Wäre Achim Schmids Leben in Schuhkartons verpackt, es wäre eine lange Reihe davon. Sein größter Schuhkarton, etwa so groß wie ein Drittel seines bisherigen Lebens, stünde staubig in einer dunklen Ecke. Schmid macht keinen Hehl daraus, dass er da ist. Es ist nur so: Er sieht ihn nicht gern.
15 Jahre sind vergangen, in denen er verschlossen war. Ganz ehrlich: Man müsste ihn auch für einen Verrückten halten, wenn man wüsste, was sich darin befindet – man müsste denken: Dieser Mann hat sein Leben erfunden, um seine Memoiren zu schreiben.
Heute lebt Achim Schmid in Memphis, Tennessee. Er ist gläubig.
Es war der Sommer 2012, ein durchwachsender Sommer, der in einer Hitzewelle endete, als sein Karton plötzlich aus dem Regal fiel und aufplatzte. Darin: die Fotos seiner Kindheit, ein gefrorenes Lächeln; der Grund, warum seine Schwester nicht mehr mit ihm spricht; der Computer unter der Treppe. Das Haus seiner Mutter. Die Chat-Nachricht. Die weißen Kapuzen natürlich.
Achim Schmid war Chef des deutschen Ku-Klux-Klans.
Heute arbeitet der 41-Jährige in einer Firma für Sound, Video und Spezialeffekte und im Bereich Marketing. Er hilft ehrenamtlich Migranten und Minderheiten, ein gutes Leben zu führen – ein besseres als sein eigenes – und ist somit wohl zum Gegenteil dessen geworden, was er einst war: ein Mann voller Hass und blankem Rassismus.
Der Ku-Klux-Klan verfolgt Andersdenkende, verprügelt sie, hängt sie auf
Der Klan: ein rassistischer und gewalttätiger Geheimbund, gegründet am 24. Dezember 1865 zur Unterdrückung der Schwarzen. Diese hatten nach dem Bürgerkrieg neue Rechte bekommen, aber einige Menschen im Süden der USA wollten, dass sie minderwertige Sklaven bleiben. Es waren ehrbare Männer dabei: Offiziere und andere Leute mit Ansehen und Einfluss. Sie schlossen sich zusammen und ritten, unter weißen Gewändern versteckt, die die Sauberkeit der weißen Rasse oder die Geister ehrbarer Südstaaten-Soldaten zeigen sollten, durch die Städte und zündeten nachts auf den Hügeln Holzkreuze an. Das Feuer zeigte weit: Wir sind hier. Wir sind der Klan. Wir sind weiße Christen und „echte“ Patrioten. Und manche haben eben die Einstellung, ein Patriot könne man nur sein, wenn man sich für irgendwas notfalls umbringen lässt. Alle, die anders dachten und aussahen, wurden verprügelt, verfolgt und an Bäumen aufgehängt.
Anders als viele denken, ist der Ku-Klux-Klan heute längst sich nicht mehr so mächtig, wie ihn Filme und Literatur haben erscheinen lassen. Aber die Popkultur hat seinen Mythos genährt und großgehalten. Und auch Achim Schmid aus Schwäbisch Hall wird dem Klan verfallen, weil er dieses Bild von ihm hat.
Achim ist 1981 sechs und wohnt in Kälbertshausen, Neckar-Odenwald-Kreis
Achim ist sechs, das Abendessen wird gerade abgeräumt, da tritt seine älteste Schwester herein und stellt sich vor ihn hin. Altes Bauernhaus, leere Gänge, große, dunkle Räume. Holz. Erste Erinnerungen in der Suppe des Vergessens.
„Achim“, sagt sie, „egal, was Du im Leben tust: Bitte werde nie Nazi. Versprichst Du es mir?“
Achim weiß nicht so genau, was das ist, ein Nazi, aber wenn seine Schwester sich extra vor ihn hinstellt, widerspricht man dann? Er verspricht es. Sicher ist sicher.
Heute redet seine Schwester nicht mehr mit ihm, schon länger nicht mehr. Vielleicht nie mehr. Das hat auch mit diesem Versprechen zu tun.
Achim wird 1975 in Mosbach geboren. Ein entzückendes Städtchen voller alter Gebäude, und als man das Baby aus dem Krankenhaus nach Kälbertshausen brachte, hätte es ein Schock bekommen, wenn es schon hätte gucken können: 500 Einwohner. Eine Kirche. Das Rathaus: ein neben dem Fußweg verlorenes gelbes Bonbon aus Beton.
Die Eltern lassen sich scheiden, sein Vater stirbt, seine Geschwister gehen weg
Achim ist neun, als sein Vater stirbt. Die Eltern hatten sich früh getrennt. Rosenkrieg. Ein Krieg, der nur zivile Opfer kennt: die Kinder. Und danach war die Welt nicht mehr dieselbe – an den Wochenenden besuchte Achim seinen Vater regelmäßig. Aber die Eltern sprachen nicht mehr miteinander.
