„Morgen basteln die in Jena“, schrieb mir vor zwei Wochen Theresa, die Chefredakteurin von Krautreporter, „willst du da nicht mal hingehen?“ Nein, dachte ich, der offene Basteltreff der Feministinnen in Jena interessiert mich eigentlich gar nicht. Vor allem nicht am Samstag. Weil Samstag ist doch Fußball. Und Wochenende. Geht nicht. Viel zu tun.
Überhaupt, wenn die keine Männer dabeihaben wollen, warum soll ich da hingehen? Und bei der Demo am Frauentag, les ich auf der Frauen*streik-Internetseite, da dürfen die Männer zwar mitmachen, aber nicht in der ersten Reihe laufen – was ist das denn für eine sinnlose Symbolik? Wenn die Geschlechterstereotype abgeschafft werden sollen, warum sie dann weiter reproduzieren, das ist doch alles …
Ich ging dann aber doch vorbei, am Stadtteilbüro, einer Art Gemeinschaftsraum für die Nachbarschaft, in dem sich die Frauen*streik-Gruppe trifft, um Banner und Schilder für die geplante Demo am Frauentag zu basteln. Nur mal so von außen gucken, wer da mitmacht. Unterwegs fallen mir eine Menge Aufkleber, Graffiti und Plakate mit dem lilafarbenen Logo der Bewegung auf.
Während ich die Straße hinunterlaufe und schon erkennen kann, wie die Feministinnen ein großes lilafarbenes Transparent auf dem Bürgersteig ausgebreitet haben und bemalen, kommt mir eine andere Bewegung entgegen. Der glücklose Fußballdrittligist FC Carl Zeiß Jena hat gerade wieder mal ein Heimspiel verloren, und ein paar Dutzend Männer mit blau-gelb-weißen Schals trotten in trauriger Prozession nach Hause.
Jeden Samstag in Deutschland das gleiche Ritual: Hunderttausende Männer pilgern in die Fußballtempel, kein Weg ist ihnen zu weit und kein Wochenende zu kurz, sie essen die heilige Bratwurst und trinken viel des dünnen Bieres. Ich gehe an den plakatmalenden Feministinnen vorbei und überlege: Was machen eigentlich die Frauen all dieser blau-gelb-weißen Männer gerade? Ich schätze mal: die Wäsche. Die Fenster. Einen Kuchen. Abendbrot. Was mit den Kindern. Etc. Ich verabrede ein Interview mit dem Frauen*streik-Komitee von Jena.
Frauen*streik, das ist eine neue politische Bewegung, die die Gesellschaft verändern will, die den Feminismus raus aus dem akademischen Diskurs und rein in die Kneipen und auf die Straßen zieht und außerdem die Streikkultur in Deutschland – gemeinsam mit den streikenden Schülern bei den Klimaschutz-Demos „Fridays for Future“ – in eine neue Ära überführt. Eine Ära, in der das Persönliche politisch ist, und die Personen immer kampagnenfähiger sind, und in der sich für die etablierten Player im politischen Meinungsbildungsprozess – die Parteien und Gewerkschaften und Medien – eigentlich keiner mehr besonders interessiert.
Die Frauen vom Frauen*streik fordern nicht mehr Gleichberechtigung. Sie wollen das Ende des Patriarchats. Und noch sehr viel mehr.
Alexandra Rodríguez, eine spanische Feministin mit langen lockigen Haaren, organisiert seit drei Jahren den feministischen Streik in Spanien mit. Dort sind 2018 fünf Millionen Frauen in den Generalstreik getreten, um gegen häusliche Gewalt und Benachteiligung am Arbeitsplatz zu demonstrieren. Das heißt, sie haben 24 Stunden lang nicht nur ihre beruflichen Tätigkeiten niedergelegt, sondern auch alle Tätigkeiten in Haushalt, Pflege, Erziehung, Betreuung, alles. Fast jede fünfte Frau im Land machte mit.
