Ich bin seit vier Jahren mit meinem Freund zusammen und habe gerne Sex. Gerade habe ich aber keine Lust darauf. In den Beziehungen in meinem Umfeld ist es ähnlich: Die Frauen haben nicht mehr so viel Lust auf Sex und ihre Partner Durststrecken hinter sich.
Immer wieder höre ich dann: Männer wollen einfach mehr Sex als Frauen. Und Studien, wie zum Beispiel diese der Uni Hamburg bestätigen, dass die Lust von Frauen mit der Dauer einer Beziehung abnimmt, während die der Männer stabil bleibt. Das fuchst mich. Jede Person soll so viel Sex haben, wie sie will, aber es ärgert mich, dass ich meine Lust verliere, mein Freund aber nicht.
Weil ich wissen wollte, wie andere Frauen damit umgehen, habe ich die KR-Community gefragt: Wie viel Sex willst du im Vergleich zu deinem Partner oder deiner Partnerin? 648 Menschen haben geantwortet.
Stoppt mal … 648 Menschen möchten mir Details über ihr Sexleben anvertrauen? Okay, cool!
Auf den ersten Blick lese ich aus den Antworten das, was auch die meisten Studien ergeben: In heterosexuellen Partnerschaften scheinen Frauen weniger Sex zu wollen als Männer. Die meisten Männer geben an, mehr Sex zu wollen als ihre Partnerinnen. Die meisten Frauen, weniger Sex als ihre Partner.
Doch als ich mir die Zahlen genauer anschaue, fällt mir etwas auf, was mich irritiert: Die meisten Frauen und Männer wollen bis zu dreimal in der Woche Sex – durch die Altersklassen hinweg. Nur drei Männer und drei Frauen wollen gar keinen. In einer Beziehung ist Männern und Frauen Sex ähnlich wichtig. Drei Fünftel von ihnen bezeichnen ihn als „sehr wichtig“, den anderen zwei Fünfteln ist er nicht so wichtig.
Frauen wollen also doch Sex! Doch wie viel? Und haben sie vielleicht nur nicht den Sex, den sie mögen? Um die Antworten besser zu verstehen, um mich und meine Freundinnen besser zu verstehen, habe ich in den vergangenen Wochen Studien gewälzt und mit vielen Frauen gesprochen. Fünf Dinge habe ich dabei gelernt.
1. Frauen wird die Lust auf Sex nicht genauso gestattet wie Männern
Für Forscher:innen ist es nicht einfach, herauszufinden, wie viel Sex jemand haben möchte. Männer tragen gerne auf, Frauen spielen herunter. Die amerikanische Psychologin Terri Fisher sagte einmal: „Ein sexuelles Wesen zu sein, also jemand, dem Sexualität gestattet wird, diese Freiheit gewährt die Gesellschaft Männern viel bereitwilliger als Frauen.“ So zitiert sie der Journalist Daniel Bergner in seinem Buch „Die versteckte Lust der Frauen“.
Fisher hat Studierende für eine Studie unter unterschiedlichen Bedingungen zu Selbstbefriedigung und Pornokonsum befragt – einmal konnte jemand anderes die Antworten sehen, einmal sollten die Antworten anonym behandelt werden und einmal schloss Fisher die Studierenden an die Attrappe eines Lügendetektors an. Während die Männer jedes Mal ungefähr gleich antworteten, gaben die Frauen im ersten Szenario an, so gut wie nie zu masturbieren und Pornos zu schauen. Die Frauen, die am vermeintlichen Lügendetektor hingen, antworteten aber ungefähr so wie die Männer. Fisher schloss daraus, dass Frauen bewusst ihre Sexualität leugnen. Die kanadische Sexualpsychologin Meredith Chivers hat ähnliches beobachtet. Sie erklärt das damit, dass Frauen sich der Signale ihres Körpers weniger bewusst sind.
