemlich genau dem heutigen Anteil in der Gesellschaft.

Lang lebe die repräsentative Demokratie!

Wir halten fest: Wir werden nicht wie die Menschen in England oder Frankreich von ehemaligen Privatschüler:innen regiert! Beachten muss man natürlich, Abgeordnete, die zu ihrer Schulzeit auf eine Privatschule gegangen sind, taten dies zu einer Zeit, als dies vergleichsweise weniger Menschen taten als heute. Der Anteil an Privatschüler:innen könnte unter Abgeordneten also etwas größer sein als der Anteil einer durchschnittlichen Bevölkerungsgruppe mit dem gleichen Altersdurchschnitt.

Habt ihr euch auch angeschaut, wie die Privatschüler:innen auf die Parteien verteilt sind?

Na klar! Es gibt eine Partei, bei der nach unserer Recherche kein einziger Abgeordneter auf einer Privatschule war: Die Linke. Und es gibt eine Partei, die den Schnitt nach oben hebt: CDU/CSU. 14,7 Prozent der Bundestagsabgeordneten der Union gingen laut unserer Recherche auf eine Privatschule. Bei den anderen Parteien variiert der Anteil, aber nicht stark. Bei der SPD sind es 7,1 Prozent, bei den Grünen 7,2, bei der FDP 9,6 und bei der AfD 8,2. In dieser Tabelle kannst du unsere Recherche nachvollziehen.

Grafik: Anteil der Bundestagsabgeordneten, die auf einer Privatschule waren, geordnet nach Partei, wie im Text.

Zurück zur Finanzierung der Privatschulen. Wichtig ist: Privatschulen bekommen nicht 100 Prozent ihrer Kosten vom Staat bezahlt. Und diese Lücke müssen sie irgendwie schließen.

Deshalb bitten sie die Eltern zur Kasse.

Genau. Und das führt dazu, dass eben nicht alle Schüler:innen auf Privatschulen gehen können. Vor ein paar Jahren hat sich Marcel Helbig zusammen mit einem Kollegen angesehen, wie viele armutsbetroffene Schüler:innen in Berlin auf öffentliche Schulen gingen und wie viele auf private. Um das herauszufinden, haben sie überprüft, wie viele Kinder und Jugendliche von der sogenannten Lernmittelfreiheit profitieren. Also, wie viele Eltern beim Kauf von Schulbüchern keine Zahlung leisten müssen, weil sie zu wenig Geld verdienen. Sie haben riesige Unterschiede gefunden. An Privatschulen betraf das nur ganz wenige Kinder, an den öffentlichen Schulen aber jedes dritte. Anscheinend spielen die Besitzverhältnisse der Eltern also doch eine Rolle dabei, ob ein Kind auf eine Privatschule geht oder nicht.

Das widerspricht aber doch dem Grundgesetz!

Das findet Helbig auch. Er sagt, wenn man dem Grundgesetz folgen würde, gäbe es zwei zentrale Punkte, bei denen sich die meisten einig sind: Erstens soll jedes Kind eine Privatschule besuchen können, egal, welches Einkommen die Eltern haben. Das heißt aber auch: Wenn Eltern wenig Geld verdienen, sollten sie weniger bezahlen müssen. Und zweitens dürften Transferleistungsempfänger:innen eigentlich gar nichts zahlen müssen, für sie ist jeder Euro einer zu viel.

Bei wie vielen Schulen zahlen Transferleistungsempfänger:innen gar nichts?

Schwer zu sagen. Es kommt auch gar nicht so sehr auf die Schulen selbst an, sondern auf die Bundesländer. Denn die geben den Schulen vor, was sie dürfen und was nicht. In Rheinland-Pfalz zum Beispiel erhalten Privatschulen nur dann staatliche Zuschüsse, wenn sie kein Schulgeld erheben. Wenn Schulen in Nordrhein-Westfalen Schulgeld erheben, verringern sich die staatlichen Zuschüsse so sehr, dass sich Schulgeld nicht mehr lohnt.

Von 16 Bundesländern erfüllen laut einer Studie von Marcel Helbig und Michael Wrase nur diese beiden Länder, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen, zumindest fünf von neun Grundsätzen zur Verhinderung von sozialer Abschottung der Schulen. Bundesländer wie Thüringen oder Bremen beachten gar keine dieser Kriterien. Weder ist eine Staffelung des Schulgelds nach Einkommen der Eltern vorgeschrieben, noch eine Höchstgrenze des durchschnittlichen monatlichen Schulgeldes.

Uff.