Achim wundert sich: Irgendwann zieht sein erwachsener Vater wieder bei seiner eigenen Mutter ein, dann gab es plötzlich keine Besuche mehr, und dann: tot. Lungenkrebs. Ab dann verschwand auch das Lächeln von seinem Kindergesicht, die Bilder sind starr, grau und wie auf Stein gezeichnet. Seine Mutter erzählt ihm: Dein Vater kam aus Bergen. Achim guckt in den Atlas. Das liegt in Norwegen.
An Weihnachten geht die Familie – Achim, seine Mutter und seine zweitälteste Schwester – regelmäßig in die Kirche. Der Junge empfindet sie als dunkel und autoritär. Und sie riecht merkwürdig und die Pfarrer sind so steif. Danach gibt es Essen und Geschenke. Meist klingelt ein Glöckchen, und dann war das Christkind da. Achim hat es nie gesehen. Er beneidet die anderen Kinder, die einen Vater haben, der mit in die Kirche geht und am Esstisch sitzt; seine Erinnerung an ihn schwindet von Jahr zu Jahr.
Sein älterer Bruder ist mittlerweile ausgezogen – Schifffahrtschule. Seine älteste Schwester, jene mit dem Versprechen, lebt auch nicht mehr mit im Haus. Achim fühlt sich allein und zu schnell als Mann im Haus.
Auch im Dorf nahe Heilbronn findet die Familie keinen Anschluss, das war schon zu Lebzeiten des Vaters so. Seine Mutter ist Kölnerin, der Vater sprach ebenfalls anders als die Einheimischen. Es ist nicht Norwegisch. Sie werden gemieden, weil sie von auswärts kommen, aber auch die Familie kann nicht viel mit dem Dorf anfangen.
Achims Musik ist neu, deutsch, hart und transportiert Wut
Achim wird größer. Der kleine Sohn vermisst seinen Vater immer schmerzlicher, jemanden, an den er sich anlehnen kann, wenn der Wind stark ist. Eine starke Hand und Orientierung im Leben. Der einen guten Rat gibt vielleicht. An den Wochenenden da ist. Herbert Grönemeyer singt 1984 zum ersten Mal im Radio: Wann ist ein Mann ein Mann? Achim auf dem Dorf fragt sich das auch.
Achim Schmid ist 13, als die Klasse die Kassetten unter den Pults durchreicht: Störkraft und Böhse Onkelz. Alle fahren darauf ab – darum habe es, glaubt Schmid heute, bei den Ärzten geheißen: Zwischen Störkraft und den Onkelz steht ’ne Kuschelrock-LP.
Die Musik ist cool. Sie ist anders. Neu. Hart. Deutsche Texte. Was ihm aber noch besser gefällt: diese Wut. Die Wut, nicht dazuzugehören; die Wut, die nur der Einsame empfindet. Diese Wut kennt Achim gut. Später, als die Musik radikaler wird, wenden sich die anderen Schüler ab; Achim nicht. Er bleibt wieder allein.
Mit der Musik im Ohr hört er eines Tages von älteren Jungs, die auch diese Musik hören, und das immer noch, und die sich auf einem alten Spielplatz treffen. Achim nimmt seinen Mut zusammen und geht hin. Er findet sie schließlich auf einer Kirmes, einem kleinen Volksfest. Sie haben kurzgeraspelte Haare, der größte von ihnen lässt sich von den anderen „Chefglatze“ nennen. Springerstiefel. Olivgrüne Bomberjacken. Sie nehmen den Jungen auf wie eine Familie.
Schmid hält die „Chefglatze“ der Skinheads davon ab, einen Jungen totzuschlagen
Das Jahr 1994. Die Skinhead-Szene wird unter dem Einfluss der NPD immer politischer. Achim Schmid geht jetzt ab und zu auf NPD-Veranstaltungen, für ihn olle Krawattenträger. Er selbst trägt jetzt Springerstiefel mit weißen Schnürsenkeln, und an den Wochenenden fährt er mit den Jungs auf Dorffeste, einen saufen. Manchmal sind 20 Leute dabei. Seine neue Familie feiert gerne und trinkt Unmengen Bier.
Die Chefglatze hält den Rest der Gruppe für schwächlich, so dass er ab und zu besoffen Zeichen setzen will, wenn keiner mehr gerade gucken kann.
Da steht dieser junge Typ in der Telefonzelle. Der Chef stellt sich demonstrativ in die Tür.
Der Junge schaut auf.
„Guck ins Telefonbuch“, sagt die Chefglatze.
Der Junge blättert hektisch mit dem Hörer am Ohr im Telefonbuch. Die Skins grinsen sich an.
„Wonach soll ich gucken?“, fragt er.
„Guck bei S“, sagt die Chefglatze.
