Jeden Morgen steigt Ralf ins Auto und fährt seinen Sohn Jan 74 Kilometer zur Schule. Jan befindet sich irgendwo im Autismus-Spektrum. Er geht in die vierte Klasse einer freien Schule in Niedersachsen. Der Weg dahin war lang.
„Jan mag keine Menschen, das kann man so grundsätzlich sagen“, sagt Susanne. Er teilt Menschen sehr schnell in gut und böse ein: Wer ihn nicht anlächelt, ist böse. Es gab Schulen in der gleichen Stadt, direkt um die Ecke, aber die haben Ralf und seiner Frau Susanne alle nicht gefallen. Sie waren sich sicher: Auf einer Regelschule würde Jan komplett untergehen. Die freien Schulen in der Gegend hatten Probleme mit Querdenkern und Reichsbürgern. Die Familie hat sogar überlegt, nach Schleswig-Holstein umzuziehen. Im letzten Moment fanden sie doch noch eine private Schule, die zu ihrem Sohn passt.
Ralf ist offiziell als Pfleger für seinen Sohn eingetragen und verbringt mit ihm den ganzen Tag. Seinen Job als Erzieher hat er dafür aufgegeben. Manchmal gibt er Zeichenkurse oder bringt den anderen Kindern das Klavierspielen bei – die meiste Zeit aber ist er für seinen Sohn da. Susanne und er zahlen 230 Euro Elternbeitrag pro Monat und bis zu 500 Euro für Sprit. Damit noch ein bisschen Geld mehr reinkommt, stellt Ralf sich jede Woche an den Schalter einer Tankstelle. Ein Mini-Job.
„Wir wollten, dass Jan selbstbestimmt lernen kann. Er soll sich mit Themen beschäftigen können, mit denen er sich beschäftigen möchte. Dafür braucht man keine Noten, keine Bewertung und dafür müssen Kinder auch nicht bestraft werden.“ Und das, sagt Susanne, hätte es auf einer öffentlichen Schule nicht gegeben.
Ich selbst war mein ganzes Leben lang vom öffentlichen Schulsystem umzingelt. Meine Eltern haben beide eine Schule geleitet, meine Großeltern waren Pädagog:innen, meine Schwester ist Lehrerin, mein Cousin, mein Onkel und meine Tante auch. Ich würde sie alle als leidenschaftliche Pädagog:innen bezeichnen, sie kämpfen für gute Bildung – und für Bildungsgerechtigkeit. Privatschulen hingegen stehen für das Gegenteil: für Abschottung, die Elite, die Reichen.
Mittlerweile geht fast jede:r zehnte Schüler:in in Deutschland auf eine Privatschule. In meiner Textserie recherchiere ich, was hinter dem Boom steckt. Das hier ist Teil 2: Die Eltern. Wenn du keinen Teil der Serie verpassen willst, abonniere hier meinen Newsletter.
Ich habe den Krautreporter-Leser:innen, die ihr Kind auf einer Privatschule angemeldet haben, zwei einfache Fragen gestellt: Warum? Und würdet ihr euch heute wieder so entscheiden? Über eine Umfrage und per Mail haben mir mehr als 300 Eltern von ihren Gründen berichtet. Je mehr Gespräche ich geführt habe, desto mehr habe ich mich gefragt: Würde ich mich als Vater wirklich anders entscheiden?
Sind die Privatschulen so stark oder die öffentlichen so schwach?
Es gibt kaum Umfragen dazu, warum Eltern ihr Kind auf eine Privatschule schicken. Denn bei der Frage nach den Schulwahlmotiven (so nennen Forscher:innen das), ist es schwer, ehrliche Antworten zu bekommen. Viele Eltern antworten so, dass sie nicht in einem schlechten Licht dastehen. Klar ist: Gut ein Viertel der Eltern in Deutschland würden ihr Kind lieber auf eine private als auf eine staatliche Schule schicken. Ein weiteres Drittel ist mit den örtlichen Bildungsangeboten unzufrieden und wünscht sich mehr Alternativen. Das geht aus einer Umfrage hervor, die der Verband Deutscher Privatschulverbände allerdings selbst beauftragt hat.