In nur drei Jahren schafften sie es, zum wichtigsten Thema des Landes und von der Politik und den Gewerkschaften nicht mehr ignoriert, sondern hofiert zu werden. Mit heute rund 700 Organisatorinnen, die in Dutzenden autonomen regionalen, ethischen, fachlichen und organisatorischen Komitees organisiert sind, hat das feministische Bündnis eine basisdemokratische Organisationsform gefunden, die dem politischen Betrieb mittlerweile ihre eigenen Regeln aufdrücken kann. Ähnliche Bewegungen entstehen gerade überall in Westeuropa.
Wie die Putzfrau zum Feminismus kommt
Die Jenaer Feministinnen haben Alexandra eingeladen, um davon zu lernen, wie sich die Bewegung in Spanien organisiert hat, welche Probleme sie hatte und welche Lösungen sie dafür gefunden hat. Zu dem Vortrag am Samstagabend in einem Hörsaal der Universität kommen etwa 30 Teilnehmerinnen. Zu meiner Überraschung sind ein Drittel davon Männer. Alexandra erklärt, dass es in ihrem Land ein entscheidender Schritt gewesen sei, sich „dem wunden Punkt des Feminismus“ anzunehmen, dem Antirassismus: „In Europa ist die Freiheit der Frauen auf dem Rücken der migrantischen Frauen entstanden“, sagt sie.
Meine KR-Kollegin Esther Göbel hat dieses Problem in dem Artikel Zum Glück haben wir ‘ne Putzfrau! beschrieben:
Wer erledigt das Gros der Haus- oder Familienarbeit, in vielen Fällen beides, wenn den Powerfrauen der westlichen Welt keine Zeit mehr dafür bleibt und die Männer nicht putzen? Oder wenn die Frauen schlicht keine Lust haben, die wenige und deswegen so kostbare Zeit mit den niemals verschwindenden Wäschebergen zu verbringen, die eine Familie eben produziert? Migrations- und Genderwissenschaftler-/innen erforschen dieses Phänomen unter dem Namen „Care-Kette“: Frauen, die ihre eigene Familie zurücklassen, um bei anderen Familien in reicheren Ländern einzuspringen, und die dann selbst wieder eine Frau beauftragen, um die entstehende Lücke zu Hause zu stopfen, beispielsweise die Großmutter oder eine Tante. Oder eben eine Migrantin, die dann beispielsweise aus der Ukraine stammt.
Auf diese Weise spinnt sich ein dichtes Netz an bezahlten „Arbeitsmigrantinnen“ mittlerweile um den gesamten Globus. Der Sektor der drei großen „C“ – Caring, Cleaning and Cooking – hat sich zum größten Arbeitsmarkt für Frauen weltweit entwickelt. Die Internationale Arbeitsorganisation ILO schätzt, dass in Europa etwa eine Million Migrantinnen in haushaltsnahen Dienstleistungen arbeiten, weltweit sollen es 17 bis 25 Millionen sein.
Was aus der Care-Kette entsteht, ist aber nicht nur ein riesiger Niedriglohnsektor, in dem die Arbeitnehmerinnen oftmals schwarz arbeiten, dadurch nicht gegen Krankheit oder Arbeitsunfälle abgesichert sind und auch im Alter nicht von dem Sozialstaat profitieren, in dem sie schuften. Es entsteht noch etwas anderes: ein feministisches Dilemma. Denn das Versprechen der Gleichberechtigung erfüllt sich nur für eine bestimmte Klientel.
Die Realität ist natürlich auch, dass Angehörige von Minderheiten aus verschiedenen Gründen schwerer zu erreichen sind für die auch heute noch vorrangig aus dem akademischen Umfeld stammenden Aktivistinnen und sich selbst über ihre Arbeitsbedingungen so gut wie nie öffentlich beschweren. In Spanien haben die Feministinnen dieses Dilemma so gelöst: Erst wurde innerhalb der Bewegung ein Komitee ausschließlich aus migrantischen Frauen gebildet, die sich untereinander darüber austauschten, was genau ihre Probleme sind und welche Forderungen an die Politik sich daraus ableiten lassen. Danach hat sich dieses Komitee aufgelöst und ihre Mitglieder haben sich auf die bestehenden anderen Komitees (für Veranstaltung, Arbeit, Orga etc.) aufgeteilt.