Chivers hat nämlich herausgefunden, dass heterosexuelle Frauen häufig sehr viel mehr erregt reagieren als heterosexuelle Männer: nämlich auf Frauen, die mit Frauen Sex haben, Männer, die mit Männern Sex haben, Frauen und Männer, die alleine Sex haben, sogar auf Bonobos, die Sex haben. Nicht nur das: Sie hat auch an einer Studie mitgearbeitet, die zu dem Schluss kommt, dass das sexuelle Verlangen von Frauen und Männern eigentlich ähnlich häufig auftritt. Dass es dann doch oft die Männer sind, die mehr und häufiger Sex wollen, muss demnach an anderen Faktoren liegen – etwa daran, wie das sexuelle Verlangen gemessen wird, welche Normen die Antworten beeinflussen oder welche unbewussten Vorurteile oder falsche Untersuchungsmethoden die Umfragen verzerren.
Auch ich habe schon oft meine Sexualität heruntergespielt. Wie viele Male habe ich auf den ersten Schritt des Mannes gewartet! Als wäre Sex etwas Verbotenes, etwas, das mir nicht zusteht. Die Freiheit, Sex zu wollen, ohne Scham, kenne ich noch nicht lange. Es fühlte sich kraftvoll an, als ich zum ersten Mal von mir aus sagte: „Ich habe Lust auf Sex.“
Deshalb bin ich fast ein bisschen neidisch, als ich mit Catharina telefoniere, die auf meine Umfrage geantwortet hat. Sie wusste schon immer genau, was sie will und was nicht. Mit etwa zwölf Jahren entdeckte sie Sex mit sich selbst, später Sex mit anderen, dann „GV“ – so nennt Catharina Geschlechtsverkehr – mit ihrem Ehemann. Genauso wie sie es wollte. Heute ist sie 60 und hätte am liebsten jeden Tag „inflationär viel Sex“.
Catharina heißt eigentlich anders, so wie die anderen Frauen aus der Umfrage in diesem Text. Eine möchte auf Wunsch ihrer Kinder nicht genannt werden, eine andere hat ihrem Freund nie erzählt, dass sie den Sex mit ihm eigentlich nicht so toll findet. Auch hier zeigt sich, wie schwierig es für Frauen manchmal sein kann, zu ihrer Sexualität zu stehen.
Catharina jedenfalls erzählt am Telefon, dass sie in ihrem ganzen Leben keinen schlechten Sex gehabt habe: „Ich habe total Lust.“ Ich streiche meine vorsichtige Frage, ob es ihr leicht fällt, über Sex zu sprechen. „Es ist der schönste Akt der Welt, der höchste Ausdruck meines Selbst, niemand kann mir näher am Herzen sein, als in mir drinnen.“
Catharina hat nur ein Problem: Männer dafür zu finden. Mit ihrem Ehemann stimmte nach 20 Jahren Ehe und drei Kindern plötzlich die Chemie nicht mehr. Hätte sie trotzdem Sex mit ihm gehabt, wäre er schlechter geworden, vermutet sie. Sie wollte aber keinen schlechten Sex. Getrennt haben sich die beiden nicht, aber die Betten, dann die Wohnungen, schließlich die Häuser. Sie liebt ihren Ehemann immer noch, aber statt mit ihm, hatte sie Sex mit einem Nachbarn, Tinderbekanntschaften und einem Seemann, mit dem sie drei Monate lang auf einem Frachtschiff über den Pazifik schipperte.
„Jetzt muss ich auch schon los zu meinem Date“, sagt Catharina dann am Telefon. Sie hat ihn vor zwei Jahren auf der Dating-App kennengelernt. Seine Frau und er haben keinen Sex mehr.
2. Haushaltsstress turnt ab
Haben all die Frauen keine Lust mehr auf Sex, weil er einfach schlecht geworden ist? Ich gucke auf die Antworten derjenigen, die weniger wollen als ihre Partner. Die meisten nennen als Grund dafür Stress. Eine Untersuchung der Universität Texas hat gezeigt, dass Frauen unter hohem Stress weniger sexuell erregt sind und sich auch schneller ablenken lassen als weniger gestresste Frauen.