Das zeigen auch die Antworten, die ich bekommen habe. Die Unzufriedenheit mit dem öffentlichen Bildungssystem verbindet fast alle Eltern. Sie sagen, der Unterricht sei nicht mehr zeitgemäß, der Lehrermangel zu groß, die Gebäude eine Katastrophe, der Leistungsdruck zu hoch oder die Inklusion eine Farce. Fast 90 Prozent der Teilnehmer:innen meiner Umfrage geben an, dass sie sich heute wieder für eine Privatschule entscheiden würden.
Ich verstehe die Unzufriedenheit: Das Bildungssystem Deutschlands gleicht einer Großbaustelle, bei der jeden Tag neue Pannen entdeckt werden. „Prinzipiell hätten wir eine öffentliche Schule bevorzugt“, schreibt mir Claudia. „Wir haben unsere große Tochter dort auch hingeschickt. Erfahrungen mit Druck und teils sinnloser Notengebung und ständigem Vergleich haben dann dazu geführt, dass wir andere pädagogische Konzepte wollten.“
„An der Montessorischule wurde unser Kind das erste Mal so akzeptiert, wie es war und konnte seine eigenen Stärken entdecken.“
KR-Leserin Dani
Andere pädagogische Konzepte nennen Eltern häufig, wenn ich sie nach Gründen ihrer Schulwahl frage: das eigenständige Lernen nach Montessori, die vermeintliche Naturverbundenheit der Waldorfpädagogik, die Mitbestimmung an demokratischen Schulen. Auch unsere Leserin Dani wollte ihrem Kind ein besseres Schulumfeld bieten. Sie sagt: „Alles war sehr leistungsorientiert an der staatlichen Schule. An der Montessorischule wurde unser Kind das erste Mal so akzeptiert, wie es war und konnte seine eigenen Stärken entdecken.“
Die Kinder sollten nicht im Gleichschritt lernen, sagen mir viele Eltern. Öffentliche Schulen werden als runtergerockte Fabriken wahrgenommen. Es zeichnet sich ein klares Bild: Rette das Kind, wer kann.
Das öffentliche Schulsystem wird Kindern nicht gerecht, die ausscheren
Viele aber können ihr Kind nicht retten. Untersuchungen zum deutschen Bildungssystem zeigen, dass private Schulen eher von Kindern besucht werden, deren Eltern besser gebildet oder reicher sind. Oft sind diese Schulen auch besser ausgestattet. Damit wird Bildung käuflich. Viele der Kinder, die auf eine Privatschule gehen, würden an einer öffentlichen genauso gut klarkommen. Sie würden dort Freund:innen finden, dem Unterricht folgen können, gute Noten schreiben. Das hat mir der Soziologe Marcel Helbig im ersten Teil meiner Reihe erklärt.
Öffentliche Schulen aber sind oft überfordert, wenn Kinder ausscheren. Wenn sie neurodivergent sind, zum Beispiel autistisch, wenn sie langsamer oder schneller lernen, nicht stillsitzen können oder selbst entscheiden wollen, was sie lernen. An vielen Orten gibt es keine weiteren öffentlichen Schulen mit unterschiedlichen Konzepten, die man ausprobieren kann. Oft ist die einzige Alternative privat.
Man kann die Fälle der Kinder, die in der Schule nicht zurechtkommen, auch anders erzählen, zynischer: Wenn dein Kind mehr Zeit oder Hilfe braucht, wird es schon eine teure Privatschule geben, die sich seiner annimmt – solange du genug Geld hast. Im Interview mit dem Tagesspiegel spricht der Bildungswissenschaftler Klaus-Jürgen Tillmann von einer Art Reparaturbetrieb, „der häufig von Kindern aus der gehobenen Mittelschicht mit Schulproblemen besucht wird.“
Das eigene Kind soll es mal besser haben
Eltern wollen immer, dass es das eigene Kind mal besser hat als man selbst. Lange war der Weg dahin klar: Das Kind soll einen höheren Schulabschluss machen als man selbst. Aber was, wenn auch das heute nicht mehr reicht?
