Wir sehen drei Gänse im Flug, die Perspektive ist von unten nach oben.

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Gute Nachrichten

Fünf gute Nachrichten, die im September untergegangen sind

Wir haben sie gemeinsam gesammelt.

Profilbild von Eine Liste der Krautreporter-Gruppe für Lösungen

Unter den vielen Nachrichten, die Tag für Tag auf uns einprasseln, verstecken sich auch Berichte über Lösungen und hoffnungsvolle Anfänge. Die Mitglieder der Krautreporter-Facebook-Gruppe „Gute Nachrichten – Lösungen hat die Welt“ sammeln diese Meldungen. Das sind die fünf beliebtesten Nachrichten, die die Mitglieder im September 2020 geteilt haben:

1. Oldenburger Architekt baut ehemaliges Kaufhaus zu Begegnungsstätte um

Zeit Online am 23.08.2020

Der Ära der großen Kaufhäuser ist vorbei: Im Frühjahr meldete auch eine der letzten hier verbliebenen, „Galeria Karstadt Kaufhof“, Insolvenz an. Bis zu 42 Filialen müssen schließen, auch in Großstädten wie Frankfurt, München und Berlin. Sterben nun unsere Innenstädte aus? Nicht unbedingt, zeigt die Forschungsarbeit der Raumplanerin Nina Hangebruch von der TU Dortmund. Denn ein Großteil der Bauten bleibt erhalten, oft mit gänzlich neuer Funktion. So auch in Oldenburg: Dort baut derzeit der Architekt und Projektentwickler Alexis Angelis eine ehemalige, nun leerstehende Hertie-Filiale um – zur Begegnungsstätte mit Streetfood-Markt, Eventflächen für Workshops und Coworking-Space.

2. Landwirt:innen in Brandenburg trotzen der Dürre

RBB24 am 23.08.2020

Lange Trockenperioden, heiße Temperaturen: Landwirt:innen kämpfen nun das dritte Jahr in Folge mit hohen Ernteausfällen. Doch einige von ihnen trotzen der Dürre, mit innovativen Ideen. Darunter: Mark Dümichen aus Fläming, Brandenburg. Der konventionelle Landwirt arbeitet nach der Direktsaat-Methode. Das Konzept ist simpel: Nur wenige Tage nach der Getreideernte sät Dümichen neue Pflanzen aus, wie Erbsen, Wicken oder Klee. Durch die ganzjährige Begrünung trocknen Wind und Sonne die Felder nicht aus. Die Pflanzen speichern außerdem Stickstoff. Das sorgt für fruchtbaren Boden. Ein netter Nebeneffekt: Durch die Methode spart Dümichen auch Zeit – und Geld: „Die Bodenbearbeitung fällt weg, die Maschinenkosten fallen weg. Wir haben im Prinzip nur noch die Kosten der Aussaat und die Mehrkosten der Zwischenfrucht“, so der Landwirt.

3. EU verbietet Jagd mit Bleimunition in Feuchtgebieten

Riffreporter am 03.09.2020

Großer Erfolg für Tierschützer:innen im September: Jäger:innen in der EU dürfen in Feuchtgebieten künftig nicht mehr mit Bleimunition schießen. Bisher starben jährlich etwa 1,5 Millionen Vögel an einer Bleivergiftung, schätzen Expert:innen. Denn nur ein kleiner Teil des abgefeuerten Bleischrots trifft sein Ziel. Der Rest landet in der Umwelt – und in den Mägen von Vögeln, die die Schrotkügelchen mit kleinen Steinen verwechseln, die ihre Verdauung unterstützen. Die Mitgliedsstaaten stimmten nun mehrheitlich für ein entsprechendes Verbot, darunter auch Deutschland. Es gilt nach einer Übergangsfrist von zwei Jahren.

4. Buddhistische Nonne kämpft für Frauenrechte

Southeast Asia Globe am 03.09.2020

Ein burmesisches Sprichwort besagt, Frauen sollen „ihren Sohn als ihren Meister und ihren Ehemann als ihren Gott“ betrachten. Das Patriarchat ist in Myanmar tief verankert – auch im religiösen Kontext, so die buddhistische Nonne Sayalay Ketumala. „Wenn ein Mann ins Mönchstum eintritt, applaudieren die Leute“, erklärt die 40-Jährige. „Doch wird eine Frau Nonne, denken sie, sie habe ein Problem.“ Deshalb setzt sie sich für die Anerkennung von Frauen im Buddhismus ein. Und unterstützt junge Nonnen: Seit 2016 schult sie die Frauen in Autonomie und Selbstbestimmung.

5. Freiwillige befreien Rhein, Mosel und Ruhr von 320 Tonnen Müll

SWR am 12.9.2020

Jährlich landen Unmengen von Müll in den Weltmeeren, belasten Mensch und Umwelt. Ein Großteil des Mülls gelangt über die Flüsse in die Meere. Etwa 35.000 Freiwillige befreiten deshalb beim „Rhine CleanUp“ den Rhein und seine Nebenflüsse Mosel und Ruhr vom Abfall, von der Quelle in der Schweiz bis zur Mündung bei Rotterdam. Dabei konnten die Helfer:innen rund 320 Tonnen Müll sammeln. Im nächsten Jahr wollen sich die Initiator:innen auch die Ufer von Main, Neckar, Lahn und Nahe vornehmen.


Redaktion: Caroline Schmüser, Schlussredaktion: Susan Mücke, Fotoredaktion: Martin Gommel