Wie oft machst du anderen Komplimente? Und wie oft bekommst du selbst welche? Ich würde wetten, dass die Antwort in beiden Fällen lautet: zu selten. Dabei machen Komplimente genau das, worum es in diesem Newsletter geht: gute Laune!
Komplimente versüßen das Dasein, sie sind der Zuckerguss des Alltags. Man kann meiner Meinung nach gar nicht genug davon verteilen, weswegen ich mich sehr über diesen Mann freue, den mein Kollege Christian Fahrenbach mir empfohlen hat:
Das ist Troy Hawke. Und du ahnst es wahrscheinlich schon: Er macht gerne Komplimente, auch fremden Menschen. Was konkret so aussieht: Troy läuft durch die Gegend, Passanten laufen durch die Gegend, und Troy ruft ihnen Dinge zu wie: „You are like a human Ibizian sunset!“ – „Du bist wie ein menschgewordener Sonnenuntergang auf Ibiza!“ Oder: „You have ski-resort owning energy“ – „Du hast die Energie eines Skigebiets!“
https://www.tiktok.com/@troy_hawke/video/7256352017528999194?lang=en
Tipps, wie ein gutes Kompliment geht, gibt er in seinen Tiktok-Videos auch noch. Von Troy können wir also alle noch was lernen. Und ich mache gleich den Anfang: Habe ich euch, lieben Krautreporter-Leser:innen, eigentlich schonmal gesagt, was für eine tolle Community ihr seid? Ihr habt die Kraft eines Flussdampfers!
Wir machen weiter mit ein bisschen Musik, genauer gesagt mit der schwedischen Sängerin Lucky Lo:
Zu ihrer Popnummer „Peak/Valley“ muss man eigentlich nicht viel sagen, außer vielleicht: Ohrwurmpotential! So locker-leicht perlt der Song einem ins Gehirn. Oder in meins zumindest. Ich höre das Lied rauf und runter, morgens direkt, wenn ich aufstehe, auf dem Fahrrad, beim Spülen, beim Zähneputzen – und sofort hebt sich meine Stimmung. Wer den Song so gerne mag wie ich, kann sich direkt im Oktober weiter freuen, denn da erscheint das neue Album von Lucky Lo. Und im November kommt sie für mehrere Konzerte nach Deutschland!
Es geht weiter mit einem Thema, das in meinem Newsletter ein bisschen unterrepräsentiert ist: Sport. Im vergangenen Monat aber ist etwas passiert, das unbedingt erwähnt werden muss und meinen Kollegen Bent fast wahnsinnig gemacht hat vor Glück. Die deutsche Basketball-Nationalmannschaft ist Weltmeister geworden! Und das kann einen auch froh stimmen, wenn man gar kein Basketballfan ist. Du kannst einfach mitjubeln, weil die Freude der Mannschaft so ansteckend ist. Ein Hoch also auf das Team und vor allem auf Trainer Gordon Herbert.
Ich empfehle dazu dieses Video:
https://www.youtube.com/watch?v=jtlmUezbO6U
Der Satz, der mitten im Jubel fällt, nämlich die Frage „Wo ist Bier?!?“, ist natürlich nicht schlecht. Aber besser noch gefallen mir die Worte, die Trainer Gordon Herbert während seiner kleinen Ansprache an das Team richtet: „You guys are better people than players. It means a lot.“ – „Ihr seid bessere Menschen als Spieler. Das bedeutet viel.“ Da hat einer verstanden, worauf es bei allem Wettbewerb und bei allem Ehrgeiz immer noch ankommt, egal in welchem Job: darauf, dass man menschlich bleibt. Und die eigenen Werte nicht vergisst.
Genug des Pathos’, kommen wir zum Skurrilen: Die amerikanische Weltraumbehörde NASA hat jetzt einen Ufo-Chef. Ja, du hast richtig gelesen: einen Ufo-Chef. Das ist er, darf ich vorstellen, Mark McInerney.
Ich als eingefleischter Akte X-Fan (erinnert sich noch jemand außer mir an Scully und Mulder?) horche bei solch einer Meldung natürlich auf. Nicht, dass ich an Ufos glauben würde. So weit reicht meine Begeisterung fürs Weltall dann doch nicht. Aber wenn die NASA diesen Mann wirklich damit beauftragt, Ufos genauer zu untersuchen, ist diese Meldung schon einen zweiten Blick wert, finde ich.
Die NASA macht natürlich keine Witze. Sie will mit den unbekannten Himmelsphänomenen möglichst wissenschaftlich umgehen. Vielleicht auch, weil seit einigen Monaten die Verschwörungstheorien um sie zugenommen haben, vor allem, seitdem es im Juli im Kongress eine Anhörung von ehemaligen Militärangehörigen über Ufo-Sichtungen gab. Nun soll der neue Ufo-Chef mittels Künstlicher Intelligenz und neuer Daten den Sachstand verbessern.
Kein leichter Job, den McInerney antritt. Weswegen ich gleich mal meinen Hut vor ihm ziehe. Viel ist über den neuen Ufo-Mann nicht bekannt, aber die Kolleg:innen von der Süddeutschen wissen ein paar Eckdaten. Zum Beispiel, dass McInerneys liebster Planet die Erde ist, dass er studierter Meteorologe ist und schon seit 1996 bei der NASA arbeitet. Man kann ihm nur das Beste wünschen. Und viele Daten!
Zum Schluss will ich euch von einer Heldin des Alltags erzählen. Sie heißt Virginie Devroye und lebt in Belgien.
Dort geht Devroye in Schulen und klärt Schüler:innen im Alter von zwölf bis 16 Jahren zu Fragen der Sexualität auf. Aber auch um Gefühle und Beziehungen geht es in ihrem Unterricht, um Grenzen, Geschlechteridentitäten und unangebrachtes Verhalten im sexuellen Kontext. Super Sache, denkst du vielleicht. Das sieht aber nicht jede:r so. Denn seit der Unterricht mit Beginn des neuen Schuljahres verpflichtend wurde, hat sich eine Opposition aus Erzkonservativen, Impfgegnern und Verschwörungstheoretiker:innen formiert, die versucht, den Unterricht zu unterbinden. Immer wieder brennt es jetzt in belgischen Schulen – im wörtlichen Sinne: weil jemand Feuer legt. Um damit gegen den Sexualunterricht zu protestieren.
Die belgischen Sicherheitsbehörden sind alarmiert, die Polizei ermittelt. Und Devroye? Lässt sich nicht einschüchtern und macht weiter. Wenn einem das nicht imponiert als vernünftig denkender Mensch, weiß ich es auch nicht mehr.
Und das wars auch schon wieder mit meiner kleinen Herzblatt-Show für diesen Monat. Aber auch im kommenden werde ich wieder schwärmen, wird es wieder heißen: „You call it madness – but I call it love.“ Und weil Liebe und gute Laune ja bekanntlich noch größer werden, wenn man sie teilt: Ich würde mich sehr freuen, wenn du meinen Newsletter abonnierst. Hier gehts lang. Vielen Dank!
Redaktion: Rebecca Kelber, Bildredaktion: Philipp Sipos, Schlussredaktion: Susan Mücke, Audioversion: Christian Melchert