Abstimmungen sind sowas von Gestern
Eine weitere Besonderheit ist: Es gibt bei den Feministinnen in Spanien wie in Deutschland keine Abstimmungen. Entscheidungen werden im Konsens getroffen. Gibt es den nicht, wird einfach so lange weiter diskutiert, bis es einen Konsens gibt, erklärt Alexandra dem Jenaer Frauenstreik-Komitee bei ihrem Vortrag. Nachdem die Bewegung populär geworden ist, stießen immer mehr Politikerinnen zu den Komitees und forderten, Abstimmungen einzuführen. „Wir haben sie ausgelacht“, sagt Alexandra. „Wenn es sein muss, diskutieren wir auch vier Jahre oder sechs Jahre oder wie lang auch immer es dauert. Wir haben es nicht eilig, und wir wollen niemandem einen Willen aufzwingen. Wir wollen gemeinsam eine andere Welt schaffen.“
Dass der feministische Streik in Spanien eher als in Deutschland groß wurde, dafür gebe es zwei Gründe, sagt Alexandra: Zum einen gibt es die historischen und sprachlichen Bande zu Lateinamerika, wo sich die Frauen teilweise schon seit Jahrzehnten viel stärker organisieren. Zum anderen hatte die Weltwirtschaftskrise in Spanien stärkere Folgen als hier, und von der neuen Armut und den sich verschlechternden Arbeitsbedingungen sind Frauen und Migrantinnen am unmittelbarsten betroffen.
Was diese Frauen wollen, ist nicht zehn Prozent mehr Lohn und paritätische Gremien, sondern eine sozialere und gerechtere Welt, in der nicht nur das Geschlecht keine Rolle mehr spielt, sondern auch die Herkunft nicht mehr. Gleiche Rechte, gleiche Wertschätzung für jede Art von Arbeit und für alle Menschen – das ist ihre Utopie.
Das Bündnis Frauen*streik hat sich im Herbst 2018 gegründet. Mittlerweile gibt es 39 Ortsgruppen in Deutschland. Was sie hier gerade sehe, sagt Alexandra, das sei die gleiche Begeisterung wie in Spanien vor drei Jahren. „Das hier wird groß.“
Feminismus als Antwort auf den Rechtsextremismus
„Wir haben in Deutschland mit der Planung angefangen, nachdem wir gesehen haben, was in Spanien 2018 möglich war, in den USA, in Mexiko oder in Brasilien“, sagte Kerstin Wolter dem Magazin ze.tt. „Es geht dabei meist gleichermaßen gegen unsoziale wie rechte Politik. Das Erstarken rechter Parteien und Stimmungen in der Gesellschaft sind eng verbunden mit antifeministischen Tendenzen. Genderwahn, Genderideologie, so spricht so spricht Trump, so spricht die AfD.“
Wolter ist eine der Initiatorinnen des Frauen*streiks und wissenschaftliche Mitarbeiterin der Vorsitzenden der Linkspartei, Katja Kipping. Zu einem ersten bundesweiten Koordinierungstreffen kamen im November rund 150 Feministinnen aus ganz Deutschland nach Göttingen. Die einen Monat zuvor entstandene Ortsgruppe in Jena, bei der mittlerweile 20 Frauen mitmachen, war ebenfalls dabei. Mitgegründet hat sie Henrike, eine 24 Jahre alte Soziologie-Studentin.
Beim Interview im Stadtteilbüro erklärte sie mir: „Der 8. März ist jetzt schon seit einem knappen Jahrhundert Frauenkampftag, und es finden international Demos statt – aber es zeigt langfristig keine Wirkung. Wir haben seit Jahrzehnten die gleichen Forderungen, und deswegen ist die Idee: Wir gehen jetzt in die nächste Eskalationsstufe und streiken.“ Um uns herum stapeln sich die selbstgemalten Protestschilder, im Schaufenster liegen die Frauen*streik-Plakate, Kartons mit Infomaterial stehen auf dem Boden.
