Die E-Mail kommt am 8. März.
Das Haus mit der Terrasse zur Straße ist still; ein alter Baum steht vergessen im Garten.
Daniel Domscheit-Berg braucht immer einen Moment, ehe er sich einer neuen Tätigkeit zuwendet und den Stuhl zurückschiebt. Sein Arbeitszimmer – ein Hackerspace voller Platinen und Lötkolben – hat viele Tische und Computer. Die Mail einer Frau. Sie bittet um Hilfe.
Sie sei Mitarbeiterin einer Flüchtlingsinitiative, schreibt sie, es gehe um die Unterkunft in Hennigsdorf. Es ist eine Massen-Mail.
Man habe eine Familie hier, mit drei kleinen Kindern, die sich ein Zimmer mit fremden Männern teilen müsse. Zudem seien sie anerkannte Flüchtlinge; die Unterkunft sei aber nur für solche gedacht, deren Status noch geklärt werden müsse. Sie könnten nicht bleiben. Die Familie müsse so schnell es geht weg von hier. Ob jemand sie aufnehmen könne – die Situation sei ernst. Wer würde das tun?
Daniel Domscheit-Berg, Hacker, ehemaliger Wikileaks-Aktivist, Vollbart, vom Äußeren und Inneren immer ein bisschen Fidel Castro und seine Dschungel-Guerilla, zögert nicht. Er geht auf den Dachboden und macht die Betten.
Natürlich weiß er, dass es schwer wird. Natürlich weiß er, dass es Unterschiede gibt: Er ist Realist. Daniel und seine Lebensgefährtin, die Frauenrechtlerin und Politikerin Anke Domscheit-Berg, hatten gute wie schlechte Erfahrungen gemacht: mit einer Familie aus dem Irak zum Beispiel. Es gab Probleme.
Was Daniel nicht weiß, während er die Decken auslegt und die Kissen bezieht, die Kochnische herrichtet, das pittoreske Kreisfenster im Rücken, das aussieht, als stünde man auf dem Dachboden eines Puppenhauses: wie sich alles ändern wird. Dass gleich, wenn unten die Haustür aufgeht, eine neue Familie auf ihn wartet. Dass er, die Nachteule, frühmorgens mit dem Fahrrad die Mädchen zur Schule bringen wird, dass er sagen wird: Jetzt ist aber gut, Kinder. Kommt rein und zieht eure Schuhe aus. Dass er, so gesehen, noch einmal Vater wird in diesem Jahr. Das hätte er wohl am wenigsten geglaubt.
Integration ist nicht nur Sache der Geflüchteten
Diese Geschichte beginnt über 2.600 Kilometer weit weg, in Hass, einem Vorort von Idlib, südwestlich von Aleppo. Bomben fallen vom Himmel. An den Straßen stehen Schafe hinter niedrigen Mauern, Granatapfel- und Olivenbäume wachsen und tragen Früchte. Es ist die Zeit, in der Halima im Olivenhain ihres Mannes erntet. Es ist die Geschichte einer Familie, die geht, die ankommt, die nichts hat, die alles mitbringt, und für die eine Familie in Deutschland zu einer neuen Familie wird. Sie zeigt: Integration kann gelingen. Auch wenn das schwierig ist. Denn es gibt Vorbehalte in der Stadt. Aber Integration hängt nicht nur von Geflüchteten ab.
Draußen ist es mittlerweile dunkel geworden in Fürstenberg an der Havel. Anke ist noch auf einer Tagung unterwegs, der Zug braucht eine Stunde von Berlin bis hierher. Da klingelt es an der Tür.
Daniel Domscheit-Berg braucht einen Moment, ehe er sein Arbeitszimmer verlässt und zur Tür geht. Durch die Scheibe erkennt er eine Familie: zerschlissene Kleidung, kaum Gepäck – müde, abgekämpft, ausgeliefert. Er öffnet. Auf der Schwelle stehen: Halima, ihr Mann und die drei kleinen Mädchen – Riham, fünf, Rana, acht, und Riim, neun. Ein neues Leben beginnt.