Ja, uff. Das wissen natürlich auch die Privatschulen selbst. Viele, vor allem die kichlichen Privatschulen, wollen, dass ihre Schulen für alle zugänglich sind. Anderen ist das egal. Aber eigentlich alle behaupten, dass sie mehr Geld vom Staat brauchen. Auf einer Demo in Berlin, bei der Privatschulen genau das gefordert haben, habe ich mit den Lehrer:innen gesprochen. Eine Waldorflehrerin aus Berlin-Zehlendorf, die lieber anonym bleiben wollte, sagte mir: „Der Senat zahlt nicht für die Schulen, sondern für die Kinder. Und wenn der Senat für jedes Kind eine gewisse Summe hat, die Bildung wert ist, sollte diese Summe an jeder Schule gleich sein, egal ob öffentlich oder privat.“

Klingt logisch.

Ja, deshalb fordern auch immer mehr Menschen, dass private Schulen einfach komplett vom Staat finanziert werden sollten. Dann müsse kein Schulgeld mehr erhoben werden, und die Chancengleichheit für alle gesellschaftlichen Schichten wäre gewährleistet.

Juhu!

Der Bildungsökonom Ludger Wößmann, der auch das Ifo-Institut leitet, sagte der Zeitung Die Welt, dass man im Ausland bereits positive Effekte eines solchen Vorgehens beobachten könne. Ein Beispiel seien die Niederlande, wo drei Viertel der Schüler:innen auf Privatschulen gingen. „Private Schulen bekommen dort die gleichen Zuwendungen wie öffentliche“, sagt Wößmann.

Wo kann ich unterschreiben?

Nicht so schnell, so einfach ist das nicht. Natürlich gibt es auch gute Argumente dagegen. Rheinland-Pfalz zum Beispiel hat wie gesagt praktisch ein Schulgeldverbot für Privatschulen erlassen, dort müssen Eltern nichts zahlen. Und trotzdem setzt sich die Schülerschaft dort an den Privatschulen ähnlich zusammen wie in allen anderen Bundesländern. Das Schulgeld allein abzuschaffen, scheint also nicht die Lösung zu sein.

Und wie genau setzt sich die Schülerschaft an privaten Schulen zusammen?

Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin fand 2009 in einer Studie heraus: Vor allem Eltern aus bildungsnahen Schichten schicken ihre Kinder auf Privatschulen. Viel mehr als das Einkommen entscheidet der Bildungsstand der Eltern darüber, ob ein Kind eine Privatschule besucht.

Wenn man sich ansieht, wie die Schülerschaft zusammengesetzt ist (auch das hat das DIW 2022 gemacht), ist das Einkommen jedenfalls nicht der einzige Unterschied:

  • Bildungsniveau der Eltern: Bei öffentlichen Schulen haben 33 Prozent der Eltern einen Hochschulabschluss, bei Privatschulen sind es 51 Prozent.

  • Sozialleistungsbezug der Haushalte: Bei öffentlichen Schulen stammt jedes fünfte Kind aus einem Haushalt mit Sozialleistungsbezug (zum Beispiel wenn die Eltern Bürgergeld bekommen), auf privaten Schulen ist es weniger als jedes zehnte Kind.

  • Migrationshintergrund der Schüler:innen: In öffentlichen Schulen hat mittlerweile ungefähr jedes vierte Kind einen Migrationshintergrund, in privaten nur jedes zehnte.

  • Durchschnittliches Nettoeinkommen der Eltern: Und auch das durchschnittliche Nettoeinkommen der Eltern unterscheidet sich: Bei Eltern von öffentlichen Schulen beträgt es 21.644 Euro, bei Privatschuleltern 29.062 Euro.

Grafik: Wer geht auf Privatschulen?

Übrigens: Auch hier zeigt sich, dass der Osten den Westen mittlerweile überholt hat. Im Westen besuchen 17 Prozent der Kinder aus Akademikerelternhäusern eine Privatschule, im Osten geht fast jedes vierte Akademikerkind auf eine Privatschule.

Diese Unterschiede allein reichen vielen Kritiker:innen aus, um Privatschulen soziale Spaltung vorzuwerfen. Die Schülerschaft an privaten Schulen liefert so bereits in der Grundschule ein falsches Bild davon, wie unsere Gesellschaft zusammengesetzt ist. Wie sollen junge Menschen unterschiedlicher sozialer und ethnischer Herkunft einander verstehen lernen, wenn sie keine gemeinsamen Erfahrungen machen können? Wie sollen sich so Empathie und Solidarität entwickeln? Schulen haben schließlich auch eine Sozialisationsfunktion zu erfüllen.

Also ganz ehrlich: Auf meinem öffentlichen Gymnasium hatte ich genau drei Mitschüler:innen mit Migrationshintergrund. Und die stammten alle aus Indien.

Das war bei mir ähnlich. Verteidiger:innen von Privatschulen argumentieren zudem, das Sonderungsverbot bedeute nicht, dass die Schülerschaft an Privatschulen exakt wie an öffentlichen Schulen zusammengesetzt sein müsse.

