In einer winzigen Wohnung unweit des Zentrums von Odessa leben Jewgeni und Olya gemeinsam mit ihren drei Töchtern. Während Olyas erster Schwangerschaft vor zehn Jahren erfuhren die beiden, dass sie HIV-positiv sind. Ein Schicksal, das sie mit mehr als 150.000 Menschen in der Millionenstadt teilen. Ihr Heimatland, die Ukraine, hat eine der höchsten Neuansteckungsraten weltweit. Laut einer Prognose der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sollen bis zum Jahr 2016 etwa zwei Prozent der Bevölkerung mit dem HI-Virus infiziert sein. Im Vergleich dazu schätzte das Robert-Koch-Institut die Zahl der mit HIV Infizierten in Deutschland im November 2013 auf 0,1 Prozent der Bevölkerung.
Der Ursprung der Epidemie in der Ukraine liegt mehr als 20 Jahre zurück. Jewgeni und Olya waren zwölf Jahre alt, als die Sowjetunion zerbrach und ihr Heimatland die Unabhängigkeit erlangte. Das gesellschaftliche und das wirtschaftliche System des Landes kollabierten. Perspektivlosigkeit breitete sich aus.
Die Zahl der Drogenabhängigen stieg ab 1991 sprunghaft an. Wie viele andere in ihrer Generation begannen die beiden schon in früher Jugend, Drogen zu nehmen. Mit dem Drogenkonsum verbreitete sich auch HIV massiv. Als besonders infektionsgefährdet gelten Drogenabhängige, Prostituierte und Straßenkinder. Vor allem die Gefängnisse zählen zu den Hauptverbreitungsorten des Virus. Katastrophale hygienische Zustände, schlechte medizinische Versorgung, ein hohes Maß an Drogenkonsum unter den Insassen, korrupte Beamte und mangelnde Prävention bilden den optimalen Nährboden für eine drastische Verbreitung.
Trotz aller medizinischen Fortschritte der letzten Jahre und neuer, hocheffektiver Therapiemöglichkeiten ist das HI-Virus in der Ukraine weiterhin auf dem Vormarsch. Am stärksten sind die Industriezentren im Süden und Osten des Landes betroffen. Großstädte wie Odessa, Dnjepropetrowsk, Donezk und Lugansk weisen die höchsten Zahlen an HIV-Infizierten auf.
Durch den Krieg in der Ostukraine verschärft sich die Situation immer mehr. Der ukrainische Staat hat die finanzielle Unterstützung für die medizinische Versorgung in den von Rebellen besetzten Gebieten eingestellt. Und auch im Rest des Landes fließt immer weniger Geld für den Kampf gegen HIV. Viele internationale Fördermittel bleiben aufgrund der instabilen politischen Lage aus. Bisher großzügige, private Sponsoren aus der Ukraine kämpfen aufgrund der schlechten wirtschaftlichen Situation mit dem eigenen finanziellen Überleben und sehen sich nicht mehr in der Lage, größere Beträge zu spenden. Viele Hilfsorganisationen mussten seit dem Beginn der Kämpfe ihre Arbeit einstellen.
Svitanok, eine der größten Organisationen in Donezk, versucht jedoch weiterhin Hilfe zu leisten. 80 Prozent der Mitarbeiter befinden sich nach wie vor im Gebiet von Donezk und setzen ihre Arbeit mit den Betroffenen fort. Finanziert werden sie durch den Globalen Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria. Dieser Fonds finanziert ebenfalls das „All Ukrainian Network of people living with HIV“.
Von dem Netzwerk werden im Moment die Gehälter des medizinischen Personals des Aids-Krankenhauses von Donezk bezahlt, so dass die Arbeit fortgesetzt werden kann. An diesem Beispiel wird deutlich, dass das Engagement im Kampf gegen HIV meist von den Betroffenen selbst und nicht vom ukrainischen Staat ausgeht. Auch zu Zeiten der Regierungen von Julia Timoschenko und Viktor Janukowitsch war das nicht anders. Für viele der in Nichtregierungsorganisationen engagierten Betroffenen ist dieser Zustand seit langem bittere Realität und gleichzeitig Motivation - entweder du unternimmst selbst etwas, oder es passiert nichts und du stirbst.
