Gute Nachrichten, die du in der Corona-Pandemie wahrscheinlich nicht mitbekommen hast

© Getty Images / Paula Bronstein

Gute Nachrichten

Gute Nachrichten, die du in der Corona-Pandemie wahrscheinlich nicht mitbekommen hast

Wikinger gegen Rassismus, selbstgebaute Beatmungsgeräte und Tipps, um die Krise mental gesund zu überstehen. Wir haben im März die guten Nachrichten gesammelt.

Profilbild von von der Krautreporter-Gruppe für Lösungen

Unter den vielen Nachrichten, die Tag für Tag auf uns einprasseln, verstecken sich auch Berichte über Lösungen und hoffnungsvolle Anfänge. Die Mitglieder der Krautreporter-Facebook-Gruppe „Gute Nachrichten – Lösungen hat die Welt“ sammeln diese Meldungen.

Wenn es rein nach den Reaktionen auf die Artikel in unserer Gruppe ginge, würden diesen Monat nur Artikel zu Covid-19 in die Übersicht kommen. Gerade in solchen Krisen ist es aber wichtig, auch von anderen positiven Dingen zu hören. Daher gibt es als erstes einen Sammelartikel mit konstruktiven Nachrichten zur Pandemie und anschließend vier weitere gute Nachrichten, die nichts mit Krankheiten zu tun haben. Los geht´s!

1. Gute Nachrichten aus der Corona-Krise

  • Mental gesund in Krisenzeiten: Die Psychologin Elisabeth Raffauf gibt im Deutschlandfunk Tipps, wie man die Krise mental gesund übersteht: Indem man sich nicht permanent Informationen aussetzt, seine Ängste und Sorgen benennt und ausspricht und eigene Handlungsoptionen sucht.

  • iFightDepression Tool: Die Depressionshilfe stellt ihre iFightDepression App während der Pandemie frei zur Verfügung.

  • Coronavirus-Forschung: Stanford-Wissenschaftler bitten um Rechenressourcen: Das Projekt “folding@home” nutzt den Computer in der Zeit, in der der Benutzer ihn nicht braucht, um eine Simulation laufen zu lassen, die Reaktionen von SARS-CoV-2 auf mögliche Therapien testet.

  • Selbstgemachtes Beatmungsgerät: Eine Gruppe von Spezialist:innen aus verschiedenen Fachrichtungen hat sich zusammengetan, um ein einfaches, leistungsfähiges und lebensrettendes Beatmungsgerät zu entwickeln.

  • NachbarschaftsChallenge: Die Politikwissenschaftlerin Natascha Strobl hat die Solidaritätsaktion #NachbarschaftsChallenge gestartet. Unter dem Hashtag kann man Hilfsangebote posten, wenn man Nachbar:innen und andere hilfsbedürftige Personen unterstützen möchte. Auf der dazugehörigen Seite finden sich auch Vorlagen für Aushänge.

  • Wie Taiwan den Covid-19-Ausbruch verhinderte – und die Weltgesundheitsorganisation davon nichts wissen will: Taiwan ist eng mit China verflochten, daher wäre es nur wahrscheinlich gewesen, wenn die Krise dort früh und stark aufgetreten wäre. Doch durch Gesundheitschecks an Flughäfen, frühzeitiger Rationierung von medizinischem Material und konsequente Verfolgung aller Verdachtsmomente verläuft die Krise dort nicht so schlimm wie erwartet.

In unserem Zusammenhang „Corona-Pandemie“ sammeln wir unsere Artikel zur aktuellen Corona-Krise.

2. Medienkompetenz in Finnland

Der Freitag am 25.03.2020
Fake News und Desinformationskampagnen bedrohen unsere Demokratie, einerseits weil bösartige Akteur:innen sie damit destabilisieren, andererseits weil im Kampf gegen diese Akteur:innen Bürgerrechte beschnitten werden. Finnland zeigt, wie man auch ohne Verbote gegen Desinformationen vorgeht: durch konsequentes Einbinden von Medienkompetenz in alle Schulfächer. Mit diesem Vorgehen gilt Finnland als derEU-Mitgliedsstaat, der am besten vor Fake News geschütz ist.

3. Wien: Die Straße wird Wohnzimmer und Spielplatz

Andrea Reidl bei Riffreporter am 19.03.2020
Europäische Großstädte ersticken am Verkehr, auch Wien kennt dieses Problem. Dort probierte die Stadtverwaltung in der Mariahilfer Straße, ob man den Verkehr durch Förderung von Fußgängern und Radfahrern besser gestalten könne. Und: Es funktioniert! Daher gibt es in Wien inzwischen acht solcher Begegnungszonen, die nicht nur Leben in die Straßen bringen, sondern im Sommer zudem als Erfrischungszonen genutzt werden können.

4. Vikings vs. Neo-Nazis: Battling the Far Right in Sweden

Al Jazeera am 21.03.2020
Neonazis gefällt es, sich als Nachfahren der alten Wikinger darzustellen: ein angeblich reines Kriegervolk, das nur auf Stärke aus war. Andere Wikinger-Fans wollten sich das nicht länger gefallen lassen. Als Vikingar Mot Rasism (Wikinger gegen Rassismus) stellen sie sich gegen die Neonazis und klären über die geschichtlichen Hintergründe der Wikinger auf, die neben ihren berüchtigten Raubzügen auch ausgedehnte Handelsnetze unterhielten und sich dabei an die Kulturen, mit denen sie in Kontakt kamen, anpassten.

5. Safran statt Opium

ff am 05.03.2020
In Afghanistan, könnte man denken, gäbe es nur Kampf, und die Wirtschaft bestände aus Kriegsherren, die Opium-Rohstoffe anbauen. Das stimmt aber nicht, es gibt durchaus Alternativen zum Anbau von Schlafmohn: Etwa die Produktion von Safran. Dieses aus einem Krokus gewonnene Gewürz erlaubt insbesondere jungen Frauen eine gewisse finanzielle Unabhängigkeit, weil die Tätigkeit als typische “Frauenarbeit” angesehen wird.


Redaktion: Bent Freiwald; Produktion: Alisa Sonntag; Schlussredaktion: Susan Mücke; Fotoredaktion: Martin Gommel.


Lasst uns weiter Nachrichten suchen, die liegen geblieben sind!