Nochmal zu den Niederlanden: Dort wird Schüler:innen der Schulbesuch immer bezahlt, egal, ob sie eine öffentliche oder private Schule besuchen. Die Hoffnung ist, dass durch ein solches System auch in Deutschland ein Wettbewerb zwischen privaten und öffentlichen Schulen entsteht, der alle Schulen besser macht. Dafür müssten private Schulen allerdings gezwungen werden, jeden Schüler und jede Schülerin aufzunehmen. Das wäre derzeit in Deutschland undenkbar.

Warum?

Privatschulen können in Deutschland komplett frei entscheiden, wen sie aufnehmen und wen nicht. Die Aufnahmeverfahren sind bei den allermeisten privaten Schulen komplett intransparent. Nach welchen Kriterien sie ihre Schüler:innen aussuchen, bleibt also geheim. Das heißt auch: Sie könnten bei der Aufnahme einfach diejenigen Kinder aufnehmen, deren Eltern besonders gut verdienen.

Das aktuelle System fordert dieses Verhalten geradezu heraus: Sagen wir, ich bin Unternehmer und besitze eine Privatschule. Wenn die Eltern meiner Schüler:innen mehr Einkommen haben, kann ich ihnen einen höheren Beitrag abnehmen und habe so für meine Schule mehr Geld zur Verfügung. Der Staat kann das, Stand jetzt, nicht verhindern, weil er keine Kontrolle darüber hat.

Was dann?

Noch existiert keine Lösung, die alle Seiten zufriedenstellt. Nicht mal eine, die ausprobiert wurde. Die bestehenden Regelungen gelten schließlich seit Jahren. Aber interessante Ideen gibt es immer wieder. Der Bildungsjournalist Christian Füller, der auch ein Buch über Privatschulen geschrieben hat, schlägt zum Beispiel vor: „Alle Schulen, auch private, müssen eine 15-Prozent-Quote von Hartz-IV-Kindern, Flüchtlingen und Inklusionskindern erreichen. Damit würde man Privatschulen ihren Beigeschmack des Elitären nehmen.“

Gibt es denn Privatschulen, die es jetzt schon schaffen, wirklich offen für alle Kinder zu sein?

Ja, die gibt es. Viele Schulen in kirchlicher Trägerschaft staffeln die Elternbeiträge so, dass zum Beispiel Bürgergeldempfänger:innen gar keinen oder einen minimalen Beitrag zahlen müssen. Diese Schulen haben aber auch das Geld der Kirchen im Hintergrund. Zum Teil werden sie durch die Kirchensteuern betrieben. Das haben die meisten anderen freien Träger nicht. Manche Schulen haben trotzdem Lösungen gefunden.

Zum Beispiel die Quinoa-Schule in Berlin Wedding, die seit elf Jahren Unterricht erteilt. Auf der Quinoa-Schule kommen neun von zehn Kindern aus Familien, die Bürgergeld beziehen. 38 Prozent der Schüler:innen sprechen nie Deutsch zuhause. Trotzdem bestehen hier jedes Jahr mehr als 90 Prozent der Absolvent:innen ihre Abschlussprüfungen. Eine Besonderheit: Viele Eltern wissen gar nicht, dass die Schule eine Privatschule ist und man dafür in Deutschland eigentlich Geld zahlen muss.

Wo kommt das Geld der Schule dann her, wenn nicht von den Eltern?

Als ich die Schule besucht habe, saßen im Büro Menschen, deren Hauptaufgabe es ist, Spenden zu sammeln, rund um die Uhr. Die Schule hat ein paar große Spender:innen, zum Beispiel Privatpersonen, den Verein Children e.V., die Deutsche Post AG, SAP Berlin oder PayPal SE. Sie sucht auch permanent nach neuen Geldgeber:innen. Das ist ziemlich viel Aufwand. Aber eben auch eines der Gründungsversprechen der Schule.

An den meisten Privatschulen gibt es ja noch Schulgeld. Wie viel eigentlich?

Das hängt ganz von den Schulen ab. An Waldorfschulen zum Beispiel, das haben wir 2022 zusammen mit dem ZDF Magazin Royale recherchiert, zahlten Eltern im Jahr 2020 im Schnitt 197 Euro pro Monat. Bei kirchlichen Trägern ist es tendenziell weniger. Aber es geht auch teurer. Die Internationale Kant Schule in Berlin zum Beispiel verlangt in diesem Schuljahr einen Jahresbeitrag von 6.000 Euro für die Klassenstufen 7 bis 11, das sind monatlich 500 Euro. Schulgelder zwischen 200 und 500 Euro monatlich sind mittlerweile keine Seltenheit mehr.

Das hatte ich mir jetzt schlimmer vorgestellt …

May I introduce you to … the Berlin Brandenburg International School in Kleinmachnow, Brandenburg. Laut Webseite zahlen Schüler:innen der elften Klasse hier bis zu 23.550 Euro im Jahr.

Was?