So wie bei KR-Mitglied Maren. Sie steht morgens mit den Kindern auf, macht die zwei Großen fertig für die Schule, den Jüngsten für die Kita. Dann kümmert sie sich um den Haushalt. Kauft ein. Schreibt Nachrichten und telefoniert herum, um Dinge für die Kinder zu organisieren. Schaut aufs Telefon, falls sie den Jüngsten doch wieder abholen soll. Die 38-Jährige fühlt sich, als würde sie jonglieren.
Für Sex ist da kaum Platz mehr. Nicht dafür, spontan übereinander herzufallen. Nicht dafür, abends angetrunken nach Hause zu kommen und zu gucken, was passiert. Der Jüngste schläft (oder versucht es) bei Maren und ihrem Mann im Bett.
Weil Maren kaum Ruhe hat, schreiben wir per Mail. „Nach einem ganzen Tag oder auch einer ganzen Woche voller Kinderbedürfnisse bin ich voll. Dann ist mein Bedürfnis, eigentlich alleine zu sein, ohne Körperkontakt zu irgendwem“, schreibt sie. Ihr Mann sei zwar ein „engagierter“ Vater und bringt den Jüngsten jeden Tag in die Kita, aber er arbeitet viel, ist oft unterwegs. Es nervt sie, wenn sie nach drei Tagen ohne alltägliche Zärtlichkeit plötzlich die Hand ihres Mannes auf ihrer Brust spürt – und seine Absicht dahinter. Als ob sie alles gleichzeitig sein solle: die hingebungsvolle Mutter, die selbstverwirklichte Frau und die unterstützende Partnerin, die sexy ist und am besten allzeit bereit für Sex.
Wie viel Lust Frauen auf Sex haben, hängt auch von einer gleichberechtigten Beziehung ab und von der Wertschätzung, die damit einhergeht. Heterosexuelle Paare, die sich die Hausarbeit teilen, haben einer Untersuchung der Universität von Utah zufolge häufiger Sex als Paare, bei denen die Frau den größten Teil der Hausarbeit erledigt. Sie empfinden ihre Beziehung als fairer und scheinen glücklicher zu sein. Die Soziologin und Co-Autorin der Studie Sharon Sassler erklärt das so: „Wenn ein Partner mehr beiträgt, weiß er zu schätzen, was der andere Partner tut.“ Elli, die ich als Nächstes anrufe, fand es zum Beispiel attraktiv, wenn ihr Freund mal die Wäsche gemacht hat.
3. Frauen fühlen sich für den Sex ihrer Partner verantwortlich
Vor allem sollte Sex keine zusätzliche Verpflichtung sein, kann sich aber so anfühlen, wenn der Mann allzeit bereit erscheint. Erstaunlicherweise haben manche Frauen in der Umfrage unabhängig vom Sex in der Beziehung gesagt, dass sie Lust auf Sex mit anderen haben. Männer haben das nur angegeben, wenn ihr Bedürfnis nach Sex in der Beziehung nicht erfüllt wird. Als wären Frauen dafür verantwortlich, dass Männer auf ihre Kosten kommen.
Dann wird Sex zum Stressfaktor. Als ich Elli anrufe, verfliegt der erste seltsame Moment schnell, dass sich zwei unbekannte Menschen hier über Sex unterhalten. Es ist, als würde ich mit ihr über das Heimwerken sprechen (Elli tischlert gerne), oder über ihr Studium. In diesem Jahr hat sich die 29-Jährige von ihrem Freund getrennt, hat sich von der Vorstellung von Kindern mit ihm verabschiedet und ist in eine eigene Wohnung gezogen. Wegen Sex.
Als sie und ihr Freund zusammenkamen, war sie so verliebt, dass sie vor Bauchschmerzen nichts essen konnte. Die beiden wachten oft mitten in der Nacht auf und hatten Sex. Sie waren ein gutes Team. Dann wurde der Sex doof. Elli fühlte sich plötzlich benutzt, wurde sauer auf ihren Freund, ohne zu wissen warum. Wenn sie Lust auf Sex bekam, dachte sie im nächsten Moment: „Was, wenn ich in einer Minute keine Lust mehr habe?“ Es stresste sie, wenn er Sex wollte. Auch Kuscheln ging eine Weile gar nicht mehr, weil es ihn zu sehr angeturnt hätte. Manchmal dachte sie beim Sex an andere Menschen, damit es einfacher für sie war.
