Unter den vielen Nachrichten, die Tag für Tag auf uns einprasseln, verstecken sich auch Berichte über Lösungen und hoffnungsvolle Anfänge. Die Mitglieder der Krautreporter-Facebook-Gruppe „Gute Nachrichten – Lösungen hat die Welt“ sammeln diese Meldungen. Das waren die fünf beliebtesten guten Nachrichten, die im September 2019 geteilt wurden:
1. Wie ein SPD-Bürgermeister in seiner Stadt die AfD kleinhält
Berliner Tagesspiegel vom 04.09.2019
In der sächsischen Kleinstadt Augustusburg erzielt die AfD bei Landtags- und Bundestagswahlen gute Ergebnisse, aber trotzdem ist es ihr bisher nicht gelungen, in den Stadtrat einzuziehen. Dies liegt vor allem am Führungsstil des Bürgermeisters: Dirk Neubauer sieht sich selbst nämlich als Ermöglicher anstatt als Macher. Oft wird unter Sorgen und Ängste ernstnehmen ja verstanden, den Leuten zuzuhören und dann für sie zu handeln. Er (wie auch Frau Hoffman aus Kölleda hingegen hört zu und hilft den Bürgern anschließend, ihre Probleme selbst zu lösen – so wurden 2019 von den 50.000 Euro Fördergeld für sogenannte Gemeinschaftsprojekte 3.000 Euro für eine Wasserrutsche im örtlichen Freibad bereitgestellt.
2. Stadtwerke Augsburg bieten Flatrate an: Tram, Bus, Auto und Rad ab 79 Euro pro Monat
Augsburger Allgemeine vom 17.09.2019
Der öffentliche Personennahverkehr muss sehr viele Mobilitätsbedürfnisse befriedigen. An den Hauptverkehrsstrecken funktioniert das auch recht gut, aber abseits davon und bei ungewöhnlichen Fahrstrecken gucken Fahrgäste oft in die Röhre. Die Verbindungen sind dort oft so schlecht, dass man eigentlich nur mit dem eigenen Auto in annehmbarer Zeit ankommt oder ein anderes Fahrzeug (Elektroroller, Fahrrad) mitnehmen müsste, um von und zur Haltestelle zu kommen. Das aber scheitert in den Stoßzeiten an den bereits überfüllten Bahnen. Die Stadtwerke Augsburg haben sich daher entschieden, zusätzlich zu Bussen und Bahnen auch Autos und Fahrräder anzubieten. Damit sollen Wege, die mit dem ÖPNV nicht sinnvoll erschlossen werden können, abgedeckt werden.
3. Terra Preta: Ein altes Verfahren aus dem Amazonas elektrisiert die Klimaschützer
Berliner Tagesspiegel vom 13.09.2019
Terra Preta ist einfach nur das portugiesische Wort für Schwarze Erde. Ihren Namen erhält sie vom hohen Kohleanteil: Indem organisches Material pyrolisiert anstatt verbrannt oder kompostiert wird, werden die darin enthaltenen Kohlenstoffanteile so fest miteinander verbunden, dass es Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte braucht, bis sie wieder aus der Bindung gebrochen werden. Das senkt den Ausstoß von Kohlenstoffdioxid und verbessert zudem leichte und durchlässige Böden, da in den Mikroporen der Kohle Wasser und Nährstoffe gelagert werden, die sonst ausgewaschen würden.
4. 20.000 Freiwillige haben das Rheinufer gesäubert
WDR COSMO Daily Good News vom 16.09.2019
Das Rheingebiet soll zu einem sauberen Ort für Mensch und Tier werden. Insgesamt 20.243 Helfer haben an 108 Orten in 3 Ländern entlang des Rheins die Ufer von Plastik, Autoreifen und anderen Abfällen befreit. Insgesamt sammelten und entsorgten dabei 180.132 Tonnen Müll, der nun nicht mehr ins Meer gespült wird.
5. Lokal für Lebensmittelretter – „Raupe Immersatt“ verschenkt gerettetes Essen
Das Café „Raupe Immersatt“ in Stuttgart sammelt Essen vom Vortag aus Bäckereien und gibt es dann kostenlos an seine Gäste ab. Geld wird nur mit den Getränken verdient, für die jeder Gast so viel oder wenig zahlt, wie er will.
Redaktion: Vera Fröhlich.