Der Physiker Isaac Newton war ein Mann, der mit Zahlen umgehen konnte. Er entdeckte mehrere grundlegende Gesetze der Physik und packte sie in Formeln. Er führte die königliche Münzprägeanstalt Englands. Er kannte sich hervorragend mit dem Finanzmarkt seiner Zeit aus, dem frühen 18. Jahrhundert.
Isaac Newton war aber auch ein Mann, der in einer Spekulationsblase viel Geld verlor – obwohl er ahnte, dass es eine Blase war. Newton konnte die Bewegung eines Himmelskörpers berechnen, aber nicht die menschliche Dummheit. Auch nicht seine eigene.
Newton hatte Geld in die „South Sea Company“ gesteckt, eine Aktiengesellschaft, die in Südamerika mit versklavten Menschen, Früchten und Gewürzen handeln sollte. Sein Investment verdoppelte sich schnell. Newton verkaufte die Anteile für 7.000 Pfund, nur um Monate später euphorisiert und wider besseren Wissens seine Meinung zu ändern, Aktien für 22.000 Pfund zurückzukaufen und dann doch noch alles zu verlieren. Die Firma hatte große Profite und stabile Zinszahlungen von sechs Prozent für alle Aktionäre versprochen. Diese Versprechen waren wertlos und Newton, der große methodisch denkende Wissenschaftler ist Opfer seiner eigenen Emotionen, seiner eigenen Gier geworden.
In der Finanzgeschichte gilt die sogenannte Südseeblase als die erste Spekulationsblase. Sie hat bereits alles, was wir heute mit solchen Blasen verbinden: überzogene Erwartungen, manische Anleger, Gier, voluminöse Gewinne für Insider und ein großer Crash, der der Manie ein schnelles Ende bereitete. Denn nach dem Crash wurde klar, dass die South Sea Company Betrug begangen hatte. Ihre Gründer wussten früh, dass die Firma niemals Geld einbringen und die versprochenen Zinsen zahlen würde.
Spekulationsblasen sind schöpferische Momente unserer Gesellschaft
Weil die Südseeblase die erste Spekulationsblase der modernen Geschichte war, dient sie bis heute als Rahmen, um die weiteren viel verheerenderen Spekulationsblasen zu verstehen und zu bewerten. Spekulationsblasen gelten als zerstörerisch und hässlich und unnütz, weil auf sie immer so ein brutaler Crash folgt. Dabei sind sie mehr als das. Sie sind schöpferische Momente unserer Gesellschaft. Sie sind eine Kraft, die stets das Böse will, nämlich mehr Profit und das Gute schafft. Denn mit ihrer hechelnden Gier und im chaotischen Getue um Hypes und Gewinn, schaffen sie den Raum, in dem sich die Technologien entfalten können, die unsere Gesellschaft verändern werden. Spekulationsblasen sind Zirkusse der Zukunft. Deswegen sind sie wertvoll.
Gerade scheint sich wieder eine Spekulationsblase zu bilden. Wer heute Schlagzeilen oder Investmentgelder haben will, gründet eine Firma und sagt, dass er etwas mit „generativer Künstlicher Intelligenz“ mache. Generative KIs können aus bereits vorhandenen Inhalten mithilfe von Algorithmen auf Befehl neue Inhalte wie Videos, Text oder Audio erstellen. Das US-Startup OpenAI konnte Ende 2022 mit seiner KI-Chat-App innerhalb von zwei Monaten 100 Millionen Nutzer:innen gewinnen. Es durchbrach diese Marke schneller als Google, Facebook oder Netflix. Als bekannt wurde, dass das schrumpfende und defizitäre Medienportal Buzzfeed zukünftig mithilfe von KIs personalisierte Quizzes erstellen wolle, vervierfachte sich der Aktienkurs der Firma.
Vor der KI-Blase gab es die Wasserstoff- und mRna-Blase. In beiden Fällen kauften Anleger wie im Rausch Aktien von Firmen, die mit diesen Technologien arbeiten, egal, ob die jeweiligen Firmen den Preis auch wert waren. Und davor gab es noch hunderte andere Blasen, die alle beeinflusst haben, wohin sich unsere Gesellschaften entwickeln, die alle nach den gleichen Regeln abliefen – und sich am Ende oft als sehr nützlich erwiesen.