Dieser Text ist gemeinsam mit der KR-Community entstanden
Mehr als 300 Eltern haben mir per Umfrage und Mail erzählt, warum sie ihr Kind auf eine Privatschule geschickt haben. In einem Video-Call habe ich anschließend mit 20 Eltern darüber diskutiert, ob Bildung Privatsache ist oder nicht.
Früher sorgte das Gymnasium dafür, dass man herausstach. Heute gehen fast dreimal so viele Kinder aufs Gymnasium wie noch 1960. Fast die Hälfte aller jungen Erwachsenen zwischen 18 und 25 in Deutschland machen Abitur. Es ist heute die Regel, nicht mehr die Ausnahme. Dass Eltern ihre Kinder auf Privatschulen schicken, erklären Bildungswissenschaftler:innen mit Abstiegsängsten der Mittelschicht. Eltern gehen davon aus, dass die Bildung dort besser sei, auch wenn das gar nicht immer der Fall ist. In manchen Bundesländern schaffen Jugendliche auf staatlichen Schulen sogar häufiger das Abitur als Privatschüler:innen.
Inwiefern der in manchen Städten steigende Anteil von migrantischen Kindern eine Rolle spielt, ist schwer zu sagen. Klar ist: In Berlin ist die Segregation besonders stark. Und in meiner Umfrage geben vereinzelt Eltern genau das als Grund an. Ein Teilnehmer schreibt: „In der Einzugsschule gibt es zu viele Migranten, die nicht deutsch sprechen und deren Eltern nicht bildungsaffin sind. 85 Prozent Arabisch- bzw. Türkischstämmige.“
Privatschule ist nicht gleich Privatschule, das habe ich in meiner Recherche gelernt. Einige versuchen, durch Spenden allen Kindern den Besuch zu ermöglichen. Sie staffeln die Beiträge nach Einkommen der Eltern, erlassen Sozialhilfeempfänger:innen dein Beitrag komplett. Manche präsentieren sich aber ganz bewusst als elitäre Alternative, zu der nicht alle Zugang haben. Eltern versprechen sich einen Distinktionsgewinn, indem sie für die Kinder einen besonderen Ort aussuchen.
„Wir hatten die Hoffnung, unser altes homogenes Akademikerumfeld aus der Stadt wiederzufinden.“
KR-Leserin Marie
„Es ist unangenehm, das so zu sagen“, sagt Marie. „Aber es stimmt.“ Es ist viel leichter, vom pädagogischen Konzept zu schwärmen, aber bei ihr steckte auch etwas anderes dahinter. Als Marie mit ihrer Familie aus einem Akademiker:innen-Viertel in Hannover ins Umland gezogen ist, war es für sie schwer, Anschluss zu finden. Sie sagt: „Wir hatten die Hoffnung, unser altes homogenes Akademikerumfeld aus der Stadt wiederzufinden. Also haben wir meinen Sohn auf eine Waldorfschule geschickt. Irgendwie fühlte es sich auch gut an, etwas Besonderes für sein Kind auszusuchen.“
500 Euro zahlte Marie jeden Monat für den Schulbesuch. Bei der Aufnahme spendete sie 1.000 Euro. „Freiwillig war da aber gar nichts dran“, sagt sie. Nach einem halben Jahr hat sie ihren Sohn wieder auf eine öffentliche Schule geschickt, weil ihr Waldorf zu esoterisch war. Marie sagt: „Am Ende ist es egal, ob privat oder öffentlich. Oft kommt es auf die Lehrkraft an. Mein jüngster Sohn macht tolle Erfahrungen, seine Lehrerin ist engagiert und bildet eine super Gemeinschaft von Anfang an.“
Würde ich mein Kind auf eine Privatschule schicken?