Die Beiträge sind gestaffelt. Nur wenn die Eltern mehr als 100.000 Euro im Jahr verdienen, müssen sie so viel zahlen. Laut Website zahlt man aber mindestens 240 Euro im Monat. Wie viele Schüler:innen tatsächlich nur diesen Betrag zahlen, weiß man nicht.

Das geht ja noch.

Findest du? Lass es uns mal durchspielen. Stelle dir kurz vor, du würdest Bürgergeld empfangen.

Wie viel ist das nochmal pro Monat?

Eine alleinstehende Person erhält 2024 einen Regelsatz von 563 Euro, ein Paar bekommt 1.012 Euro. Den Betrag können wir ja mal beispielhaft nehmen. Dazu kommen noch 250 Euro Kindergeld. Wenn du jetzt 240 Euro pro Monat für die Schule ausgeben sollst (wohlgemerkt: Das wäre der Mindestbeitrag in Kleinmachnow!) geht das komplette Kindergeld dafür drauf.

Dazu kommen noch extra Beiträge. Laut der schuleigenen Website sind das mindestens 60 Euro für die Bewerbung, 300 Euro für Bücher, bis zu 100 Euro für die Schuluniform, 140 Euro für einen Taschenrechner, bis zu 2.000 Euro für den jährlichen Schulausflug, mindestens 1.833 Euro für einen Busservice und bis zu 4,70 Euro pro Mittagessen.

Das würde ich mir mit Bürgergeld niemals leisten können.

Eben. Die Beiträge der Eltern sind so hoch, dass sich sogar das Verwaltungsgericht Potsdam eingeschaltet hat. Und zwar ganz von selbst – was für Gerichte eher ungewöhnlich ist. 2021 hatte das Verwaltungsgericht in Frankfurt (Oder) nämlich entschieden, dass private Schulen zu wenig Geld vom Land Brandenburg bekommen. Die Personalkosten seien zu niedrig angesetzt und deshalb müssten Schulen in freier Trägerschaft insgesamt zwischen 70 und 80 Millionen Euro nachgezahlt bekommen.

Die Vertreter der freien Schulen und das Bildungsministerium waren schon dabei, sich zu einigen, als sich plötzlich das Verwaltungsgericht in Potsdam meldete und (sinngemäß) meinte: Einigt ihr euch mal, aber eine Schule muss da außen vor bleiben!

Die Berlin Brandenburg International School?

Jep. Die wollte nämlich auch mehr Geld vom Staat und das vor dem Gericht in Potsdam auch einklagen. Genau diese Klage hat das Gericht aus eigenem Antrieb nochmal rausgekramt, obwohl weder die Schule (als Klägerin) noch das Land Brandenburg (als Angeklagter) das wollten.

Warum das denn?

Das Verwaltungsgericht in Potsdam stellt infrage, ob die Schule jemals hätte genehmigt werden dürfen. Das hatte vorher schon der Landesrechnungshof getan. Als dieser sich die Schule genauer anschaute, stellte er fest, dass dort „außergewöhnlich hohe Schulgebühren“ erhoben wurden. Sie reichten im geprüften Zeitraum von 13.700 Euro bis 17.300 Euro im Jahr.

2022 schrieb das Gericht:

„Die jeweils geltenden Genehmigungsvoraussetzungen für eine Schule in freier Trägerschaft dürften zu keinem Zeitpunkt vorgelegen haben. Die Schule war und ist weder Ersatz für eine grundsätzlich vorgesehene staatliche Schule noch lag zu irgendeinem Zeitpunkt für den Primarbereich ein besonderes pädagogisches Interesse vor. Vor allem aber wurde zu keinem Zeitpunkt durch die Gestaltung der Elternbeiträge eine Sonderung nach den Besitzverhältnissen verhindert.“

Da ist die Sonderung wieder.

Ja. Das Gericht entscheidet: „Das Sonderungsverbot des Art. 7 Abs. 4 Grundgesetz wurde und wird durch die Regelungen zu den Elternbeiträgen an der Schule der Klägerin bzw. ihrer Rechtsvorgängerin gravierend verletzt.“

Von der Rechtsprechung werde ein Schulgeld von höchstens fünf Prozent des durchschnittlichen Haushaltsnettoeinkommens für zulässig erachtet, heißt es. Die Schulgelder der Schule in Kleinmachnow betragen aber das Fünf- bis Sechsfache des hiernach Zulässigen, schreiben die Richter:innen.

Die Schule war schon 1996 Thema im Brandenburger Landtag. Die hohen Schulgelder wurden damals damit begründet, dass vergleichbare Schulen in anderen Bundesländern ebenfalls horrende Schulgelder verlangten und dass die Schule wichtig für den Wirtschaftsstandort sei.

Wow. Und jetzt?

