Eine Frau in einem Arztkittel und ein Kind, vermutlich eine Patientin, sitzen an einem Tisch.

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Gute Nachrichten

Fünf gute Nachrichten, die im August untergegangen sind

Wir haben sie gesammelt!

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1. Berlin testet kostenfreie öffentliche Toiletten

Berlin.de am 01. August 2022

Ihr habt es bestimmt schon mal erlebt: Ihr seid draußen im Park und die Blase drückt, aber für die öffentliche Toilette fehlt das nötige Kleingeld. Dieses Problem könnte – zumindest in Berlin – bald der Vergangenheit angehören. Seit Mitte August ist es im Berliner Stadtgebiet möglich, 50 öffentliche Toiletten kostenfrei zu nutzen. Die übrigen 230 automatischen Anlagen sind testweise von Bargeldzahlung auf Kartenzahlung umgestellt worden, können also beispielsweise per Giro- oder Kreditkarte oder mit der App „Berliner Toilette“ genutzt werden. Für körperlich eingeschränkte Personen bleibt der Zugang mit dem Euroschlüssel unverändert bestehen. Nach sechs Monaten soll Bilanz gezogen werden. Ob es beim kostenlosen Toilettengang bleibt oder alles auf Kartenzahlung umgestellt wird, hängt davon ab, wie viele Menschen das nutzen und in welchem Zustand die Toiletten sind.

2. Menschen in Afrika bleiben länger gesund

Der Standard am 11. August 2022

Seit dem Jahr 2000 ist die Anzahl der gesunden Lebensjahre in Afrika um durchschnittlich zehn Jahre angestiegen. Anfang August veröffentlichte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) einen Bericht, der diese positive Entwicklung zeigt. Die „Lebenserwartung in Gesundheit“ liege in Gesamtafrika nun bei 56 Jahren, verglichen mit 46 Jahren um die Jahrtausendwende. Wesentlicher Grund dafür sei der WHO zufolge der verbesserte Zugang zu medizinischer Grundversorgung. Noch vor 20 Jahren waren es lediglich 24 Prozent, im Jahr 2019 hatten immerhin 46 Prozent der Menschen in Afrika die Möglichkeit, sich ärztlich behandeln zu lassen. Im Ländervergleich zeigen sich aber deutliche Unterschiede: Während beispielsweise Bewohner:innen von Lesotho wie zuvor nur durchschnittlich 45 Jahre gesund bleiben, sind es bei Äthiopier:innen 60 Jahre und damit 15 mehr als zuvor.

3. Sohn spendet Mutter Haare nach Tumorerkrankung

SWR am 03. August 2022

In den USA hat ein Sohn seine Mutter mit einem großzügigen Geschenk gerührt: Der 27-jährige Matt Shaw aus Arizona ließ seine Haare zwei Jahre lang wachsen, um anschließend eine Perücke für seine Mutter Melanie anfertigen zu lassen. Diese musste sich aufgrund eines Hirntumors mehrfach Operationen und Bestrahlungen unterziehen. Den Kampf gegen den Tumor gewann Melanie zwar glücklicherweise, ihre Haare verlor sie 2017 jedoch dauerhaft. Seither trug sie Hüte oder Kopftücher. Als im März 2020 die Corona-Pandemie begann, fing Matt an, seine Haare wachsen zu lassen. Seine Universität, die zu diesem Zeitpunkt geschlossen wurde, hatte es ihm zuvor nicht erlaubt, lange Haare zu tragen. Als seine Haare schließlich 30 Zentimeter lang waren, ließ er sie abschneiden und machte seiner Mutter mit einer handgefertigten Perücke eine große Freude.

4. Chemiker entwickelt vollständig recycelbaren Kunststoff

Universität Konstanz am 04. August 2022

Weltweit nimmt die Menge an Kunststoffabfällen stark zu, da Plastik kaum effizient wiederverwertet werden kann. Die gute Nachricht: Der Chemiker Manuel Häußler von der Universität Konstanz hat nun eine Alternative entwickelt. Im Unterschied zu Polyethylen, das beispielsweise häufig für Verpackungen genutzt wird, lässt sich Häußlers Kunststoff nach dem Gebrauch rückstandslos in seine Bestandteile zerlegen. Seine Entwicklung lässt sich nicht nur geschlossen recyceln, sondern lässt sich auch genauso vielfältig einsetzen wie Polythylen. Häußler hat dafür den Deutschen Studienpreis der Körber-Stiftung gewonnen, die jährlich die vielversprechendsten Nachwuchswissenschafter:innen des Landes auszeichnet.

5. Bundesregierung plant mehr Trinkbrunnen in Städten

Tagesschau am 21. August 2022

Qualitativ hochwertiges Wasser umsonst und frei zugänglich? In Deutschlands Innenstädten könnte das schon bald Realität werden, denn das Kabinett hat nun einen entsprechenden Gesetzentwurf beschlossen. Demnach sollen Kommunen künftig so viele frei verfügbare Trinkwasserbrunnen aufstellen wie möglich, beispielsweise in Parks oder Fußgängerzonen. Bisher stehen deutschlandweit nur sehr wenige Brunnen, an denen Menschen ihren Durst mit Leitungswasser stillen können. Die Bundesregierung wolle damit nach eigenen Angaben auf steigende Temperaturen im Sommer reagieren und außerdem den Flaschenwasserverbrauch verringern. Bereits 2020 hatte die EU eine Trinkwasserrichtlinie erlassen, die unter anderem vorsieht, dass die Bürger einfach auf sauberes Wasser zugreifen können. Bisher wurde sie aber kaum umgesetzt.


Redaktion: Leoni Bender, Schlussredaktion: Susan Mücke, Bildredaktion: Philipp Sipos, Audioversion: Christian Melchert

Fünf gute Nachrichten, die im August untergegangen sind

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