Flucht vor den Bomben mit Bus und Flugzeug
„Kommt ihr bitte“, sagt Daniel Domscheit-Berg energisch, eine schwarze Wollmütze ins Gesicht gezogen. Es ist kurz nach sieben, Frost hat sich über die Straßen gelegt. Lastwagen, die Blumen und Waren in die Stadt bringen, fahren schnaufend vorbei. Daniel wartet vor dem Haus, während Rana und Riim ihre Rucksäcke schultern und sich von Halima, ihrer Mutter, verabschieden. Er drängelt: „Der Weg ist noch lang, das wisst ihr, und die Schule wartet nicht.“
„Riim, sieh mal! Ich bin ein Ofen!“
Rana dreht sich, trippelt, tippt ihre Schwester an, haucht, vergisst den Schulweg – und lacht, wie Rana eben lacht: die Augen immer etwas mehr als der Rest. Sie deutet auf den Frost: „Schnee!“
Riim zeigt ihrer jüngeren Schwester den Vogel. Es gibt keinen deckenden Schnee in Syrien, aber den ersten Schnee ihres Lebens, den würde sie wohl erkennen.
„Das ist kein Schnee, Rana, Schnee fällt aus dem Himmel.“
„Übrigens: Deine Jacke ist sehr dünn“, sagt Daniel und zieht Ranas Rucksack zurecht. „Du brauchst dringend eine neue.“ Er stoppt die Mädchen an der vielbefahrenen Straße. Die Lastwagen beachten sie nicht.
Rana runzelt die Stirn. „Wieso eine neue?“
„Weil es noch kälter wird.“
„Sie ist nicht dünn, sie ist gut so“, erwidert Rana und zieht den Mantel zusammen wie ein kleiner Vampir. Warum sollte sie ihn ablegen? Dieser Mantel hat sie begleitet: auf ihrer monatelangen Flucht aus Syrien; mit dem Bus von Aleppo; Monate im Auffanglager in der Türkei. Wochenlanges Warten in Ankara bei Verwandten auf einen Platz im Flugzeug. Dann die Flugzeuge natürlich. Die Kinder rissen ihrer Mutter förmlich den Arm aus vor Begeisterung; das erste Mal fliegen. Das erste Mal Wolken von oben. Das erste Mal Bundesrepublik: Berlin-Tegel. Deutschland, deine Abflughalle.
Es folgte das „Heim“, wie sie es nennen – das Flüchtlingslager Hennigsdorf. Sie hätten nicht bleiben können, sagt Riim. Nicht bleiben wollen, sagt Rana.
Deutsch im Kindergarten, auch für die beiden Schulkinder
Als beide in Deutschland ankommen, sind sie bereits im schulpflichtigen Alter. Weil sie aber kein Deutsch können und somit schnell abgehängt wären, finden der örtliche Kindergarten und die Schule eine unbürokratische Lösung: Die beiden älteren Mädchen kommen zusammen mit der jüngsten Schwester Riham in den Kindergarten. Dort lernen sie Deutsch, werden erst danach eingeschult, um Anschluss zu finden. Heute gehören sie zu den Fleißigsten – Rana geht in die erste Klasse, Riim in die dritte. Riham jagt in der Kita die meiste Zeit Kinder über den Rasen.
Anfangs mussten die Lehrer und Kindergartenerzieher in Eigenregie lernen, was es bedeutet, die ersten Flüchtlingskinder der Stadt zu versorgen. Und das habe durchaus viel positive Energie freigesetzt, sagen sie. Die Belegschaft setzte sich schnell mit der neuen Kultur auseinander. Was ist ein Zuckerfest? Was passiert gerade in Syrien? Irgendwann wurden auch Eltern vorstellig, die nicht so begeistert waren – und ihre Kinder keineswegs mit Geflüchteten in eine Klasse stecken wollten. Dann müssten sie sich eine andere Schule suchen, ließ die Schulleiterin verlautbaren; andere Schulen gibt es in Fürstenberg aber nicht.