Allein in der Region Donezk leben Schätzungen von Svitanok zufolge über 58.000 Menschen mit HIV. Mehr als 10.000 von ihnen beziehen Medikamente für eine antiretrovirale Therapie. Seit dem Ausbruch des Krieges in Donezk gelang es durch größere Lagerbestände, die flächendeckende Versorgung mit Medikamenten zu gewährleisten. Weil es jedoch seitdem kaum Nachschub gab, sind die Bestände seit Mitte März fast komplett aufgebraucht.
Zwar kommen immer wieder medizinische Hilfslieferungen von russischer Seite nach Donezk. Doch lebenswichtige Medikamente für die Behandlung von Tuberkulose, Hepatitis und HIV sind darin nicht enthalten. Für Betroffene und Ärzte bahnt sich ein Schreckensszenario an. Es ist kaum vorstellbar, was passiert, wenn keine lebensrettenden Therapien mehr möglich sind.
Zwar gäbe es die Möglichkeit, entsprechende Medikamente in die von Rebellen kontrollierten Gebiete zu transportieren, doch von der ukrainischen Regierung veranlasste Einreisebeschränkungen erschweren die Einfuhr von privaten Hilfslieferungen massiv. Dr. Nikolai Grazhdanov vom Aids-Zentrum der Region Donezk beschreibt, dass es für seine Mitarbeiter mehrere Wochen, teils sogar Monate dauert, um einen Sonderpassierschein zu erhalten, um in Eigenregie Medikamente nach Donezk zu bringen.
Das „All Ukrainian Network of people living with HIV“ verzeichnet seit dem Frühjahr 2014 einen deutlichen Anstieg an Neuinfektionen in der gesamten Ukraine. „Überall im Land spitzt sich die Situation zu“, sagt Sergej Kostin, ein Anti-Aids-Aktivist aus Odessa. „Die öffentliche Diskussion über Aids ist durch den Krieg im Osten in Vergessenheit geraten. Die Gelder für unsere Organisationen reichen vorne und hinten nicht
mehr. Eine seriöse Debatte ist im Moment nicht möglich und das birgt die große Gefahr, dass sich das Virus weiterhin stark ausbreitet und weiter in die Mitte der Gesellschaft wandert.“
Infizierten sich Menschen in der Vergangenheit vor allem durch den Konsum von Injektionsdrogen, so geschieht dies heute meist durch ungeschützten Sexualverkehr, wie bei Vera aus Donezk. Sie war Ende 20, als sie sich bei einem Seitensprung ansteckte. Der Mann, bei dem sie sich infizierte, starb wenig später an den Folgen der Krankheit. Kurz darauf wurde sie schwanger.
Als sie während einer Vorsorgeuntersuchung von ihrer Infektion erfuhr, verzweifelte sie und traf den Entschluss, das Kind abtreiben zu lassen. Doch eine auf HIV spezialisierte Ärztin ermöglichte ihr den Zugang zu einer Antiretroviraltherapie und unterstützte sie bei ihrer Schwangerschaft. Durch engagierte Mediziner ist es mittlerweile möglich, das Risiko einer Mutter-Kind-Übertragung während der Schwangerschaft und Geburt auf unter fünf Prozent zu senken. Im Jahr 2011 kam Veras jüngster Sohn Andrej gesund zur Welt.
Auch Vitalik aus Donezk infizierte sich beim Geschlechtsverkehr mit HIV. In der Vergangenheit wechselte er häufig seine Sexualpartner. Er war sich der Gefahr einer Ansteckung nie wirklich bewusst. Seit 2011 weiß er von seiner Infektion. Für Vitalik als Homosexuellen bedeutet es ein zusätzliches Stigma. Vitaliks Partner Cyril ist HIV-negativ. Beide sind seit 2012 ein Paar. Der Umgang mit der Krankheit ist ein allgegenwärtiges Thema in ihrer Beziehung.
