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Gute Nachrichten

Fünf gute Nachrichten, die im Februar untergegangen sind

Wir haben sie gesammelt!

Profilbild von von Lea Scholz und der Krautreporter-Gruppe für Lösungen

1. Frauenbusse fahren durch Pakistans Metropole Karachi

Merkur am 27. Januar 2023

Seit dem 1. Februar rollen neon-pink bemalte Busse durch die pakistanische Millionenmetropole Karachi. Aber nicht jede:r darf mitfahren – die Busse sind nur für Frauen. Immer wieder wurden Frauen in der Vergangenheit in öffentlichen Verkehrsmitteln belästigt und angegriffen. Zwar gibt es in den Metrolinien größerer Städte schon länger Frauenabteile, doch häufig setzen sich dort Männer rein. Viele Frauen müssen auf Wunsch ihrer konservativen Familien ihr Studium beenden oder ihren Beruf aufgeben, weil es keine sicheren Verkehrsmittel gibt. Mit den Frauenbussen soll sich das nun ändern: Die ersten zehn Busse fahren durch die verkehrsreichsten Ecken Karachis und sollen Frauen und Mädchen so sicher an ihr Ziel bringen. Künftig sollen immer mehr Frauenbusse durch die gesamte Stadt fahren. An Bord wird neben den Fahrgästen auch das Buspersonal weiblich sein – bis auf den Busfahrer.

2. Foodsharing: Essen aus der Telefonzelle

Watson am 15. Februar 2023

78 Kilogramm – so viele Lebensmittel schmeißt jede:r von uns durchschnittlich jedes Jahr in den Müll. Diese Lebensmittelverschwendung will die Stadt Coburg in Oberfranken jetzt verringern: mit einer Telefonzelle ohne Telefon. Das gelbe Häuschen ähnelt mit den großen Plastikboxen voller Lebensmittel jetzt eher dem Regal einer Vorratskammer. Denn die Telefonzelle wurde zum Foodsharing-Standort umfunktioniert. Wer Produkte übrig hat, kann sie an das Coburger Foodsharing-Netzwerk spenden. Die ehrenamtlichen Mitarbeitenden prüfen dann, ob die Essensspenden noch genießbar sind und bringen sie in die Telefonzelle. So kann man sich hier rund um die Uhr an den Lebensmitteln bedienen, die sonst weggeschmissen werden würden.

3. Forscher:innen regenerieren versagende Niere

Duke NUS Medical School am 01. Februar 2023

Wer heutzutage an einer schweren Nierenerkrankung leidet, hat keine großen Heilungschancen. Oft bleiben als einzige Behandlungsmöglichkeiten nur die Dialyse oder eine Nierentransplantation. Das könnte sich bald ändern, denn ein Forscher:innenteam aus Singapur und Deutschland hat ein Verfahren entwickelt, mit dem bereits geschädigte Nierenzellen nun wieder regeneriert werden können. Im ersten Schritt fanden die Forscher:innen heraus, dass ein Protein namens Interleukin-11 in der Niere bestimmte molekulare Prozesse auslöst, die zum Verlust der Nierenfunktion führen. Bei Versuchen an Mäusen fand das Team dann Antikörper, die Interleukin-11 neutralisieren. Das sorgte nicht nur dafür, dass die Nieren der Mäuse nicht weiter geschädigt wurden. Vielmehr setzten auch Selbstheilungskräfte ein und bereits geschädigte Nierenzellen regenerierten sich wieder. Versuche an Menschen stehen noch aus, die ersten Ergebnisse der Tierversuche wecken aber die Hoffnung, dass Nierenerkrankungen bei Menschen irgendwann auf diese Weise geheilt werden könnten.

4. Erstes E-Auto mit Natrium-Ionen-Akku

Der Spiegel am 24. Februar 2023

Ohne das leichteste Metall der Erde, kommt bislang kein Elektroauto aus – Lithium steckt in jeder Batterie. Doch weil die Vorkommen begrenzt sind und Lithium aufgrund der hohen Nachfrage teuer ist, wird weltweit nach Alternativen zu den gängigen Lithium-Ionen-Akkus geforscht – erstmals mit Erfolg. Denn nun hat die Automarke Sehol, ein Joint Venture des chinesischen E-Mobilitäts-Anbieters JAC und Volkswagen Anhui, gemeinsam mit dem Batteriehersteller Hina ein Testauto vorgestellt, das mit einem Natrium-Ionen-Akku fährt. Der Prototyp des Sehol E10X soll im Vergleich zu mit Lithium-Zellen betriebenen E-Autos nicht nur günstiger sein, sondern auch mit einer Reichweite von 252 Kilometern auf der Straße mithalten können. Und der Stadtflitzer ist schnell wieder fahrbereit: Innerhalb von 15 Minuten soll die Batterie zu 80 Prozent aufgeladen sein. Bisher wurden diese Batterien nur in Zweirädern verbaut, ob und wann sie flächendeckend bei E-Autos verbaut werden, ist offen.

5. Sri Lanka verbietet Einwegplastik

WDR COSMO am 23. Februar 2023

Plastikbesteck, Einwegstrohhalme und künstliche Blumen kann man in Sri Lanka bald nicht mehr kaufen. Denn ab Juli sind dort die Herstellung, der Verkauf und die Einfuhr von Einwegplastik verboten. Nachdem in den vergangenen Jahren immer wieder wilde Elefanten und Hirsche an Plastikvergiftungen gestorben waren, hatte ein wissenschaftliches Gremium der Regierung das Verbot empfohlen. Zuvor hatten die Fachleute anderthalb Jahre lang untersucht, wie sich Plastikmüll auf die Tier- und Umwelt auswirkt. Bei zahlreichen Autopsien stellten sie fest: Die Tiere waren gestorben, nachdem sie Lebensmittelabfälle und dabei enthaltenes Plastik gefressen hatten. Das kam immer häufiger vor. Denn die Elefanten sind zwar als heilige Tiere gesetzlich geschützt, aber ihr Lebensraum schrumpft, sodass sie auf oder in der Nähe von Müllhalden nach Nahrung suchen. Vor sechs Jahren wurden nicht biologisch abbaubare Plastiktüten deswegen schon in Sri Lanka verboten.


Redaktion: Susan Mücke, Bildredaktion: Philipp Sipos, Audioversion: Christian Melchert

Fünf gute Nachrichten, die im Februar untergegangen sind

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