Ein Beweis ist die Internetleitung, die meine Worte gerade auf deinen Bildschirm beamt.
Die berühmteste Blase unserer Zeit ist die Dot-Com-Bubble der Jahrhundertwende. Zwischen den Jahren 1997 und 2000 gingen zahllose Telekommunikationsunternehmen und Internetunternehmen das erste Mal an die Börse: Sie boten Aktien, also Unternehmensanteile, gegen Geld. Nach einer sagenhaften Rallye brachen die Kurse ein. Viele Unternehmen gingen bankrott. Aktien der Deutschen Telekom zum Beispiel wechselten im März 2000 für mehr als 100 Euro den Besitzer. Heute sind sie kaum 20 Euro wert.
Die Dot-Com-Blase hat eine ganze Generation von Deutschen für immer vom Aktienmarkt vertrieben, weil sie am Neuen Markt so hohe Verluste machten. Sie hat aber auch hunderte Milliarden Euro Kapital mobilisiert, um die Infrastruktur zu installieren, auf der sich das Internet-Zeitalter entfalten konnte.
Der Dot-Com-Boom schaffte die Infrastruktur für das Internet-Zeitalter
Ein Beispiel: Allein in den USA flossen während des Booms etwa 600 Milliarden Dollar in die Verlegung von Glasfaserkabeln. Die Investoren nahmen damals an, dass sich die Zahl der Internetnutzer alle vier Monate verdoppelt und das meiste Geld mit dem Transport von Daten zu verdienen sein wird – mit beiden Annahmen lagen sie daneben. Nach dem Platzen der Blase waren im Jahr 2001 nur zwei Prozent aller Glasfaserkabel auch in Benutzung. Das machte Internetnutzung aber plötzlich sehr billig und die Kosten für Bandbreite fielen um mehr als 90 Prozent. Die grundsätzliche Richtung der Wette stimmte ja: Nach der Dot-Com-Bubble etablierten sich neue Geschäftsmodelle, die nur im und durch das Internet möglich waren. Es sind die Namen, die heute jeder kennt: Google, Facebook, Netflix, Amazon.
Die britisch-venezolanische Ökonomin Carlota Perez hat mit „Technological Revolutions and Financial Capital“ im Jahr 2003 das Standardwerk geschrieben, um zu verstehen, wie neue Technologien, Gesellschaft und Finanzmärkte ineinandergreifen. Sie schreibt, dass Spekulationsblasen, technologischer Fortschritt und die daraus resultierenden Produktivitätssprünge einer Wirtschaft „die gleichen Wurzeln teilen und Teil der Natur des Systems“ [Hervorhebung durch mich, RG] seien.
Das eine gebe es nicht ohne das andere, schreibt sie. Wenn Gesellschaften und Firmen neue Erfindungen machen und sie einsetzen, setze sich ein Kreislauf in Gang. Perez unterteilt ihn in zwei Phasen: die Installationsphase und die Bereitstellungsphase.
Spekulationsblasen sind Teil der Installationsphase; sie bereiten eine Gesellschaft auf die neue Technologie vor, indem Firmen Infrastruktur verlegen, mit neuen Geschäftsmodellen experimentieren und sich langsam neue kulturelle und gesetzliche Normen für die Technologie etablieren. Die Dot-Com-Blase war Teil der Installationsphase. Eine breitere Masse „entdeckte“ das Internet für sich und begann, es zu nutzen. Bis heute legendär ist der Werbespot, in dem Tennisspieler Boris Becker sich ins Internet „einloggt“ und ruft: „Ich bin drin!“ Das ist exakt das, was gerade passiert, wenn Menschen die ganzen KI-Tools nutzen und ihren Freunden begeistert davon erzählen.