Gerade weil ich mich so viel mit dem Bildungssystem beschäftige, sehe ich: In den meisten öffentlichen Schulen haben die Kinder nicht so viele Freiheiten wie bei Montessori, sie dürfen kaum mitentscheiden, anders als in demokratischen Schulen. Wenn eine Privatschule in der Nähe meines Wohnortes wäre, die pädagogisch näher an dem ist, was ich mir für mein Kind wünsche, würde ich mich aus Prinzip dagegen entscheiden, weil sie Geld kostet und anderen Familien der Zugang noch viel zu oft verwehrt bleibt? Also aus Idealismus?
Schließlich gibt es zahlreiche negative Folgen davon, dass Privatschulen für viele Menschen nicht zugänglich sind. Da wäre zum Beispiel die ausbleibende Durchmischung von Kindern. Für viele ist das Klassenzimmer der erste Ort, an dem sie Kinder treffen, die mit mehr oder weniger Geld aufgewachsen sind, die mehr oder weniger Geschwister haben, die zuhause Deutsch oder nicht Deutsch sprechen. Sie bekommen ein Gefühl dafür, dass es nicht alle Kinder zuhause so leicht oder so schwer haben wie sie selbst.
Was haben andere Kinder davon, wenn ich meins nicht auf die Privatschule schicke?
KR-Leserin Cornelia aber schreibt: „Die Wahl einer staatlichen Schule ist nicht automatisch eine, die für Chancengleichheit und Solidarität steht.“ Und sie hat recht: Das öffentliche Bildungssystem muss hier gar nicht mit dem Zeigefinger auf die Privatschulen deuten; nach vier oder spätestens sechs Jahren teilt es die Kinder genauso auf, die Gesamt- oder Gemeinschaftsschule auf der einen Seite, das Gymnasium auf der anderen Seite. Soziale Spaltung ist im deutschen Bildungssystem angelegt, auch im öffentlichen. Dort allerdings erst nach der Grundschule – immerhin. Die Spaltung auf Privatschulen geschieht früher.
„Was hätten andere Kinder davon, wenn ich mein Kind nicht auf eine Privatschule schicken würde?“, das wurde ich in den vergangenen Wochen immer wieder gefragt. Wenn Akademiker:innen sich so entscheiden, heißt das auch, dass sie im öffentlichen System fehlen – Kinder wie Eltern. Eltern kommt dort eine wichtige Rolle zu. Sie sehen, wie die Zustände vor Ort sind, wie mit ihrem Kind umgegangen wird. Sie können sich einbringen, wenn der Unterricht ständig ausfällt. Sie haben das Geld, die Zeit und das Know-how, um etwas zu verändern. Sich dem öffentlichen Schulsystem zu entziehen, ist ein bisschen so, wie nicht wählen zu gehen. Die eigene Stimme geht verloren.
Der Wettbewerb zwischen privaten und öffentlichen Einrichtungen sollte eigentlich dafür sorgen, dass die öffentlichen Schulen besser werden müssen, weil sonst noch mehr Akademiker:innen ihre Kinder lieber woanders hinschicken. Kurzes Zwischenfazit nach mehreren Jahrzehnten, in denen Privatschulen diese treibende Kraft zugesprochen wird: klappt so semi.
„Mein Sohn soll nicht unter meinen Ansprüchen leiden“
Im Laufe der Recherche haben mir viele Eltern geschrieben, dass sie finden, Privatschulen würden Bildungsungleichheit fördern, dass sie ihr Kind selbst aber trotzdem auf eine geschickt haben. So ähnlich geht es Mirjam. Sie war als Jugendliche selbst aktiv bei Bildungsstreiks. „Bildung gehört auf jeden Fall zu den Privilegien, die super ungleich verteilt sind“, sagt sie. Sie war der festen Überzeugung, dass sie ihr Kind niemals auf eine Privatschule schicken würde. „Und nun wünsche ich mir aus tiefstem Herzen einen Platz an einer freien Schule für meine Kinder.“
Der Sohn von KR-Leser Max wird im Sommer eingeschult. Bei der Frage, auf welche Schule sein Sohn gehen soll, muss Max immer an eine Folge vom „Tatortreiniger“ denken. Die geht so:
In einer abgelegenen Pension unterhalten sich Tatortreiniger Schotty und die schwangere Silke. Silke ist norddeutsch und möchte ihr Baby Özgür nennen, weil sie es nicht einsieht, dass deutsche Kinder nicht auch Özgür heißen können. Und Schotty meint: Ist ja schön und gut, dass Silke ändern will, dass man beim Namen Özgür direkt ein bestimmtes Bild im Kopf hat. Aber warum, fragt Schotty, muss ihr Sohn die Ansprüche seiner Mutter ausbaden? Vielleicht will er das gar nicht.