„Ich glaube, ich fand ihn halt als Menschen toll, aber nicht so attraktiv“, erklärt Elli sich das. Den besseren Sex hatte sie mit Menschen, mit denen sie nicht zusammen war. Für die hat sie sich aber eben auch nicht verantwortlich gefühlt. Bei ihrem Freund war das anders: Sie hat sich viel um ihn gekümmert, viel gekocht und geputzt.
Bei „Sexkiste der Liebe“, einem Kartenspiel, das Paaren helfen soll, sich über ihr Sexleben auszutauschen, tauchte dann die Frage auf: Wie zeigst du deinem Partner, dass du für deine Sexualität selbst verantwortlich bist? Da wurde ihr klar, dass sie sich irgendwie auch für die Sexualität ihres Freundes verantwortlich fühlte. „Dabei sollte das gar nicht meine Aufgabe sein“, sagt Elli. Ihr Freund habe ihr zwar zugestimmt, so richtig verstanden habe er es trotzdem nicht. „Ich hätte das Gefühl gebraucht, wirklich nicht dafür verantwortlich zu sein.“ Das hätte ihn für sie attraktiver gemacht.
Leider ist es immer noch mehr die Aufgabe von Frauen, sich Gedanken zu machen beim Sex. Ein Mental Load, der ziemlich abturnen kann: Habe ich die Pille genommen (eine Nebenwirkung davon ist übrigens auch Lustlosigkeit? Was, wenn doch etwas schiefgeht und ich schwanger werde? Was, wenn ich danach wieder so eine furchtbare Blasenentzündung habe? Was, wenn mir der Sex wieder weh tut?
Freut sich Elli jetzt nach der Trennung auf Sex ohne Verpflichtungen? „Ich komme gerade ziemlich gut mit mir selbst klar“, sagt sie. Der Druck ist weg und sie hat seit Langem wieder Lust auf Sex mit sich selbst. Aber Kuscheln, das vermisse sie ein bisschen.
4. Frauen haben keine Lust auf schlechten Sex
Damit ablenkende Gedanken bei den Frauen nicht so reinkicken, muss der Sex auch für sie gut sein. 37 Frauen antworteten mir, dass sie weniger Sex als ihre Partner wollen, weil sie anderen Sex wollen. Und nein, die meisten meinen damit nicht BDSM oder, wilde Fantasien auszuleben. Sie fordern ein, was eigentlich selbstverständlich sein sollte: Sex, der gleichberechtigt ist. Einfühlsamer. Aufregender. Sanfter. Abwechslungsreicher. Langsamer. Länger. Mit mehr Vorspiel. Nicht so Porno. Nicht so genitalzentriert.
Die Sexualität von Frauen ist vielfältig. Manche Frauen wünschen sich härteren Sex, mögen Schmerzen dabei, wollen fesseln oder gefesselt werden. Die Fotografin Merav Maroody hat zwei Frauen für Krautreporter bei einer BDSM-Sitzung begleitet.
Es gibt aber natürlich auch Menschen, die wirklich keine Lust auf Sex mit anderen Menschen haben, die asexuell sind.
Laut einer Studie, in der über 52.000 Erwachsene in den USA untersucht wurden, haben 95 Prozent der heterosexuellen Männer beim Sex einen Orgasmus, aber nur 65 Prozent der heterosexuellen Frauen. Das macht sie zur Gruppe mit der geringsten sexuellen Befriedigung – hinter lesbischen und bisexuellen Frauen und allen befragten Männern.