„Und welchen Namen soll ich suchen?“
„Streit“, sagt die Chefglatze. „Du suchst doch Streit, oder?“
Schmid hält den Anführer gerade noch zurück, als er den Jungen kaputtschlagen will. Ein schmächtiger Junge wie dieser, weiß er, verträgt einen Schlag mit der blanken Faust. Mehr nicht.
Schmid genießt zwar den Schutz und die Stärke der Gruppe, aber Aktionen wie diese lassen ihn zunehmend ins Visier seines Chefs geraten: Der Anführer mokiert, Schmid schlage sich nicht; Schmid vögele keine Frauen. Ob er vielleicht schwul sei – oder ein Feigling? Irgendwann fragt er nicht mehr. Besoffen verdrischt der Chef den jüngeren Skin. Schmid fühlt sich ausgegrenzt und erniedrigt vom „Männerclub“.
Die Nachmittage verbringt Schmid mit ein paar Freunden im Proberaum – auch linke Punks und Skins sind dabei. Politik bleibt vor der Tür. Sie gründen die Band „Geisterfahrer“ und verstehen sich gut. Obwohl er sie nie vertont, schreibt Achim Schmid da schon die ersten rechtsradikalen Texte. Er gewinnt an Ansehen und Einfluss. Er wird der Frontsänger und merkt: Anderen gefällt meine Musik. Wenn ich etwas mit dem Kopf mache, dem Verstand, beeinflusst das andere. Ich will für etwas bekannt sein; ich will, dass Leute mir zuhören. Weiter gehen seine Planungen noch nicht.
Türken jagen die Skins über die Felder, Schüsse fallen, Schmid wird getroffen
Zwei Jahre später liegt Schmid in einem Acker und starrt in den Himmel. Blut läuft aus seiner Körperseite wie Wasser aus dem Hahn. Es ist Nacht und draußen vor dem Feld suchen die Scheinwerfer von Autos nach ihm.
Sie waren in der Disko gewesen, er und die anderen Neonazis. Es war noch hell. Sie sehen einen jungen Türken mit einem Golf vorfahren. Er ist viel zu jung für den Führerschein, das nervt die Skins. Als er in die Disko geht, gehen sie an den Wagen. Abgeschlossen. Kurzerhand schnappen sich vier von ihnen je einen Kotflügel und tragen das Auto in einen nahen Acker. Bisschen Spaß muss sein. Aber jemand musste es mitgekriegt haben, denn kurz darauf jagt ein Mob junger Türken die Skins über die Felder. Schüsse fallen. Einer trifft Achim als Streifschuss in der Hüfte. Blutend bleibt er im Feld liegen. Er fragt sich nicht: Warum laufen meine Freunde weg und lassen mich hier allein? Er denkt: Dieses Pack rotten wir eines Tages aus.
Zwei Strafen sammelt Achim Schmid: eine wegen Körperverletzung, die Anklage wird fallengelassen. Und eine Verurteilung wegen Volksverhetzung. Er ist nicht nur Mitläufer. Im Gegenteil.
Auf einem Gig im Osten, die Mauer ist weg, ist Schmid beeindruckt von der grenzenlosen Radikalität der „neuen“ Neonazis aus dem Osten – und ihrer gewalttätigen Musik. Diese jungen Neonazis, sozialisiert im Machtvakuum der ehemaligen DDR, werden später bekanntwerden als die „Generation Hoyerswerda“. Beate Zschäpe, Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt sind ein Teil dieser Generation. Sie sind etwa so alt wie er. Und Schmid hält es heute für wahrscheinlich, dass sie alle zusammen diese Konzerte besuchten. Persönlich gekannt hat er sie aber nicht.
Die neue politische Radikalität, die mit den Ostskins ins Land kommt, machte es irgendwann unmöglich, eine Band wie die „Geisterfahrer“ – mit zwei Skins und einem Punk – zu unterhalten.
Der Verfassungsschutz versucht, Schmid anzuwerben
Nach einem Konzert, Schmid ist gerade 18 oder 19, klingelt ein Mann an der Tür seines Elternhauses. Er stellt sich vor als Mitarbeiter des Landesamtes für Verfassungsschutz Baden-Württemberg. Schmid meint sich zu erinnern, dass er sich mit „Jürgen“ vorstellte. Allerdings würde keiner dieser Leute seinen echten Namen nennen. Sie geben sich meist Vor- und Nachnamen-Alliterationen zum Schutz ihrer Identität. Jürgen und Schmid sitzen am Esstisch der Familie. Ob Schmid sich nicht etwas dazuverdienen wolle, fragt er. Er bräuchte nur ab und an ein paar Fragen beantworten: Wer da so kommt, wo die Konzerte stattfinden, wer sie organisiert.
Schmid lehnt ab.