https://www.youtube.com/watch?v=7ZL3dBE3fT0
Perez schreibt über diese Phase: „Irgendwann muss die Blase platzen. Aber wenn das geschieht, ist die Wende bereits vollzogen. Neue Industrien sind entstanden, eine neue Infrastruktur ist errichtet worden, neue Millionäre sind aufgetaucht und die mit den modernen Technologien verbundene neue Art, Dinge zu tun, ist zum ‚gesunden Menschenverstand‘ geworden. Aber das alles geschieht auf brutale und stürmische Weise.“
Deswegen ist eine Spekulationsblase ein Zirkus der Zukunft. Das Stürmische, das Verrückte zieht alle Aufmerksamkeit auf sich. Das Chaos ist sogar nötig, damit im Hintergrund das eigentliche Ziel erreicht wird: der Zukunft den Weg bahnen.
Jede technische Revolution hatte ihre eigene Blase
Perez schreibt, jede wirklich große Technologie, die wir heute einsetzen, habe solche manischen Phasen erlebt, in denen die Welt verrückt zu spielen schien. Die ersten Eisenbahnen und Dampfschiffe, die ersten Stahl- und Chemiefabriken, elektrische Anlagen, das Auto und Öl als Energiequelle. Die USA erlebten im 19. Jahrhundert nicht nur eine Eisenbahnblase, sondern gleich mehrere. In Großbritannien finanzierten renditehungrige Anleger:innen mehr als 10.000 Kilometer Schienen, in den USA mehr als 114.000 Kilometer. Bis heute verkürzen diese Schienenwege Transportzeiten und senken Transportkosten.
Deutschland hatte zu dieser Zeit auch seine ganz eigene Spekulationsblase. Wir nennen sie die „Gründerzeit“. Sie hat ab 1870 eine eigene Stilrichtung in Design und Architektur geprägt und wichtige Unternehmen sind entstanden: Schering, Continental, die BASF oder die Hoesch AG, die heute Teil von Thyssen Krupp ist. Die Gründerzeit hat die Deutsche Bank und die Commerzbank hervorgebracht. In drei kurzen Jahren entstand ein großer Teil des industriellen Rückgrats, das Deutschland bis heute trägt und die Mittelschicht stützt.
Wie genau wird der Zukunft in Spekulationsblasen der Weg gebahnt? Carlota Perez schreibt: „Es handelt sich um einen gewaltigen Prozess von Versuch und Irrtum, der schließlich auf die gesamte Gesellschaft übertragen wird.“
Firmen testen Geschäftsmodelle, entwickeln Märkte, setzen neue Produktionsmethoden auf und verbessern die jeweilige Technologie. Eine Evolution findet statt. Eine Technologie sucht ihre Nische und muss sich beweisen. Wie genau diese Nische aussieht, kann zu Beginn niemand ahnen. Deswegen bringen Spekulationsblasen so viel Unsinn und so viel Über-Investment hervor. Man muss erst mal viel versuchen und ausprobieren. Das ist kein Fehler, sondern eines ihrer entscheidenden Merkmale.
Das Fließband war ein Nebenprodukt einer Spekulationsblase
Zu Beginn des Automobilbooms in den USA bauten mehr als 100 Firmen Autos, aber nur eine setzte in dieser Zeit schnell und im großen Stil auf einen neuartigen Prozess, der die Kosten von Autos radikal senkte: Henry Ford führte die Massenfertigung an Fließbändern ein. Das ist ein industrieller Prozess, ohne den unsere Welt undenkbar ist und er war ein Nebenprodukt einer Spekulationsblase. Der Wettbewerbsdruck zwingt die Firmen, erfinderisch zu werden.
Wenn sehr viele Menschen glauben, sehr schnell sehr reich werden zu können, wenn sie „investieren“, ist das eine große kollektive Idiotie. Es ist aber auch eine fantastische Chance für Menschen mit Ideen, aber ohne Kapital. Spekulationsblasen machen Geld billig, weil plötzlich so viele Menschen investieren wollen und so können Unternehmer:innen auch Vorhaben angehen, die zu anderen Zeiten an der Finanzierung gescheitert wären. „Jemandes Geld muss zur Verfügung stehen, um Routinen zu durchbrechen und radikale Veränderungen einzuleiten“, schreibt Perez.
