Ich bin voller Elan in meine Lehrerausbildung gestartet. Endlich Schluss mit Theorie! Endlich anwenden! Endlich lernen, ein guter Lehrer zu sein! Fachdidaktik, Pädagogik, ja sogar Schulrecht – hier bin ich und will mich einbringen. Doch dann hat mich niemand gefragt, was ich eigentlich will.
Es war wie in der Schule: Es gibt Regeln, Vorgaben, Gewohnheiten und am Ende lernen Notenjunkies bulimisch für Prüfungen. Dabei weiß jeder, dass das alles andere als nachhaltig ist. Ich gebe euch mal ein Beispiel: Als ich angehender Lehrer war, besuchte mich regelmäßig meine Fachleiterin, um sich meinen Unterricht anzuschauen. Unterrichtsbesuche haben beratende Funktion, heißt es. Sie sollen der angehenden Lehrperson helfen, ihren Unterricht zu verbessern, sich weiterzuentwickeln. Eine Begegnung auf Augenhöhe soll es sein, Stärken und Schwächen werden reflektiert, Ziele vereinbart. Soweit die Theorie.
In meinem ersten Unterrichtsbesuch aber habe ich meine Fachleiterin auf die Fensterbank gesetzt. Wegen Corona konnte sie nicht persönlich kommen, sie musste vom Laptop aus zuschauen. Sie konnte kaum hören, was die Schüler:innen oder ich sagten. Was der Beratung noch zusätzlich Sinn raubte: Ich traf die Klasse an jenem Tag zum ersten Mal, das Fach hatte ich bis dahin noch nicht unterrichtet.
Dabei ist der erste Eindruck enorm wichtig. Was diese Person denkt, zählt – denn die Fachleiter:innen benoten die Lehrproben. Und diese Noten entscheiden darüber, ob ich später eine Stelle bekomme oder nicht. Damit steigt bei mir und anderen Auszubildenden der Leistungsdruck. Von wegen Vertrauen und Augenhöhe!
Mich machte das mit jedem Tag unzufriedener. Doch ich wusste auch, dass es meinen Mitreferendar:innen nicht anders ging. Also machte ich am Ende meiner Ausbildung eine Umfrage – und traf ins Schwarze. Eine Mitreferendarin schrieb: „Man versucht, es Mentor:innen und Fachleiter:innen recht zu machen, auch wenn man andere Vorstellungen von gutem Unterricht hat.“ Ein Referendar verwies auf das „ständige Gefühl, nicht gut genug zu sein.“ Und eine Dritte erzählt, ihre Mentorin hätte sie nach einer Stunde mit folgenden Worten empfangen: „Sie haben wieder so viele Fehler gemacht!“ Danach zählte sie diese Fehler detailliert auf.
Es war so, wie wir es als Schüler:innen kennengelernt hatten: Um erfolgreich durchzukommen, mussten wir es anderen recht machen, denen, die bestimmten was und wie wir zu lernen hatten. Keine Mitsprache. Keine Teilhabe. Motivation wird im Keim erstickt.
Deshalb ist dieser Text ein Appell: Es ist höchste Zeit, die Schule und das ganze Bildungssystem zu demokratisieren. Falls du jetzt denkst „Aber es gibt doch Politikunterricht!“, sei dir gesagt: Das reicht nicht. Lange nicht. Denn demokratische Bildung geht über Gemeinschaftskunde und Projekttage weit hinaus. Sie lässt Lernende ihren Lernprozess ergebnisoffen mitgestalten, fördert Kooperation, Reflexion und Partizipation.
Damit wir dieses Ziel erreichen, muss auch die Persönlichkeits- und Identitätsentwicklung jedes einzelnen Kindes gestärkt werden. Darauf verweist sogar die Kultusministerkonferenz. In ihrem Beschluss zur Demokratieerziehung von 2018 heißt es außerdem: „Schule kann und soll sich als Ort erweisen, an dem Demokratie als dynamische und ständige Gestaltungsaufgabe reflektiert und gelebt wird.“ Bisher ist das allerdings überhaupt nicht so, wie mein Kollege Bent Freiwald analysiert hat.