Ein Jahr später, Schmid kommt gerade zu Fuß nach Hause, hält ein Auto neben ihm: Es ist Jürgen. Er wolle sich nur unterhalten, sagt der. Achim steigt ein und fährt mit ihm zu einem Lokal. Ein zweiter Anwerbeversuch. Dieses Mal bietet der Andere Geld. Schmid willigt ein. Über einen längeren Zeitraum hätten dann immer wieder Gespräche stattgefunden – gegen Bezahlung –, sagt er heute. Er sei aber nie in der Behörde gewesen, die Treffen hätten privat oder im Freien stattgefunden. An die Höhe der Beträge erinnere er sich nicht mehr, sagt Schmid. Viel könne es nicht gewesen sein. Konkrete Aufträge habe er aber nie bekommen.
Trotzdem fühlt sich Schmid wichtig, gefragt und einflussreich vernetzt. Und er glaubt, alles unter Kontrolle zu haben. Ein Irrtum mit schweren Folgen.
Der Klan fragt und Schmid sagt sofort zu
1998 wird Achim Schmid, mittlerweile einer der bekanntesten rechten Liedermacher Deutschlands, vom Ku-Klux-Klan angesprochen. Ein Grillfest nahe Stuttgart. Holger „Tweety“ Wied ist unter den Gästen, früherer Gitarrist der rechtsextremen Skinband „Triebtäter“ und szenebekanntes Mitglied des Ku-Klux-Klans. Schmid kennt ihn, man hatte einige Zeit eine lose Freundschaft gehabt. Schmid hat gerade seinen Auftritt beendet, da holt Wied ihn auf ein Bier zu sich und fragt in breitem Schwäbisch: „Willsch net bei de Zipfelmitze mitmache?“
Schmid fühlt sich sehr geschmeichelt. Seine Skinhead-Freunde unterhalten sich: Muss man da normalerweise nicht einen Ariernachweis in die USA schicken, um Mitglied zu werden? Schmid aber wurde einfach „gefragt“. Er sagt sofort zu: Der Klan, denkt er, ist elitär, geheimnisvoll, intellektuell. Wie ein Rotary Club für Rechtsextreme.
Derweil schreitet die Politisierung der Szene durch die 90er-Jahre weiter heran. Man könnte den Vorabend der Jahrtausendwende als einen Höhepunkt sehen. Das merkt Schmid auch in der Musik: Es wird immer schwerer, „gute“ Texte zu schreiben: Wer bekannt sein will, muss so radikal texten, dass seine Musik gleich verboten wird.
Schmid selbst hat sich dem Heidentum angeschlossen und kennt sich gut aus mit alten germanischen Gottheiten. Der Klan aber entfacht sein Interesse für etwas Neues, das zugleich etwas Altes ist: das Christentum.
Die Konzerte werden mittlerweile von der in den 80er Jahren gegründeten „Blood and Honour“-Bewegung organisiert. Sie wirbt mit Musik und Events um junge Rechtsextreme. In Großbritannien, dem Heimatland von „Blood and Honour“ – ein Spruch, der auf den Gürteln der Hitlerjungen stand („Blut und Ehre“) – entsteht ihr militanter Arm: „Combat 18“. Eine bewaffnete Gruppe Neonazis, mit Sturmhauben unkenntlich gemacht, die sich den Ideen des führerlosen Widerstands verschrieben hat. Im Laufe der 90er Jahre sollen genau diese Ideen Beate Zschäpe, Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt maßgeblich zu ihrem Vorhaben inspiriert haben.
Am Samstag, 26. Januar 1998, durchsucht die Polizei in Jena sieben Wohnungen und Garagen mutmaßlicher Rechtsextremisten; darunter auch die Nummer 5 und Nummer 6 im Garagenverein an der Kläranlage e. V. im Stadtteil Lobeda: Uwe Mundlos ergreift während der Fahndung die Flucht. Die Polizei findet Utensilien, mit denen Mundlos, Böhnhardt und Zschäpe im Begriff gewesen sein sollen, eine Bombe zu bauen. Sie findet auch eine Telefonliste. Kurz danach taucht das Trio ab und nennt sich fortan „Nationalsozialistischer Untergrund“.
Im Klan ist der „Zauberer“ der Oberchef, die „Drachen“ sind seine Statthalter
Während seiner Neonazi-Zeit wird Achim Schmid zunehmend paranoid. Seine Nächte verbringt er am Computer. Schaltet er ihn aus, zieht er die Kabel, geht hinaus und stellt ihn unter die Treppe am Haus seiner Mutter. Sicher ist schließlich sicher.
Die ersten Treffen beim Ku-Klux-Klan – den „International Knights“ – verlaufen enttäuschend. Schmid ist zunächst euphorisch, dann ernüchtert und schließlich enttäuscht. Der Klan hat keine Bibel. Es werden keine Zeremonien abgehalten. Kaum jemand trägt weiße Kutten. Es sind schon wieder: geistlose Männer, die saufen.
Schmid hatte in dem Geheimbund ein Geheimnis vermutet, das ihn elitär machte. Verlorenes Wissen. Nichts davon findet er vor. Er redet sich ein: Man werde in die Geheimnisse wohl erst eingeweiht, wenn man einen höheren Rang erlangt. Irgendwann sagt der Anführer zu ihm, weil er seine Ambitionen erkennt: Achim, es gibt da so viele Geheimnisse. Aber Schmid erkennt: Das eigentliche Geheimnis ist – es gibt kein Geheimnis.
