1. Mehr als die Hälfte der Geflüchteten ist heute erwerbstätig
Wer meint, Geflüchtete würden nur die Sozialsysteme belasten, täuscht sich. Schon nach wenigen Jahren haben die meisten einen Job. Im Sommer 2015 sind Hunderttausende Menschen nach Deutschland geflüchtet. Wo stehen sie heute? Das wollte das Nürnberger Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung wissen. In einer aktuellen Studie zeigt es: 54 Prozent der damals nach Deutschland Gekommenen hat sechs Jahre nach Ankunft einen Job. Die Beschäftigungsrate ist damit im Vergleich zur Corona-Pandemie um zehn Prozentpunkte gestiegen. Weitere erfreuliche Entwicklungen, die die Studie herausgefunden hat: Das Bildungsniveau der Geflüchteten ist gestiegen. Gut ein Drittel der erwachsenen Geflüchteten hat in den sechs Jahren seit seiner Ankunft in Deutschland Schulen, Hochschulen oder Aus- und Weiterbildungseinrichtungen besucht und sich weiter qualifiziert. Dennoch sind noch 41 Prozent derjenigen, die sich seit sechs Jahren in Deutschland aufhalten, unterhalb des Tätigkeitsniveaus vor ihrer Flucht beschäftigt. Und zwischen den Geschlechtern ist das Gefälle beträchtlich: Während 67 Prozent der männlichen Geflüchteten erwerbstätig sind, sind es bei den Frauen nur 23 Prozent.
2. Bald erhalten weitere 400.000 Kinder in Kenia Schulessen
Aktuell werden in Kenia bereits 140.000 Kinder in Kenia mit kostenlosem Schulessen versorgt. Ende August sollen 400.000 hinzukommen, verteilt auf 200 Schulen und Kitas in Nairobi. Es ist das bisher größte Schulessen-Projekt in ganz Afrika und wurde von der gemeinnützigen Organisation Food4Education initiiert. Food4Education setzt sich nicht nur gegen Hunger ein, sondern schafft zugleich 300 neue Arbeitsstellen für Küchenmitarbeiter:innen. Damit verbessert sie nicht nur das Leben vieler Kinder, sondern auch das von 300 Erwachsenen.
3. Das 49-Euro-Ticket bringt mehr Personen auf die Schiene
Die Einführung des 49-Euro-Tickets hat in den ersten Monaten seit seiner Einführung den Zug- und Straßenverkehr spürbar verändert: Mehr Menschen fahren mit dem Zug. Laut einer Analyse von Mobilitätsdaten des Mobilfunkanbieters O2 Telefónica stieg seit Mai die Zahl der Bahnreisen, die mehr als 30 Kilometer umfassten, deutlich an. Im Juni nahmen diese Pendelfahrten im Vergleich zum April um mehr als ein Viertel zu.
4. Der Zentralverband investiert in die Zukunft der Bäcker-Azubis
Das Bäckerhandwerk steht vor einem wachsenden Nachwuchsproblem. Viele Bäckereien haben große Schwierigkeiten, Auszubildende zu gewinnen. Dies führt zu einem Mangel an qualifizierten Nachwuchskräften in der Branche. Um dieses Problem zu bewältigen, hat sich die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) gemeinsam mit dem Zentralverband auf einen neuen bundesweit gültigen Tarifvertrag für die Auszubildenden im Bäckerhandwerk geeinigt. Sie sollen deutlich besser bezahlt und bei Fahrtkosten finanziell unterstützt werden.
5. Ein Fürsorgesystem für Care-Arbeiter:innen in Bogotá
Bogotá, die Hauptstadt Kolumbiens, hat ein Fürsorgesystem für Care-Arbeiter:innen geschaffen, um vor allem Frauen aus der Armut und Abhängigkeit zu befreien. Die sogenannten "Manzanas del Cuidado" sind Fürsorgezentren, die den Fokus auf Menschen legen, die den Haushalt führen und sich um Kinder und Pflege kümmern. Meist sind dies Frauen (nicht nur in Kolumbien). Die Fürsorgezentren bieten den Care-Arbeiter:innen zahlreiche Angebote, darunter Bildungskurse, Gesundheitsdienstleistungen und Unterstützung bei der Qualifizierung für andere Berufe. In den Zentren arbeiten Anwält:innen und Psycholog:innen, die Frauen vor Gewalt schützen und beraten. All diese Angebote werden kostenlos angeboten und von der Stadt bezahlt. Frauen leiden besonders häufig unter Armut, da sie oft keine Möglichkeit haben, Lohnarbeit zu verrichten und aufgrund von Carearbeit ökonomisch abhängig sind.
Redaktion: Susan Mücke, Bildredaktion: Philipp Sipos, Audioversion: Iris Hochberger, Schlussredaktion: Esther Göbel