Ist kein Geld da, gibt es keine Blasen – aber auch keinen Fortschritt. Die Länder Afrikas haben hervorragende Voraussetzungen, um ihr zukünftiges Wachstum mit erneuerbarer Energie anzutreiben. Viel Sonnenschein, die nötigen Ressourcen, junge Arbeitskräfte. Aber es fehlt an Geld. Weniger als ein Prozent der weltweiten Investments in Erneuerbare Energie landen in den Ländern Afrikas, schreibt das Finanzmedienportal Bloomberg. Mal angenommen, es gäbe eine große Spekulationsblase in diesem Bereich, angenommen Solarkraftwerke in Togo wären das nächste große Ding. Das wäre fantastisch, um der Klimakrise Herr zu werden. Der zukünftige Wohlstand der Länder Afrikas fußte dann von Beginn an auf klimafreundlicheren Energieformen.
Spekulationsblasen führen zu neuen Normen und Gesetzen
Spekulationsblasen verändern aber nicht nur Geldflüsse und schaffen neue technische Infrastruktur. Sie schaffen auch neue soziale und kulturelle Infrastruktur. Und jetzt müssen wir über den nervigen kleinen Bruder der Blase sprechen: über den Hype. Nehmen wir den aktuellen KI-Hype, der sich auf den sozialen Plattformen gerade selbst ertränkt in zahllosen Screenshots und Berichten von mittelunterhaltsamen Gesprächen mit einem Computer. Hinter diesem nervige Getue passiert noch etwas anderes: Unser Verhältnis zu KIs wird neu definiert.
KI ist plötzlich hip und cool. Das schafft den kulturellen Raum, den Ingenieurinnen, Unternehmer, Designerinnen und Tüftler brauchen, um mit neuen Ideen Risiken eingehen zu können. Über das US-amerikanische Mond-Programm Apollo schreibt ein Forscherpaar der ETH Zürich: „Der große Enthusiasmus zu Beginn des Projekts hat dazu geführt, dass sehr riskante Entscheidungen getroffen wurden, die den Weg zu einer außerordentlich hohen Zahl von Innovation ebneten.“ Die allgemein positive Stimmung lässt sich auch in den Forschungsbudgets der alteingesessenen Firmen finden. Firmen investieren in so einer Zeit nachweislich mehr Geld. Spekulationsblasen wirken wie „Subventionen für die Forschung“, stellen Forscher für die US-amerikanische Nonprofitorganisation National Bureau of Economic Research fest.
Am Ende, so schreibt Carlota Perez in ihrem Buch, schaffen Spekulationsblasen eine Ungleichzeitigkeit: In der einen Ecke der Gesellschaft setzt sich eine Technologie bereits voll durch, in der anderen Ecke wirkt sie noch nicht. Sie schaffen aber auch ein Ungleichgewicht: viel zu hohe Erwartungen treffen am Ende auf eine immer ernüchterndere Realität. Und sie schaffen enorme Ungleichheit: Spekulationsblasen bringen neue Tycoone hervor, Wirtschaftsbosse, die fantastisch reich sind. So war es zur Zeit von August Thyssen, zur Zeit von J.D. Rockefeller und so ist es heute in der Zeit von Elon Musk und Jeff Bezos.
Perez sagt, dass es diese drei Diskrepanzen seien, die am Ende den Crash auslösen, der auf eine Spekulationsblase so sicher folgt wie die Kälte auf das Erlöschen des Feuers und den Boden bereitet für eine Zeit, die sie „Golden Age“ nennt. Hier dann gibt es Gesetze, die eine neue Technologie einhegen, hier findet sich ein produktives Plateau, hier haben immer mehr Menschen etwas von dem Wohlstand, den die neue Technologie schafft, bis diese sich totläuft und der Kreislauf aus Erfindung-Boom-Crash-Plateau mit der nächsten Technologie beginnt.