Schmid verachtet die Truppe jetzt regelrecht, aber er hat einen Plan, wie er das ändern kann. Er holt sich eine Bibel und liest sie genau.
Sie inspiriert ihn. Er saugt alles auf. Die alten Geschichten. Die merkwürdigen Sätze. Die Botschaften, deren Wirkung ihn manchmal Wochen begleitet.
Zeitgleich recherchiert er unter amerikanischen „Klansmen“: Warum ist der Klan christlich? Wie lassen sich Christentum und Rassismus vereinen, wenn es doch Geschichten von Juden und Israeliten sind? Die Antworten, die er findet, reichen ihm nicht. Er liest und studiert so lange, bis er selbst auf Stellen stößt, die, aus dem Kontext gerissen, wunderbar als Grundlage für seinen Rassismus funktionieren. Bei den amerikanischen Klan-Chefs stoßen sein Fleiß und sein Eifer auf Wohlwollen. Sie laden ihn ein; er solle einen eigenen Klan für Deutschland gründen – dafür würden sie ihn zum „Grand Dragon“ ernennen. Der Anführer im Klan ist der „Imperial Wizard“. Seine Statthalter in den Bundesstaaten, die eigene Ableger führen, sind die „Grand Dragons“.
Schmid gefällt die Idee seines eigenen, deutschen, urtypischen Klans. Schnell denkt er sich einen Namen aus: „European Knights of the Ku Klux Klan“. Dieses Mal mit Kutten, mit Kreuzen und mit einem Kloran. Das ist das geheime Handbuch der Ku-Klux-Klan-Ritter. Schmidt übersetzt es ins Deutsche. Im deutschen Vorwort heißt es nun:
„Dieses Buch ist ein klassifiziertes Dokument und ist immer mit der höchstmöglichen Sicherheit zu bewachen. Es ist an einem sicheren Platz zu lagern, wo weder ein Mensch noch ein Alien ein Auge darauf werfen können.”
Dann bucht er die Flüge nach Amerika, um sich zum „Grand Dragon“ weihen zu lassen.
Der US-Klan schlägt Schmid zum Ritter – für ihn der größte Tag seines Lebens
Schmid steht vor einem brennenden Kreuz. Durch die Sehschlitze seiner weißen, spitzen Kapuze blickt er ins Feuer. Jemand ruft seinen Namen, dann ziehen die Männer im Kreis um das Kreuz, Fackeln in den Händen. Der „Imperial Wizard“, Jimie Maxey, Anführer des Klans „South Mississippi Knights“, schlägt Schmid zum Ritter. Schmid fühlt sich endlich angekommen, zu Hause, am Ziel. Es ist der größte Tag seines Lebens.
Die Kreuze werden entweder im Inneren eines Haues zu Zeremoniezwecken mit Kerzen erleuchtet – oder draußen angezündet. Sie stehen für die Erleuchtung und das Licht Christi. Aber auch Gegnern stellt der Klan brennende Kreuze in den Garten: als Warnung.
Auch das NSU-Trio wird während seiner Zeit an der Kreuzverbrennung eines Klans in der Nähe von Jena teilnehmen.
Als „Grand Dragon“ leitet Schmidt ab jetzt die „European Knights“. Er will seinen Klan starkmachen und ihn mit aller Macht in die Mitte der Gesellschaft führen – dorthin, wo der Klan in den USA bereits einmal war.
Und die Klanchefs und -mitglieder würden ihn dafür lieben und verehren.
In Deutschland nimmt Schmid den Rechtsextremisten „Corelli“ auf
Als Achim Schmid nach Deutschland zurückkommt, passieren zwei Dinge: Seine Gespräche, die er mit dem Landesamt für Verfassungsschutz führt, werden ausgesetzt. Schmid habe seinen USA-Besuch und dessen Ziel verschwiegen. Er sei „nachrichtenunehrlich“, heißt es. Er wird daraufhin „abgeschaltet“.
Die zweite Sache: Aus dem alten Klan nimmt er einen Anwärter mit, Thomas Richter. Dessen Deckname beim Bundesamt für Verfassungsschutz: „Corelli“.
Richter ist ein rechtsextremer Tausendsassa, der, wie Schmid auffällt, merkwürdig lispelt und spuckt, wenn er aufgeregt ist. Eigentlich findet Richter den pseudo-religiösen Quatsch des Klans nicht sonderlich attraktiv – aber er folgt Schmid, und das hat seinen Grund. Richter ist die Topquelle des Inlandsgeheimdienstes in der rechten Szene. Bis heute steht der Vorwurf im Raum, „Corelli“ habe einen Großteil des Geldes, das er vom Verfassungsschutz bekommen haben soll, genutzt, um rechte Infrastrukturen überhaupt erst aufzubauen. Ist der Klan nur ein Honigtopf der Behörden, um Rechtsextreme anzulocken? Ein unfassbarer Vorwurf.