Diese Kluft ist das, was Forscher:innen den Orgasm Gap oder Pleasure Gap nennen. Ähnlich wie beim Gender Pay Gap, also der geringeren Bezahlung von Frauen gegenüber Männern, werden Frauen aufgrund ihres Geschlechts benachteiligt und kommen dadurch weniger auf ihre Kosten – in diesem Fall zum Orgasmus. Nur jede fünfte Frau kommt durch vaginale Stimulation und Penetration zum Orgasmus, wie eine Umfrage herausfand. Die Häufigkeit der Orgasmen von Frauen nähert sich erst denen der Männer an, wenn sie zufriedener mit ihre Beziehung sind, öfter Oralsex haben, der Sex länger ist und vor allem, wenn auch die Klitoris stimuliert wird. Für jede Dritte ist das der einzige Weg überhaupt zum Orgasmus.
Alleine kriegen Frauen es ziemlich gut hin: Untersuchungen des Kinsey Instituts zeigen, dass Frauen durch Masturbation etwa zur gleichen Zeit wie Männer einen Orgasmus erreichen, im Durchschnitt in knapp vier Minuten. Aber es gibt noch einen Grund, warum Frauen auf Sex, auf den sie anfangs Lust hatten, nach einer gewissen Zeit nicht mehr so viel Lust haben. Eine finnische Studie zeigt: Die Lust der Frauen kehrt zurück, wenn sie Sex mit einem neuen Partner haben. Sie kommen auch wieder leichter zum Orgasmus. Eine längere Partnerschaft scheint Frauen also nach und nach die Lust abzudrehen.
5. Wir müssen noch viel mehr über Sex reden
Das soll jetzt keine Aufforderung sein, sofort Beziehungen zu öffnen oder sich zu trennen, wenn es mit dem Sex gerade nicht so klappt. Zu dieser Konsequenz kamen in der Umfrage tatsächlich nur rund 50 von 480 Menschen aus Paaren, bei denen der Sex nicht ausgewogen ist. Über 100 haben einfach keinen Sex mehr gehabt. Aber vielleicht ist es ein guter Zeitpunkt, dass wir alle mehr über Sex reden. (Mit fremden Menschen am Telefon klappt das übrigens erstaunlich gut!) Unter Frauen, unter Männern und miteinander.
Es gibt Menschen, die weniger Lust auf Sex haben und das ist total okay. Das darf sich auch immer verändern, je nach Beziehung, Alter und Lebensumständen sogar von einem Tag auf den anderen. Aber alle sollten die gleichen Startbedingungen haben: genauso dabei abschalten können, genauso auf ihre Kosten kommen, es genauso genießen können. Und auch genauso mal keine Lust auf Sex haben dürfen. Denn es gibt auch Männer, die nicht so viel Lust haben, die sich unter Druck gesetzt fühlen.
Die Sexualtherapeutin Melanie Büttner sagt im Sex-Podcast von Zeit Online etwas ganz Wichtiges: Es geht nicht darum, dass die Person, die Lustlosigkeit verspürt und womöglich selbst gar nicht darunter leidet, möglichst schnell wieder funktioniert. Sie sollte sich genau fragen, wieso sie wieder mehr Lust haben will. Für sich oder für den Partner oder die Partnerin. Leider haben in meiner Umfrage am häufigsten die Personen, die weniger Lust haben – also vor allem Frauen –, versucht, das zu lösen, indem sie sich bemüht haben, ihre Lust wieder anzukurbeln. Als ob sie dysfunktional wären und der andere normal. Selbstbestimmte Sexualität ist das nicht.
Ich weiß jetzt, dass mir zwischen Arbeit, Beziehung und wenig Zeit für mich selbst und meine Bedürfnisse, Sex mit mir selbst gefehlt hat. So wie ich Gelüste auf ein bestimmtes Essen habe und dann auch genau weiß, was ich will, will ich auch wieder Lust auf Sex haben. Vor allem erstmal für mich selbst. Wenn es dann auch mit meinem Freund wieder besser klappt, ist das ein schöner Nebeneffekt.
Redaktion: Philipp Daum; Schlussredaktion: Susan Mücke; Bildredaktion: Till Rimmele.