„Irgendwann möchten wir so viel ökonomische Macht aufbauen, dass wir konkrete Forderungen stellen können“, sagt Kristina. „Ohne uns geht gar nichts. Und mit uns geht es aber nur, wenn sich etwas ändert!“ Die 34-Jährige ist bei der Uni angestellt und seit Dezember beim Frauenstreik in Jena aktiv.
Dieses erste Jahr, sagen beide Frauen, dient dazu, erstmal Netzwerke zu knüpfen und die Bewegung zu etablieren. Zunächst hätten sie im eigenen Bekanntenkreis nach Mitstreiterinnen gesucht. Die bestehende feministische Szene der Stadt besucht. „Als nächstes sind wir auf Gruppen zugegangen, die nicht zu dieser feministischen Szene gehören: die Frauen im Geburtshaus, Theaterhaus, Hebammen, Pflegekräfte vom Uni-Klinikum, einem Verein, in dem lateinamerikanische Migrantinnen organisiert sind, Gewerkschaften – selbst in der Fankurve im Stadion gibt es Frauen, die sich für unseren Streik begeistern“, sagt Kristina.
Politische Streiks sind im Sinne des Arbeitsrechts nicht erlaubt
Die rechtliche Situation für diese Art von Streik ist in Deutschland allerdings unklar. Wer streiken darf, ist arbeitsrechtlich festgelegt. Deshalb sind Streiks eigentlich nur zulässig, wenn sie gewerkschaftlich organisiert sind und auf eine Verhandlung zwischen Tarifpartnerinnen hinauslaufen. Politische Streiks hingegen haben das Ziel, die Politik unter Druck zu setzen und so Entscheidungen zu beeinflussen. Politische Streiks sind im Sinne des Arbeitsrechts nicht erlaubt. Verfassungswidrig sind sie allerdings auch nicht. Im Wesentlichen heißt das: erst wenn der Streik groß genug ist, ist das Risiko für die Streikenden eingrenzbar.
Im ersten Jahr ihres Bestehens rufen die allermeisten Frauen*streik-Bündnisse deshalb noch nicht zum Streik auf. Teilnehmerinnen könnten sonst ihren Job verlieren, und es gibt noch keine Streikkasse, die gut genug gefüllt ist, um eventuelle Sanktionen abzufangen. Momentan sei man deshalb im Gespräch mit Gewerkschaften, damit diese zum Streik aufrufen.
„Wir wollen nicht nur was für uns Frauen verändern, sondern für die Gesellschaft insgesamt“, erklärt mir Henrike im Jenaer Stadtteilbüro. „Wir möchten nicht gleich sein wie Männer, und wir möchten auch nicht in einer Welt gleichberechtigt sein, die von Männer geschaffen wurde“, ergänzt Kristina. „In der Arbeitswelt wurde oft von mir verlangt, dass ich mich auf eine bestimmte Art und Weise verhalte, nämlich männlich. Das heißt: in einem Gespräch dominant sein, Leute unterbrechen, sich selbst darstellen, andere nicht ausreden lassen – das sind Verhaltensweisen, die mich an anderen stören. Und wenn ich die dann selbst annehmen soll, um mich durchzusetzen, ist das doch wirklich unangenehm.“
Wieder denke ich: Wenn wir Männer doch so offensichtlich Teil des Problems sind, müssten wir dann nicht auch Teil der Lösung sein? In der Zukunft ja, sagen die Feministinnen. Aber im Moment sind Männer erstmal nicht gefragt. „Wir müssen uns erstmal untereinander austauschen, um uns zu vergewissern, wie groß das Problem ist“, sagt Kristina.