Unnützes Zeug bleibt allerdings unnütz
Natürlich ist nicht jede Spekulationsblase nützlich. Das ist die wichtigste Einschränkung dieser ganzen Argumentation. Wenn der Gegenstand der Spekulation selbst Unsinn ist, haben wir es nicht mit einem Zirkus der Zukunft zu tun, sondern mit einer Schmierenkomödie. Es macht einen großen Unterschied, ob hunderte Milliarden in Glasfaser, Zellprogrammierung und Robotik fließen oder in Luxusuhren, Whiskey und Plüschtiere. Die zugrunde liegende Innovation muss auch tatsächlich eine sein. Immobilienblasen sind deshalb per se nicht wertvoll. Häuser bauen ist keine neue Technologie. Andere Technologien wie zum Beispiel Kryptowährungen müssen erst noch beweisen, dass sie tatsächlich produktiv einsetzbar sind
Eines der positiven Merkmale einer Spekulationsblase, das Über-Investment, ließe sich auch als reine Verschwendung interpretieren. Es wird finanziert, was am Ende kein Mensch braucht. So haben in den Eisenbahnblasen viele Unternehmen Strecken gebaut, die nicht rentabel oder schlimmer noch, nicht miteinander kompatibel waren, wie es in der englischen Kanalblase geschah, wo es zwar viele neue Kanäle gab, die aber unterschiedlich breit und damit unbrauchbar waren.
Wenn aber Spekulationsblasen in der „Natur des Systems“ liegen, wie Carlota Perez schreibt, sind diese Gegenargumente keine Frage von Finanzmarkt und Emotionen mehr, wie ich hier versucht habe zu argumentieren, sondern Fragen nach dem Kapitalismus.
Kennen wir ein anderes System, das mit der gleichen Zuverlässigkeit technischen Fortschritt ermöglicht? Nein, kennen wir nicht. Die eine Alternative, die im 20. Jahrhundert getestet wurde, hat im evolutionären Wettstreit der Systeme krachend verloren: der Sozialismus der Ostblock-Staaten.
Interessant ist, dass die sozialistischen Systeme unter anderem auch deswegen verloren haben, weil sie nicht mehr in der Lage waren, technologisch mit den Staaten des Westens Schritt zu halten. Als die USA großflächig ihre Militärgeräte mit Computerchips ausstatteten, verschafften sie sich einen technologischen Vorteil, den die Sowjetunion und ihre Verbündeten mit ihrer zentralen Planung nicht kopieren und damit auch nicht aufholen konnten. Der US-geführte Irak-Krieg 1991 war für die sowjetischen Militärs ein Schock, als sie sahen, wie zielgenau die Systeme der US-Armee geworden war.
Ein letztes Gegenargument hat allerdings wirklich Gewicht: Wozu dieser ganze Fortschritt, der bisher nur den Effekt hatte, noch mehr Natur zu zerstören, noch stärker das Klima zu belasten? Im Grunde sägen wir als Spezies am eigenen Ast mit dem „Immer mehr“. Dabei kommt es allerdings darauf an, wovon wir immer mehr wollen, was wir da hypen und mit hunderten Milliarden Dollar bewerfen.
Wer hätte etwas dagegen einzuwenden, dass die für die Energiewende wichtigen Batterie-Start-Ups einen wahnwitzigen Boom erleben? Dass Recyclingunternehmen vom Kapitalmarkt gefeiert werden, weil sie den Materialverbrauch senken?
Die Geschichte der Spekulationsblasen ist, gemessen an der Geschichte der Menschheit, eine recht kurze. Sie sind ein spezifisches Phänomen unserer kapitalistischen Zeit und Durchlauferhitzer für das, was die Menschheit gerade erforscht, vorantreibt und bewegt und wenn sie Wege finden will, die Erde zu schonen, mehr Arten zu schützen und dabei trotzdem in Wohlstand zu leben, dann bitte: Lasst den Zirkus beginnen und die Milliarden regnen! Einen Versuch ist es wert.
Vielen Dank an mein Discord-Red Team, ohne das ich diesen Text nicht hätte schreiben können!
Redaktion: Esther Göbel, Schlussredaktion: Susan Mücke, Fotoredaktion: Philipp Sipos, Audioversion: Iris Hochberger