Bei den Kindern finden Riim, Rana und Riham dagegen schnell Anschluss. Die drei sind exotisch. Sie kleiden sich anders. Sie sprechen anders. Für die anderen Kinder sind sie etwas Besonderes. Syrien spielt da keine Rolle. Kinder unterscheiden da nicht, sagt eine Erzieherin. Eines Tages, Riim, Rana und Riham spielen gerade auf dem Hortspielplatz, kommen zwei ältere Kinder an den Zaun. Ihr Ausländer, rufen sie – und beschimpfen die drei vor allen anderen wüst. Die Erzieher schreiten ein. Die Kinder, sagen sie, seien aber nicht schuld. Es seien die Eltern. Die Kinder plapperten nur nach, was sie zu Hause hören.
Haus geöffnet, Zeit und Energie investiert
„Es war sehr wichtig für uns, weil es unsere Arbeit unterstützt“, sagt die Schulleiterin der „Drei Seen Grundschule“, Marion Poltier, „dass die Domscheit-Bergs ihr Haus, ihre Zeit und Energie zur Verfügung gestellt haben. Und zwar nicht nur für die Mädchen, sondern für alle Kinder der Stadt. Sie kauften ein Trampolin und stellten es in den Garten.“ Plötzlich waren auch die anderen Kinder da. Spielten. Luden schließlich die Mädchen zu sich nach Hause ein. Die Vorbehalte der Eltern waren dahin. Es ist schwer, dem eigenen Kind die Freunde auszureden. „Die Domscheit-Bergs haben das clever gemacht“, sagt Frau Poltier. „Weil sie im Zuge dessen gerade den sozial Schwächeren der Stadt geholfen haben.“ Sie nennt das Haus am Bahnhof liebevoll: eine Villa Kunterbunt.
Und natürlich ist Integration mit diesen Mädchen leicht, das weiß auch die Schulleiterin. „Aber das wird uns auch dann helfen, wenn es mal Konflikte gibt; es braucht immer Vorbilder“, sagt sie. „Und die haben wir jetzt.“ Sie meint die Mädchen – und sie meint die Domscheit-Bergs.
Ramadan, Kopftuch und die persönliche Freiheit
Eines Tages meldet sich der Kindergarten. Es ist Ramadan. Die Erzieher sagen, die Mädchen würden von morgens bis abends nicht essen und trinken. Da geht Anke, nachdem sie sich über die Auslegung im Koran informiert hatte, zu Halima. Sie sagt: Halima, der Kindergarten wird deine Kinder nicht weiter betreuen, wenn sie nichts essen und trinken. In Deutschland geht die Sonne später unter – das sind fast 16 Stunden.“ Halima reagiert verunsichert: Wie konnte eine Nicht-Muslima das so genau wissen? „Dann habe ich den Sohn eines Imams gebeten“, sagt Anke. „Der hat ihr erklärt, dass Kinder nicht fasten müssen.“
Es ging aber nicht nur um das Fasten – auch das Kopftuch war und ist Thema: „Mir geht es um die persönliche Freiheit der Kinder“, sagt Anke. „Deshalb finde ich, sie sollten ein Kopftuch nur tragen, wenn sie alt genug sind, das auch für sich selbst zu entscheiden – ohne Druck.“ Die Domscheit-Bergs hoffen, dass die drei Mädchen eines Tages Abitur machen und vielleicht studieren. Das Zeug dazu, sagt Anke, hätten sie.
Deutsch als Lieblingsfach
„Welche Stunde habt ihr?“ fragt Rana, als sie die Schule erreichen, Hand in Hand mit ihrer Schwester zum Eingang schlendernd.
„Deutsch“, antwortet Riim.
Rana lächelt beim Gedanken an ihr Lieblingsfach.