Das Verfahren ruht derzeit. Aber die Schule in Kleinmachnow ist auch nicht die einzige Schule, die hohe Beiträge verlangt. Bei der trilingualen Erasmus Grundschule in Frankfurt am Main kommt zum Beispiel nochmal eine „Aufnahmegebühr“ hinzu. Und zwar in Höhe von 2.200 Euro – unabhängig davon, ob man einen Platz zugesagt bekommt oder nicht.

Wer ist jetzt schuld an den hohen Schulgeldern? Der Staat, weil er nicht genug Geld gibt, oder die Schulen?

Kritiker:innen sagen, dass die Bundesländer ihrer Kontrollpflicht nicht nachkommen und die Schulen zu oft zu viel Geld verlangen können. Gleichzeitig gibt es auch viele Schulen, die zeigen, dass es auch anders geht. Aus der Pflicht nehmen würde ich die Schulen da also nicht.

Die Frage nach der Kontrolle ist nochmal ein Thema für sich, aber ein wichtiges.

Und bei Kontrolle geht es ja auch nicht nur um Geld. Wer kontrolliert private Schulen, zum Beispiel, wenn ein Lehrer übergriffig wird?

Bei privaten Schulen liegt die Verantwortung für die Lehrer:innen in der Regel beim Träger und nicht, wie an öffentlichen Schulen üblich, bei einer Schulbehörde. Kontrollen von Schulämtern finden deshalb meistens nur anlassbezogen statt. Zum Beispiel, wenn sich Eltern oder Lehrkräfte über eine bestimmte Schule beschweren.

In Lübeck ist das im vergangenen Jahr passiert. Das Bildungsministerium in Schleswig-Holstein hatte seit Beginn des Schuljahres 2022/23 Hinweise zu „gravierenden Defiziten im Schulbetrieb“ erhalten, wie es in einem NDR-Bericht heißt. Daraufhin hat das zuständige Schulamt sowohl angemeldete als auch 14 unangekündigte Kontrollen an der Privatschule durchgeführt. Ergebnis: Mehr als die Hälfte der 55 gemeldeten Schülerinnen und Schüler hat unentschuldigt gefehlt. Und es waren nur zwei Lehrkräfte anwesend. Der Schule wurde vorgeworfen, die Schulpflicht zu umgehen.

Aber selbst wenn Kontrollen stattfinden, können die Behörden nicht immer einschreiten. Als im Raum Kassel 2011 ein Elfjähriger von einem Lehrer an einer Waldorfschule geohrfeigt worden sein soll, erklärte die stellvertretende Leiterin des staatlichen Schulamts, Helga Dietrich, in einem Interview: „Da es sich um eine Privatschule handelt, kann ich dienstrechtlich nicht reagieren. Ich habe über Privatschulen keine Dienstaufsicht.“

Denn eine Kündigung gegen eine Lehrkraft kann nur der Trägerverein der Schule aussprechen. Das bedeutet: Die externen Kontrollmechanismen, die für öffentliche Schulen bestehen, greifen an dieser Stelle nicht.

Kommt es zu Grenzüberschreitungen, kann das staatliche Schulamt trotzdem zwei Maßnahmen einleiten: Es kann einer Lehrkraft die Unterrichtsgenehmigung oder der Schule selbst die Genehmigung entziehen. Bis es soweit kommt, ist es aber ein langer Weg. Es können Jahre vergehen, bis die Schulbehörden überhaupt von Übergriffen erfahren. Sie sind darauf angewiesen, dass Eltern sich melden, wenn etwas schiefläuft.

Allmählich frage ich mich, warum unser Schulsystem überhaupt Privatschulen braucht.

Es gibt gute Argumente, die für freie Schulen sprechen. Erstmal sorgen sie für eine deutliche breitere pädagogische Vielfalt. An vielen Privatschulen werden Konzepte ausprobiert, die staatliche Schulen so nicht direkt umsetzen könnten.

Die Privatschulverbände argumentieren oft, dass Konzepte, die sich an freien Schulen bewähren, später auch von staatlichen Schulen übernommen werden. Genau das erleben wir immer wieder. Privatschulen waren Vorreiter bei Themen wie Ganztagsschule, sie unterrichten Fremdsprachen oftmals früher, haben Konzepte wie Schule ohne Klassenzimmer oder digitale Bildung ausprobiert. Mittlerweile gibt es auch staatliche Schulen, die zumindest teilweise auf Noten verzichten, Hausaufgaben abgeschafft haben, die Schüler:innen mitentscheiden lassen oder jahrgangsübergreifend unterrichten.

Aber: Innovative Ideen werden schon längst auch an staatlichen Schulen erprobt. An der Universitätsschule Dresden zum Beispiel. Hier gibt es sogenannte Verabredungen statt Stundenpläne und Projektteams statt Klassen. Ferien gibt es auch nicht mehr für alle gleichzeitig, die Eltern können für ihr Kind Urlaub beantragen.

