Eine Schildkröte und Wasser.

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Gute Nachrichten

Fünf gute Nachrichten, die im Juni untergegangen sind

Wir haben sie gesammelt!

Profilbild von von Moritz Schneider und der Krautreporter-Gruppe für Lösungen

1. Forschende entwickeln neue Verhütungsmethode für Katzen

National Geographic am 6. Juni 2023

In den USA töten freilaufende Katzen jedes Jahr vier Milliarden Vögel und 22 Milliarden kleine Säugetiere. Menschengemachte Ursachen, wie versehentliches Vergiften und das Zerstören von Lebensräumen, verursachen deutlich weniger Tode. Katzen sind also eine große Bedrohung für die Biodiversität, vor allem weil sie vielerorts keine Fressfeinde haben. Die beste Lösung? Die Katzen unfruchtbar machen. Bisher geschieht das mittels einer Operation. Um ausreichend viele Katzen zu sterilisieren, müsste aber deutlich mehr operiert werden. Das Problem: Die Operation dauert, es mangelt an geschultem Personal und es kann zu Komplikationen kommen. Forschende der US-amerikanischen Harvard-Universität haben jetzt ein neues Verhütungsmittel für Katzen entwickelt. Weibliche Katzen bekommen einfach eine Spritze, die ein Virus enthält. Dieses Virus sorgt dafür, dass die Katzen ein Hormon produzieren, welches die Follikelbildung hemmt. So können keine Eizellen mehr befruchtet werden.

2. UN beschließen Abkommen zum Schutz der Meere

Tagesschau am 19. Juni 2023

Zwei Drittel der Ozeane liegen außerhalb der Wirtschaftszonen einzelner Länder und gelten damit als hohe See. Bisher war das ein weitgehend rechtsfreier Raum. Jetzt haben die Vereinten Nationen ein Abkommen zum Schutz der Weltmeere beschlossen, das erstmals auch die Ausweitung von Schutzgebieten auf Bereiche auf hoher See vorsieht. Der Vertrag legt außerdem ein Verfahren fest, mit dem wirtschaftliche Projekte, Expeditionen und andere Aktivitäten in den Meeren zukünftig auf ihre Umweltverträglichkeit hin geprüft werden sollen. Warum das wichtig ist? Meeresökosysteme erzeugen über die Hälfte des Sauerstoffs weltweit. Außerdem absorbieren sie riesige Mengen CO2. Schon seit 15 Jahren beschäftigen sich die Vereinten Nationen mit dem Abkommen. UN-Generalsekretär António Guterres sieht in dem Vertrag einen entscheidenden Schritt im Kampf gegen die Überfischung und Verschmutzung der Weltmeere. Das Abkommen sei ein „historischer Erfolg“.

3. Die USA werden wieder Teil der Unesco

Redaktionsnetzwerk Deutschland am 12. Juni 2023

Hello, again: Sechs Jahre nachdem sie ausgetreten waren, wollen die USA im Juli wieder der Unesco beitreten. Schon 2011 hatten sie die Zahlungen an die Weltkulturorganisation ausgesetzt, nachdem Palästina aufgenommen worden war. Israel und die USA warfen der Unesco eine Politisierung und Voreingenommenheit gegenüber Israel vor. Die USA hatten die Organisation 1945 mitbegründet. Die Unesco fördert Erziehung, Wissenschaft und Kultur. Ihr Ziel ist es, Frieden durch geistigen und kulturellen Austausch zu fördern. Ende 2017 erklärte der damalige US-Präsident Donald Trump dann den endgültigen Austritt aus der Organisation. Der Unesco brach damit der größte Beitragszahler weg. Jetzt sind die USA zurück. Ausschlaggebend dafür war, dass die Organisation das Management modernisiert hat, positiv mit den Herausforderungen wie Künstlicher Intelligenz umgeht und politische Spannungen abgebaut wurden.

4. Private Krankenkassen in den USA sollen Verhütungsmittel bezahlen

Tagesspiegel am 23. Juni 2023

Vor einem Jahr hat der Oberste Gerichtshof der USA das landesweite Grundrecht auf Schwangerschaftsabbrüche aufgehoben. Seitdem haben viele Bundesstaaten Abtreibungen extrem eingeschränkt. Präsident Joe Biden möchte nun mithilfe eines Dekrets den Zugang zu Verhütungsmitteln erleichtern. Die Regierung will sicherstellen, dass private Krankenversicherungen die Kosten für alle zugelassenen Verhütungsmittel vollständig übernehmen. Die Bevölkerung soll außerdem leichter an rezeptpflichtige Mittel kommen können – darunter fällt auch die sogenannte Pille danach. Verhütung sei ein wesentlicher Bestandteil der Gesundheitsvorsorge für Frauen. Mit dem Ende des Grundrechts auf Abtreibungen sei sie noch wichtiger geworden, erklärte das Weiße Haus. Wie es Frauen in den USA seit dem Abtreibungsverbot geht, könnt ihr hier lesen.

5. Kanada verbietet Tierversuche für Kosmetik

WDR Cosmo am 27. Juni 2023

Tests von Kosmetika an Tieren verursachen großes Leid. Deshalb hat das kanadische Parlament jetzt ein Gesetz beschlossen, dass Tierversuche für Kosmetika verbietet. Produkte, die in der Vergangenheit an Tieren getestet wurden, dürfen weiter verkauft werden. Hersteller dürfen sie allerdings nicht länger fälschlicherweise als „cruelty free“ kennzeichnen. Der Verkauf von Produkten, die in anderen Ländern Tierversuche durchlaufen haben, ist zukünftig verboten. An dem Gesetzentwurf haben Tierschutzorganisationen und Hersteller tierversuchsfreier Kosmetik mitgearbeitet. Das kanadische Gesetz beendet eine Debatte, die acht Jahren angedauert hatte. Fast 90 Prozent der Kanadier:innen unterstützen das Verbot. In den vergangenen Jahren haben über 40 Staaten ähnliche Regelungen beschlossen. In der EU gibt es sie schon seit zehn Jahren, Tierschutzverbände kritisieren sie aber als lückenhaft.


Redaktion: Bent Freiwald, Bildredaktion: Philipp Sipos, Audioversion: Christian Melchert

Fünf gute Nachrichten, die im Juni untergegangen sind

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