„Hallo“, sagt sie dann und stellt sich vor ihre Schwester: „Mein Name ist Rana, ich komme aus Syrien und gehe in die erste Klasse.“
„Hallo. Wie geht’s?“, fragt Riim zurück und reicht gespielt die Hand. „Ich bin Riim: Guten Tag!“
Rana streckt die Hand aus: „Auf Wiedersehen!“
Riim irritiert: „Du musst ‚Guten Tag‘ sagen. Nicht: Auf Wiedersehen, Rana – das sagt man zum Abschied.“
„Ja, weiß ich doch.“
Die Schulglocke läutet. Kindergeschrei.
Erinnerungen beim Abendessen
Riham sitzt, das Gesicht auf die Hände gestützt, am Abendbrottisch vor einem Teller dampfender Nudeln ohne Tomatensoße. Der Tisch ist lang. Anke, ihr Sohn Jacob, Daniel, Halima, Rana und Riim und Riham.
„Ich nehme das nicht“, sagt Riham und deutet auf die Soße.
„Du willst Nudel ohne Soße essen?“, fragt Anke, die zuvor eine Stunde lang Anträge sowie den kommenden Elternabend mit Halima besprochen hat: Hände und Füße und ein Dolmetscher waren dazu nötig.
Riham schüttelt den Kopf.
„Sag mal, Riham“, fragt Daniel, „wenn du die Augen schließt und an Syrien denkst: Was siehst du?“
Keine Antwort.
„Riham?“, hakt Anke nach.
Rana, Riim und Riham schweigen und blicken demonstrativ ins Essen.
„Granatäpfel“, sagt Rana knapp.
Halima macht eine Handbewegung, als wenn Äpfel aus einem Baum fallen. Es sind aber keine Äpfel, es sollen Bomben sein. Sie spreizt die Finger ruckartig von der Faust ab: Explosionen.
Riim, die Älteste, schiebt den Stuhl zurück und verschwindet wortlos.
Bürgermeister für Befürworter und Gegner
Der Bürgermeister der Stadt, der parteilose Robert Philipp, hatte gesagt: Alles brauche seine Zeit. Er hatte sich nicht positioniert. Er hatte die Initiativen unterstützt, die Spenden und Kleider sammelten, und Räume und Zeit zur Verfügung gestellt; und er hatte den Leuten zugehört, die in der Stadt protestierten und Vorbehalte hatten. Diese hatten einen „Abendspaziergang“ organisiert. Philipp stand auf der Seite der Gegendemonstranten. Er sagt: „Ich bin nicht nur Bürgermeister der Befürworter. Ich bin auch der Bürgermeister derjenigen, die dagegen sind.“
Man müsse den Menschen insgesamt Zeit geben, sich auf die neue Situation einzustellen, sagt Philipp: den Geflüchteten, um sich zurecht zu finden, und den Einwohnern auch, um Vertrauen zu fassen. Zeit, sagt er, das seien eben nicht ein paar Monate.
Solange es nicht zu Übergriffen und Streit komme, gelte es, die Vorbehalte auch zu akzeptieren. „Bisher bleiben die Geflüchteten im Straßenbild noch sehr unter sich“, meint der Bürgermeister. „Klar, weil sie ihrer eigenen Kultur am nächsten sind.“ Aber Philipp glaubt, dass sich das ändern wird: „Wir werden sehen, dass Verflechtungen entstehen, dass die Menschen sich einladen, sich näherkommen, sich verstehen lernen, wenn man ihnen Raum dazu lässt.“ Fürstenberg, so scheint es, wächst langsam daran – auch, weil frischer Wind und Wachstum dringend nötig sind in einer Stadt, die durch den demografischen Wandel mehr junge Leute verliert als sie dazubekommt.
„Riim, wir sitzen alle noch und essen!“, ruft Daniel ihr hinterher.
„Ich geh schon“, sage ich.
„Die Toten kommen“
Die Neunjährige sitzt in Daniels Büro. Das Licht ist aus. Der Bildschirm flimmert. Darauf ein Video, das Anke und Daniel bei der Demo „Die Toten kommen“ zeigt. Sie hatten Gräber aufgeschüttet im Regierungsviertel, Holzkreuze zum Gedenken an die auf der Flucht gestorbenen Menschen in den Boden gesteckt. Die Polizei war rüde dazwischen gegangen. Anke fiel zu Boden, eine rote Mütze im Knäuel aus schwarzen und olivgrünen Schutzanzügen; einen Blumenstrauß in der Hand.