Warum entscheiden sich Eltern dann überhaupt für Privatschulen?

Das habe ich mich auch gefragt. Und weil es dazu nur wenige Befragungen und Studien gibt, habe ich die Frage weitergegeben an Krautreporter-Leser:innen, die ihr Kind auf einer Privatschule angemeldet haben. Über eine Umfrage und per Mail haben mir mehr als 300 Eltern von ihren Gründen berichtet.

Und?

Die drei wichtigsten Erkenntnisse:

  1. Privatschulen sind deshalb so beliebt, weil die staatlichen Schulen so unbeliebt sind. Die meisten Eltern haben mir gesagt, dass sie ihr Kind nur auf eine Privatschule geschickt haben, weil die öffentlichen Schulen in einem katastrophalen Zustand seien. Sie sagen, der Unterricht sei nicht mehr zeitgemäß, der Lehrermangel zu groß, die Gebäude eine Katastrophe, der Leistungsdruck zu hoch oder die Inklusion eine Farce.

  2. Eltern wollen etwas Besonderes für ihr Kind. Spannend dabei: Früher (in den 1960er Jahren) hat es gereicht, sein Kind auf ein Gymnasium zu schicken, damit es etwas Besonderes war (da gingen nur 16 Prozent der Schüler:innen hin). Heute besucht aber die Hälfte aller Schüler:innen das Gymnasium. Wenn das eigene Kind hervorstechen soll, reicht dies also nicht mehr. Deshalb schicken Eltern ihr Kind auf eine Privatschule.

  3. Eltern wollen ein bestimmtes pädagogisches Konzept. Viele Eltern, mit denen ich gesprochen habe, halten nicht viel von der Pädagogik an öffentlichen Schulen. Zu wenig Freiheit (anders als bei Montessori), zu wenig Mitbestimmung (anders als bei demokratischen Schulen), zu wenig Natur (Waldorf). Und fast alle sagen: Sie wollen weniger Notendruck für ihr Kind. KR-Leserin Dani sagt: „An der Montessorischule wurde unser Kind das erste Mal so akzeptiert, wie es war und konnte seine eigenen Stärken entdecken.“

Außerdem meinen viele Eltern: Mein Kind würde auf der normalen Schule einfach nicht klarkommen. Viele Kinder, die auf der Regelschule untergehen würden, zum Beispiel, weil sie neurodivergent sind, gehen auf der Privatschule zufrieden in den Unterricht.

Wenn die Eltern sich für eine freie Schule entscheiden, heißt das für sie übrigens oftmals auch, dass sie sich deutlich mehr einbringen müssen. Viele Einrichtungen verlangen zusätzlichen Einsatz der Eltern: Putzdienste, Renovierungsarbeiten, Basteln für das Weihnachtsfest, die Aufsicht beim Klassenausflug oder Treffen mit anderen Eltern.

Also, was jetzt: Schaden Privatschulen dem Bildungssystem oder bereichern sie es?

Beides stimmt. Sie schaden dem Schulsystem, weil die Schülerschaft dort deutlich homogener zusammengesetzt ist. Und weil Veränderungen auch vom öffentlichen Druck abhängen. Wenn immer mehr Eltern aus der Mittel- und Oberschicht ihre Kinder auf private Schulen schicken, fehlen nicht nur ihre Kinder, sondern auch die Eltern selbst im öffentlichen Schulsystem. Ich frage mich schon manchmal, wie viel lauter sich die Öffentlichkeit über das Schulsystem beschweren würde, wenn all die Eltern, die ihre Kinder auf Privatschulen schicken, ihre Kinder auf öffentlichen Schulen hätten.

Die meisten Studien und Berichte, die ich in den vergangenen Monaten gelesen habe, kommen zu dem Schluss, dass Privatschulen die soziale Spaltung vorantreiben.

Allerdings beruhen diese Studien oftmals auf prinzipiellen Aussagen. Heißt: Sie schauen sich Paragraphen und die Zusammensetzung der Schülerschaft oder die Verbreitung von Privatschulen an und sagen: Das sollte so nicht sein! Inwiefern Privatschulen die Gesellschaft tatsächlich spalten, wird kaum erforscht. Dafür könnte man zum Beispiel Länder miteinander vergleichen, in denen es unterschiedlich viele Privatschulen gibt. Oder man könnte sogar innerhalb von Städten betrachten, welche Folgen eine hohe Anzahl an Privatschulen nach sich zieht.

Das Problem der Spaltung wird noch größer, wenn eine private Schule nicht nur eine Alternative zur öffentlichen Schule ist, sondern die einzige in der Nähe. Die Existenz von staatlichen Schulen ist nämlich daran gekoppelt, dass sie genug Schüler:innen haben. An Orten mit zu wenigen Kindern entstehen dann private Grundschulen.

Das ist gut so. Irgendeine Schule braucht es ja!