Ich habe ganz konkrete Ideen, wie Schule demokratischer werden kann. Und ich bin mir sicher: Ohne die Lehrer:innen geht es nicht. Aber wie sollen Lehrpersonen umsetzen, was sie selbst nie erfahren haben?
Neun Jahre Ausbildung und kein bisschen Partizipation
Fangen wir vorne an, nämlich bei der Struktur der Lehrer:innenausbildung. Wer zwei Fächer unterrichtet, studiert in der Regel zehn Semester – also fünf Jahre. Ich unterrichte sogar drei Fächer, nämlich Latein, Spanisch und Ethik (mancherorts nennt man dieses Fach auch Werte und Normen oder Philosophie). Deshalb habe ich 14 Semester studiert. Bis heute glauben meine Eltern mir nicht, dass das wirklich die Regelstudienzeit ist. Eines dieser Semester – meist das fünfte – ist das sogenannte Schulpraxissemester, in dem Lehramtsstudierende zum ersten Mal vor einer Klasse stehen. Rund drei Monate lang unterrichten sie dann an Schulen und bekommen parallel fachdidaktische und pädagogische Kenntnisse vermittelt. Die meisten machen das in Deutschland, ich bin dafür an eine Deutsche Schule in Mexiko-Stadt gegangen. Nach dem Abschluss folgt dann – endlich! – das „Ref“.
Das Referendariat teilt sich auf zwei Standorte auf: das Studienseminar und die jeweilige Schule. Am Seminar lernt man Fachdidaktik und Pädagogik. In der Schule, klar, unterrichtet man. Im ersten halben Jahr besuchen die Fachleiter:innen den Auszubildenden drei Mal in jedem Fach, um ihn zu beraten. Nach einem halben Jahr bekommen die Referendar:innen eigene Klassen und unterrichten zwölf Stunden in der Woche. Die letzten Unterrichtsbesuche werden benotet. Die heißen in Baden-Württemberg, wo ich lernte, Lehrproben. Hier sollen die Auszubildenden schließlich zeigen, was sie können. Viele Referendar:innen beklagen sich, dass sie extrem aufwändige und unrealistische Showstunden zeigen sollen, die niemand im Schulalltag halten kann – und das bei nur drei Tagen Vorbereitungszeit. Ein wahnsinniger Stress.
Je nach Bundesland dauert das Referendariat zwischen ein und zwei Jahren, bei mir waren es eineinhalb Jahre. Das Ref startet im Januar und zu den Sommerferien des darauffolgenden Jahres erhält man sein zweites Staatsexamen – und ist dann meist erstmal sechs Wochen arbeitslos, weil die Sommerferien beginnen.
Nach fast neun Jahren Ausbildung habe ich es im vergangenen Juli endlich vollbracht: Ich bin ganz offiziell „Assessor des Lehramts“, sprich: Lehrer. Bis Ende Mai vertrete ich als angestellter Lehrer einen verbeamteten Kollegen. Danach? Mal schauen! Fest steht: Mein Referendariat war eine Achterbahn. Am Ende schwankte ich mit wackeligen Beinen zum Ausgang. Ein bisschen übel war mir auch.
60-Stunden-Wochen und ständig zählt jemand deine Fehler auf
Dabei mochte ich das Seminar. Wir haben dort unglaublich viel gelernt: Wie man eine Stunde und eine ganze Einheit minutiös plant und durchführt. Wie Wissen entsteht. Dass Lernende in ihrer eigenen Zeit und auf ihre eigene Art lernen sollten. Dass wir Stärken betonen sollen, nicht Defizite. Dass Lernwege und deren Reflexion wichtig sind. Dass Noten nicht das halten, was sie versprechen.
