Ich wollte erst einen geistreichen Einstieg für diesen Newsletter schreiben, aber warum um den heißen Brei herum reden?! Die Wahrheit ist: Ich habe im vergangenen Monat mit dem folgenden Typen so viel Zeit verdaddelt, dass ich mich fast ein bisschen schäme:
Das ist Adrian Bliss. Und wenn ich sage, ich habe so viel Zeit mit ihm verdaddelt, meine ich: mit seinen Videos. Die sind so witzig, dass sie süchtig machen. Nichts als schönster und kreativster Klamauk! Wundert mich deswegen null, dass Fans von Adrian seine Videos auf Instagram mit Sätzen wie diesen kommentieren: „I absolutely love your content!! You are hilarious and you always brighten my day“ – „Ich liebe deine Videos total! Du bist urkomisch und machst mir immer gute Laune!“ Unterschreibe ich alles sofort. Das hier ist mein Lieblingsvideo aus den vergangenen Wochen.
Wir machen weiter mit Michelle Williams. Manch eine:r mag sie als Verliererin bezeichnen, ging sie bei den Oscars in der Kategorie „Beste Hauptdarstellerin“ doch leer aus. Aber für mich ist Williams die Gewinnerin der Herzen, wie man so schön sagt. Genauso wie der neue Film von Steven Spielberg, der diesen Monat in den deutschen Kinos angelaufen ist und in dem Williams die Hauptrolle spielt.
„The Fabelmans“ erzählt nichts weniger als die Geschichte von Spielberg selbst, also wie er zu dem großen Geschichtenerzähler wurde, der er heute ist. Herausgekommen ist ein wunderbar warmer Film, einer, bei dem man viel lachen kann und träumen darf. Bestes Hollywoodkino mit einer großen Liebe für die eigenen Charaktere. Williams spielt in diesem Film Mitzi, die Mutter des kleinen und später fast erwachsenen Steven. Eine Mutter von vier Kindern, voller Kreativität und spinnerter Ideen. Eine Frau, die die Magie der eigenen Vorstellungskraft pflegt, mit einer Begeisterung mindestens so groß wie ihr Herz – und die doch an ihre Grenzen stößt. Mitzi verkörpert in Spielbergs Film eine tragische Figur, aber auch eine voller Lebenslust. Williams spielt diese Figur mit so viel Leidenschaft, dass ich am Ende des Films glühend aus dem Kino ging, ein bisschen wie verzaubert.
Kommen wir zu einer anderen Dame, in die ich mich dann vollends verknallt habe.
Sie heißt Maria Castricini, ist 94 Jahre alt, stammt aus Italien und ist eine von den „Pasta Grannies“, die die Food-Reporterin Vicky Bennison in ihrer gleichnamigen Youtube-Reihe besucht.
In jeder Folge kann man einer italienischen Omi bei der Zubereitung eines Pastagerichts zusehen. Alle Folgen sind sehenswert, aber Maria hat sich mit ihren Nudeln Anfang März direkt in mein Herz gekocht. „I live in Monte San Pietrangeli“, sagt sie zu Beginn der Kochsession, „and I am here to make Tagliatelle.“
Genau das macht Maria in dem Video dann auch: Tagliatelle kochen, mit Tomatensoße. Ein einfaches Gericht, aber es ist die Art, wie Maria die Pasta zubereitet. Wie sie in ihrer Küche vor dem Pizzaofen steht, eine Schürze um den Bauch gewickelt, ein Tuch um den Kopf. Wie sie den Teig knetet, die Hände vom Alter schon etwas krumm, wie sie auf Italienisch ihr Tun kommentiert, von ihren Urgroßenkeln Ilaria und Edoardo umgeben, wie sie immer wieder kichert und beiläufig aus ihrem Leben erzählt.
Es gibt dieses Sprichwort: Liebe geht durch den Magen. Maria ist der Beweis dafür, dass das Sprichwort sogar über den Bildschirm funktioniert!
Wo wir gerade beim Thema Liebe sind: Die folgende Meldung ist die, die mich in diesem Monat am meisten überrascht hat: Bettina und Christian Wulff haben geheiratet. Schon wieder! Zum dritten Mal!
WHAT?!
Als kleine Erinnerung: Christian Wulff war mal Bundespräsident. Von 2010 bis 2012, und davor auch mal Ministerpräsident in Niedersachsen und Vorsitzender der CDU. Bettina Wulff wiederum ist jene Frau, mit der Wulff erst eine Affäre hatte, um sie später für seine damalige Ehefrau zu verlassen und zu heiraten. Seitdem ist die Liebesgeschichte zwischen den beiden ein von der deutschen Öffentlichkeit verfolgtes Auf und Ab – oder wie die Bild-Zeitung schreibt: „Es ist die aufwühlendste Beziehung Deutschlands.“
2013 trennten sich die beiden, 2015 wagten sie einen Neuanfang und heirateten kirchlich. 2018 verließ Bettina Wulff die Beziehung jedoch für einen anderen. 2020 ließen die Wulffs sich scheiden, nur um sich wenig später wieder anzunähern. Und nun eben die dritte Hochzeit.
Man kann diesen Schritt belächeln, viele werden es tun. Man kann diesen Schritt aber auch feiern. Ich finde ihn mutig. So viel Glauben an die Liebe muss man erstmal haben! So romantisch erstmal sein! Als ob die Wulffs dem Leben und allen Zweiflern den Mittelfinger zeigen würden.
Apropos Mut und Zuversicht: Es ist ja Frühling, Leute! Endlich! Schon allein das ist ein Grund für gute Laune, ich kenne aber einen Trick, wie sich der Frühlingskick noch verstärken lässt: Stöpsele dir deine Kopfhörer ins Ohr und höre dir den Song „Angstfrei“ an, zu finden auf dem gerade erschienenen neuen Album von Herbert Grönemeyer.
„Frei-heit. Neu-zeit. Vor allem angstfrei. In der Unruhe liegt die Kraft!“, singt Grönemeyer und zieht dabei die Vokale so schön wie eh und je. Ich gebe zu: Sein Song klingt ein bisschen nach Schlager. Irgendwie auch ganz schön nach den 80ern. Aber ach, was solls?! Funktioniert ja trotzdem! Und wer könnte zu diesen Zeiten nicht ein bisschen Zuversicht gebrauchen?
Und das wars auch schon wieder mit meiner kleinen Herzblatt-Show für diesen Monat. Aber auch im kommenden werde ich wieder schwärmen, wird es wieder heißen: „You call it madness – but I call it love.“ Und weil Liebe und gute Laune ja bekanntlich noch größer werden, wenn man sie teilt: Ich würde mich sehr freuen, wenn du meinen Newsletter für die kleine gute Laune zwischendurch an deine Freund:innen und Bekannten weiterleiten würdest. Vielen Dank!
Redaktion: Theresa Bäuerlein; Bildredaktion: Philipp Sipos; Schlussredaktion: Susan Mücke; Audioversion: Christian Melchert