Stimmt. Aber was sollen Eltern tun, wenn ihnen das ganz besondere pädagogische Konzept nicht gefällt oder sie ihr Kind nicht auf eine Schule mit kirchlichem Träger schicken wollen? Oder wenn die Privatschule die Elternbeiträge nicht nach Einkommen staffelt? Oder sie Bürgergeld bekommen und jeder Euro Schulgeld eigentlich zu viel wäre?

Noch ein Problem: Durch Privatschulgründungen hat möglicherweise auch die im Schulentwicklungsplan vorgesehene Schule des Nachbarorts keine Existenzgrundlage mehr. Denn dort fehlen dann wieder die Kinder, die auf die neue Privatschule gehen. So werden die Wege zur nächsten staatlichen Schule immer länger.

Mecklenburg-Vorpommern hatte 2014/2015 bereits 14 Gemeinden, in denen es nur noch private Grundschulen gab. Deutschlandweit betrifft das 49 Gemeinden (davon 31 in den fünf neuen Bundesländern). Im Bereich der Sekundarschulen gilt dies sogar für 163 Gemeinden (davon 77 in den fünf neuen Bundesländern). Da hat der Staat den Privaten einfach das Feld überlassen.

Das klingt so, als würden Privatschulen ausgleichen, was der Staat versäumt.

In manchen Fällen ist das sicherlich der Fall.

Die Frage nach der sozialen Spaltung zu beantworten, ist aber auch deshalb so schwer, weil das aktuelle System sie gut versteckt.

Inwiefern?

Ein Beispiel ist die eingangs erwähnte Berlin Metropolitan School. Die wurde 2004 gegründet. Sie gehört wie auch die Berliner Zeitung dem Geschäftsmann Holger Friedrich. Der IT-Unternehmer hatte 2007 die Schule übernommen, seine Ehefrau Silke Friedrich leitet als Executive Director die Geschäfte.

Portrait von Holger Friedrich

Holger Friedrich sprach sich für investigativen Journalismus aus, als er die Berliner Zeitung gekauft hat. Als Zeit Online zu seiner Privatschule recherchieren wollte, klagte er aber. Imago.

Michael Wrase, Professor für Öffentliches Recht an der Uni Hildesheim, hat aus den Geschäftszahlen für das Jahr 2018 errechnet, dass die Berlin Metropolitan School pro Kind und Monat durchschnittlich 650 Euro Schulgebühren von deren Eltern kassiert habe.

Und dann hat er weiter gerechnet: „Zusammen mit den staatlichen Zuschüssen, die eigentlich gezahlt werden sollen, damit die Schule auch für gering verdienende Familien zugänglich ist, ergeben sich damit Einnahmen, die weit über den verfügbaren Mitteln von öffentlichen Schulen liegen“, sagt Wrase.

Mehr Geld heißt: bessere Ausstattung und bessere Bezahlung für das Personal. Also insgesamt eine bessere Schule. Und plötzlich ist Bildung eben doch käuflich.

Aber das öffentliche Schulsystem ist doch auch total unfair. Das hört man doch immer wieder!

Das stimmt. Auch am staatlichen Schulsystem kann man viel aussetzen. Und das mache ich auch immer wieder. Studie um Studie kommt zu dem Ergebnis, dass Bildung in Deutschland vom Elternhaus abhängt. Das Gymnasium muss dafür nicht mal Schulgeld erheben. Eigentlich müsste man sagen: Wer fordert, Privatschulen abzuschaffen, …

… der müsste auch fordern, das Gymnasium abzuschaffen?

Genau. Und das wird auch immer mal wieder gefordert, hier zum Beispiel im Spiegel. Auch die sogenannten Schuleinzugsgebiete tragen zur Spaltung bei. Denn Kinder gehen vor allem auf die Schule, die in ihrer Nähe ist. Und wenn eine Schule in einem wohlhabenderen Stadtteil liegt, gehen da eben auch vor allem Kinder reicherer Eltern hin. Jedenfalls, wenn sie ihr Kind nicht auf eine Privatschule schicken …

Mal Butter bei die Fische: Sind die Leistungen der Schüler:innen an den Privatschulen besser?

So pauschal kann man das auf keinen Fall sagen. Die Datenlage ist leider ziemlich schlecht. Privatschulen sind nicht dazu verpflichtet, an Vergleichsstudien teilzunehmen.

Ein paar Untersuchungen gibt es aber doch. Und die zeigen: Wenn man die Leistungen von Schüler:innen an Privatschulen und öffentlichen Schulen miteinander vergleicht, sieht es erstmal so aus, als würden die Privatschüler:innen besser abschneiden.

Dachte ich mir.

Das liegt aber nicht daran, dass man an Privatschulen besser lernt. Sondern daran, dass an Privatschulen deutlich mehr Akademikerkinder lernen. Wenn man die soziale Zusammensetzung der Schulen herausrechnet, lernen Kinder an Privatschulen nicht mehr oder besser als an öffentlichen Schulen.

