Man sieht eine Collage, auf der verschiedene Personen zu sehen sind. Manche von ihnen sind berühmt, manche nicht. Es sind die, um die es in meinem Newsletter geht.

Collage: Philipp Sipos

Gute Nachrichten

Fünf Menschen, die gerade gute Laune machen

Zwei Schwestern auf dem Fahrrad, ein Mann im Liegestuhl, eine junge Frau auf der Couch und eine Schauspielerin, die Regisseurin wird: Lasst uns gemeinsam schwärmen!

Profilbild von Esther Göbel
Reporterin für Feminismus

Es ist kalt draußen, es ist eklig, die Welt ist düster, aber lasst uns an dieser Stelle gar nicht erst drüber nachdenken! Oder anders gesagt: Herzlich willkommen zur neuen Folge meines Gute-Laune-Newsletters!

Wir legen sofort los und zwar mit einer ausgiebigen Runde Eskapismus, also einem 1A-Liebesfilm. Wer von der derzeitigen Weltlage genug hat und sich in große Gefühle flüchten will, sollte sich den Lieblingsmenschen unterhaken, an den Schneemassen vorbei ins Kino navigieren und sich das Filmdebüt von Aylin Tezel anschauen. Manche von euch kennen sie vielleicht noch als Schauspielerin aus dem Tatort oder aus anderen Filmen.

Eine Frau lächelt in die Kamera. Sie hat dunkelbraune Haare und trägt ein weißes Oberteil.

Hannes Magerstaedt/Getty Images

Für ihren eigenen Film „Falling Into Place“ hat Tezel nicht nur die Hauptrolle gespielt, sondern auch noch das Drehbuch geschrieben und Regie geführt. Fünf Jahre lang hat die 40-Jährige an ihrem Debüt gearbeitet. Und das kann sich sehen lassen.

Ich war vor zwei Tagen bei der Deutschlandpremiere des Films und muss sagen: Schon lange nicht mehr hat mich eine Liebesgeschichte so berührt. Generell wird Liebesgeschichten in der Kunst ja gern vorgeworfen, sie seien kitschig, nicht ernst zu nehmen oder seichte Kost. Tezel widerlegt all diese Vorwürfe. Ihre Geschichte von zwei Menschen, Mitte 30, die sich selbst suchen, teils im jeweils anderen finden, aber dennoch für lange Zeit aneinander vorbeischrabbeln, ist eine Liebeserklärung an die Liebe selbst. Aber auch an die Macht des Zufalls, die Schönheit der Melancholie, die Unberechenbarkeit großer Begegnungen und die Kraft des Loslassens.

Die Geschichte des Films kriegt einen, die wunderschönen Bilder aus der kargen Weite Schottlands sowieso, und wer jetzt immer noch Zweifel hat, sollte sich von der schauspielerischen Leistung Tezels überzeugen lassen. Sie hat einen wunderbar warmen Winterfilm geschaffen. (PS: Taschentücher einpacken auf dem Weg ins Kino!)

Wir machen weiter mit zwei jungen Frauen: Greta und Hannah Schröder aus Deutschland. Sie bereisen die Welt, seit anderthalb Jahren sind sie jetzt schon unterwegs durch Afrika – mit dem Rad.

https://www.instagram.com/p/CwKUw2Qs_Ju/?hl=de&img_index=2

Ich werde sofort neidisch, wenn ich ihren Instagram-Account anschaue, auf dem die Schwestern ihre Reise dokumentieren. Was für ein Abenteuer! Wie viel die beiden sehen, wie viel sie erleben! In einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung haben die beiden jüngst von diesem Abenteuer erzählt. Wie niemand ihr Vorhaben ernst nahm, als sie Familie und Freund:innen in ihre Pläne einweihten. Wie dann alle zur Vorsicht mahnten, als sie aufbrachen Richtung afrikanischer Kontinent. Und wie sie sich nicht haben beirren lassen, sondern mit viel, so sagen sie es selbst, Grundvertrauen in die Menschen unterwegs sind.

Ich finde das sehr inspirierend. Muss man sich das ja erstmal trauen, so einen Trip. Und dann auch noch aller Warnungen zum Trotz. Kann man sich auch gut was von abgucken, finde ich: „Mehr Abenteuer wagen“ wandert deswegen sofort auf meine Liste der guten Vorsätze für 2024!

Kommen wir zu einer anderen jungen Dame, die sich auch was getraut hat:

Eine Frau auf dem roten Teppich der Bambi-Verleihung. Sie hat blonde Haare und trägt ein schwarzes Kleid.

Thomas Niedermueller/Getty Images

Das ist Shirin David. Manche von euch kennen sie vielleicht aus „The Voice of Germany“, andere als Influencerin von Instagram und Youtube oder durch ihre Musik. Denn David ist Rapperin. Am vergangenen Wochenende aber hat sie alle Aufmerksamkeit auf sich gezogen, weil sie sich in der allerletzten „Wetten, dass…?!“-Sendung mit Thomas Gottschalk angelegt hat. Der fragte sie auf seiner Sendungscouch sitzend zunächst nach ihrer Lieblingsoper, um ihr dann zu sagen, man sehe ihr gar nicht an, dass sie Opernliebhaberin sei. Nur um noch hinterher zuschieben, dass sie Feministin sei, sehe man ihr auch nicht an.

Das ließ Shirin David nicht auf sich sitzen. Sie konterte. Gelassen, selbstbewusst, eloquent – und Thomas Gottschalk sah plötzlich so alt aus wie er ist. Aber seht selbst.

https://www.tiktok.com/@teamshirindavid/video/7305581379641773344

Zum Schluss wird es noch richtig cheesy. Ich bin ein Fan von Straßenumfragen, schon immer gewesen. Nicht, dass ich als Journalistin selbst gern welche durchführe – auf gar keinen Fall! Nur unter Zwang! Weil ich nämlich viel zu schüchtern bin. Aber ich gucke mir sehr gern welche an. Weil ich es spannend finde, was andere zu sagen haben. Es gibt dank der sozialen Medien unendlich viele Umfrageformate, mein liebstes ist eines, das den vielversprechenden Titel „Are You Happy?“ trägt. Der Titel ist in diesem Format Programm, denn die Macher:innen hinter dem Projekt laufen einfach los und stellen Menschen auf der Straße folgende Fragen:

  1. Bist du glücklich?
  2. Falls ja, was macht dich glücklich?
  3. Wie lautet deine Botschaft an die Welt?

An Einfachheit ist die Idee nicht zu überbieten, und doch funktioniert sie bei mir jedes Mal aufs Neue. Weil ich mich bei jedem Video einmal kurz selbst befrage: Welche Dinge sind gerade gut in meinem Leben? Was macht mich happy? Meistens fällt mir dann eine Sache ein, die mir gleich bessere Laune macht. Manchmal sind die kurzen Videos auch inspirierend. So wie dieser Mann hier, der meiner Meinung gerade die richtige (Advents-)Botschaft für die Welt parat hat:

https://www.instagram.com/p/CzsBUf1M5JH/?hl=de

Mehr habe ich nicht hinzuzufügen. Aber auch in der nächsten Folge meines Newsletters werde ich wieder schwärmen, wird es wieder heißen: „You call it madness – but I call it love.“ Und weil Liebe und gute Laune ja bekanntlich noch größer werden, wenn man sie teilt: Ich würde mich sehr freuen, wenn du meinen Newsletter abonnierst. Hier gehts lang. Vielen Dank!


Redaktion: Franziska Schindler, Bildredaktion: Philipp Sipos, Schlussredaktion: Susan Mücke