Das Schicksal der 16-jährigen Sonja aus Odessa stimmt besonders traurig. Zwei Jahre ist es jetzt her, dass sie nach einem heftigen Streit mit ihrer Mutter zu einem älteren Bekannten zog. Dieser machte sie betrunken und vergewaltigte sie. Sie floh, landete auf der Straße, wurde von der Polizei aufgegriffen und den Mitarbeitern einer Hilfsorganisation übergeben, die sie in einem Heim für Straßenkinder unterbrachten. Nach einer ärztlichen Untersuchung erfuhr sie, dass sie HIV-positiv ist. Mittlerweile erhält sie eine Therapie, welche die Verbreitung des Virus in ihrem Blut erfolgreich unterdrückt. Ihr Leben unterscheidet sich momentan kaum von dem Gleichaltriger.
Für viele Menschen, deren Immunsystem durch das Virus stark geschwächt ist, werden andere Infektionskrankheiten wie Tuberkulose und Hepatitis zusätzlich zu einer tödlichen Gefahr. Diese in Mittel- und Westeuropa kaum noch präsenten Krankheiten haben sich gemeinsam mit HIV epidemieartig über die Ukraine ausgebreitet.
Sascha aus Odessa war schon zehn Jahre infiziert, als er 2008 an Tuberkulose erkrankte. Ärzte stellten bei einer Untersuchung fest, dass er sich schon vor mehr als zehn Jahren mit HIV infiziert hatte und sich in einem fortgeschrittenen Stadium von Aids befand. Zudem war er an Hepatitis C und Herpes erkrankt. Während sich die Menschen aus seinem Umfeld von ihm distanzierten, begann sein Kampf mit den Krankheiten. Sascha starb am 24. Dezember 2012, als einer von 3.900 offiziell in der Ukraine registrierten Aids-Toten des Jahres 2012. Die WHO geht davon aus, dass die Dunkelziffer um ein Vielfaches höher ist.
Blick über Odessa. Die Hafenstadt am Schwarzen Meer gilt als der am stärksten von HIV betroffene Ort in der Ukraine. Schätzungen zufolge sind 150.000 Einwohner mit dem Virus infiziert. Das sind 15 Prozent der Gesamtbevölkerung der Stadt.
Sascha (geboren 1958) war 17, als er das erste Mal zu Drogen griff. Über einen Zeitraum von 30 Jahren konsumierte er sie regelmäßig. 1998 wurde er HIV-positiv getestet, doch keiner der Ärzte informierte ihn. Zehn Jahre später erkrankte er schwer an Tuberkulose. Bei einer erneuten Untersuchung erfuhr er von seiner HIV-Infektion.
Saschas Medikamente. Seit 2008 erhielt Sascha eine Antiretroviraltherapie. Die Viruslast in seinem Blut sank daraufhin. Morgens und abends nahm er jeweils drei Tabletten und weitere Pillen, um die Nebenwirkungen und seine Hepatitis-Erkrankung einzudämmen.
Obwohl man ihm seine Krankheit kaum ansah, wandten sich viele Menschen aus Saschas Umfeld ab, aus Angst vor einer Infektion.
Sascha starb am 24. Dezember 2012. Einen Tag später wurde er von seiner Schwester gefunden und im Grab der Familie bestattet.
Laut Schätzungen der WHO sind bis zum Jahr 2016 zwei Prozent der ukrainischen Bevölkerung mit dem HI-Virus infiziert. Hauptverbreitungsorte des Virus sind die Hauptstadt Kiew und die Industrieregionen im Osten und Süden des Landes.