Privatschulen schneiden also nicht besser ab, weil sie bessere Pädagogik machen, sondern weil sie die besseren Schüler:innen haben – von Beginn an.

Aber wenigstens fällt dort seltener der Unterricht aus!

Das kann sein. Aber tatsächlich konnte ich keine einzige Studie und keinen Datensatz finden, der das allgemein bestätigt. Wie viel Unterricht ausfällt, scheint schlichtweg von der Schule abzuhängen. Egal, ob privat oder öffentlich.

Fehlen an Privatschulen genauso viele Lehrer:innen wie an öffentlichen?

Auch das ist schwer zu sagen. Aber bereits 2019, also vor fünf Jahren, hat sich der Verband Deutscher Privatschulverbände öffentlich darüber beschwert, dass die Bundesländer bei ihnen „wilderten“. Die Länder würden immer häufiger versuchen, Lehrkräfte aus den Privatschulen abzuwerben. Deshalb komme es auch an privaten Schulen vermehrt zu Lücken.

Verstehe. Eine Sache, die mir noch nicht klar ist: Warum entscheiden sich eigentlich so viele Lehrkräfte für Privatschulen? Verbeamtet werden können die dort ja nicht, oder?

Das stimmt. Und sie verdienen dort im Schnitt sogar weniger als an öffentlichen Schulen. Für einige Lehrkräfte an Privatschulen, mit denen ich in den vergangenen Monaten gesprochen habe, ist die Verbeamtung aber auch kein Ziel. Die wollen das gar nicht. Weil sie Angst haben, dass sie als Beamte durch den Lehrermangel an Orte versetzt werden können, an die sie gar nicht versetzt werden wollen.

Aus meinen Gesprächen mit Lehrkräften lassen sich ein paar weitere Beweggründe ableiten:

  • An Privatschulen sind die Dienstwege oft kürzer. Lehrer:innen müssen sich nicht jede Kleinigkeit von zig höheren Dienststellen genehmigen lassen, sondern können oftmals einfach loslegen.

  • Viele Lehrer:innen entscheiden sich für ein ganz bestimmtes pädagogisches Konzept, ähnlich wie die Eltern. Wenn du zum Beispiel großer Verfechter von demokratischen Schulen bist, es auf öffentlichen Schulen aber kaum Mitbestimmung von Schüler:innen gibt, kann das sehr frustrierend sein.

  • An Privatschulen können die Lehrer:innen oftmals viel enger mit den Eltern zusammenarbeiten. Dass Eltern sich einbringen, wird von den Schulen oft verlangt und die meisten machen das auch. Sie haben sich schließlich ganz bewusst für diese Schule entschieden. Das macht es den Lehrer:innen einfacher.

  • Viele Lehrkräfte entscheiden sich nur in zweiter Linie für eine Privatschule und in erster Linie gegen die öffentlichen Schulen. Weil sie selbst negative Erfahrungen dort gemacht haben oder sich nach ein paar Jahren im öffentlichen System frustriert verabschieden.

So richtig weiß ich jetzt nicht, was ich von Privatschulen halten soll. Es ist unfair, dass ärmere Kinder oft praktisch keinen Zugang haben. Gleichzeitig verstehe ich, warum Eltern ihre Kinder dorthin schicken.

Mir geht es da ganz ähnlich. Hätte das Schulsystem in Deutschland nicht so offensichtliche Schwächen, ob Leistungsdruck oder der Fokus auf Noten, wären Privatschulen vermutlich auch nicht so erfolgreich. Sie werden als Alternativen angesehen, die sie für viele Eltern und Schüler:innen ja auch sind.

Das Problem: Die Baustellen im Umgang mit Privatschulen zu beackern, wäre für die Bundesländer ziemlich aufwendig. Die Fragen nach der Finanzierung und der Kontrolle sind ja nicht lapidar. Die Länder haben aber schon genug Baustellen mit den öffentlichen Schulen; das ganze Schulsystem ist schließlich eine einzige Baustelle. Dass sich also in den kommenden Jahren grundsätzlich etwas ändert, ist eher unwahrscheinlich.

Würdest du dein eigenes Kind auf eine Privatschule schicken?

Puh. Gar nicht so einfach zu beantworten. Darüber könnte man einen ganzen Text schreiben … Und das habe ich auch getan! Wenn du ihn noch nicht kennst: In diesem Artikel habe ich abgewogen, was dafür und was dagegen spricht.


Recherche: Bent Freiwald, Emily Kossak, Johanna Schnitzler, Redaktion: Theresa Bäuerlein, Schlussredaktion: Susan Mücke, Bilder und Grafiken: Bent Freiwald, Audioversion: Iris Hochberger und Christian Melchert

Der Boom von Privatschulen, verständlich erklärt

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