„Unser Anspruch ist: Schule sollte nicht spalten. Wir wollen aber auch, dass unser Kind nicht haufenweise negative Erfahrungen macht.“
KR-Leser Max
Max und seine Frau arbeiten beide in der Schulsozialarbeit. Dass Bildung in Deutschland so sehr vom Elternhaus abhängt, nennt er eine Sauerei. Er findet, Privatschulen verschärfen diese Ungleichheit, weil viele Eltern sich die Beiträge nicht leisten können. Er zitiert Studien zur sozialen Segregation, die Privatschulen vorantreiben. Er weiß, dass in seinem Bundesland Mecklenburg-Vorpommern der Anteil der Privatschüler:innen am höchsten ist und dass sogar die Ministerpräsidentin ihr Kind auf eine schickt. Und trotzdem: Ab Sommer geht sein Sohn auf eine private Montessorischule.
„Unser Anspruch ist: Schule sollte nicht spalten“, sagt Max. „Wir wollen aber auch, dass unser Kind nicht haufenweise negative Erfahrungen macht. Mein Sohn soll nicht unter meinen Ansprüchen leiden.“ Die Frage, auf welche Schule das eigene Kind geht, sei eben immer eine Abwägung.
Es ist leicht, Eltern für ihre Entscheidung zu verurteilen
Es gibt viele Ressourcen, die ungleich verteilt sind: Wohnraum, Einkommen und politische Repräsentation sind nur einige davon. Bildung nimmt aber eine Sonderrolle im Kanon der Ungleichheiten unserer Gesellschaft ein. „Durch ungleiche Bildungsvoraussetzungen reproduziert sich Ungleichheit auch in anderen Bereichen“, sagt KR-Leser Christian. „Aufgabe des Staates ist es doch, Startchancen möglichst gleich zu gestalten, damit es nicht mehr so stark auf das Elternhaus ankommt.“
Die Schulwahl ist für Eltern nie abstrakt, sie ist immer konkret. Was ich damit meine: Ich musste diese Entscheidung bisher nicht treffen, meine Sicht ist distanziert. Eltern aber entscheiden sich nicht per se zwischen privater und öffentlicher Schule, sondern zwischen denen, die in ihrem direkten Umfeld liegen, die sie sich vielleicht auch bei Tagen der offenen Tür angeschaut haben.
Ich bin 30 Jahre alt und will irgendwann Kinder haben. Gerade wohne ich in Berlin-Friedrichshain. In meinem Umkreis stehen viele verschiedene Schulen. Ich kann heute nicht sagen, ob ich mein Kind auf eine Privatschule schicken würde. Klar ist: Ich will es nicht. Aber ob ich es deshalb lassen würde, weiß ich nicht. Nicht zuletzt, weil bei der Wahl auch immer das Kind mitentscheiden sollte. Wenn alle Freund:innen meiner Tochter auf eine Privatschule um die Ecke gehen, wäre es da nicht unfair, ihr die Gemeinschaft zu verwehren?
Es ist einfach, über eine Entscheidung zu urteilen. Sie selbst zu treffen, ist es nicht.
Die Namen von Ralf, Susanne, Jan, Max und Marie sind nicht ihre echten Namen. Die echten Namen sind uns aber bekannt.
Redaktion: Astrid Probst, Schlussredaktion: Susan Mücke, Fotoredaktion: Philipp Sipos, Audioversion: Christian Melchert