Doch die Struktur des Referendariats widerspricht den eigenen Inhalten. Mir regelmäßig Zeit dafür zu nehmen, über das nachzudenken, was ich gelernt und getan habe, habe ich zwei Monate lang geschafft – dann hat der Alltag die Reflexion gefressen. Lehrkräfte in Ausbildung haben 60-Stunden-Wochen. Wir werden ständig bewertet. Viele Referendar:innen haben den Eindruck, dass nur auf ihre Schwächen geschaut wird. Ein Mitreferendar fasst es so zusammen: „Mit dem Ref testet das Land nicht nur das fachliche, pädagogische und didaktische Können, sondern auch die körperliche und psychische Belastbarkeit seiner Beamt:innen. Das sagt nur niemand laut.“
Dabei läuft ohne Frage vieles richtig. Die meisten Ausbilder:innen an den Seminaren kennen sich pädagogisch und fachdidaktisch sehr gut aus und engagieren sich, ihr Wissen an uns weiterzugeben. Manche Seminare nutzen zudem den Spielraum gut, den sie haben. Sie bieten Modulkurse an, aus denen die Referendar:innen nach eigenen Interessen wählen können, zum Beispiel Theaterpädagogik, Akzeptanz sexueller Vielfalt, Klassenlehrer:in sein, Umgang mit Sterben und Tod in der Schule. Die Seminarleitungen setzen sich wöchentlich mit dem Ausbildungspersonalrat zusammen. Sie führen Abschlussevaluationen durch. Von mir wurden auch keine Showstunden verlangt, nicht einmal in den finalen Lehrproben.
Und doch blieb demokratische Bildung ein Randphänomen in meinem Referendariat, strukturell und inhaltlich. Und das ist keine Ausnahme, sondern die Regel.
Demokratische Weiterbildung für Lehrer:innen? So könnte sie aussehen!
Ideen, das zu ändern, hat zum Beispiel das Freiburger Bildungskollektiv Kairós. Der altgriechische Name bedeutet: der richtige Augenblick für gesellschaftliche Veränderung. „Das ist eigentlich immer“, sagt Henry König, den ich per Zoom-Call erreiche, und lacht. König hat den Verein Kairós vor einem Jahr mitgegründet. Nach einem erfolgreichen Crowdfunding sind sie aktuell zu zwölft: Lehrer:innen, Studierende, eine Psychologin. Die Homepage hat ein Schüler der freien demokratischen Schule Kapriole programmiert. „Demokratie ist kein Nice-to-have, sondern wichtige Präventionsarbeit“, sagt König. Zum einen, weil Schule ein sehr gewaltvoller Ort sein kann. Zum anderen, weil Demokratie auch angefeindet wird.
Dabei gebe es bereits viele gute Ansätze: Methoden wie Betzavta, ein Demokratietraining aus Israel mit Schwerpunkt auf sozialem Lernen. Oder die aula-App, für die Henry König geschult ist, eine Online-Plattform, mit deren Hilfe Schüler:innen ihre Schulen demokratisch mitgestalten können. Kairós selbst setzt dort an, wo Schüler:innen die meiste Zeit verbringen: im Unterricht. Dafür bieten sie angehenden Lehrer:innen eine einjährige demokratische Weiterbildung. Die Lehrer:innen erleben dabei, wie sie selbstbestimmtes Lernen in ihren Unterricht tragen und für Diskriminierung, Machtstrukturen und Minderheiten sensibilisieren können.
König deckt noch eine weitere Lücke in der staatlichen Lehramtsausbildung auf: „Lehrer:innen reproduzieren häufig das, was sie selbst in ihrer Bildungsbiographie erlebt haben.“ Als angehender Lehrer sollte ich mich eigentlich regelmäßig fragen: Wie habe ich selbst eigentlich gelernt? Was fiel mir schwer? Worin war ich gut? Wann hat Unterricht mir wirklich Spaß gemacht? Und welche Lehrer:innen haben mich begeistert?
In meiner Ausbildung haben meine Mitreferendar:innen und ich nur sehr oberflächlich über unsere eigene Bildungskarriere reflektiert. Methoden, wie unsere Schüler:innen ihren Lernprozess eigenständig mitgestalten, haben wir kaum gelernt, geschweige denn selbst erfahren.