Olya (geboren 1979) und ihr Mann Jewgeni (geboren 1979) infizierten sich in ihrer Jugend durch intravenösen Drogenkonsum mit HIV und Hepatitis C. Gemeinsam haben sie drei Kinder. Dank der Hilfe von erfahrenen Ärzten und des Einsatzes von Medikamenten kamen alle drei gesund zur Welt.
Jewgeni und seine jüngste Tochter Verenika. Nachdem er sich mehrere Jahre lang einer antiretroviralen Therapie unterzog, setzte er diese 2012 in der ernsthaften Überzeugung ab, das HI-Virus mit seiner Willensstärke bekämpfen zu können.
Olya und Verenika. Obwohl die Familie weit unter dem Existenzminimum lebt, versucht Olya, ihren Kindern ein weitestgehend unbeschwertes Leben zu ermöglichen. Der extreme Wertverlust der ukrainischen Währung Griwna, für den der Krieg in der Ostukraine und die damit einhergehende wirtschaftliche Krise verantwortlich sind, erschwert das tägliche Überleben vieler Betroffener und ihrer Familien zusätzlich.
Kolya (geboren 1961) im Flur des Aids-Krankenhauses in Donezk. Er verbrachte über 20 Jahre seines Lebens im Gefängnis und infizierte sich dort über den Konsum von Drogen mit HIV. Nach seiner letzten Haftentlassung im Sommer 2013 lebte er drei Monate bei Bekannten und auf der Straße. Der Aufenthalt im Krankenhaus bedeutete für ihn die dringend nötige ärztliche Versorgung und eine sichere Bleibe für die kommenden Monate.
Kolya während einer Untersuchung. Bei seiner Aufnahme im Krankenhaus befand er sich in einem schlechten gesundheitlichen Zustand. Derzeit wird das medizinische Personal des Donezker Aids-Krankenhauses von der NGO „All Ukrainian Network of people living with HIV“ bezahlt, um eine dauerhafte Versorgung der Betroffenen in der Region zu sichern. Der Kontakt zu Kolya ist im Verlauf des vergangenen Jahres abgerissen. Allen Informationen zufolge lebt er noch in Donezk.
Ein leeres Bett im Aids-Krankenhaus von Donezk. Das Hospital ist mit seinen 70 Betten für 58.000 infizierte Menschen in der Region permanent belegt. Oftmals können die Ärzte nur absolute Notfälle sofort aufnehmen und behandeln.
Vera (geboren 1979) aus Donezk infizierte sich bei einem Seitensprung mit HIV. Der Mann, durch den sie sich ansteckte, starb kurz darauf an den Folgen seiner Aids-Erkrankung.
Bis zum Sommer 2014 lebte Vera gemeinsam mit ihrem Mann und ihren drei Kindern in einem Gemeinschaftsquartier für wirtschaftlich benachteiligte Familien im Süden von Donezk. Ihren Lebensunterhalt verdient sie als Näherin. Obwohl sie viele enge Freunde und Bekannte hat, wissen nur wenige Menschen von ihrer Infektion.
Vera mit ihrem jüngsten Sohn Andrej (geboren 2010). Während der Schwangerschaft erfuhr sie von ihrer HIV-Infektion und traf die Entscheidung, das Kind abtreiben zu lassen. Mit ärztlicher Unterstützung war es jedoch möglich, dass Andrej gesund geboren wurde.
Im Sommer 2014 floh Vera mit ihrer Familie vor den immer heftiger werdenden Kämpfen im Osten der Ukraine. Mittlerweile lebt sie bei ihren Eltern in Saporischschja, im Süden des Landes.
Vitalik (geboren 1986) ist homosexuell und erfuhr 2011, dass er HIV-positiv ist. Wie viele andere homosexuelle Bekannte lebte er seine Sexualität zwar im Verborgenen, aber trotzdem offen aus. Er verschwendete, aufgrund von fehlender Aufklärung, nie einen Gedanken an die Gefahr einer Infektion.
