Unter den vielen Nachrichten, die Tag für Tag auf uns einprasseln, verstecken sich auch Berichte über Lösungen und hoffnungsvolle Anfänge. Die Mitglieder der Krautreporter-Facebook-Gruppe „Gute Nachrichten – Lösungen hat die Welt“ sammeln diese Meldungen. Das sind die fünf beliebtesten Nachrichten, die die Mitglieder im Dezember 2020 geteilt haben:
1. Die EU schränkt den Export von Plastikmüll in arme Länder ein
Im vergangenen Jahrzehnt hat der unkontrollierte Handel mit Plastikmüll zugenommen. Im Jahr 2019 exportierte die Europäische Union ganze 1,5 Millionen Tonnen. Empfängerländer wie Malaysia, Indonesien oder Vietnam haben oft nicht ausreichend Kapazitäten, um den Abfall nachhaltig zu verarbeiten – das Plastik endet in der Umwelt. Seit dem 1. Januar 2021 dürfen deshalb nur noch recycelbare Kunststoffabfälle in Länder des Globalen Südens exportiert werden, entschied die EU-Kommission. Das sei ein Meilenstein im Kampf gegen Plastikverschmutzung, so Umweltkommissar Virginijus Sinkevičius.
2. Nach dem Tod noch Gutes für die Umwelt tun? Dieser Sarg machts möglich
Ein normaler Sarg braucht zehn Jahre, um sich zu zersetzen. Der niederländische Jungunternehmer Bob Hendrikx hat einen Sarg erfunden, bei dem das deutlich schneller geht – nämlich innerhalb von einem Jahr. Der Sarg besteht aus Myzel, der Wurzelstruktur von Pilzen, und der Leichnam liegt auf einer Schicht von Insekten und Moos. Aus dem Körper wird so wertvoller Kompost: Das Myzel und die Mikroorganismen sind nicht nur besonders umweltfreundliches Material, sondern bauen auch entstehende Giftstoffe ab.
3. Die Stadt Würzburg hilft mit AfD-Mieteinnahmen Geflüchteten
Bayrischer Rundfunk am 27.11.2020
Die Stadt Würzburg vermietete bisher drei Mal städtische Tagungsräume an die AfD. Das sorgte für Kritik, hat aber rechtliche Gründe: Im Bundestag vertretene Parteien haben laut mehreren Gerichtsurteilen Anspruch auf die Räumlichkeiten. Die 2.450 Euro Mieteinnahmen spendete die Stadt nun an den Verein „Hermine“. Die Organisation hilft Menschen in Flüchtlingscamps im Grenzgebiet zu Kroatien.
4. Zum Jahreswechsel: Frankreich hat keine Lust mehr auf Elektroschrott
Seit dem 1. Januar 2021 müssen elektronische Geräte in Frankreich ein Label tragen, das anzeigt, wie einfach sie zu reparieren sind. Die Regierung möchte, dass die Verbraucher:innen so eher Geräte kaufen, die sie bei einem Defekt nicht direkt wegschmeißen müssen. Hersteller sollen durch das Gesetz dazu motiviert werden, ihre Produkte in dieser Hinsicht umweltfreundlicher zu designen.
5. In Ruanda gibt es weniger Schulabbrecher:innen
In Ruanda brechen viele Schüler:innen vorzeitig die Schule ab, um zum Beispiel auf Märkten oder in Minen zu arbeiten. Premierminister Édouard Ngirente teilte nun mit, dass die Quote der Schulabbrecher:innen deutlich zurückgegangen ist: von 20,9 Prozent im Jahr 2013 auf 8,2 Prozent in 2020. Bis 2024 möchte die Regierung den Trend auf mindestens ein Prozent reduzieren. Der Plan ist, mehr Lehrer:innen einzustellen und den Lehrerberuf attraktiver zu gestalten. Außerdem sollen Eltern, Lehrer:innen und lokale Behörden enger zusammenarbeiten.
Redaktion: Caroline Schmüser, Schlussredaktion: Susan Mücke, Bildredaktion: Till Rimmele