Manchmal frage ich mich, ob Mitsprache und Mitgestaltung überhaupt erwünscht sind. Vor einigen Monaten habe ich am eigenen Leib erfahren, dass der Kampf um Mitbestimmung ein Kampf gegen Windmühlen sein kann.
Wir verzichten darauf, mitzubestimmen – um uns nicht strafbar zu machen
Ich möchte euch gerne davon erzählen, aber an dieser Stelle habe ich das Gefühl, vorsichtig sein zu müssen. Ich möchte als Lehrer im Staatsdienst arbeiten. Deswegen habe ich die folgenden Teile dieses Textes auch der jungen GEW – dem Nachwuchs der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft in Südbaden – vor Veröffentlichung zur rechtlichen Prüfung vorgelegt.
Das Bildungssystem ist streng hierarchisch organisiert. An der Spitze stehen die jeweiligen Kultusministerien. In der Corona-Zeit hat das Kultusministerium unsere Prüfungsordnung geändert. Dazu befragt wurden wir – ich war zu dieser Zeit Mitglied des Personalrates – nicht. Aber wir wollten mitgestalten. Oder zumindest gehört werden.
Die Ausbildungspersonalräte in ganz Baden-Württemberg schlossen sich zusammen, führten Umfragen durch und schickten Vorschläge an das Kultusministerium – über ihre Seminarleitungen. Der Dienstweg musste eingehalten werden. Zwei Tage später wurde unsere Prüfungsordnung aktualisiert, ohne dass auf unsere Vorschläge eingegangen worden war.
Einen Monat später erhielten wir eine Antwort. Darin stand, dass die Änderungen sicher zu unserem Besten seien.
Doch schlechte Kommunikation gibt es nicht nur in Baden-Württemberg. Wir trafen uns auch mit Personalrät:innen sieben anderer Bundesländer. Wir identifizierten gemeinsame Probleme und formulierten einen Brief an die Kultusministerkonferenz. Abgeschickt haben wir ihn jedoch nie. In Baden-Württemberg wäre das eine „Flucht an die Öffentlichkeit“ gewesen, weil die Kultusministerkonferenz außerhalb des Landes angesiedelt ist. Damit ist es strafbar, sie zu kontaktieren. Aber strafbar machen wollten wir uns nicht.
Und so verzichteten wir auf den Versuch, gehört zu werden. Zunehmend enttäuscht leiteten wir neue Informationen an unsere Mitreferendar:innen weiter. Auf eine unserer Mails antwortete ein Mitreferendar: „Der Ausbildungspersonalrat ist in meinen Augen ein wunderschönes Scheingremium, dessen reales Mitspracherecht in der großen Tretmühle gegen null tendiert. Verwendet also nicht zu viel Energie darauf, gegen die Windmühlen zu kämpfen und nutzt eure Zeit für die wichtigen und schönen Dinge im Leben!“
Er sprach uns aus der Seele. Also hörte ich auf zu kämpfen und marschierte stattdessen durch den Wald, um meinen Frust loszuwerden. Auch ohne Corona ist das Referendariat schon anstrengend genug.
Warum nicht gleich ein „glückliches Referendariat?“
Dabei könnte es auch anders gehen. Als ich einer Freundin einmal vom sogenannten „glücklichen Referendariat“ erzählte, lachte sie ungläubig auf: „Das ist doch wie eine runde Ecke, ein Friedenspanzer, ein offenes Geheimnis – das passt nicht zusammen!“ Sie konnte die Worte „glücklich“ und „Referendariat“ einfach nicht zusammenbringen, weil sie es ganz anders erlebt hatte. Auch ich tue mich schwer damit. Also rufe ich den Mann an, der sich diese seltsame Verbindung ausgedacht hat.
Martin Kramer fragte sich, ob man das Referendariat nicht so gestalten könne, „dass die Leute wachsen, statt sie zu schleifen.“ Der Pädagoge, Buchautor und Mathe- und Physiklehrer hat deshalb vor fünf Jahren eine ganz neue Lehramtsausbildung konzipiert.