Vitaliks Mutter weiß als einziges Familienmitglied von seiner Infektion. Für Homosexuelle bedeutet eine HIV-Infektion ein zusätzliches Stigma. Aus diesem Grund scheuen viele der Männer den Gang zum Arzt und suchen stattdessen die Anonymität.
Seit 2012 ist Vitalik mit seinem Partner Cyril zusammen. Cyril ist HIV-negativ. Vitaliks Infektion steht ihrer Beziehung nicht im Wege, da sich beide der Gefahren und der Möglichkeiten, einander zu schützen, bewusst sind. Dieses Vertrauen und die Verantwortung für einander bringt die beiden noch näher zusammen. Beide verließen Donezk im September 2014 und leben mittlerweile in Kiew.
Das Schwarze Meer bei Odessa. Die Hafenstadt galt lange Zeit als der größte Drogenumschlagplatz der Ukraine. Ärzte und Sozialarbeiter vermuten, dass in den 1980er Jahren über den Hafen der Stadt neben den Drogen auch das HI-Virus in das Land kam.
Katja (geboren 1981) mit ihrem dreijährigen Sohn Jenja. Ihr Mann Ruslan nahm jahrelang massiv Drogen und infizierte erst sich und später Katja mit HIV. Ihr gemeinsames Kind Jenja kam gesund zu Welt. Trotz der heftigen Kämpfe um Donezk lebt die Familie weiterhin in der Stadt.
Nach ihrer Schwangerschaft setzte Katja ihre Antiretroviraltherapie ab. Ihr Nervensystem ist durch die uneingeschränkte Verbreitung des HI-Virus so stark geschädigt, dass sie ihre Beine kaum noch spüren kann und starke motorische Störungen hat. Sie verbringt die meiste Zeit ihres Tages, liegend im Bett.
Das Stahlwerk von Donezk. Mit dem wirtschaftlichen Niedergang des Landes nach dem Zerfall der UdSSR wurde die Region von einer massiven Drogensucht überflutet. Heute ist die Region um Donezk das am drittstärksten von HIV betroffene Gebiet der Ukraine. Wegen des Kriegs in der Ostukraine und damit einhergehenden Problemen bei der gesundheitlichen Versorgung spitzt sich die Lage in der Region Donezk besonders zu.
Rachid (geboren 1957) vor dem Aids-Krankenhaus am Rande von Donezk. Als er im Sommer 2013 nach einer mehrjährigen Haftstrafe aus dem Gefängnis entlassen wurde, war er in einem katastrophalen gesundheitlichen Zustand. Er verbrachte mehr als drei Monate in der Klinik. Der Kontakt zu Rachid ist im Laufe des vergangenen Jahres ebenfalls abgerissen. Informationen von ehemaligen Sozialarbeitern zufolge hat er Donezk im letzten Jahr verlassen.
Rachid begann Mitte der 1970er Jahre, Drogen zu nehmen und verbrachte mehr als 20 Jahre in Haft. Für ihn steht fest, dass er an Aids sterben wird, wenn er wieder straffällig wird und im Gefängnis landet. Er sehnt sich nach einem Neubeginn und weiß, dass er dabei auf sich allein gestellt ist. Ein soziales Netz und Integrationsprogramme für ehemalige Strafgefangene gibt es in der Ukraine nicht.
Bilder orthodoxer Heiliger neben einem Bett im Aids-Krankenhaus von Odessa.
Seit Juli 2013 lebt Sonja (geboren 1997) in einem Heim für Straßenkinder in Odessa. Nach einem heftigen Streit mit ihrer Mutter floh sie von zu Hause und kam bei einem älteren Bekannten unter. Der Mann vergewaltigte sie mehrfach und infizierte sie mit HIV.
Trotz der Schwere ihres Schicksals ist Sonja ein lebensfroher und optimistischer Mensch. Nach dem Abschluss der Schule will sie studieren, um später als Sozialarbeiterin mit HIV-Infizierten und Straßenkindern zu arbeiten.
Alle Bilder und der Text sind von Christian Arno Werner.