1. 300.000 Kinder gehen in Bangladesch wieder in die Schule
Mehr als 900.000 Rohingya mussten 2017 ihre Heimat Myanmar verlassen aufgrund der dort herrschenden Gewalt und nach Bangladesch flüchten. Dort sind sie in Hütten untergekommen, die sich in riesigen Camps im Distrikt Cox’s Bazar befinden. Die medizinische Versorgung und die hygienischen Verhältnisse in den Flüchtlingscamps sind zum größten Teil katastrophal. Und durch den großen Brand, der sich 2021 ereignete, haben Tausende Familien ihr provisorisches Zuhause verloren, Kinder konnten die Schule nicht mehr besuchen. Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) hat nun 3.400 Lernzentren in der Region etabliert und fördert durch spezielle Klassen und mit Hilfe von Mentor:innen die Mädchenbildung im Rohingya-Flüchtlingslager. Mehr als 300.000 schulpflichtige Kinder können nun wieder zur Schule gehen. Nach Jahren von Vertreibung, Bränden und Zerstörung durch Naturkatastrophen schafft Bildung den Kindern wieder eine Perspektive und die Chance auf eine bessere Zukunft.
2. Erfolgreicher Durchbruch bei der Bekämpfung von Malaria
Malaria ist eine der weltweit gefährlichsten Infektionskrankheiten. Sie wird durch Mückenstiche übertragen und ist meist lebensbedrohlich. Mehr als 247 Millionen Menschen weltweit waren laut Weltgesundheitsorganisation WHO im Jahr 2021 daran erkrankt. Eine aktuelle Studie zeigt nun, dass die Kombination aus einem neuen Impfstoff und Medikamenten die Zahl der Malaria-Infektionen erheblich reduzieren kann. Die Studie begleitete mehr als 5.000 Kinder über einen Zeitraum von fünf Jahren und untersuchte, wie die Kombination im Vergleich zu anderen Maßnahmen, wie dem Malaria-Impfstoff RTS,S/AS01E und der saisonalen Malaria-Chemoprävention wirkt. Die Ergebnisse der Studie bestätigen, dass der Schutz insbesondere bei Kleinkindern erhöht ist, bei denen das Risiko schwerwiegender oder sogar tödlicher Krankheitsverläufe besonders hoch ist.
3. Dieser BH hilft, Brustkrebs frühzeitig zu erkennen
Forscher:innen in den USA haben ein tragbares Ultraschallgerät entwickelt, das Frauen dabei unterstützen soll, Brustkrebs in einem früheren Stadium zu erkennen. Das Gerät wird am Büstenhalter (BH) befestigt und ermöglicht das Scannen des gesamten Brustgewebes. Die Technologie kann helfen, Tumore im Frühstadium zu identifizieren und die Überlebensrate bei Brustkrebs von jetzt 87 auf bis zu 98 Prozent zu erhöhen. Brustkrebs kann sich entwickeln, ohne dass symptomatische Anzeichen erkennbar sind, was die rechtzeitige Erkennung und Behandlung erschwert. Der neue BH kann dazu beitragen, sogenannten Intervallkarzinomen vorzubeugen, die zwischen den regelmäßigen medizinischen Untersuchungen, wie Screenings auftreten können. Die Bildqualität der Ultraschallbilder soll vergleichbar sein mit der von Sonagrammen in Krankenhäusern. Insbesondere in ärmeren Ländern, in denen die medizinische Versorgung begrenzt ist, könnte die Technologie Leben retten. In Nigeria wird bereits daran gearbeitet, einen solchen Ultraschall-BH auf den Markt zu bringen, um die hohe Anzahl von Brustkrebs-Fällen zu reduzieren.
4. Adieu, Kassenbons
Frankreich hat die Kassenbonpflicht und somit das systematische Ausdrucken von Verkaufsbelegen auf Papier eingestellt, einschließlich der Quittungen für Bankkarten. Damit soll der Papierverbrauch erheblich reduziert werden. Die Maßnahme wurde bereits im Frühjahr beschlossen, aber wegen der Inflation erst jetzt umgesetzt. Zuvor wurden jährlich rund 12,5 Milliarden Kassenbons in Frankreich gedruckt. Dafür mussten 25 Millionen Bäume gefällt werden. 18 Millionen Liter Wasser und 150.000 Tonnen Papier wurden verbraucht. Kassenbons gibt es jetzt nur noch auf Nachfrage.
5. Deutschland erleichtert den Zugang zur deutschen Staatsbürgerschaft
Die deutsche Bundesregierung will den Zugang zur Staatsbürgerschaft erleichtern. Das deutsche Kabinett hat den Entwurf von Innenministerin Nancy Faeser für ein neues Staatsangehörigkeitsgesetz gebilligt. Dieser sieht vor, dass Ausländer:innen in Deutschland nach fünf Jahren Aufenthalt die deutsche Staatsangehörigkeit beantragen können. Die geplanten Änderungen zielen darauf ab, den Prozess der Einbürgerung zu beschleunigen und zu vereinfachen. Dies soll Anreize für Fachkräfte schaffen und sicherstellen, dass sie schneller Teil der deutschen Gesellschaft werden können. Besonders gut integrierte Migrant:innen könnten bereits nach drei Jahren die deutsche Staatsbürgerschaft beantragen. Bewerber müssen sich zu den Werten einer freiheitlichen Gesellschaft bekennen und in der Lage sein, ihren Lebensunterhalt in der Regel ohne Sozialleistungen zu bestreiten. Die Einbürgerungsrate in Deutschland liegt derzeit bei 1,1 Prozent, in der Europäischen Union bei 2 Prozent. Etwa 14 Prozent der deutschen Bevölkerung besitzen keinen deutschen Pass, was mehr als zwölf Millionen Menschen entspricht. Von ihnen leben etwa 5,3 Millionen seit mindestens zehn Jahren in Deutschland. Im vergangenen Jahr beantragten 168.545 die deutsche Staatsbürgerschaft, was 3,1 Prozent entspricht. Mit der Reform sollen Menschen, die bereits Teil der Gesellschaft sind, auch demokratisch teilhaben können. Faesers Vorschlag geht nun in den Bundestag, wo er die Zustimmung des Parlaments benötigt.
Schlussredaktion: Susan Mücke, Bildredaktion: Philipp Sipos, Audioversion: Christian Melchert