Kramers Referendariat umfasst zahlreiche demokratische Elemente: Feedback auf der Grundlage, „wo die Person hinwachsen kann.“ Eine breite Palette an Methoden, die die Referendar:innen ausprobieren müssen – um dann zu entscheiden, was davon für sie passt. Keine Noten, aber durchaus K.-o.-Kriterien. Viele theaterpädagogische Elemente, um die Lehrperson, die man ist, selbst kennenzulernen. Und ganz viel Kommunikationstraining. Denn davon ist Kramer überzeugt: „Wenn Sie die Kommunikation ändern, ändert sich alles.“ Er bezog sich auf den Unterricht, doch die Aussage lässt sich mühelos auch auf andere Ebenen des Bildungssystems übertragen.
Nun die schlechte Nachricht: Das glückliche Referendariat wurde nie ausprobiert. Die Referent:innen waren bereits organisiert, aber es fehlte an Referendar:innen und Schulen, die mitmachten. Die Konzeption des glücklichen Referendariats hat jedoch das „Neue Referendariat“ der Akademie Biberkor beeinflusst, das es seit 2019 gibt. Dieses bildet allerdings nur für alternative Schulformen aus, nicht für staatliche Schulen.
Spannend ist aber ein Blick in Kramers Unterricht. Viele Lehrkräfte, die Naturwissenschaften unterrichten, halten ihre Fächer für wertefrei, weil sie ja streng logisch seien. Anders als etwa mein Fach Ethik. Kramer aber sieht das anders. Mathematik ist für ihn eine „Lehre vom unabhängigen Denken“. Folgerichtig gestalten seine Schüler:innen ihren Lernprozess mit. Er weiß: „Je mehr die Schüler:innen selbst machen, desto eher interessieren sie sich dafür.“
Seine Sechstklässler konzipieren ihre Klassenarbeit selbst. „Seitdem gelingt Teamarbeit“, sagt er. Er zeigt seinen Schüler:innen auch mal den Bildungsplan, in dem steht, was sie bis wann können sollen und fragt sie, was sie dafür brauchen und wo sie wachsen können. Und sind sich alle zu einig, können das aber nicht begründen, gibt es noch Fridolin. Die kleine Puppe, der Narr, soll „die Einigkeit in Frage stellen.“ Er gibt provokante Thesen von sich, wenn es keine abweichende Meinung gibt.
Für Kramer ist die Mehrheit der Minderheit verpflichtet, weil es immer ein Gegenüber braucht, um etwas zu lernen und einen Unterschied zu machen. „Diskurs macht stark“, sagt er. Aber er weiß auch, dass das anstrengend ist und nicht allen Schüler:innen gefällt.
Ja, ich gebe zu: Demokratie ist eine Zumutung. Sie fordert Geld, Kraft und Zeit. In unserem Bildungssystem fehlt es oft an allem davon. Das Referendariat ist da keine Ausnahme. Wenn wir es aber ernst meinen mit unserer ergebnisoffenen liberalen Demokratie, müssen wir sie an die Schulen und in die Klassenzimmer tragen. Lehrer:innen sollten entsprechend ausgebildet werden.
Im Referendariat konnte ich wenig verändern. Aber als Lehrer will ich daran mitwirken, unser Bildungssystem zu transformieren. Ich fange in meinem eigenen Unterricht an: Meine Schüler:innen werden ihre nächste Klassenarbeit selbst erstellen und korrigieren. Ich werde regelmäßig Feedback einholen und geben. Und ich werde die Kinder und Jugendlichen deutlich mehr beteiligen, als ich das selbst als Schüler und Referendar konnte. Ideen dafür gibt es mehr als genug. Jetzt, wo ich mein Staatsexamen in der Tasche habe und nicht mehr unter Notendruck stehe, will ich sie mehr denn je ausprobieren.
Der Autor ist Mitglied der Jungen Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft.
Redaktion: Lisa McMinn, Schlussredaktion: Susan Mücke, Bildredaktion: Philipp Sipos, Audioversion: Christian Melchert