Schmid widerspricht. Aber auch der NSU-Untersuchungsausschuss I in Baden-Württemberg ging dieser These nach, die die Presse ins Spiel brachte – fand aber keine Anhaltspunkte dafür, dass der Verfassungsschutz selbst den Ku-Klux-Klan durch V-Männer gründen ließ.
2014 wird „Corelli“ tot in seiner Wohnung aufgefunden. Nachdem Untertauchen von Zschäpe, Böhnhardt und Mundlos hat er dem Trio in seiner Wohnung kurz Unterschlupft gewährt. Im Gutachten der Obduktion heißt es, er sei an einem unerkannten und unbehandelten Diabetes gestorben. Mit 40. Später wird der Gutachter sagen: Es könnte auch Rattengift gewesen sein. Die genauen Umstände sind bis heute nicht abschließend aufgeklärt.
Im deutschen Ku-Klux-Klan sind auch Polizisten
Das Jahr 2002. Es ist kurz nach dem Abendessen. Achim Schmid hat nach eigenen Angaben zu diesem Zeitpunkt schon lange mit keinem Beamten mehr gesprochen. Er sitzt noch am Computer. Er schaltet ihn auch nicht mehr aus – er fühlt sich sicher. Was merkwürdig ist.
Ein paar Tage zuvor hatte es an der Tür geklingelt. Ein Mitarbeiter des Bundesamtes für Verfassungsschutz stand im Türrahmen. Zeitgleich klingeln Beamte der Verfassungsschützer der Länder bei allen seinen Klan-Mitgliedern. Man nennt das: „Gefährderansprache“. Die Beamten wollen Präsenz zeigen. Vor allem: Unruhe stiften.
Neben seinen rassistischen Pamphleten hatte sich Schmid im Internet damit gebrüstet, „Polizisten im Ku-Klux-Klan zu haben“. Seinen Mitgliedern verbietet Schmid jeden Kontakt zur rechten Szene. Er will nicht, dass seine alten Neonazi-Freunde Richter und Staatsanwälte davon abhalten, seinem Klan beizutreten. Die Szene ist für ihn zu schmutzig geworden. Die Mitte ist wichtiger als das Extreme.
Die rechtsextremen Mitglieder von Schmids Klan sind anderer Meinung, ihnen kommt er zunehmend weichgespült vor. Plötzlich sitzen alte Leute aus christlichen Gemeinden bei ihnen. Ob das jetzt ein Kirchenkreis werde, fragen sich die Mitglieder. Man wollte schließlich nicht in eine Kirche eintreten. Sie denken: Schmid ist durchgeknallt. Sein Klan, nur eine christliche Sekte.
Die „Gefährderansprache“ hatte Schmid keine Angst gemacht. Doch bald danach bekommt er über den Messenger seiner E-Mail-Adresse eine Nachricht: Ein anonymer User bitte ihn um einen Yahoo-Chat. Schmid folgt dem Unbekannte in den Chat-Raum. Bis heute ist nur intern bekannt, welcher Mitarbeiter des Verfassungsschutzes (vermeintlich: Thüringen) Schmid in dieser Nacht warnte: Ihr habt einen Spitzel, sagt er zum Klanchef – in den eigenen Reihen. Sein Englisch ist gut, aber nicht sehr gut, Schmid glaubt, er wollte damit seine Herkunft verbergen.
Für Informationen aus dem Innenleben des Klans bietet der Verfassungsschützer Schmid Schutz an. Schmid überlegt fieberhaft: Wer könnte der Spitzel sein?
Schmid schreibt dem Mann: Ich glaube dir nicht.
Der Mann fragt zurück: Aber woher weiß ich dann, dass du vor einigen Tagen ein Klan-Treffen mit Mitgliedern abgesagt hast, weil du Durchfall hattest. Aber in Wirklichkeit wolltest du mit deinem Sohn Fahrradfahren, weil du es versprochen hattest?
Schmid bekommt Angst. Er schmeißt die Leitung des Klans hin, der wegen der „weichen Linie“ von Schmids christlichen Abwegen mittlerweile komplett zerstritten ist. Schmid geht nicht mehr ans Telefon. Der Klan wird sich wenig später auflösen.
Schmid hingegen baut sich ein neues Leben auf. Sein altes verstaut er in einem Schuhkarton. Er will es verdrängen und nicht mehr darüber reden.
Bei seinen Freunden gilt Schmid als Verräter
Nach der „Gefähreransprache“ kommt es bei Schmid auch privat zum Showdown. Der Druck, den Klan zu verlassen und jetzt ein Verräter in der rechten Szene zu sein, schießt ihm immer wieder in den Kopf. Schmid ist kein Vorzeigemann. Im Streit schlägt er seine Frau, und sie verlässt ihn dafür.
