1. Die Wildtiere kommen zurück nach Europa
Deutschlandfunk Nova am 29. September 2022
Tiere verlieren durch menschliche Einflüsse ihren Lebensraum und sind vom Aussterben bedroht. So weit, so bekannt. Die Organisation Rewilding Europe hat jetzt aber einen Bericht veröffentlicht, der Hoffnung macht: Dutzende Wildtierarten wie beispielsweise Wolf, Seeadler und Braunbär erleben gerade ihr Europa-Comeback. In ihrem Wildlife-Comeback-Report haben die Forschenden insgesamt 50 wilde Säugetier- und Vogelarten untersucht, die in Europa vom Aussterben bedroht oder sogar schon ausgestorben waren, und deren Entwicklung in den vergangenen 40 Jahren ausgewertet. Besonders stark vermehrt hat sich der Biber: Anfang des 20. Jahrhunderts durch Jagd fast ausgerottet, hat sich seit 1960 seine Zahl um ganze 16.000 Prozent (!) erhöht. Rewilding Europe zufolge haben die Programme der EU stark dazu beigetragen, dass sich viele europäische Tierarten gut erholen konnten. Beim Biber seien die Einschränkung der Jagd und die Wiederansiedlung der Tiere in geschützten Lebensräumen ausschlaggebend gewesen.
2. EU verschenkt 35.000 Zugtickets an junge Europäer:innen
Zeit Online am 12. September 2022
Du bist 18 Jahre alt oder hast Menschen in deinem Umfeld, die im Jahr 2004 geboren sind? Dann gibt es eine gute Nachricht für dich: Im Oktober verlost die EU-Kommission 35.000 Zugtickets, mit denen 2004 geborene Menschen 30 Tage lang durch Europa reisen können. Wer mitmachen möchte, kann sich zwischen dem 12. und 25. Oktober auf der Website des Discover-EU-Projekts bewerben. Voraussetzung ist neben dem Alter, dass du Bürger:in eines EU-Staates (oder der Länder Island, Liechtenstein, Nordmazedonien, Norwegen, Serbien oder Türkei) bist und in einem Quiz sechs Fragen richtig beantwortest. Das ist übrigens nicht das erste Mal, dass die EU-Kommission Zugtickets verschenkt: Die Verlosung gibt es seit 2018 und findet zweimal jährlich statt. Im vergangenen Jahr wurden so insgesamt 60.000 kostenlose Tickets verteilt.
3. An deutschen Unis lernen so viele weibliche Studierende wie noch nie
Tagesschau am 28. September 2022
Das gab es noch nie: Seit dem letzten Wintersemester studieren mehr Frauen als Männer an deutschen Universitäten. Wie eine Auswertung des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) zeigt, lag der Frauenanteil von deutschlandweit insgesamt 2.946.141 Studierenden bei 50,2 Prozent. In den vergangenen Jahren ist die Zahl immer weiter gestiegen, 1998/99 lag der Anteil an Studentinnen noch bei 44,5 Prozent. Innerhalb einzelner Studiengänge zeigen sich aber noch deutliche Unterschiede, so hat beispielsweise Maschinenbau wenig überraschend noch immer einen Frauenanteil von nur 12,5 Prozent, während Germanistik mit 78,8 Prozent überwiegend weiblich ist. Auch im Vergleich der Bundesländer zeigt sich die Tendenz, dass besonders in Ostdeutschland (mit Ausnahme von Sachsen) viele Frauen studieren.
4. Die EU will Produkte aus Zwangsarbeit verbieten
Die EU will in Zukunft besser verhindern, dass Produkte auf dem europäischen Markt landen, die in Zwangsarbeit hergestellt wurden. Nachdem in den USA bereits im Dezember der „Uyghur forced labor Prevention Act“ verabschiedet wurde, der die Einfuhr von Produkten aus der chinesischen Xinjiang Region verbietet, geht die EU-Kommission mit ihrem Vorschlag für eine neue EU-Verordnung noch einen Schritt weiter: Eingeschlossen sind sämtliche Produkte, unabhängig vom Herstellungsort. Der EU-Vorschlag verweist dabei auf die 27,6 Millionen Menschen, die im Jahr 2021 in Zwangsarbeit beschäftigt waren, 11 Prozent mehr als 2016. Etwas mehr als die Hälfte der Zwangsarbeitenden lebt im asiatisch-pazifischen Raum, wobei die arabischen Staaten die höchste Pro-Kopf-Quote aufweisen. Das neue Gesetz würde den Druck auf die Unternehmen erhöhen, ihre Lieferketten zu überwachen. Bevor die Verordnung in Kraft treten kann, müssen aber das Europäische Parlament und die EU-Regierungen zustimmen.
5. Baden-Württemberg gibt 80 Millionen Euro für Wohnräume für Geflüchtete
In Baden-Württemberg wurden seit Kriegsbeginn insgesamt 125.000 Geflüchtete aus der Ukraine registriert (Stand 15.09.2022). Um diese besser zu unterstützen, hat das Bundesland im September ein neues Wohnraumförderprogramm gestartet. In den Jahren 2022 und 2023 erhalten die Kommunen insgesamt 80 Millionen Euro. Von dem Geld sollen sie neuen Wohnraum schaffen oder ausbauen, Städte und Gemeinden können sich dafür bewerben. Um finanziell gefördert zu werden, müssen die Kommunen sicherstellen, dass der Wohnraum 20 Jahre in ihrem Besitz bleibt und mindestens zehn Jahre für Geflüchtete verfügbar ist.
Redaktion: Leoni Bender, Schlussredaktion: Lisa McMinn, Bildredaktion: Philipp Sipos; Audioversion: Iris Hochberger