„Wenn man allein damit konfrontiert ist, fängt man nämlich immer an, die Schuld bei sich selbst zu suchen oder sich einzureden: Komm, ist doch gar nicht so schlimm. Ich hatte so einen Aha-Moment in meiner WG, als ich mal erwähnte, dass ich nachts immer Angst habe auf dem Nachhauseweg. Dass es in Jena nicht mehr so schlimm ist wie in Berlin, aber immer noch da ist, und dass ich jahrelang immer ein Pfefferspray dabei hatte. Und mein Mitbewohner, ein relativ großer und kräftiger Typ, der guckt mich vollkommen überrascht an und konnte sich überhaupt nicht vorstellen, dass ich in so einer Situation lebe. Und ich war gleichzeitig so überrascht davon, dass ihm das nicht klar ist.“
Warum die Männer erstmal die Klappe halten sollen
Die ersten drei Männer, denen ich von meinem Treffen mit den Feministinnen vom Frauen*streik erzählt habe, reagierten so: Der eine fand sogleich, es wär jetzt Zeit für ihn zu gehen. Der andere sagte, er habe einen Flyer von denen gesehen und gedacht, das sind doch Radikale. Und der dritte fand, Zwölfjährigen dürfe man sowas aber nicht zum Lesen geben.
Wir Männer werden uns einer Menge unbequemen Fragen stellen müssen. Und wir fangen besser jetzt mit dem Zuhören an. Das Problem mit Privilegien ist nämlich, dass der, der sie hat, erst merkt, dass er sie hat, wenn er dabei ist, sie einzubüßen. Und das, liebe Männer, passiert gerade, und mir fallen ehrlich gesagt auch wenig Gründe ein, warum wir sie guten Gewissens behalten sollen dürfen.
„Unser Ziel ist, dass solidarische Männer erst mal überlegen, wie sie es einer Frau ermöglichen können zu streiken. Indem sie zum Beispiel Lohnarbeit übernehmen oder auf die Kinder aufpassen, Alte pflegen, einkaufen, die WG putzen – und wenn da überall nichts ansteht, dann sind sie herzlich eingeladen. Die Männerrollen müssen sich verändern, damit wir uns ändern können“, sagt Henrike.
Am Abend im Hörsaal. Ihr Vortrag ist gerade vorbei, und Alexandra hüpft zweimal kurz auf und ab und schüttelt ihren Lockenkopf. Sie trägt einen pinkfarbenen Pulli und einen schwarzen Minirock. „Ich fühl mich wie ein Rockstar“, sagt sie. Seit zwei Wochen reist sie durch Deutschland und erklärt den Feministinnen hier, wie die Bewegung in Spanien so erfolgreich werden konnte.
Wenig später sitze ich in einer der alten holzvertäfelten Kneipen der Universitätsstadt Jena, und mit mir sitzen hier noch etwa sechs junge deutsche Feministinnen in einem Separee mit Holztischen. Vor uns stehen volle Wein- und Biergläser. Und ich stelle die Fragen, von denen ich denke, dass sind die Fragen, die jetzt und hier gestellt werden müssen. Oder vielleicht will ich auch einfach nur reden: Was dürfen die Männer bei euch? Warum dürfen sie nicht in den Komitees mitarbeiten, und warum dürfen sie bei der Demo nicht mit in der ersten Reihe laufen, und es gibt doch auch Männer, die es mit dem Feminismus ernst meinen, und wir leiden doch auch unter den Rollenklischees, und blah.
Alexandra zeigt mit dem Zeigefinger auf mich. Es ist „really nice“, dass ich da bin, aber. Mit Unbehagen warte ich auf das, was nach diesem verdächtig höflichem Satzanfang kommen mag. „Aber jetzt gerade kannst du live sehen, warum Männer in unseren Komitees nicht mitarbeiten dürfen“, sagt sie. „Wir reden dann nämlich immer nur über die Rolle von Männern und ihre Rolle in der Bewegung und so weiter, und wir Frauen müssen uns erklären, während wir stattdessen die Zeit jetzt gerade viel besser nutzen könnten, zum Beispiel um unsere Aktionen am Frauentag zu organisieren.“
Point taken. Und ich halte jetzt ganz solidarisch meine Klappe.
Redaktion: Theresa Bäuerlein; Schlussredaktion: Vera Fröhlich; Bildredaktion: Martin Gommel.