Und seine Frau bedient sich anderer Mittel: Gleich danach spricht sie mit der Polizei packt alles über das Leben ihres Mannes aus – seine Kontakte und den Klan. Bei so jemandem, sagt sie, könnten doch die Kinder unmöglich bleiben!
In dieser Zeit hat Schmid einen türkischen Nachbarn. Der glaubt, in seinem Computer passierten magische Dinge, die sich niemand erklären könne, weshalb er auch dauernd kaputt sei. Schmid hilft ihm und sitze Nachmittage lang beim Tee mit ihm. Für seine Texte von damals schämte er sich jetzt. Denn mit den Türken, die ihn damals durchs Kornfeld gejagt haben, hat dieser Mann wirklich nichts gemeinsam.
Die Schmids sind wieder zusammen, streiten weiter, seine Frau sucht immer noch die Nähe zur rechten Szene, Schmid verlässt sie. Dann ist Funkstille. Endlich zieht Schmid aus. Streit der Eltern trifft doch immer zuerst die Kinder. Sie bleiben bei der Mutter – Schmid glaubt, dass sie ihnen Horrorgeschichten über ihn erzählt.
Bei seinen alten Freunden gilt Schmid jetzt als Verräter. Zum ersten Mal seit sehr langer Zeit ist er wieder einsam und schwach. Er hatte ganz vergessen, wie sich das anfühlt.
Nachts, in seiner neuen Wohnung in Norddeutschland, wird Achim Schmid unruhig. Ein Treffpunkt der Neonazis liegt nicht weit entfernt. Manchmal, glaubt er, hört er sie lärmen. Er weiß, dass sie trinken. Und Schmid weiß nur zu gut, wie die nächtlichen Ausflüge ablaufen. Er glaubt zwar, dass die Neonazis zu faul sind, um ihn zu jagen, aber vielleicht kommen sie doch zu ihm, nach einer Party, wenn der Pegel noch sitzt, und schlagen ihm die Fenster ein. Oder sein Gesicht. Ein kräftiger Mann braucht nur zwei, drei Schläge.
Schmid liest jetzt immer noch regelmäßig die Bibel und merkt, dass er einen Großteil davon falsch verstehen wollte. Eines langweiligen Nachmittags wälzt Schmid einen Atlas: Er sucht nach Bergen, der Stadt seines Vaters. Es ist nicht Norwegen. Er findet eine ehemalige deutsche Stadt in Tschechien, die heute Perná heißt. Sein Vater war ein Sudetendeutscher. Vertrieben mit seiner Familie nach dem Krieg. Wie ähnlich sich manche Leben sind.
Das NSU-Wohnmobil brennt und ein Ausschuss-Marathon beginnt
Der Tag im Sommer 2012, der Tag, an dem Schmids Karton wieder aus dem Regal fällt, beginnt eigentlich früher – im November 2011. An einer Straße in einem Wohngebiet in Eisenach brennt ein weißes Wohnmobil. Flammen schlagen durch die Decke.
Es ist das vorläufige Ende des Straßenterrors des NSU – des „Nationalsozialistischen Untergrunds“. Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos sterben im Wrack; sie sollen den Tod selbst gewählt haben. Übrig bleibt Beate Zschäpe – und zahlreiche namenlose Weggefährten. Sie alle sind ähnlich alt, ein Jahrgang, ein Klassentreffen. Sie hätten Schmids Leben führen können oder er ihres.
„Ich hätte nie jemanden getötet“, sagt Schmid.
Am 21. November 2011 ruft Wolfgang Bosbach (CDU) den Innenausschuss in nichtöffentlicher Sitzung zusammen. Es sind knapp zwei Wochen seit dem Wohnmobilbrand vergangen. Der Bundestag möchte Antworten von den Behörden und Geheimdiensten: Was ist der Stand der Ermittlung – und wie konnte das passieren? Die Presse bekommt bei den vielen Schlagzeilen und Details Schnappatmung. Es ist der Beginn eines Ausschuss-Marathons. Überall werden Untersuchungsausschüsse eingesetzt, im Bund und in den Ländern. In den Unterlagen tauchen die Namen zweier Polizisten aus Baden-Württemberg auf. Einer von beiden war der damalige Zugführer von Michele Kiesewetter, jener Polizistin, die der NSU in Heilbronn ermordet haben soll. Und von diesen Polizisten führt eine Spur direkt zu Achim Schmid. Beide Polizisten waren Mitglied seines Klans.
An jenem Tag im Sommer 2012 kommt Schmid gerade von der Arbeit nach Hause. Sein Job läuft schlecht. Seiner Firma droht Insolvenz. Zu seinen Kindern hat er seit sechs Jahren keinen Kontakt mehr. Sein altes Leben liegt verstaut und vergessen im Schuhkarton und träumt von alten Zeiten.
Ein Reporter wartet auf ihn.
„Sind Sie der ehemalige Chef des Ku-Klux-Klans in Deutschland“, will der Reporter wissen.