Riim guckt es immer und immer wieder. Wenn es stoppt, springt sie zurück, betrachtet die Bilder erneut. Daniel, der ein Holzkreuz in den Boden schlägt. Und sie weiß, gleich kommen wieder die Polizisten. „Schnell, schnell“, sagt sie leise, als könne Daniel sie hören. Sie sieht Ankes Gesicht. „Anke hat Angst“, flüstert sie sich selbst zu.
„Was sind das für Menschen, die gegen uns sind?“ fragt sie.
„Ich weiß es nicht, Riim. Niemand weiß das wirklich. Sie sind nicht gegen dich oder Riham. Sie haben Angst, schätze ich. So wie ihr vielleicht auch.“
„Ich habe keine Angst.“
„Möchtest du trotzdem hierbleiben? Oder wieder zurück wieder nach Hause?“
„Hierbleiben“, sagt sie und blickt nicht auf. „Ich möchte einfach hierbleiben, bitte.“
Am Bahnhof jeden mit Handschlag begrüßt
„Es ist schon merkwürdig, oder?“ sagt Daniel. „Anfangs hat Anke einfach eine Kiste Lego auf den Boden gekippt, um das Eis zu brechen. Und jetzt? Sieh es dir an.“ Er steht mit seiner Mütze und einer Laubharke im Garten. Der Herbst, er hat Blätter über das Gelände verteilt und sich viel Mühe gegeben, jeden Winkel zu füllen. „Es ist alles so vertraut. Ich kann es mir gar nicht mehr ohne die Mädchen vorstellen.“
Er überlegt. „Natürlich machen sie es uns einfach. Irgendwann, sie wohnten noch bei uns, und Anke und ich kamen von der Arbeit, da standen sie plötzlich an der Straße beim Bahnhof und begrüßten jeden, der in Fürstenberg ankam, mit Handschlag. Sie stellten sich vor. Wünschten einen guten Tag. Es ist einfacher, als wenn sie draußen rumhängen und Mist bauen; es hat die Menschen irgendwie berührt.“
Einige Tage habe es gedauert, da sei eine ältere Frau vorbeigekommen. Eine Fremde, wie Daniel sagt. Sie bot ihre Hilfe an. Die Mädchen seien so nett gewesen. „Ich kannte die Frau nicht“, sagt Daniel. „Niemand hier kannte sie. Sie ist einer ganzen Stadt nicht weiter aufgefallen – aber Rana, Riham und Riim eben schon.“ Daniel glaubt, die Mädchen seien einfach noch nicht so „satt“ wie wir.
Daniel stellt die Harke gegen einen Baum. Riham, Riim und Rana kehren das Laub auf dem Trampolin zusammen. „Es ist zu kalt“, sagt Daniel. „Heute kein Trampolin mehr. Das Netz geht kaputt, wenn es gefroren ist.“
„Warte“, ruft Riim und hebt die Hand. „Ihr sollt mir lieber helfen, die Blätter zu kehren“, sagt Daniel. „Aber ihr harkt ja nur alle in der Mitte des Trampolins zusammen.“ „Warte“, ruft Riim wieder. Dann springen sie zeitgleich hoch. Blätter segeln durch die Luft. Hoch, zum alten Baum, der seine Zweige über die Mädchen gebeugt hat. Sie springen. Lachen. Springen. Vor Kurzem noch haben sie von Angehörigen in Syrien gehört: Es hat wieder Verletzte gegeben.
„Was soll das bitte?“, fragt Daniel und kratzt sich am Kopf.
„Wir“, ruft Rana, „geben dem Baum nur seine Blätter zurück! Vielleicht will er sie ja wieder und hat sie vermisst.“
Redaktion und Produktion: Vera Fröhlich; Fotos: Jörg Singer.