„Ja“, sagt Schmid.
„Wussten Sie, dass Polizisten aus Baden-Württemberg in Ihrem Klan Mitglieder waren?“
„Ja.“
„Wie viele waren es?“
„Zwei oder drei. Wir hatten noch mehr Anfragen, wir hätten eine ganze Abteilung aufmachen können.“
„Wussten Sie, dass einer der Beamten Zugführer von Michele Kiesewetter war – jener Polizistin, die in Heilbronn wohl vom NSU mit einem Kopfschuss getötet wurde?“
„Da war ich doch schon lange raus. Der Mord war doch fünf Jahre später“, sagt Schmid.
„Wussten Sie es?“, hakt der Reporter nach.
„Chef der Kapuzen“ setzt sich nach Memphis, Tennessee, ab
„Jetzt, ja.“
Die Schlagzeilen eine Woche später werden die Familie zerreißen, die Region erschüttern; seine ältere Schwester bricht den Kontakt sofort ab. Baden-Württemberg hat einen Skandal: Polizisten im Ku-Klux-Klan! Schmid ist jetzt überall: Schmid, der V-Mann? „Chef der Kapuzen.“ Welche Kontakte hatte Achim Schmid zum Verfassungsschutz?
Was hast du noch, fragt ein Freund irgendwann. Hier will dich keiner. Du hast alles verloren. Schmid packt seine Sachen und bucht Tickets: Memphis, Tennessee. Es wartet: ein neues Leben. Ein besseres, vielleicht.
„Wenn ich könnte, würde ich alles nochmal zurückdrehen“, sagt Schmid heute. Er lebt in der Gegend Amerikas, die man den „Bibel-Gürtel“ nennt. Er glaubt an Gott. „Für amerikanische Verhältnisse wenig, aber für deutsche wohl ziemlich viel“, sagt er.
Seine Kinder haben sich wieder gemeldet. Heute haben sie täglich Kontakt.
Einmal hat er einen Brief an seine Ex-Frau geschrieben, in dem er sich entschuldigte und um Umgang mit den Kindern bat. Ein ehemaliger Nachbar seiner Frau erzählte Schmid später, sie habe den Brief angeblich laut bei „ihren Nazi-Freunden vorgelesen“, und dann hätten alle sehr über das Weichei Schmid gelacht.
„Natürlich musste ich auch meinem Sohn viel erklären“, sagt Schmid. „Also habe ich ihn beiseite genommen und alles auf den Tisch gelegt – den ganzen Karton.“
Der Sohn hat gesagt: Danke, Papa. Mehr war es nicht. Und dann war gut. Schmid ist ihm dankbar dafür, dass er ihm die Tür wieder geöffnet hat.
Bald muss Schmid nochmal nach Deutschland zurück. Seine Aussagen werden wohl Thema im NSU-Untersuchungsausschuss II in Baden-Württemberg sein. Auch seine Musiker-Vergangenheit.
Experten halten Schmid nicht für schuldig
Experten glauben, dass Schmid keine Kontakte zum NSU hatte und sich nicht schuldig gemacht hat. Die Polizisten wurden, und das nennen einige den wahren Skandal, nie bestraft. Nur versetzt. Sie geben später bei Befragungen an, sie seien dem Klan nur beigetreten, um „Frauen kennenzulernen“. Im Antragsformular des Klans, das jedes Mitglied ausfüllen musste, finden sich Abhandlungen über „Rassen“ und die Frage, ob man glaubhaft versichern kann, keine nicht-weißen oder jüdischen Vorfahren zu haben.
Seine Schwester spricht bis heute nicht mit ihm.
“Klar wünscht sich meine Mutter, mit 72, nochmal ein gemeinsames Weihnachtsfest“, sagt Schmid.
Wird sie eines Tages verzeihen können?
„Ich weiß es nicht“, sagt Schmid leise. „Aber wer bin ich auch, das zu verlangen.“
Übrigens: Achim Schmid ist heute im Aussteigerprogramm Exit tätig.
Findest du es wichtig, dass die Menschen mehr über die Hintergründe der AfD und der neuen Rechten erfahren?
Wir auch. Deswegen tun wir etwas, das unserem Kontostand schaden könnte, das wir aber sehr wichtig finden. Wir machen alle unsere Texte über Rechtsradikalismus, die AfD und die neuen Rechten frei zugänglich. Für immer.
Diese aufwändigen Recherchen haben die Krautreporter-Mitglieder ermöglicht. Du musst wissen: Wir lehnen Anzeigen ab. Unsere Arbeit finanzieren fast ausschließlich unsere Mitglieder.
Findest du es auch wichtig, dass möglichst viele Menschen verstehen, was die neue Rechten sind? Dann hilf bitte, solche Beiträge möglich zu machen. Werde jetzt Krautreporter-Mitglied. Wir vertrauen auf Menschen wie dich.
Fotos: privat; Redaktion: Theresa Bäuerlein; Produktion: Vera Fröhlich.